Restaurant House of India
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Goethestraße 8, 68161 Mannheim
Restaurant Lieferdienst Catering
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GastroGuide-User: DaueresserGK0712
DaueresserGK0712 hat Restaurant House of India in 68161 Mannheim bewertet.
vor 3 Jahren
"Asien gegen Europa oder Indien gegen Deutschland 2021 zur „PrimeTime“ >der kulinarische Ländervergleich< nach diesem Besuch geht Indien/Asien mit 1:0 in Führung dank bunten Farben und todsicherer Geschmackssicherheit"

Geschrieben am 09.10.2021 | Aktualisiert am 10.10.2021
Besucht am 30.09.2021 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 57 EUR
Mannheim.
Irgendwann im September 2021 ein Donnerstag.
Meine Wahlheimat nach knapp 14 Jahren.


Ich bin ich zwar noch kein echter <Monnemer>, aber ich weiß schon, wann ich wo und wann zum Essen gehen kann bzw ich dachte es zu wissen.
Donnerstags bietet das „House of India“ ein „indisches Büffet“ am Abend für 13,90 an. Meist gibt es da zahlreiche Vorspeisen, einige Hauptgerichte sowie ein süßes Dessert. Ich hoffte insgeheim auf Mangocreme.


Wir kaufen ein bzw wir wollten einkaufen in den Planken.
Aber beim Thalia gab es meine bestellte „Der Alte“ Box noch nicht. „Noch nicht verfügbar“, ärgerlich. Also zuerst danach der obligatorische Frust-Abbau bei der Franchise Kette des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Obama zwei Eingänge weiter.


Danach eine kleine Schleife laufen um den Wasserturm, aber nicht ganz, so dass wir noch durch die Oststadt einen kleinen Bogen um das „CC“ ziehen. Danach am Friedrichsring entlang am Ende am Theater Richtung „House of India“ um final einbiegen zu können. Waren wir hier vorhin nicht schon einmal? Richtig, aber um täglich einmal um das „Collini Center“ laufen zu können, ist jeder Umweg es einfach wert (es gibt täglich neues dort zu entdecken)


Wir stehen vor dem Restaurant, die Corona Vorschriften werden eingehalten. Ein großes Fenster ist konstant offen (das stand 90 Minuten vorher auch schon offen) Frischluft also garantiert. Draußen roch es schon nach diesem typischen indischen Geschmacksduft (ich schreibe hier bewusst Geschmacksduft), denn ich war vor zig Jahren schon einmal in Indien. Da bekommen mich keine 10000 Pferde wieder hin, denn es roch dort förmlich nach Industrie und Abgase. Da ist der bekannte Mannheimer Industrie„Schoko-Duft“ der Schokofabrik im Mannheimer Jungbusch gemixt mit der BASF in LU fruchtige Frischluft, dagegen.


Hier werfe ich mal ein, was mich bei unseren letzten Besuchen in anderen Lokalen/Restaurants/Sterne-Küchen ein wenig geärgert hat. In keinem wurden die Lüftungs-Vorschriften umgesetzt. Frischluft, Luftzirkulation, wenn ich mich nicht täusche, dann mindestens 2x in der Stunde. Hier kann sich manch einer eine Scheibe abschneiden. Meiner bescheidenen Meinung nach sollte das öfter kontrolliert werden, immerhin geht es um die Gesundheit der Gäste und die Gesundheit ist das wichtigste Gut von uns Menschen.


Schon beim Eintritt kommt der groß gewachsene Junior vor und empfängt uns freundlich. Die Maske pass genau über Mund und über der Nase. Zuvor hatte er sich die Hände desinfiziert. Er fragt sofort nach dem Zertifikat. Beide Impf-Zertifikate wurden genau „gecheckt“ so dass wir uns ein Platz am offenen Fenster aussuchen dürfen. Toll. Wir können uns auch einen Tisch im hinteren Fensterbereich aussuchen, meinte er, aber dann müsse er ein zweites Fenster aufmachen.


So mag ich das, allerdings blickte ich nach dem „Einchecken“ auf das Buffet. Das sah ziemlich leer aus. Wir bekommen die Karte und den Hinweis, dass aktuell Donnerstags „kein Buffet“ angeboten werde. Warum und weshalb, darüber wird nicht gesprochen. Ich glaube, dass hat was mit dem Mindestabstand zu tun, bin aber jetzt kein Jens Spahn und kein Professor Lauterbach. Hat dieser Lauterbach etwas mit unserem Heiner Lauterbach (bekannt als Oscar Faust in der deutschen Krimiserie) zu tun?


Egal, wir studieren die Karte. Liest sich alles super.
Vorspeisen: Naan, Paan, Papadam. Lab und Tschab. Könnte ich alles probieren. Sämtliche Speisen ob Vorspeisen oder Hauptspeisen können auf Wunsch mild, pikant, scharf oder indisch zubereitet werden.


Ich mag scharf.
Meine Begleiterin nicht.


Ihr allererster indischer Besuch war vor über 20 Jahren, da bestellte sie was in extra mild und konnte das Gericht fast nicht essen. Damit war damals schon klar, dass das nicht ihre Lieblingsküche werden sollte.
Da ich privat sehr gut würze, oft auch neue Chilli- und Pfeffersorten probiere, um neue Geschmäcker auszuprobieren (ein perfekter Geschmacksträger für Fruchtnoten) gehen wir öfter „Asiatisch“ futtern. Ich selbst mag scharf, das war schon immer so.


Als Heranwachsender habe ich im Ruhrpott (wenn ich in der Nähe war) nicht eine Chilli - oder Currywurst Meisterschaft ausgelassen. Einmal bin ich sogar ins Viertelfinale gekommen, aber da war mit der Sauce mit 150.000 Scoville Feierabend .
Das Schärfste was ich je geschmeckt habe, war eine Sauce mit 2,5 Millionen. Muss ich nicht mehr haben. Zum Vergleich;
Rote Tabasco Sauce hat 3000-5000 Scoville, grüne 2000-3000 (danke hbeermann), es gibt noch die Habanero mit knapp 10.000 sowie eine hot Pepper Tabasco Sauce mit 80.000. Aber das alles ist ja nicht richtig "scharf".
In meinem Guinness Buch der Rekorde, steht eine Blair Sauce mit mehr als 16 Millionen Scoville. Nach Adam Riese ist diese„Teufels Sauce“ (FSK 18) fast 3200x so scharf als rote Tabasco . Also bitte liebe Kinder, Finger weg von dem Zeug.


Meine bessere Hälfte bleibt bei dem vegetarischen Menü hängen.
Papadam mit drei verschiedenen Saucen (ich liebe Soßen), dann verschiedene vegetarische und vegane Gemüsesorten, im Kichererbsenteig ausgebacken oder Suppe nach Art des Hauses, dann als Hauptspeise verschiedene vegetarische Hauptspeisen (ich erinnere mich noch an Spinat mit indischem Käse ) als Dessert Mangocreme !!!


War da nicht was? Ja, Mangocreme. Dabei mag ich überhaupt keine Mango. Aber Mangocreme finde ich gut. Ein Cousin von mir hat eine Nussallergie, isst aber gerne Erdbeeren. Sachen gibt`s.


Jetzt werden einige Gastroguide Unerfahrene wohl denken, häh? Vegetarische und vegane Gemüsesorten? Ist denn nicht jedes Gemüse vegan? Kurze Antwort mit 4 Buchstaben: Nein!!!


Deswegen kann ich diesen „vegan Kommerz“ der aktuell im ZDF läuft nicht ganz nachvollziehen. Außerdem ernährt sich der Vegetarier „vegetarisch“. Ein Veganer sollte auch so leben.
Also Verzicht auf alles was Kupfer beinhaltet (kein TV, kein Handy etc)
Bei uns im Haus wohnt einer. Der verzichtet auf all das. Aber der hat ein E Fahrrad. ;-) Als ich in letztes drauf angesprochen habe, meinte er, er verpflichte sich zu 100% veganen Strom, welcher ins Netz gespeist wird.. Ich glaube das ist Sonne und Wind. Auch gut. Aber der hat zu allem immer eine passende Antwort. Ist Professor der Biologie und arbeitet bei der BASF. Wohnt bei mir im Haus und nicht im Collini Center. Da wohnen übrigens schon genug Professoren.


Zurück zu uns.
Wir sitzen da und wissen immer noch nicht was wir nehmen sollen. Ich schlage um, ich möchte eigentlich zu den Desserts, da kommt auf der Rückseite ein ähnliches Menü. Aber anstatt der vielen Variationen von Gemüse bei der Vorspeise und beim Hauptgang gibt es reduzierten Gemüseanteil und ein bisschen Hähnchen und ein bisschen Lamm. Klingt verlockend. Klingt super spannend. Spannender als der neue James Bond im Kino.


Es kommt die Bedienung, wir nehmen beide das Menü Shahi Tali (39,90 für 2 Personen) und genießen die Ruhe und Stille im Restaurant. Außer uns waren noch zwei weitere Tische besetzt, von der Akustik war das perfekt. Wir blicken durch das offene Fenster
Aussicht vom Platz
rüber zum Theater, das hat schon was.
Irgendwann will ich auch mal in der Oststadt leben.
Ich habe bewusst Oststadt geschrieben und nicht „Collini Center“ sonst wäre dem Borgi wieder das Gesicht eingeschlafen ;-))

Wir bekommen „Papadam“ serviert. Jeweils auf einem weißen Tellerchen kommt knuspriges, hauch dünnes Linsenbrot-Papier. So wie früher, als wir noch 10 Pfennig in der Hose hatten und zum „HL“ Markt durften um uns Ess-Papier zu kaufen. Da gab es noch kein Handy, kein Google, damals war die Erde noch eine Kugel. Das war ähnlich knusprig. Aber das Papadam war schon sehr würzig. Dazu gab es drei Saucen:
3 geile Dipps

die hatten es in sich. Zuerst probierte meine Frau die „süß-saure“ >Mango<-Sauce (wie in der Karte stehend), die war süß, hatte aber schon >bumms<. Danach brach sie ein Stück Brot ab und machte ein Cappuccino Löffel von der grünen Wasabi(??)-Gurken-Avocado Creme drauf. Ich dachte noch „das ist zu viel“, sie bekam einen roten Kopf und schnappte nach Luft. In der Karte stehend „pikant“, mir brachte die Sauce ein winziges Kribbeln in die Nase. Vielleicht ein Hauch von Kribbeln. Aber sehr gut schmeckend. Dann gab es noch eine Art Minz Joghurt. War sehr gut.


Dann die Vorspeise:
Gemüse und Fisch und Hühnchen

Herrlich. Ich glaube das war Butterfisch oder Zander. Dazu noch Blumenkohl(??) und Hühnchenbrust. Dann gab es noch Kichererbsen Kugeln im Panko-Teig aus gebacken. Alles war irgendwie vom Teig umhüllt, aber alles gab es jeweils doppelt. Das fand ich super, denn das Menü gab es ja für 2 Personen.


Bei der Bestellung fragte ich nach ob ich die Linsen-Dal separat zum Probieren bekommen würde und außerdem hätte ich gerne das Menü „pikant“ gehabt, meine Frau aber „mild“, da meinte die Dame, das sei kein Problem. Der Koch mache uns noch ein Töpfchen mit „scharfer“ Sauce, das sei für die meisten Gäste, die scharf gerne haben völlig ausreichend zum Mischen (es gibt noch ein höheren Schärfegrade). Finde ich super.


Die Suppe war ein Traum. 
Würziges Süppchen
Man schmeckte die Linsen vordergründig. Im Nachgang dann Stärke, Gewürze und leichte Schärfe. Auch hatte die Suppe sehr viel Power (Säure) war aber wunderbar abgeschmeckt. Auch meiner Begleiterin meinte, sie wüsste beim nächsten mal nicht, was sie nehmen sollte. Suppe oder die mit Teig ummantelten Köstlichkeiten. Am besten Beides.


Danach kam eine große, wirklich große Platte, mit sehr viel Leckereien:
Menü für 2 Personen

Chicken Tikka Massala, Chicken Birjani (mit dem Birjani Gewürz verfeinere ich privat meinen Reis wenn ich es fruchtig haben möchte), Lamb Tikka, Linsen Dal, Joghurt Minz Dip, Mixed Pikkels sowie meine extra scharfe Sauce.


BOMBE!!!!


Ich hätte mich in jedes Töpfchen reinlegen können. Chicken Tikken Masala. Sehr würzig, aber nicht scharf. Im ersten Moment schmeckt man Koriander, danach dann Bockshorn, Kümmel und leichte Ingwer-Zimt-Note (nein Andi, mein Gaumen ist nicht durch zu viel TK Pizza versaut, im Gegenteil), so wie es sein soll.


Cicken Birjani. War etwas umgewandelt. Normalerweise ist bei dem Gericht der Reis, der zuvor im Birjani Pulver angebraten wird, in der Sauce. Aber das Töpfchen bestand aus Hühnchen, etwas Gemüse und fruchtiger Birjani Sauce. Auch mit Pep, aber sehr fruchtig.


Anmerkung: ich kaufe regelmäßig Birjani beim Türken. Das zusammen mit Reis „kochen“ abkühlen lassen und am nächsten Tag mit gewürfeltem Fleischkäse, feine Röllchen von der Salami (am besten die Saletti Stangen) und süß-sauren Gürkchen, Essig und Öl, ist ein absoluter Hammer-Salat. Den Salat kann man noch mit Austern- und Fischsauce delikat würzen. Probiert das aus, ihr werdet an mich denken.
Anmerkung II: Vielleicht sollten sich die Betreiber hier von Gastroguide eine neue Kategorie überlegen? „Corona Vorgaben“ umgesetzt? Oder sollen wir User das mit der „Sauberkeit“ hin bekommen?


Lamb Tikka war zartes Lammfilet (in Joghurt 24 Stunden eingelegt und im Tandoor gegrillt), mit einer sehr würzigen Sauce. Bei der Bestellung gaben wir den Wunsch „komplett mild“ ab. Das Gericht war in sich sehr sehr würzig und fein abgeschmeckt. Meine bessere Hälfte bekam zwischendurch immer wieder einen roten Kopf, sie lies es sich nicht anmerken, aber sie schwitzte. Sie orderte zur Neutralisation ein „Mango Lassi“.


Ich löffelte immer wieder von der scharfen Sauce in meine Saucen. Die Extra Sauce war sehr scharf. Zum Mischen perfekt. Pur würde ich davon dem Otto-Normalverbraucher abraten. Fand ich aber super, dass die Küche das für mich hinbekommen hat.


Neben dem luftigen Reis, 
Es gibt Reis Baby
der sehr gut schmeckte und auch indisch untypisch wohl etwas Salz gesehen hat, gesellte sich noch klasse Naan Brot
Klasse Naan Brot
dazu. Das war gewohnt ölig (aber nicht fettig) und super gebacken. Das mit der scharfen Sauce war ein absoluter Traum zum Abschluss (am Ende war alles leer und nur noch scharfe Sauce da).


Was heißt denn Abschluss?


Es gab ja noch MANGOCREME.
Klasse Mangocreme
Yeahhhhh, die hatte ich komplett für mich, da meine bessere Hälfte noch mit ihrem Mango Lassi beschäftigt war. GEIL!!


Fazit:


Indisch für mich eine neue Referenz LIGA, wobei ich abends gerne mal ins Mannheimer „Taj“ gehen möchte und von dort auch den Mittagstisch bereits kennen. Da ist (von außen betrachtet) das Ambiente noch einen Tick glamouröser. Auch den Tipp von Marc074, das „Red Chillies“ in Landau muss ich mir anschauen. Aber die Messlatte liegt ziemlich hoch.

Empfehlung.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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