Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Die Begrüßung durch zwei Servicemitarbeiterinnen ist sehr freundlich. Wir werden zu unserem Tisch begleitet. Eingedeckt ist mit weißen Stofftischtüchern und ebensolchen Servietten, schöne Gläster stehen bereit, lange Leuchter mit Kerzen vor den Fenstern. Die Längsseite hat eine Bank mit weichem Sitzpolster, eine Spiegelfront gegenüber lockert das Ambiente stilgerecht auf und die hellen braun-gelb-gold-Töne zaubern ein nobles Ambiente.
Eine vom Format her große und modern gestaltete Speisekarte mit Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichten, ein Menü Jardinière (zweierlei von der Gartengurke mit Bärlauch und Pumpernickel, Bruchsaler Stangenspargel, in der Folie gegarte mit brauner Butter und Kräuterflädle, Biskuit von frischen Erdbeeren) sowie einem Menü "Le Cassoulet" in 5 Gängen.
Als Aperitif nehmen wir einen Laurent Perrier (0,1 l zu ca. 12 Euro), gut gekühlt und auch gut eingeschenkt. Und zum Essen entscheiden wir uns für das Menü in 5 Gängen ohne das Dessert.
Zuvor kommt frisches verschiedenes Brot, auf einer Schiefertafel verschiedene Aufstriche. Einer mit Bärlauch und in Nockerl geformt, eine leicht gesalzene Butter, im Glas Oliventapenade und Tomatenmarmelade. Der Gruß aus der Küche war ein Gazpacho mit einer kleinen Jakobsmuschel. Das Gazpacho war perfekt im Geschmack, es war auch noch von dem wenigen klein geschnittenen Gemüse zu sehen. Mir war es zu dünnflüssig.
Die Vorspeise, dreierlei vom Wildlachs, war einmal zum Röschen gedrehter geräuchter. Ein Stück war im Kräutermantel verpackt unter dem ein Klecks (Spargel?) Püree hervorkam. Schön angerichtet mit einer getrockneten Spargelscheibe die mich, wie sie so da lag, an eine Wippe erinnerte und einem halbierten Wachtelei dekoriert.
Als zweite Vorspeise wurde kross gebratener Seewolf mit Blumenkohl, Vinschgerl und Estragon serviert. Der frische Fisch war perfekt gegart, ohne eine einzige Gräte. Darunter ein paar al dente gegarte Blumenkohlröschen, schon dekoriert mit einer dünnen gerösteten Brotscheibe. Dies war eine fettfreie und dadurch sehr leichte Vorspeise.
Nun ließ die Molekularküche mit einem Sorbet aus Limone und Orange grüßen. Für die molekularen Experimente kann ich mich bis heute nicht begeistern und lass es daher mal ohne Kommentar so stehen. Das Sorbet selbst paßte und war ein erfrischender Zwischengang.
Danach wurde ein Pot au Feu von Flusskrebsen und Bärlauch aufgetragen. Die Bärlauchbrühe war eine von jenen zum reinlegen und geschmacklich nicht zu toppen. Als Einlage dann die Flusskrebse und als Deko eine geschälte und gegarte Kirschtomate sowie ein ausgehöhlter Flusskrebskopf.
Als Hauptgang gab es confiertes Milchkalb mit sautiertem Spargel und Kartoffelcrepe: ein kleineres Stückchen Fleisch mit einem rosafarbenen Kern und einem Mantel aus frischen Kräutern. Das verging fast auf der Zunge, ganz große klasse, nicht fett und wiederum sehr leicht. Dazu ein paar al dente Spargelspitzen. Der Kartoffelcrepe war sehr dünn ausgerollter Kartoffelteig mit einer Gemüsefüllung. Das ganze dann noch dekorativ gekonnt mit dunkler Soße und hellen Schäumchen in Szene gesetzt.
Ein ganz großes Kompliment an eine großartige Küchenleichtung. Es war von Anfang bis zum Schluß ein kulinarischer Höchstgenuss, was sowohl die Frische der Produkte, der Zutaten der einzelnen Gerichte als auch die Menüzusammenstellung betrifft. ALLES war auf den Punkt zubereitet, harmonisch abgeschmeckt und gewürzt und in einer sofort geniessbaren Temperatur servier.
Nach diesen Gängen, die für mich in sehr passenden Abständen und für uns beide zeitgleich serviert wurden, war ich angenehm satt. Für einen größeren Hunger bzw. wer mehr Wert auf Quantität legt, dem würde ich eher abraten. Die Portionen sind übersichtlich.
Und noch ein ganz großes Kompliment an die Servicedamen, die uns mit ihrer außerordentlich liebenswürdigen Art, dem professionellen und aufmerksamen Service sehr positiv aufgefallen sind.
In letzter Zeit stelle ich immer öfter fest, daß selbst in fine dining Restaurants, die Tische sehr eng gestellt werden. So ist es den daneben sitzenden Gästen möglich, alles gesprochene mitzuhören. Sehr gut habe ich daher gefunden, daß alle Kommenden verteilt platziert wurden und nicht gleich Tisch neben Tisch. Es war noch ein großer Tisch für eine Gruppe mit 10 Personen reserviert. Ich kann aber zu dem dann vorhandenen Geräuschpegel nichts sagen, da wir vor deren eintreffen schon weg war. Die Gäste scheinen überwiegend touristischer Natur zu sein. An diesem Abend vor allem aus der Schweiz.
Dieses Restaurant kann ich nur empfehlen, und es ist schon sternewürdig. Wir kommen auf jeden Fall gerne wieder.