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Offiziell hat die Familie nur die Genehmigung für eine Sommerwirtschaft vom 1. April bis 31. Oktober. Der Grund: Das ehemalige Gärtnereigelände liegt im sogenannten Außenbereich. Eine Erlaubnis für eine ganzjährige Gastronomie am Standort liegt nicht vor. Dass es auch in den Wintermonaten Veranstaltungen gab, wurde bisher aber geduldet. Nun haben die Stadträte in nichtöffentlicher Sitzung im November entschieden, dass damit Schluss ist.
Dabei sah es zunächst so aus, als hätte sich die Familie mit der Verwaltung geeinigt. Denn bereits im Sommer kam ein Brief von der Stadt, in dem die Winterpause gefordert wurde. Skopis waren daraufhin mehrfach im Rathaus. Im Oktober verkündeten sie auf ihrer Facebook-Seite, dass man auf einen für beide Seiten guten Nenner gekommen sei und das Team auch im Winter weiterhin für die Gäste da sein wird. Kurze Zeit später wurde auch ein Veranstaltungskalender für den Winter veröffentlicht. Darunter unter anderem Frühschoppen, Rippchenessen, Schlachtfest und Rosenmontagsfeier.
Nun sind von acht Mitarbeitern bis auf drei alle entlassen worden. Erst ab 1. März wird das Team wieder vollständig sein, wenn die Sommersaison vorbereitet wird.
Die Stadt will sich zum Thema nicht äußern, weil man sich in einem laufenden Verfahren befinde. Offenbar sollten die Stadträte aber in ihrer Sitzung darüber abstimmen, ob die geplanten Feiern im Winter ausnahmsweise genehmigt werden können. Das ist nach Informationen eines Stadtrates einstimmig, bis auf wenige Enthaltungen, abgelehnt worden. Oberbürgermeister Frank Neupold (parteilos) sei von der Abstimmung wegen Befangenheit ausgeschlossen gewesen. Es seien zu viele Veranstaltungen zwischen November bis März gewesen, für die die Ausnahmeerlaubnis nötig gewesen wäre. „Da hat man das Gefühl, für dumm verkauft zu werden“, so das Stadtratsmitglied. Es sei sicherlich unproblematischer gewesen, wenn es nur zwei Feiern gewesen wären.
Das eigentliche Problem ist aber ein anderes. „Auch die Familie Skopi muss sich an Recht und Gesetz halten“, sagt ein anderer Stadtrat. Wer nur die Genehmigung für eine Sommerwirtschaft habe, könne nicht das ganze Jahr öffnen. Und auch das Baurecht hätten Skopis ignoriert. Jahrelang habe man alle Hühneraugen zugedrückt, das sei nun vorbei. „Das liegt aber nicht am Stadtrat und auch nicht an der Verwaltung, sondern haben sich Skopis selbst eingebrockt“, so ein Stadtrat.
Seit 1996 gibt es auf dem ehemaligen Gärtnereigelände den Biergarten. Stück für Stück wurde der Elbgarten erweitert, nicht immer gab es dafür eine Baugenehmigung. 2011 gab es nachträglich die Genehmigung für manche „Schwarzbauten“. Im Gegenzug sollten Skopis mehrere kleine Anbauten, Container und Hütten abreißen. Das ist bis heute nicht vollständig passiert.
„Es ist nicht so, dass wir nicht versucht haben, zu helfen. Aber man kann für Skopis nicht immer eine Ausnahme machen“, sagt ein Stadtrat, der sich geärgert hat, dass die Zusagen für den Rückbau nicht eingehalten worden sind. „Andere müssen sich auch an die Regeln halten. Wenn sie fair gewesen wären, dann wäre es unproblematisch gewesen.“ Er verstehe auch nicht, weshalb Skopis in den Wintermonaten nicht den Gärtnerwirt an der Kötitzer Straße öffnen, um so ihr Geld zu verdienen. Man habe die Erfahrung gemacht, dass in die Gaststätte dort nicht so viele Gäste hinkommen, wie an die Elbe, erklärt Kerstin Skopi dazu.
Der sogenannte städtebauliche Vertrag von 2011 sollte die Weiternutzung der Sommerwirtschaft, die weit über die Grenzen von Coswig hinaus bekannt ist, sichern. Später, so heißt es in einem Beschluss des Stadtrats, sollte der Flächennutzungsplan geändert werden, um bestimmte Baumaßnahmen nachträglich zu legalisieren. Perspektivisch sei dies in fünf bis zehn Jahren möglich. Also frühestens ab diesem Jahr. Wenn der Elbgarten nicht mehr zum Außenbereich gehören würde, könnten auch größere Gebäude erlaubt werden, die wiederum für eine ganzjährige Gastronomie laut Stadtverwaltung nötig wären.