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Meinem geschätzten Kollegen Herr R. aus S. sei dank, dass wir den Kronprinzen auf unsere "to do Liste" mit aufgenommen haben. Dank sei auch auch unserem neu geupdateten Navi aus dem Hause Renault, es schlug uns eine Route vor in knapp 35 Minuten von Mannheim aus (wir brauchten keine 30 Minuten in Echtzeit, aber was soll`s), wir reservierten im Vorfeld per Email für den 20. Mai einen Tisch für zwei (Herr und Frau Hasselhoff).
Rhodt, Weyher, Landau-Nussdorf, da geht den Pfälzern ein Herz auf. Als ich das letzte Mal in Weyher war, war ich 19 und auf dem Weinfest. Mein Kollege meinte noch zu mir, als wir gerade am Blödsinn machen waren und diskutierten wer heim fährt, da fragte der Markus " wie lange müssen wir trinken, damit wir auf 2,5 Promille kommen ? " Von dem Kollegen neben dran kam dann die Antwort " eine Woche nichts", nee, war schon schön die Zeit damals. Wir sind aber nicht auf dem Weinfest 1994 und voll wie zehn Russen (anschließend sollten wir noch ins Pharao gehen und danach noch ins Monokel, jesses ich erinnere mich nicht gerne daran) sondern in Echtzeit auf dem Weg nach Weyher, bzw wir parken unseren schwarzen Megane GT-Flitzer etwas oberhalb und staunen nicht schlecht:
Das Hotel-Restaurant macht von außen einen imposanten Eindruck. Einige Aufbäpper von Michelin, Schlemmeratlas und Vartaguide zieren den Eingangsbereich, wir treten ein und fühlen uns irgendwie unbeachtet. Das ändert sich aber schlagartig, als uns eine Bedienung bemerkt. "Reserviert, für David Hasselhoff" (den wir übrigens auch schon ein paar Male auf den bekannten Weinfesten gesichtet haben, es wird gemunkelt, dass er sich zusammen mit Pamela Anderson, dem Ex-Blasebalg von Baywatch, irgendwo bei Deidesheim ein Schloß gekauft hat) - schmunzelnd werden wir zu unserem reservierten Tisch geführt. Gemütlich, ja richtig gemütlich ist es hier. Wir erkenne auch gleich den Chefkoch, ein Pärchen hat wohl das Überraschungsmenü bestellt und Simon Seiler serviert eine ansprechende ausschauende Vorspeise "Jakobsmuscheln auf Mandelsplitter und Weincreme" höre ich beim Vorbeigehen. Das Ambiente erinnert mich irgendwie an das Lamm in Neupotz, da gibt es auch eine sogenannte Eckbank im franz. Landhausstil. Ich finde die affengeil. Da brauche ich sonst keine Superlative, superlative, was fällt mir da so schnell ein: " Ich - Die Nummer eins" vielleicht, ein Film von Claude Pinoteau mit Lino Ventura, Léa Massari - der Atomforscher Lino Ventura gerät zwischen die Geheimdienstfronten. Ein Agententhriller der extra Klasse. Lino Ventura, das war (ist) ein Schauspieler !! Aber heute bin nicht ich die Nummer eins, nein, auch nicht Simon Seiler ist die Nummer eins, sondern der Service. So etwas familiäres, freundliches, sympathisches, aufmerksames haben wir selten erleben können und daher von mir heute in der Kategorie Service die Maximalpunktzahl -- tööööhhhhterätöööh !! 5 Sterne.
Kaum gesessen kam schon der erste Gruß aus der Küche. Zweierlei Brot mit Meersalz und einer weich aufgeschlagenen Butter. Es folgten dann Gruß Nummer 2: ein Blutwurst-Gebäck, edel auf einer schwarzen Fliese serviert, ehe Gruß aus der Küche Nummer 3 kam, eine Art salziges Parmesan-Brot mit einer süßlichen Butter. Wir studieren die Karte: Wir wählten das angebotene Menü "Spargel Edition" Landschinken Spargel // Erdbeeren // Kräuter
Stangenspargel Schnitzel „Wiener Art“ // Kartoffeln // frisch aufgeschlagene Sauce Hollandaise
Spargeleis// Rhabarber // Minze // Vanille
da ich kein Freund von Spargeleis bin, fragte ich nach einer Altenative. Die Frage ob "schokoladig" gut sei, sollte ich ein "Überraschungsdessert" bekommen:
Meine Alternative für den Hauptgang wäre die "Kleine Schweinerei" - Filet, Bauch, Bäckchen, Saumagen mit Senfkörner, Kartoffeln und jungem Lauch gewesen. ich glaube, das nehme ich auch beim nächsten Besuch. Oder doch das Überraschungsmenü und die "Kleine Schweinerei" als Zwischengang ??
Der erste Gang war überragend gut. Zweierlei Spargel, einmal klassisch geschnippselt, einmal als Spahetti (und auch anders gegart),
dazu der Landschinken, die essbaren Blumen, das war ein Gedicht. Das Schweineschnitzel saftig, die Panade locker und gut gewürzt, auf dem Teller lag ein halbes Pfund Stangenspargel, dazu aufgeschlagene Sauce Hollandaise und in Butter angeschmorte Kartoffeln.
Meine Frau wählte das Dessert vom Menü, einziger Kritikpunkt hier, das Spargeleis, schmeckte nicht wie ein Eis sondern wie gefrorener Spargelsaft, dazu das saure Rharbarber Kompott ?? Meine Frau mag sauer, ich mag einzig die Sauren Gurken aus dem Hause Gottschalk äähh Haribo. Ich bekam dann zweierlei Mouse hell und dunkel mit Früchten.
Ahhh, ich hab ganz vergessen zu erwähnen. Ich habe die angebotene Weinreise dazu geordert. Wie es in der (Vorder) Pfalz üblich ist, bekam ich 3x 0,25 Liter ausgeschenkt. Zum ersten Gang einen Silber-Medaillengewinner aus Walsheim (Pfaffmann) ich glaube das war ein Müller Thurgau Silver Selection, der war Bombe. Zum Hauptgang gab es ein Riesling, ich glaube von Siehgrist, der war ebenfalls ausgezeichnet und zum Dessert gab es eine Trockenbeerenauslese, ebenfalls großzügig ausgeschenkt (deutlich mehr als 0,15).
Dass das alles natürlich seinen Preis hat, ist vollkommen klar. Die Weinreise kostete 9 (!!!!!!) Euro, in Worten: neun Euro. Das Spargel Menü kostete inkl. der drei Aufmerksamkeiten aus der Küche, rekordverdächtige 24 (!!!!!) Euro, macht zusammen 33 Euro. Ein besseres Preis-Leistungsverhältnis habe ich selten erlebt und ich muss nochmals einen Satz / zwei Sätze von Marc074 kopieren: " Was soll man sagen? Für so wenig Geld ( 24 Euro zur Erinnerung, plus 9 Euro für die Weinreise) habe ich wahrscheinlich noch nie so gut gegessen."
Fazit:
Auf nach Weyher zum Kronprinzen !!