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Wir versuchten zwischenzeitlich ein paar Mal spontan das Michels zu buchen – aber kurzfristig war es immer ausgebucht.
Auf offene Ohren stieß meine Tante mit dem Vorschlag, unsere geplante „Familienzeit“ im Michels mit einer Übernachtung zu verbringen. Und netterweise war dies die Einladung der Tante zu ihrem und meinem coronabedingt „ausgefallenen“ Geburtstag. Und mein Bruder durfte auch mit.
Sie buchte (ca. € 103,00 / Person, für meinen Bruder noch mit Einzelzimmeraufschlag):
Dass unsere Zimmer bei unserer Ankunft am Vormittag in Schalkenmehren noch nicht fertig sein würden war uns bekannt. Wir überbrückten die Zeit mit einem schönen Spaziergang ums Maar und einem gemeinsamen Mittagessen im Ort.
Am Nachmittag waren unsere schönen und geräumigen Zimmer mit Balkon dann fertig und wir durften bei routinierten Damen einchecken.
Meine Tante und ich trafen uns wenig später im schönen Gartenbereich mit (zu) kleinen Innen- und Außenpools.
Freie Liegen waren nicht einfach zu finden, die „Handtuchreservierer“ sind einfach überall. Die Herren hielten ein Nickerchen.
Pünktlich zum Abendessen fanden wir uns im schönen und angenehm unterteilten Restaurantbereich ein.
Eine Servicedame empfing uns und brachte uns zu unserem reservierten Tisch mit dem Hinweis, dies sei auch unser Frühstückstisch. Weg war sie.
Die Menükarte unseres abendlichen Wohlfühlmenüs (zum Lesen bitte anclicken) lag bereits am Tisch aus.
Warum hier ein eher spätherbstliches Menü im Juli angeboten wurde, ist mir vollkommen schleierhaft.
Und da saßen wir. Sehr viele Gäste waren noch nicht im Restaurant, Servicemitarbeiter waren immer wieder zu sehen und schienen auch nicht zu wenig zu sein.
Nach 30 Minuten durften wir endlich unsere Getränkebestellung aufgeben. Winzersekt zum Aperitif und zwei Flaschen Mineralwasser. Ich war sehr durstig, über den Nachmittag war die Flüssigkeitszufuhr deutlich zu kurz gekommen. Das sagte ich dem Serviceherrn auch freundlich.
Nach einer weiteren Viertelstunde servierte eine junge Mitarbeiterin unseren Sekt. Zum Durststillen nicht geeignet und ich fragte nach dem Mineralwasser. Recht ruppig die Antwort: „Das konnte ich nicht auch noch tragen“.
Tschuldigung. Zwischendurch überlegte ich, einen Wasserhahn zu suchen, hätte ich besser gemacht. Denn die Wartezeit aufs Mineralwasser dauerte nochmals.
Wir gaben unsere Menüwünsche auf. Salat, Suppe und Dessert waren von der Küche gesetzt. Lediglich beim Hauptgang standen vier Gerichte zur Wahl. Beim Vorspeisensalat bestellen mein Mann und ich den Speck ab.
Zum Essen entschieden wir uns für eine Flasche 2020er Grauburgunder, trocken, Weingut Frieden-Berg, Nittel (Mosel) zu € 19,90 / 0,75 l.
Vorab wurde zweierlei gewöhnliches Baguette und Butter / gewürzte Butter serviert. Nicht sehr kreativ.
5 Personen, je 4 Schreiben Brot. Nicht durchdacht.
Unser Wein wurde geöffnet, Probeschluck angeboten und den 4 Weißweintrinkern eingeschenkt.
Mein Onkel wählte einen offenen Rotwein.
Und schon wurde der herbstliche Vorspeisensalat serviert:
Feldsalat mit Sherry-Walnussdressing, geröstetem Speck bzw. ohne Speck und Brotcroutons.
Sehr schlicht, sehr klein, sehr wenig Dressing mit sehr wenig Geschmack.
Zügiger als bei der Getränkebestellung ging es weiter mit Rinderkraftbrühe mit Kräuterfädle.
Kräftig war die Brühe nicht, auch hier sehr dezente Würze. Einlage mit feingewürfelten Karotten und Sellerie.
Die Kräuterfädle sehr fein und von angenehmer Konsistenz.
Inzwischen waren unsere Weingläser leer, der Wein im Kühler 3 Meter von unserem Tisch entfernt, Service außer Sicht. Also Wein geholt und selbst eingeschenkt. Diese Eigeninitiative war gefordert bis die Flasche schließlich leer war.
Dafür wurden die Hauptspeisen auch wieder nach kurzer Wartezeit serviert.
Entenkeule mit Orangensauce, Honig-Möhren und Kartoffelkrapfen für meine Tante.
Das Entenfleisch war zart geschmort, dies war zu sehen und meine Tante lobte auch das Fleisch. Dazu ein paar Möhrchen und die frittierten Krapfen.
Mein Onkel hatte sich für das Duett von geschmorter Schweinebacke und Schweinefilet auf Spitzkohlgemüse und Kartoffelplätzchen entschieden.
Die Schweinebacke zart geschmort, das Filetstück etwas zu trocken.
Es schmeckte ihm. Seine oft gezeigte Begeisterung bei einem Essen blieb aber aus.
Mein Mann, mein Bruder und ich entschieden uns für das einzige nicht ganz so herbstliche Gericht: Gebratene Edelfische mit Chimichurri und mediterranem Gemüse-Kartoffelstampf.
Es zog sich durch den Abend, dass die sicherlich ausgebildeten Servicekräfte sehr verhalten und wenig kommunikativ waren. Das erste Mal, seit Beendigung des Lockdowns, dass so gar keine Fröhlichkeit oder Offenheit uns Gästen entgegen kam. Wir versuchten es mit ein paar freundlichen Sprüchen, da war leider nichts zu machen.
So wurde auch dieses Gericht serviert und wir fragten nach, was sich denn unter den angekündigten Edelfischen verbirgt: Lachs, Seesaibling und Buttermakrele. Nicht die Meeresbewohner, die ich als Edelfisch bezeichnen würde. Da lagen die Erwartungen auch eher bei Seeteufel, Seezunge, Steinbutt…
Und leider konnte nur noch das Stück Buttermakrele mit Saftigkeit punkten. Das Lachsfilet ging noch, der Seesaibling war tot. Dazu grober Kartoffelstampf ohne Gemüse. Die Gemüsebeilage eher ein feingewürfeltes Ratatouille. Der Gang schmeckte einfach nur vorbereitet und warmgehalten.
Chimichurri, die argentinische Sauce, passte für mich nicht mit dem mediterranen Gemüse zusammen. Es war meine erste Chimichurri, aber ich hätte sie mir auch würziger vorgestellt.
Interessiert hätte mich, ob die 3 unterschiedlichen Kartoffelbeilagen = Stampf, Krapfen und Kartoffelplätzchen aus der gleichen Kartoffelgrundmasse hergestellt wurden.
Die Wartezeit auf das Dessert dann tatsächlich etwas länger. Dafür wurde der beste Gang des Abends serviert. Eine gelungene Karamell Crème brûlée. Dazu leicht karamellisierte, noch bissfeste Aprikosenspalten.
Tatsächlich vergaßen wir das Angebot uns am Käsebrett in der Lobby zu bedienen. Selbstverständlich wies der Service auch bei der Verabschiedung nicht mehr darauf hin.
Für mich mal wieder die Bestätigung: Halbpension ist küchenfreundlich aber nicht gästeorientiert.
Einhelliges Familienfazit: Am Vortag schmeckte es uns im Hotel Schneider am Maar besser.
Es zog uns an die frische Luft. Im schönen Gartenbereich war nun ein freies Plätzchen zu finden.
Und ein überaus gut gelaunter, aufmerksamer Herr Müller der uns endlich den Wohlfühlfaktor im Wohlfühlhotel bot.
Er brachte sogar extra nochmal eine Tischdecke für unseren Tisch.
Wir bestellten nochmals den Grauburgunder den wir bereits zum Menü getrunken hatten. Dieser hatte unseren Geschmack getroffen. Dazu noch ein Digestif und Espresso.
Herr Müller umsorgte uns mit bester Laune und schenkte auch Wein nach. Vielleicht lag es daran, dass er an der frischen Luft arbeiten durfte? Jedenfalls rettet er die Servicepunkte.
Noch kurz zum Frühstück am nächsten Morgen. Das reichhaltige Frühstücksbuffet zog sich durch mehrere Räume. Eventuell um für die Gäste coronabedingt etwas mehr Platz zu schaffen. Trotzdem war es ein ziemliches Durcheinander bis man sein Frühstück am Tisch hatte. Filterkaffee wurde am Tisch serviert. Am Heißgetränkeautomat standen die Gäste Schlange, so verzichtete ich auf einen Tee.
Einhelliges Familienfazit: Am Vortag schmeckte und gefiel es uns im Hotel Schneider am Maar besser.