Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Zum Schießhaus Dresden
Am Neujahrstag nun machten wir uns nach dem Neujahrskonzert in unserer vornehmen Garderobe zu Fuß in das Schießhaus auf, denn Parkplätze sind hier Mangelware. Vorm Eingang mussten zwei Küchenkräfte erstmal ihrem Laster des Nikotinentzuges frönen, was ich als ankommender Gast nicht allzu schön finde, da sollte man doch vielleicht eine andere Ecke aufsuchen. Nachdem wir das Restaurant betreten hatten, staunten wir das es ob des Neujahrstages doch ganz gut besucht war, und nur wenige Tische frei waren.
Gastraum
Wir wurden im Erdgeschoss im großen Gastraum untergebracht, im Obergeschoss gibt es einen weiteren Gastraum. Rustikal eingerichtet sitzt man hier auf großen, schweren Holzstühlen und an den Wänden auf Rückenhohen Bänken. Der Hintern wird mit weichen Kissen gut gepolstert. Die Tische sind groß, hier kann ausreichend serviert werden.
Gastraum
Für unseren Tisch waren gleich zwei Damen zuständig. Während man der älteren den Stress der vergangenen Feiertage anmerkte war die jüngere zwar quirlig unterwegs, jedoch vermissten wir so einiges bei dieser. Dazu aber später mehr.
Die ältere Dame brachte uns also an den Tisch, überreichte die Speisekarten, und ließ uns erst mal kurz in der Getränkekarte stöbern, bevor sie nach ein paar Minuten wieder an unseren Tisch kam. Dabei entwickelte sich auch ein kleiner Smalltalk, und sie erzählte ebend, dass die Feiertage unwahrscheinlich stressig waren und das Restaurant rund um die Uhr ausgebucht war. Was dabei so manche Gäste von sich lassen macht natürlich sprachlos, und möchte ich hier nicht wieder geben. Wir hatten mittlerweile zumindest unsere Getränke auserkoren und orderten:
Getränke:
· 1x 0,5ér Feldschlößchen alkoholfrei für 5,90 €
· 1x 0,25ér Sächsischen Landwein „Bennoschoppen“ für 7,90 €
· 1x 0,4´er Tonic für 4,90 €
· 1x 0,4ér Grapos Cola für 4,90 €
· 1x 0,4ér Fruchtsaft für 4,90 €
Die Dame entschwand, und wir konnten in der umfangreichen Speisekarte stöbern. Hauptsächlich gutbürgerliche, sächsische Küche wird hier angeboten, und so gibt es vom Schnitzel, über Haxe, Steak und Kasselerbraten allerlei deftiges. Aber auch vom Huhn, Grünzeugs und hausgemachter Sülze konnte man wählen. Zusätzlich gab es noch die Weihnachtskarte.
Nach wenigen Minuten kam dann die junge Dame ins Spiel, und brachte uns die Getränke an den Tisch.
Getränkeauswahl
Gleichzeitig fragte sie ob wir denn nun schon gewählt hätten, und so fingen wir an unsere Wünsche zu erzählen. Allerdings war leider nicht mehr alles vorrätig, was ich als Gast nach solchen Feiertagen sicher verstehe, allerdings sollte man doch als Bedienung von vornherein darauf aufmerksam machen was nicht mehr verfügbar ist, und nicht erst bei der Bestellung bemerken „Das ist schon aus“! Letztendlich fanden wir unsere Wünsche, und orderten:
Vorspeise:
· 1x Tomatencremesuppe mit Croutons für 6,90 €
· 1x Scharfschützentopf zum Scharfmachen für 7,90 €
Hauptspeisen:
· 2x Rumpsteak mit selbst gemachter Kräuterbutter und frischem, gemischten Salat, dazu Pommes Frites für je 28,90 €
· 1x Medaillons in Käsemeerettichkruste, Kartoffel-Rösti, Salat für 22,90 €
· 1x knusprige Gänsekeule mit Apfelrotkohl und Kartoffelklößen für 29,90 €
Nun konnten wir eine Weile bei unseren Getränken die letzten (Feier)Tage Revue passieren lassen, denn unsere beiden Suppen kamen nach zirka 20 Minuten an den Platz.
Meine Frau hatte sich heute wieder einmal die Tomatencremesuppe mit Croutons für sich bestellt. Im Vergleich zu unserem besuch vor zwei Jahren war die Tomatencremesuppe farblich anders, laut meiner Frau aber herrlich cremig.
Tomatencremesuppe mit Croutons
Ich vermute mal das hier Sahne im Spiel war. Ansonsten war sie auch angenehm fruchtig, sie hätte aber gern etwas heißer sein können. Die Croutons waren dieses Mal aus dunklem Brot, im Gegensatz zum letzten Mal, als aus Weißbrot geröstet wurde.
Tomatencremesuppe mit Croutons
Ich hatte wieder den Scharfschützentopf gewählt, liebe ich doch scharfe Sachen. Allerdings muss ich auch hier sagen, zu unserem Besuch vor zwei Jahren eine völlig andere Suppe, dieses Mal allerdings zum negativen. Die Suppe von der Farbe eher blass, auch vom herzhaften, scharfen Geschmack habe ich so einiges vermisst.
Scharfschützentopf
Die Konsistenz sehr dünn. Einige wenige große Fleischstückchen, ähnlich beim Gulasch, waren vorhanden, ansonsten war relativ viel verkochtes, also klein fasrige Stücken vorhanden. Auch die Scheibe Baguette war nicht so toll, hier merkte man das der Bäcker nun schon einige Tage geschlossen hat.
Scharfschützentopf
Nach weiteren 2 Minuten kamen unsere Hauptspeisen an den Tisch. Die beiden Damen hatten sich jeweils das Rumpsteak mit selbst gemachter Kräuterbutter und frischem, gemischten Salat bestellt. Während unsere Freundin das Steak mit Pommes Frites bevorzugte, wünschte meine Frau Kartoffelecken, welche ohne Aufpreis geliefert wurden. Jetzt beim ersten Anschnitt des Steaks fiel den beiden Damen nun auch auf, dass die junge Kellnerin bei der Bestellung gar nicht gefragt hat wie denn das Rumpsteak gebraten werden soll.
Rumpsteak mit selbst gemachter Kräuterbutter und frischem, gemischten Salat
Aus der Küche kam auch keine Rückfrage, und so war es nun schon eher well done anstatt medium, wie sie es sich eher gewünscht hätten. Ein kleines Versagen auf beiden Seiten. Die Pommes als auch die Kartoffelecken waren kross und knusprig frittiert, etwas Würze fehlte hier allerdings. Der gemischte Salat bestand aus Blattsalat, Chicorée, Rucola und Tomate, und war bis auf die Tomate frisch und knackig. Ein Röschen selbst angerichteter Kräuterbutter gab es on top. Das Rumpsteak war gegenüber vor zwei Jahren mit drei Euronen mehr in der Karte.
Rumpsteak mit selbst gemachter Kräuterbutter und frischem, gemischten Salat
Unser Freund wählte die Medaillons in Käse-Meerettichkruste mit Kartoffel-Rösti. Die Anordnung auf dem Teller war erst einmal ungewöhnlich, lagen hier doch die drei zarten Schweinemedaillons, welche mit herzhaft, scharfen Meerrettich und Käse überbacken wurden auf den Kartoffel-Rösti.
Medaillons in Käsemeerettichkruste, Kartoffel-Rösti, Salat
Dadurch das es aber keine Soße dazu gab, blieben die Kartoffelrösti schön knusprig. Diese waren innen noch schön mit Kartoffelstreifen gespickt, außen mit einer Flakes-Panade versehen. Ob diese nun Convenience oder hausgemacht sind kann ich nicht beurteilen. Wie schon geschrieben waren die Schweinemedaillons wunderbar zart und saftig, sowie ausreichend groß. Die scharfe Käse-Meerettichkruste ist sicher nicht jedermanns Sache, passte hier aber hervorragend dazu. Auch hier wieder als Beilage ein gemischter Salat bestand aus Blattsalat, Chicorée, Rucola und Tomate. Auch dieses Gericht wurde mit 3 Euronen mehr veranschlagt als vor zwei Jahren.
Medaillons in Käsemeerettichkruste, Kartoffel-Rösti, Salat
Ich wünschte heute noch einmal ein klassisches Weihnachtsmenü, denn diesen Winter hatten es mir Ente und Gans angetan. So orderte ich also die knusprige Gänsekeule mit Apfelrotkohl und Kartoffelklößen. Vor zwei Jahren zu unserem letzten Besuch hier kam diese noch 18,90 €, also eine Preissteigerung von über 11 Euronen in zwei Jahren. Das ist Heftig.
knusprige Gänsekeule mit Apfelrotkohl und Kartoffelklößen
Aber was soll ich sagen, die Gänsekeule ein Traum. Eine riesige Gänsekeule lag da auf dem Teller. Die Haut herrlich knusprig und dunkel gebraten, das Fleisch butterweich, ließ es sich ohne Probleme vom Knochen ablösen. Die Soße dazu ebenfalls ein Traum, wurde sie hier wahrscheinlich mit der Gans in der großen Pfanne angerührt. Das Rotkraut, bzw. der Apfelrotkohl war wahrscheinlich auch hausgemacht. Angenehm mild im Geschmack aber noch kräftig und fest im Biss. Nicht so ein pappiges Zeugs wie es aus dem Glas kommt. Die zwei Kartoffelklöße waren auch gut in ihrer Konsistenz und sorgten als zusätzlicher Sattmacher für ein volles Bäuchlein. Das war ein gelungener Abschluss der Weihnachtstage.
was für eine Gänsekeule
Nachdem wir dann alle fertig waren, kam die junge Dame wieder an unseren Tisch, und fragte ob sie abräumen kann. Natürlich konnte sie, aber dass man dann vor den Gästen die Essensreste aller Teller auf einen Teller zusammenschiebt habe ich auch noch nicht erlebt. Sieht nicht nur nicht schön aus am Platz, wenn dann auch wie hier noch etwas runterfällt und dabei knapp den teuren Anzug verfehlt ist das nicht toll.
Nach knapp zwei Stunden waren wir dann fertig, unsere Freunde mussten zum Zug, also zahlten wir, und das aufsplitten der Rechnung war kein Problem.
Unser Fazit: wir ließen zu viert 153,90 Euro im Schießhaus. Die Preise haben gegenüber unserem letzten Besuch hier massiv angezogen. Das Essen gut, bis auf das Steak, welches wir dann doch lieber medium gewünscht hätten. Den Servicekräften wünscht man nun erst einmal paar ruhigere Tage, die junge Dame sollte vielleicht aber doch noch einmal die Abräumgewohnheiten überdenken.