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GastroGuide-User: stekis
stekis hat Bato's Spezialitäten Restaurant in 24159 Kiel bewertet.
vor 9 Jahren
"Balkanrestaurant im Kieler Flughafen"
Verifiziert

Geschrieben am 25.03.2015
Besucht am 13.02.2013
Wieder einmal war ich in Kiel auf der Suche nach einem Restaurant mit Mittagsöffnung. Die Wahl fiel diesmal auf Bato’s Flughafenrestaurant, auch wenn es von der Innenstadt ein ganzes Stück entfernt ist. Parkplatzprobleme sollte man hingegen hier nicht haben, der Parkplatz des Flughafens ist groß genug. Dennoch war ich bei der Ankunft erstaunt über die Zahl der dort geparkten Fahrzeuge.
 
Dieses Rätsel löste sich, als ich in das Restaurant hineinkam: Es war mit über 50 % der Tische gut besetzt. Ich wurde von einer hinter dem Tresen stehenden Bedienung nur knapp mit einem Kopfnicken begrüßt, weder sie noch ihre geschäftig durch den Gastraum laufende Kollegin machten Anstalten, mir einen Tisch zuzuweisen.
 
Da die Tische am Fenster alle besetzt waren, suchte ich mir einen freien Tisch an der gegenüberliegenden Seite und nahm Platz. Wenig später kam die Bedienung an meinen Platz, begrüßte mich mit „Hallo!“, reichte mir die Speisekarte und fragte, ob ich schon einen Getränkewunsch hätte. Den hatte ich noch nicht, ich wollte erst in die Karte sehen. Die offeriert die üblichen Standards der Balkanküche in ausreichender Auswahl und zu durchaus normalen Preisen. Wie ich allerdings erst später feststellte, fehlte in der mir gereichten Karte das Einlageblatt mit den Mittagstischangeboten zu etwas vergünstigten Preisen.
 
Ich bestellte dann „Satarasch (scharf), gedünstetes Fleisch mit Gemüse, Eiern, Reis und Salat“ (10,60 €) und dazu einen kleinen Spezi (0,2l für 2,10 €).  Der wurde auch prompt serviert, zusammen mit einem Julischka, auch hier wieder ohne vorherige Frage, ob ich den überhaupt wollte.

Das Mobiliar ist aus dunklem Holz, die Stühle mit cremefarbenen Sitz- und Rückenpolstern. Auf den Tischen lag jeweils ein Tischläufer, darauf eine Kerze in kleinem Leuchter, ein Bierdeckelhalter, eine Tulpe in kleiner Vase und eine Menage mit Salz- und Pfefferstreuer und Zahnstochern. Die Plätze waren jeweils mit Besteck und Papierservietten eingedeckt. Zwischen den Tischen in der Mitte des Raumes verläuft eine hell gestrichene, halbhohe Trennmauer, darauf und auf den Fensterbänken standen mehrere Topfpflanzen. Die Beleuchtung erfolgt durch in die Decke eingelassene Halogenstrahler sowie einige Kerzen, die meisten davon in Wandhaltern. Der Tresen ist heute ganz verputzt und hell gestrichen, die frühere „Raucher-Lounge“ dahinter heißt zwar nicht mehr so, aber auch heute hielten sich dort mehrere Personen auf, die wohl keine Essengäste waren.
 
Die Gäste im Restaurant gehörten mehrheitlich zur Generation 60+ und schienen regelmäßig hier zu verkehren. Während meines Aufenthaltes kamen immer noch mehr Gäste, so dass zumindest der Nichtraucherbereich schließlich zu über 80 % gefüllt war.
 
Nach einigen Minuten überraschte mich die Bedienung mit einer Suppe, die wohl mittags dazu gehört. Es war eine klare Rindfleischsuppe mit Sternchennudeln, Möhrenstücken und auch etlichen Fleischstückchen darin, gut gewürzt und heiß, genau das Richtige bei den derzeitigen Außentemperaturen.
 
Nach etwa zwanzig Minuten brachte die Bedienung den Salat, der je zur Hälfte aus Weißkraut und Eisbergsalat bestand, dekoriert mit  zwei Scheiben Gurke und zwei Tomatenachteln. Zunächst sah es so aus, als ob keinerlei Dressing daran wäre, doch beim Essen schmeckte ich so etwas wie eine Vinaigrette.
 
Einige Minuten später brachte die Bedienung dann den Satarasch auf einem ovalen Teller und den zugehörigen Reis in einer separaten Schüssel. Ich hatte mir gerade Reis zu der Fleisch-Gemüse-Mischung aufgefüllt und die ersten Bissen gegessen, als die Bedienung schon wieder am Tisch stand und fragte, ob alles in Ordnung sei. Ich antwortete, dass ich das noch nicht beurteilen könne, worauf sie wieder abzog.
 
Es stellte sich dann heraus, dass das Fleisch einigermaßen durchwachsen war, das Gemüse aber frisch und das Ganze gut heiß. Was es aber überhaupt nicht war: Scharf! Und das sagte ich der Bedienung auch, als sie erneut an den Tisch kam. Sie schlug dann vor, mir etwas Chili zu bringen und kam dann kurzfristig mit einer kleinen Glasschüssel mit Chiliflocken wieder. Da ich nicht weiß, welches Fleisch normalerweise für Satarasch verwendet wird, sagte ich dazu nichts, aber mir war es etwas zu durchwachsen. Geschmacklich war das Essen gut und mit dem Einsatz des „Nachschärfers“ auch richtig pikant. Die Portionsgröße war ordentlich, ich bin gut satt geworden. Aufgrund der beschriebenen Schwachpunkte gibt es diesmal für das Essen nur drei Punkte.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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