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GastroGuide-User: PetraIO
PetraIO hat Restaurant im Höhenhotel Kalikutt in 77728 Oppenau bewertet.
vor 3 Jahren
"Parkplatz, Schlepperparade und Abgase statt Ruhe, Panoramablick und frischer Luft!"
Verifiziert

Geschrieben am 19.09.2020 | Aktualisiert am 14.06.2022
Besucht am 25.07.2020 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 90 EUR
Für unseren Ausflugtag suchte ich am späten Vorabend ein Restaurant in der Umgebung und entdeckte im Internet das Höhenhotel Kalikutt.

Die Homepage warb mit herrlicher Panoramasicht und regionaler Frischeküche, die Speisekarte gefiel. Gleich morgens rief ich an und reservierte einen Tisch für uns zum Abendessen.

Unser Navi fand das Hotel auf Anhieb und wählte sicherlich die kürzeste Strecke. Eher ein Wanderweg als eine Straße, zwei Autos passten nicht einfach aneinander vorbei. Man kam aber auch entsprechend schnell mit den heimischen Fahrern ins Gespräch. Wir misstrauten unserer ansagenden „Resi“ und erkundigten uns beim ortskundigen Gegenverkehr. Wir waren tatsächlich auf dem richtigen Weg. Aber es gibt auch noch eine besser ausgebaute Straße zum Kalikutt. Diese nahmen wir dann für die Heimfahrt.

Die Lage des Hotels ist wirklich schön.
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Wir fanden am Rand einen Parkplatz, viele Gäste waren schon anwesend.
Eine Mitarbeiterin fragte nach unserer Reservierung und wies uns einen Tisch an der Straße zu. Blick auf parkende Autos und das, zugegeben gepflegte, Hotel hatten wir uns nicht vorgestellt.

Den weiteren Service übernahm die Chefin Frau Schmiederer persönlich. Wir sagten, dass wir uns doch einen schönere Aussicht gewünscht hätten. Frau Schmiederer antwortete nicht sehr bedauernd, der große Restaurantbalkon sei komplett belegt, wir sollten doch einfach am Haus vorbeischauen. Der Freundlichkeitsfunkte sollte an diesem Abend nicht überspringen.

Neben dem Haus waren reichlich Bierzeltgarnituren gestellt.
Freie Plätze mit Panoramablick
Hier war es ruhig und die Aussicht klasse. Da saßen aber keine Gäste, vermutlich gestaltet sich der Service neben dem Haus zu schwierig.

Wir saßen dafür mit bequemer Bestuhlung auf ehemaligen Parkplätzen (dadurch war es auch schwierig einen Parkplatz zu finden).
Der Biergarten an Straße und Parkplatz
Zähneknirschend schauten wir nicht am Haus vorbei, sondern in die Speisekarte.

Die Straße ist wenig befahren, aber immer wieder fuhren Fahrzeuge direkt am Tisch vorbei. Ist ja eine öffentliche Straße. Aber wir waren wirklich nicht so abseits in die Natur gefahren um direkt neben dem Verkehr zu sitzen.

Frau Schmiederer nahm unsere Wünsche auf:
1 Flasche Mineralwasser - € 4,90 / 0,75 l
2 Gläser Sekt „Edition Kalikutt“ - € 6,00 / 0,15 l

Ich entschied mich für das angebotene 3-Gang Menü zu € 34,00.

Es war kein Problem die angebotene Vorspeisensuppe in  
Bunter Salatteller von marinierten Rohkost- und Blattsalaten  
zu tauschen.
Hauptgang:
Schnitzel vom Wildschweinrücken in der Mandelkruste, Spätburgundersoße, glasierte Karotten, hausgemachte Spätzle und Wildpreiselbeeren
Dessert:
Hausgemachtes Limetten-Basilikumsorbet mit Winzersekt aufgegossen

Mein Mann wählte als Vorspeise:
Pfifferlingcremesuppe mit Sahnehaube, Kracherle und Bärlauchpesto - € 7,00
Und zum Hauptgang:
Flußzanderfilet auf der Haut gebraten, Rieslingsauce, Gemüse vom Markt und Butternudeln - € 25,00

Die Küche grüßte mit einer Scheibe Baguette mit Frischkäseaufstrich, Gurke und Tomate.
Aperitif und Küchengruß
Fertiges Schnittchen, da war keine Raffinesse erkennbar.

Das Pfifferlingssüppchen folgte im Glas serviert. Schön heiß und geschmacklich top.
Pfifferlingssuppe
Intensiver Pfifferlingsgeschmack, gute Würze.

Mein Vorspeisensalat bot mehr als angekündigt. Gut marinierte Rohkostsalate, Blattsalat mit gutem Essig-Öl-Dressing. Dazu noch Nudel-, Reis- und Couscoussalat. Einmal quer durch die Küche. Gerne hätte ich Nudel- und Reissalat gegen eine größere Portion Kartoffelsalat getauscht. Der war richtig klasse mit Essig-Öl und Zwiebeln angemacht. So mag ich ihn am Liebsten!
Vorspeisensalat
Zu unseren Vorspeisen wurde eine großzügige Brotauswahl serviert.

Während unserer Vorspeise dann nach einigen PKW der erste Schlepper. Kein Vorwurf an die Landwirte, ich bin um jeden froh, der diesem Beruf nachgeht. Aber aus einem Traktor kommen halt auch nochmal mehr Abgase. Nicht schön, wenn man direkt eingenebelt wird.
Ambiente außen
Leider sieht man die erschrockenen Gesichter der Familie mit 3 Kindern (da verpixelt) am Tisch an der Hauswand nicht.

Die resolute Chefin kam wenig später an unseren Tisch und fragte, ob wir vielleicht den Tisch wechseln könnten.
Der kurze Hoffnungsschimmer verflüchtigte sich schnell. Nicht auf den Panoramabalkon sondern nur einen Tisch weiter. So konnten die Tische für eine eingetroffene Familie zusammengerückt werden.

Zum Essen bestellten wir uns noch den Weissburgunder vom Weingut Bimmerle, € 3,50 / 0,1 l.

Im Schwarzwald wird mit Portionen nicht geknausert. Dies stellten wir nun schon mehrmals fest.
Bei den Hauptgängen war dies auch so.

Viel Gemüse für meinen Mann. Ob es wirklich frisch vom Markt war? Bis auf die Zucchini und Karotten hatte das Gemüse noch „Biss“. Der Zander war gut gebraten, die Bandnudeln schön al dente.
Zander und Gemüse
Die abgebundene Rieslingsauce überzeugte weder geschmacklich, noch von der Konsistenz.
Rieslingsauce und Bandnudeln
Das Wildschweinschnitzel in der Nusspanade war saftig und zart. Goldbraun perfekt gebraten, geschmacklich top! Die Gemüsebeilage auch bei mir belanglos und ich vermute hier eher Tiefkühlgemüse.
Schnitzel vom Wildschweinrücken in der Mandelkruste
Spätzle konnte ich nicht erkennen. Vielleicht war es aber auch die spezielle Kalikutt-Nudel-Spätzle-Edition? Jedenfalls eher total verkochte Bandnudeln.

Und natürlich schauten während unseres Essens noch knatternd ein paar flotte Landwirte vom Treckersitz auf unsere Teller.
Flotter Tellerschauer

Das Sorbet durfte auf unseren Wunsch denn gleich im Anschluss serviert werden. Mein Mann verzichtete auf ein Dessert, er war zu satt.

Das Sorbet war sehr gut, für meinen Geschmack hätte es noch mehr Basilikum vertragen. Frische Minze und Johannisbeere dazu passte gut. Die fertige Waffel fand ich zum Sorbet nicht so passend, muss man aber ja dann nicht essen.
Limetten-Basilikumsorbet
Die Wertung des Ambientes bezieht sich auf die gepflegten Innenräume.
Gepflegtes Ambiente
Für unseren Außenplatz würde ich keinen Stern geben. Ein entspanntes Abendessen war das wirklich nicht.


Wir zahlten und freuten uns auf ein Glas Wein auf der ruhigen Terrasse meiner Unterkunft in Durbach.
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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