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Leider stand unser Lieblingsseezungenzuteiler Sedat nicht zur Verfügung. Das ist der Mann, der mit seiner Sprechstimme auch die letzte Sitzreihe eines Großstadtstadions erreichen könnte.
Er ist offenkundig nach langjährigem Dienst nun aufgestiegen. Man sah ihn zwischen Küche, Bootshalle und Fischbude hin- und herwandern. Die Zuteilung klappte aber auch so. Es fehlte allerdings nicht viel an der Aufforderung, unsere finanziellen Mittel durch Öffnen der Geldbörsen zu offenbaren. Vielleicht sollte man zur Seezungenbestellung doch lieber Sakko und Krawatte tragen.
Meine Frau interveniert; es sei nur fürsorglich und nett gemeint gewesen, dass er uns darauf hingewiesen habe, dass Seezungen nicht ganz billig sind.
Wir bekamen also - wie in früheren Zeiten - eine Aufrufnummer. Rufen muss uns allerdings niemand. Wenn zwei ultralange Teller auf dem Tresen platziert werden, wissen wir, dass wir starten können.
Zwei mittelgroße Exemplare zu 51 Euro standen also bald vor uns. Als Beilagen hatten wir traditionell 1 X Bratkartoffeln und 1 X Specksalat gewählt. Je ein Schälchen mit Gurkensalat kam hinzu. Dieser war mit viel Dill, milchigem Dressing und roten Zwiebeln recht ordentlich. Meine Bratkartoffeln waren schlecht wie lange nicht mehr, der Specksalat dagegen ausgesprochen gut. Veränderungen gibt es in jedem Jahr. Auf dem Seezungenteller ist in diesem Jahr ein dunklerer Krautsalat über dem Kopf des Tieres untergebracht. Darunter liegt ein Viertel einer Zitrone.
Der russischstämmige langjährige Meister an der Pfanne hatte wieder ganze Arbeit geleistet. Besser auf den Punkt bekommt man Seezungen nirgends. Ich habe mir fest vorgenommen, weder Seezunge, noch Jakobsmuscheln in einem Restaurant zu bestellen. Auch diese sind nämlich bei Gosch in Perfektion gebraten, und es ist eine satte Portion für relativ kleines Geld.
Als Getränk hatte wir wieder den bekannten Rheingau-Riesling. Es ist schön, dass die kurzen Phasen von Gavi, Chablis und Sancerre auf der Insel wieder abgeebbt sind.
Zum Ambiente: in diesem Jahr gibt es statt der hohen hartrandigen Holzbarhocker nun ein wenig niedrigere mit Polster. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Auf Fotos habe ich daher verzichtet. Es gibt genug davon. Auf dem Rückweg zum Auto nahmen wir noch ein paar Matjes- und Bratheringsfilets aus der Tonnenhalle mit.
Zwei Tage vor Abfahrt haben wir nun vier Besuche geschafft. Heute 12.7 bewusst kleine Seezunge (290 g) gewählt und einen Teller Jakobsmuscheln davor. Da ich auf Salat verzichtete, hatte ich 15 (!) Muscheln auf meinem Teller, natürlich perfekt gebraten.