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Beim Baumeisterhaus hingegen hieß es: „Wir haben keinen Biergarten, aber einen klimatisierten Innenhof. Und eine Reservierung ist nicht nötig, wir haben immer genug Platz.“ Ich sah mir den Innenhof an, er sah ganz ansprechend aus, und auch der Blick auf die Speisekarte zeigte das eine oder andere interessant klingende Angebot.
So betraten wir dann am Abend das Restaurant und gingen durch zum Innenhof, in dem zu der Zeit nur zwei Tische besetzt waren. Wir suchten uns einen freien Tisch am Rand des Hofs und nahmen Platz.
Kurz darauf kam der Kellner, begrüßte uns, legte die Speisekarten und das Corona-Erfassungsblatt auf den Tisch und bat darum, dies auszufüllen.
Die Speisekarte zeigte ein ziemlich konzentriertes Angebot, sie bestand nämlich nur aus dem einen Blatt, das wir schon im Aushang gesehen hatten. Das ist ja zunächst kein schlechtes Zeichen, lässt es doch auf frische Küche hoffen. Madame fragte den Kellner zwischenzeitlich noch nach der Weinkarte, die ihr auch prompt gebracht wurde – allerdings in der eher gemächlichen Geschwindigkeit, die der Kellner permanent an den Tag legte.
Die Weinkarte konnte jedoch nicht überzeugen, es gab nur einen trockenen Wein im Angebot, einen Silvaner, der ihr von dem rebsortentypischen Geschmack her nicht behagte. So bestellte sie dann eine Johannisbeerschorle und zu Essen „Schwäbische Maultaschen geröstet an Salatboquett“ (9,80 €). Ich hatte Lust auf den „Zwiebelrostbraten mit Butterspätzle“ (19,80 €), dazu bestellte ich ein Hefeweißbier (0,5l für 3,80 €).
Die Getränke wurden nach nur kurzer Wartezeit serviert und erwiesen sich als gut gekühlt. Dann schob der Kellner jeweils eine Papierserviette mit Messer und Gabel recht nachlässig nur in die Nähe unserer Plätze (später beobachteten wir, dass er das Besteck an einem anderen Tisch sogar verkehrt herum platzierte).
Einige Zeit später servierte der Kellner dann die Teller mit unseren Essen. Dabei fiel auf, dass der Teller mit dem Zwiebelrostbraten sehr genau der Beschreibung in der Karte entsprach: Außer dem Rostbraten und den Spätzle war absolut nichts auf dem Teller, nicht einmal eine sogenannte „Salatgarnitur“. Zum Rostbraten gab es die übliche dunkle Sauce, jedoch waren die Zwiebeln nicht geschmälzt und separat aufgelegt, sondern befanden sich als ganz normale Schmorzwiebeln in der Sauce. Eine große Enttäuschung waren die Spätzle, mit Sicherheit Tütenware und noch nicht einmal in der Pfanne leicht durchgezogen.
Bei Madame gab es zwei Maultaschen, die diagonal durchgeschnitten waren, und dazu eine große Menge Salat. Die Maultaschen hatten sowohl vom optischen als auch vom geschmacklichen Eindruck eine reine Spinatfüllung, obwohl auf der Karte keine vegetarischen Maultaschen erwähnt waren. Der Salat bestand aus einigen wenigen Blättern Lollo Rosso, darüber hinaus gab es eingelegte Möhren, eingelegte grüne Bohnen, Kidney Bohnen und Mais, offensichtlich alles aus Konserven.
Wohl aus gutem Grund ließ sich der Kellner nicht mehr blicken solange wir aßen. Als er dann später abräumte, sprach Madame ihn auf die vegetarischen Maultaschen an. Er behauptete aber, es sei Hackfleisch in geringer Menge darin enthalten. Als wir ihm dann ob der Qualität des Essens unseren Eindruck mitteilten, dass dies eine Touristenfalle sei, stimmte er uns sogar zu!