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GastroGuide-User: Kiwikatze
Kiwikatze hat Symposium in 37075 Göttingen bewertet.
vor 9 Jahren
"Durchgehend freundlicher Service nur für Stammgäste!"

Geschrieben am 15.01.2015
Besucht am 19.11.2013
Allgemein
Nach leichter Krankheit auf der Suche nach neuen Kräften entschieden mein lieber Freund und ich spontan, das "Symposion" zur warmen Nahrungsaufnahme zu besuchen. Öfters waren wir schon daran vorbeigegangen und konnten uns aufgrund des nicht gerade einladenen Ambientes von außen nicht dazu durchringen. Heute der Versuch! Ambiente und Küche hätten uns gerne zu Stammgästen werden lassen, leider hat uns der Service so wenig beachtet, dass wir erstmal nicht wiederkommen werden!

Bedienung
Wir betraten durch einen kleinen Vorraum das "Symposion" und wurden vom Inhaber freundlich begrüßt und durften uns im großen, aber wenig gefüllten Gastraum (10 Gäste) einen Tisch aussuchen. Wir freuten uns auf einen Abend in einem Familienbetrieb und erwarteten natürlich auch bei geringer Gästeanzahl aufmerksamen Service mit der gewissen persönlichen Note. Das "Symposion" erscheint wie der bodenständige Grieche, zu dem man schon jahrelang am Wochenende geht mit gleichbleibender Qualität und der freundlichen Geselligkeit, die man an diesem Mittelmeervölkchen so liebt (inklusive griechisches Gedudel etc.).

Wir studierten nun die Karte und mein Freund wählte - wie häufig - ein Malzbier und ich gönnte mir ein Glas Imiglios (3,30 €) und eine kleine Flasche Wasser. Leider war das Malzbier aus und meine bessere Hälfte stieg auf Ginger Ale um. Imiglios stand sowohl als Weißwein als auch als Rosé auf der Karte. Ich hatte das natürlich wieder nicht explizit gesehen und bekam natürlich Rosé. Es wäre schön gewesen, wenn man mit der Unbedarftheit der Gäste gerechnet und gefragt hätte, welcher Wein es denn sein solle. Pech gehabt, ich wollte nicht reklamieren. Schwamm drüber. Unser Kellner war bis zu diesem Zeitpunkt aufmerksam, höflich und flink bei der Sache. Anschließend wurde das Essen serviert und gefragt, ob alles in Ordnung sei. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir beide recht begeistert und dachten schon, wir hätten den netten Griechen in Laufnähe gefunden.

Während wir unseren Gyros genossen, setzte sich der Inhaber zu den Gästen am Vierertisch hinter uns. Anscheinend Stammgäste, freundlich wurde geplauscht und gelacht. Einige Zeit verging, bis er unsere leeren Teller bemerkte. Für mich zu lange! Besonders, wenn kaum noch Gäste anwesend sind! Plötzlich schien ihm einzufallen, dass es ja auch noch andere Gäste gab, die bedient werden mussten. Flugs entriss er uns die leeren Teller und entschwand so dermaßen schnell, dass es uns nicht einmal möglich war, ein weiteres Getränk zu bestellen - geschweige denn die Karte noch einmal zu verlangen. Die Teller wurden  schnell irgendwo abgestellt und er kehrte zügig  zu seinen bevorzugten Gästen zurück.

Im Prinzip habe ich nichts gegen einen Plausch mit Stammgästen (besonders in einem Familienbetrieb), aber wir wollten doch noch etwas bestellen. Die Aufmerksamkeit für uns neue Gäste schien mit fortschreitendem Abend immer weiter nachzulassen. Hier muss ich nochmals erwähnen, dass wir anfangs zwar zehn Gäste waren, was auch mehr als gut allein zu bewältigen ist, mittlerweile aber nur noch weniger als sechs Personen. Ein junges Paar hatte schnell eine Kleinigkeit gegessen und musste den Kellner sogar anrufen, damit er zum Abkassieren kam. Wir fühlten uns vernachlässigt und genau das hasse ich! Wir waren auf dem besten Weg, regelmäßig mal vorbeizuschauen, vielleicht sogar mal einen ganzen Abend mit mehreren Personen dort zu verbringen (das Essen war schließlich gut) und dann torpediert ein so desinteressierter Gastronom meine Ideen! Die Laune meines werten Freundes sank von Minute zu MInute, er wollte kein Dessert mehr, auch kein Getränk. Zahlen und mehr auch nicht. Schließlich saßen wir jetzt schon ziemlich lange auf dem Trockenem, es fiel niemandem auf und es sollte sich wohl auch nicht mehr ändern. Die Gläser waren natürlich auch nicht abgeräumt worden. Peinlich, wenn man Gäste unterschiedlich behandelt. Wir hätten gerne noch einen Nachtisch bestellt, vielleicht auch einen Wein oder noch etwas anderes. Natürlich hätten wir uns bemerkbar machen können, aber bei einer so geringen Gästeanzahl erwarte ich vom Service, dass er das schon selbst merkt. Das macht doch auch das Essengehen aus, nicht nur die reine Nahrungsaufnahme!

Nur durch Anrufen und wildes Gestikulieren konnten wir auf uns aufmerksam machen. Anscheinend braucht man hier keine neuen Stammgäste. Ärgerlich! EC-Kartenzahlung war möglich. Für den Koch entschloss ich mich zu 1 € Trinkgeld, er hat eine gute Leistung abgeliefert. Schade, dass der Service im Laufe des Abend leider immer schlechter wurde. Eine ordentliche Rechnung gab es nicht. Es wirkte fast so, als hätte der Kellner ein schlechtes Gewissen (vielleicht konnte er es aus dem Bände sprechenden Blick meines Liebsten folgern?), als er uns noch auf den obligatorischen Ouzo an der Theke einlud.

Wäre der Service konstant wie bis zum Essen geblieben, hätte dieses Restaurant vielleicht zwei neue Stammgäste mehr. Wir fühlten uns jedoch vernachlässigt und als Gäste zweiter Wahl, denen nicht mal die Chance gegeben wurde, erneut zu bestellen.

Vielleicht gebe ich nochmal nach einer längeren Pause eine zweite Chance. In Anbetracht der großen Vielfalt an Griechen in Göttingen weiß ich das aber noch nicht.

Das Essen
Die Karte des "Symposion" ist wirklich riesig! Mit kleinen Gedichten werden die einzelnen Speisen erklärt - eine nette Idee und mal was anderes. Nicht nur griechische Speisen finden sich, sondern auch deutsche Klassiker wie Schnitzel etc. Leider überfordern mich solche Karten vollkommen und wir wählten beide dann wenig innovativ Gyros mit Pommes, Zaziki, Weißkraut und Zwiebelringen zu 11 €. Wir hatten uns beide gegen eine Vorspeise entschieden. Wenig später wurden die beiden Gerichte serviert. Was soll man sagen? EIne frische Portion Gyros, appetitlich präsentiert mit knackigen, nicht zu fettigen Pommes und Weißkraut, das sogar mir geschmeckt hat. Frische, mittelgroße Portionen - eine solide Leistung! Nichts zu meckern!

Wie schon erwähnt, kamen wir leider nicht mehr in den Genuss, weitere Speisen oder Getränke zu bestellen. Schade, wir hätten sonst sicherlich mehr verzehrt! Die Küche ist schließlich gut!

Das Ambiente
Das "Symposion" liegt in einer Seitenstraße und kann leicht übersehen werden. Das dunkle Gebäude wirkt von außen nicht gerade einladend und oft haben wir uns gefragt, ob wir es denn nun mal testen sollten oder nicht. Schließlich liegt es sehr praktisch in der Nähe meiner Wohnung. Es handelt sich um einen Familienbetrieb, der wohl vorwiegend von Stammgästen besucht wird. Diesen Eindruck verstärkten auch die vorherigen Kritiker. Zu Beginn waren wir noch zu zehnt, später leerte sich der Gastraum zusehends.

Beim Betreten befindet sich auf der rechten Seite die Theke. Der große Gastraum wird durch weiße Säulen in unterschiedlich große Séparées geteilt. In der Mitte des Raumes befand sich ein großer Rundbogen, sofern ich mich richtig erinnere. Auf den Fensterbänken befanden sich verschiedene Grünpflanzen und griechische Bücher. Teils noch in Süterlin - gefiel mir! Was mich wirklich irritierte, war der Locher, der wie selbstverständlich zwischen der Deko stand. Die Dekoration wirkte nicht so ganz sauber und teils sehr altmodisch.

Sauberkeit
Ich habe die Toiletten nicht besucht, jedoch wirkte das Restaurant irgendwie nicht ganz so sauber. Gläser und Besteck waren jedoch sauber.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


uteester und 2 andere finden diese Bewertung hilfreich.

carpe.diem und 3 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.