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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Alte Wache in 42349 Wuppertal bewertet.
vor 10 Jahren
"Ein Fall für Meister Propper"
Verifiziert

Geschrieben am 01.02.2015 | Aktualisiert am 10.02.2015
Besucht am 31.01.2015
„Wir gehen nie zum Griechen“......ich würde eher sagen sehr selten. Wer ist schuld?  Ich natürlich, “Mann“ hat es in der Tat nicht leicht mit mir. Ich gestehe, bis auf wenige Ausnahmen im Land selbst, konnte mich hier in heimischen Gefilden noch kein griechisches Restaurant wirklich begeistern. Daher sollte nun der nächste Ausflug nach Wuppertal Abhilfe schaffen. Die Reservierung in einem Restaurant in der Nähe des Programmkinos habe ich kurzentschlossen wieder gecancelt, die Parkplatzsituation vor Ort und die leicht unverständliche Reaktion auf meine Bitte, in einem bestimmten Bereich des Gastraumes sitzen zu wollen, sprachen dagegen. Warum also nicht einmal in die „Alte Wache“ schon gefühlte Tausendmal sind wir hier vorbeigefahren, ein sogenanntes „Hier-können-wir-doch-auch-mal-hin-Restaurant“. Die Reservierung über das Kontaktformular auf der Website klappt problemlos, die Bestätigung erfolgte umgehend. Nun, zwei im Nachhinein  entdeckte Kritiken von Dezember 2013 auf RK machten mich etwas stutzig. Hier hatte ein Mitstreiter wieder einmal sein kriminalistisches Gespür unter Beweis gestellt, nur ein Schelm würde meinen, dass eine der Kritiken vom Gastwirt selbst verfasst wurde. Keine erneute Planänderung, wollte ich mir doch nicht nachsagen lassen, ich würde den Besuch beim Griechen nur boykottieren wollen.

19.30 h und sogar zwei freie Parkplätze vor der Haustür. Die Begrüßung freundlich, nachdem wir Platz genommen haben, werden umgehend die Speisekarten gereicht und unsere Getränkewünsche erfragt. Ich möchte einen Aperol Sprizz, gibt es leider nicht also schauen wir erst einmal. Schließlich wird es ein Demestika weiß 0,25 l (4,50), ein alkoholfreies Erdinger (3,80) und eine Coke 0,3 l (2,30), schnell und gut temperiert serviert. Der Wein überrascht positiv, zu diesem Preis ein leicht fruchtiger und gut trinkbarer Tropfen, das hatten wir schon mal schlechter.

Die Speisekarte umfasst neben kalten und warmen Vorspeisen, Salaten, einer Tagessuppe, Fischgerichten und den üblichen Grilltellern auch einige internationale Fleischgerichte u. a. mit Pfefferrahmsauce, Sauce Bernaise oder Café de Paris, für mich muss das nicht sein.

Der Kurze entscheidet sich für „Spider Man“ (Gyros mit Pommes und Tzaziki 7,50, Ketchup im Tütchen ist kostenlos), für meinen Mann Schweinefiletröllchen, gefüllt mit Blattspinat und Schafskäse 15,90 und für mich den Filetteller mit Schweinefilet, Hähnchenbrustfilet , Rumpsteak und Lammkotelett 18,90, letztere zwei Positionen passen sinngemäß nicht, statt der angebotenen Sauce Bernaise möchte ich lieber etwas Tzaziki, das geht selbstverständlich.

Der obligatorische Ouzo auf Haus vorweg oder hinterher wird hier nicht serviert, dafür bekommen wir mit unseren Beilagensalaten ein kleines Schälchen Tzaziki , schön cremig mit reichlich Knobi, und etwas Brot serviert, sehr pappige und weiche Baguettescheiben. Der Salat sehr frisch, Eisberg, Weißkraut, Tomate, Gurke und Mais, das Essig-Öl-Dressing leicht süßlich und von leicht dicklicher Konsistenz, ich vermute ein einigermaßen vernünftiges Fertigprodukt, geschmacklich ganz okay.

Das  Restaurant ist sehr gut besucht, aber dennoch kommen unsere Hauptspeisen nach sehr angenehmer Wartezeit, keine Klagen von rechts, mein Gegenüber ist mit den saftig würzigen Schweinefiletröllchen und den frittierten Kartoffelscheiben zufrieden. Mein Fleisch ist gut gewürzt, hat aber zu wenig Röstaromen, das Hähnchenfilet blässlich aber noch leicht saftig, das Schweinefilet recht  trocken, Rumpsteak medium und zart, das Lammkotelett hätte für mich einen Moment länger gegart werden dürfen, ich bevorzuge es nur leicht zartrosa. Die Röstzwiebeln haben noch etwas Biss, die auf einem separaten Teller servierten Kartoffelspalten sind mit reichlich getrocknetem Thymian bestreut, für mich ein absolutes  No-Go, wenn dann bitte frisch.

Die von Kollege kgsbus schon länger angewandte Bewertungs-Skala für den Gesamteindruck überzeugt mich und ich möchte diese gerne für meine weiteren Kritiken übernehmen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")

Alles in allem eine durchschnittliche Küchenleistung, 3*.  Ein weiterer Besuch ist für mich dennoch nicht vorstellbar. Der Grund ist die Damentoilette. Ich erwarte sicher keine supermodernen sanitären Anlagen, eine annehmbare Sauberkeit schon, hier besteht Handlungsbedarf, erwähnen möchte ich lediglich den dicken braunen Schmand  um den Abfluss im Waschbecken. Wie mag es in der Küche aussehen? Schade, so werden es letztendlich 1* in der Gesamtwertung. Die Sauberkeit im Gastraum war okay.

Das Ambiente passend, einfaches Mobiliar, Holzstühle mit heller Kunststoffauflage, Holzdekortische mit weißen Tischläufern, einfachen weißen Papierservietten, weißer Glasvase mit echten roten Rosen und einer Kerze. Säulen und Statuen auf den Fensterbänken und eine typisch griechische Wandgestaltung (siehe Foto) schaffen eine annehmbar gemütliche Atmosphäre, 3*.

Unsere junge freundliche Kellnerin ist trotz guter Auslastung des Restaurants präsent und macht einen kompetenten Eindruck. Unsere Zufriedenheit wird erfragt und mein Sonderwunsch wird gerne entgegengenommen, zu weiteren Wünschen (Getränke oder Dessert) werden wir nicht befragt. Der Bezahlvorgang mit Karte am Tisch auch völlig unproblematisch, 3*.

PLV 3* - Die Portionen fallen im Vergleich zu anderen Griechen etwas kleiner aus, wir sind dennoch satt geworden, den Preis für den vermeintlichen Filetteller halte ich für leicht ambitioniert, die Getränkepreise sind moderat.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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