Geschrieben am 12.12.2016 2016-12-12| Aktualisiert am
12.12.2016
Besucht am 11.12.2016Besuchszeit: Mittagessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 89 EUR
Mazedonien hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas und befindet sich in einem Transformierungsprozess, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Das Land hat mit hohen Arbeitslosenzahlen und einer schwachen Infrastruktur sowie fehlenden Investitionen zu kämpfen. Solche Investitionen könnte die Balkanperle gut gebrauchen. Gerade in der Inneneinrichtung. Letzten Sonntag betraten wir zum ersten Mal die gutbürgerliche Gaststube mit Balkan -Flair. Aber mit Balkan hat nach meinem Empfinden die Inneneinrichtung überhaupt nichts zu tun. Eiche Rustikal aus den 1950er/1960ern. Wenn überhaupt. Ich bin kein Möbelexperte, aber die Inneneinrichtung könnte auch aus dem 2. Weltkrieg stammen.
Die zur Balkanküche gehörende mazedonische Küche basiert auf dem in den Hoch- und Flussebenen angebauten Getreide, vor allem Weizen und Mais, im Südosten des Landes auch auf Reis. Wie die Küchen anderer Länder der Balkanhalbinsel war die mazedonische Küche über Jahrhunderten orientalischen und mediterranen Einflüssen ausgesetzt. Auf der Homepage wirbt der Wirt mit Mazedonisch-deutscher Küche, mit der Bezeichnung könnte ich mich gerne anfreunden, allerdings Vegetarier werden es schwer haben hier überhaupt ein Gericht zu finden. Veganer können 100%ig eine großen Bogen um die Balkanperle machen, die werden hier nicht fündig. Aber auf Veganer und eingefleischte Vegetarier kann die Balkanperle gerne verzichten.
Als wir letzten Sonntag kurz vor halb eins das Gasthaus betraten, sah mich schon der Chef. Dieser hat mich wohl erkannt, letzten Sommer standen wir schon zwei Mal mit dem Fahrrad vorne dran, waren kurz davor rein zu gehen, allerdigs war immer draußen auf der sehr einladenden Terrasse kein Tisch mehr frei. Auch der Arbeitskollege von meiner Frau, er wohnt in Sandhofen, schätzt die Küche der Balkanperle. Große Portionen und sehr gut gewürzt.
Wir bekommen unseren bereits mit Papierservietten und Besteck eingedeckten Tisch zugewiesen. Die Stühle sind bequem, zur linken zwei Türen. Die eine für die Deutschen, die andere für die Holländer, schade, die Luft ist gewöhnungsbedürftig. Vielleicht liegt es wirklich an der Inneneinrichtung, abetr etwas Frischluft hätte dem ganzen hiert ordentlich zu Gesicht gestanden. In der Luft lag so ein Geruch, wie wenn man 3 Tage das Schlafzimmerfenster nicht aufgemacht hat, leicht abgestanden, ölig, warm, süß – uns hat es aber nicht weiter gestört, denn zeitlich wurden am Nachbartisch die Fleischportionen serviert. „Oh ha – sieht lecker aus“ meine Gedanken.
Ich feiere meinen 40. Geburtstag nach, mit der Verwandten Seite von meiner Frau. Vorspeise und Dessert kennen sie eigentlich nicht, auch kein „3-8 Gang“ Menü, daher habe ich auch bewusst diese Lokalität ausgesucht. Allerdings wusste der Chef dass ich meinen Geburtstag feiere, eine Frage nach einer Aperitif wäre nett gewesen, denn die Speisekarte bietet auch den Aperitif an. Wenn aber nicht gefragt wird, dann bestellen wir auch keinen. Zuerst bestellen wir die Getränke, bunt gemischt, von Apfelsaft-Schorle, mazedonischer Rotwein, Cola Light und meinem Hefebierchen war fast alles vertreten. Die Preise für Mannheimer Verhältnisse fair und für die Weine auf den ersten Blick recht günstig, was ich aber von den Essens-Preisen nicht sagen kann, aber dazu später mehr.
Die Speisekarte bietet eine Vielzahl von Fleisch- Innereien und Geflügelgerichte. Viele Speisen mit Pommes, einige mit Pommes und Djuvec Reis. Bei allen Hauptspeisen ist ein Salat dabei. Es gibt eine Seniorenkarte (allerdings schaffte unser Senior nicht mal die Seniorenportion) sowie eine kleine Vesper/Vorspeisenkarte. Aber diese ist auch sehr Fleischlastig. Ich würde mal schätzen, die Karte besteht aus 98 % Minimum aus Fleisch/Innereien (Rind)/Geflügel Gerichte. Es wird unterschieden zwischen normaler, leicht pikanter, pikanter und scharfer Würzung. Das steht so, etwas versteckt in der Beschreibung der einzelnen Gerichte.
Unser Kellner kommt und nimmt die Bestellung auf. Seniorenportion Schweinelende überbacken (10,00), Balkanleber (10,00), Hacksteak Schar (pikant 11,50), Filet-Spieß Schäfer Art (pikante 14,50), Paprikaschnitzel (10,50) sowie Balkansteak (13,00). Vorab wurde uns der Beilagensalat serviert. Der bestand leider aus billigem gelben Kopfsalat, in Fachkreisen Eisberg genannt. Dazu etwas Krautsalat und Karottenspähne. Das alles war angemacht mit einem sahnigen Dressing, das leicht Essiglastig schmeckte. Das war in Ordnung, kommt aber an unseren Referenz Beilagensalat vom Keglerheim nicht heran. Was besonders heraus stach, war ein angeschmorter Krautsalat, der war kalt und schmeckte fantastisch. Schön kross und gut gepfeffert, Marke Eigenbau.
Beide Filetportionen, mein Filetspieß und die überbackene Lende doppelt tot gebraten. Jesses. Das Fleisch war noch weich, auch wenn 0,0% Fleischsaft drin war und leider komplett durchgebraten. Man kann ja Schwein komplett durchgaren, wobei man immer noch etwas Fleischsaft im Fleisch lassen sollte, ähnlich wie bei Geflügel, welches man ja komplett durchgaren sollte. Aber das war schwere Kost. Schäfer Art bedeutete bei mir mit einem pikanten Schafskäse/Ajrar Spieß-Auftsrich, war in Ordunung. Dazu gab es Bratkartoffeln, das waren vorgekochte Pellkartoffeln (mehlig) in Butter angebraten, viel Speck und Zwiebel. War in Ordnung ohne zu glänzen – richtige Bratkartoffeln werden aus rohen Kartoffeln gemacht, schön kross auf der einen Seite, weich mit Biss sollte die andere Seite sein, aber davon waren diese Imitat-Bratkartoffeln so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Wenn sich ein Koch nicht an rohe Kartoffeln ran traut, sollte er die (festkochenden) Pellkartoffeln in reichlich Salzwasser garen und mindestens 24 Stunden geschält ruhen lassen und dann in 1-3 mm dicke Scheiben schneiden und mit ganz wenig Butterschmalz und ein Esslöffel Butter ausbacken, mit schönem Kröstel.
Das Paprikaschnitzel wurde als paniertes Schnitzel mit Paprikasauce bestellt, es kam dann aber ein unpaniertes Stück Steakfleisch (kein Schnitzelfleisch wie in der Karte stehend), schwimmend in pikanter Paprikasauce. Dem Esser hat es aber geschmeckt, die übrig gebliebene Hälfte hat der Hund des Essers bekommen, dem hat es allen Anschein auch gut geschmeckt. Ein Lob kam von der Mutter meiner Frau, sie hatte die Balkan-Leber. Das waren drei wuchtige Scheiben Rinder Leber, zart rosa gegart,das Gemüse dazu schön mit Biss.
Meiner Frau schmeckte ihr Hackbraten auch ganz gut, allerdings kam das Essen nicht im Entferntesten an unser Referenz Bifteki im Keglerheim heran, dazu war das hier zu luftig. Hier sieht man mal wieder eindeutig den Beweis. Teures Essen muss nicht immer gleich besser sein bzw eine bessere (Fleisch)Qualität haben. Für die Hälfte des Preises und geschmacklich und handwerklich 1-2 Ligen besser, das geht ohne mit der Wimper zu zucken.
Etwas schwitzen musste der Onkel von meiner Frau, er bestellte sich das Balkan Steak (scharf), das war ebenso ein auf dem Grill zubereitetes Steak, das Gemüse hatte aber ordentlich Schärfe abbekommen, so dass der Onkel am Ende ein nasses Hemd hatte – der Chef kam grinsend an den Tisch mit den Worten „ Balkansteak – genug schaaf ?“- ja, war es.
Fazit:
Das Essen war gerade noch in Ordnung, von der Würzung gut-sehr gut, aber für die gute 4 Sterne beim Essen, das machte die zu lange Garzeit der Fleischstücke zu nichte. Wir hätten uns auch nach dem Essen vielleicht noch ein Likör oder ein Schnaps gewünscht, hätte nicht unbedingt aufs Haus sein müssen, aber Nachfragen hätte man schon können (genau wie vor dem Essen). Meine Frau und ich fanden dann auch insgesamt die Essenspreise zu hoch, verglichen was man sonst noch in Mannheim bekommt. Leider keine Empfehlung – auch wenn mir der Chef sympathisch ist.
Mazedonien hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas und befindet sich in einem Transformierungsprozess, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Das Land hat mit hohen Arbeitslosenzahlen und einer schwachen Infrastruktur sowie fehlenden Investitionen zu kämpfen. Solche Investitionen könnte die Balkanperle gut gebrauchen. Gerade in der Inneneinrichtung. Letzten Sonntag betraten wir zum ersten Mal die gutbürgerliche Gaststube mit Balkan -Flair. Aber mit Balkan hat nach meinem Empfinden die Inneneinrichtung überhaupt nichts zu tun. Eiche Rustikal aus den 1950er/1960ern. Wenn überhaupt. Ich bin kein Möbelexperte, aber die Inneneinrichtung könnte... mehr lesen
3.0 stars -
"Etwas in die Jahre gekommene Inneneinrichtung, fehlende Balkan-Gastfreundschaft und durchschnittliches Essen mit gewagter Würzung !!" DaueresserGK0712Mazedonien hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas und befindet sich in einem Transformierungsprozess, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Das Land hat mit hohen Arbeitslosenzahlen und einer schwachen Infrastruktur sowie fehlenden Investitionen zu kämpfen. Solche Investitionen könnte die Balkanperle gut gebrauchen. Gerade in der Inneneinrichtung. Letzten Sonntag betraten wir zum ersten Mal die gutbürgerliche Gaststube mit Balkan -Flair. Aber mit Balkan hat nach meinem Empfinden die Inneneinrichtung überhaupt nichts zu tun. Eiche Rustikal aus den 1950er/1960ern. Wenn überhaupt. Ich bin kein Möbelexperte, aber die Inneneinrichtung könnte
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Die zur Balkanküche gehörende mazedonische Küche basiert auf dem in den Hoch- und Flussebenen angebauten Getreide, vor allem Weizen und Mais, im Südosten des Landes auch auf Reis. Wie die Küchen anderer Länder der Balkanhalbinsel war die mazedonische Küche über Jahrhunderten orientalischen und mediterranen Einflüssen ausgesetzt. Auf der Homepage wirbt der Wirt mit Mazedonisch-deutscher Küche, mit der Bezeichnung könnte ich mich gerne anfreunden, allerdings Vegetarier werden es schwer haben hier überhaupt ein Gericht zu finden. Veganer können 100%ig eine großen Bogen um die Balkanperle machen, die werden hier nicht fündig. Aber auf Veganer und eingefleischte Vegetarier kann die Balkanperle gerne verzichten.
Als wir letzten Sonntag kurz vor halb eins das Gasthaus betraten, sah mich schon der Chef. Dieser hat mich wohl erkannt, letzten Sommer standen wir schon zwei Mal mit dem Fahrrad vorne dran, waren kurz davor rein zu gehen, allerdigs war immer draußen auf der sehr einladenden Terrasse kein Tisch mehr frei. Auch der Arbeitskollege von meiner Frau, er wohnt in Sandhofen, schätzt die Küche der Balkanperle. Große Portionen und sehr gut gewürzt.
Wir bekommen unseren bereits mit Papierservietten und Besteck eingedeckten Tisch zugewiesen. Die Stühle sind bequem, zur linken zwei Türen. Die eine für die Deutschen, die andere für die Holländer, schade, die Luft ist gewöhnungsbedürftig. Vielleicht liegt es wirklich an der Inneneinrichtung, abetr etwas Frischluft hätte dem ganzen hiert ordentlich zu Gesicht gestanden. In der Luft lag so ein Geruch, wie wenn man 3 Tage das Schlafzimmerfenster nicht aufgemacht hat, leicht abgestanden, ölig, warm, süß – uns hat es aber nicht weiter gestört, denn zeitlich wurden am Nachbartisch die Fleischportionen serviert. „Oh ha – sieht lecker aus“ meine Gedanken.
Ich feiere meinen 40. Geburtstag nach, mit der Verwandten Seite von meiner Frau. Vorspeise und Dessert kennen sie eigentlich nicht, auch kein „3-8 Gang“ Menü, daher habe ich auch bewusst diese Lokalität ausgesucht. Allerdings wusste der Chef dass ich meinen Geburtstag feiere, eine Frage nach einer Aperitif wäre nett gewesen, denn die Speisekarte bietet auch den Aperitif an. Wenn aber nicht gefragt wird, dann bestellen wir auch keinen. Zuerst bestellen wir die Getränke, bunt gemischt, von Apfelsaft-Schorle, mazedonischer Rotwein, Cola Light und meinem Hefebierchen war fast alles vertreten. Die Preise für Mannheimer Verhältnisse fair und für die Weine auf den ersten Blick recht günstig, was ich aber von den Essens-Preisen nicht sagen kann, aber dazu später mehr.
Die Speisekarte bietet eine Vielzahl von Fleisch- Innereien und Geflügelgerichte. Viele Speisen mit Pommes, einige mit Pommes und Djuvec Reis. Bei allen Hauptspeisen ist ein Salat dabei. Es gibt eine Seniorenkarte (allerdings schaffte unser Senior nicht mal die Seniorenportion) sowie eine kleine Vesper/Vorspeisenkarte. Aber diese ist auch sehr Fleischlastig. Ich würde mal schätzen, die Karte besteht aus 98 % Minimum aus Fleisch/Innereien (Rind)/Geflügel Gerichte. Es wird unterschieden zwischen normaler, leicht pikanter, pikanter und scharfer Würzung. Das steht so, etwas versteckt in der Beschreibung der einzelnen Gerichte.
Unser Kellner kommt und nimmt die Bestellung auf. Seniorenportion Schweinelende überbacken (10,00), Balkanleber (10,00), Hacksteak Schar (pikant 11,50), Filet-Spieß Schäfer Art (pikante 14,50), Paprikaschnitzel (10,50) sowie Balkansteak (13,00). Vorab wurde uns der Beilagensalat serviert. Der bestand leider aus billigem gelben Kopfsalat, in Fachkreisen Eisberg genannt. Dazu etwas Krautsalat und Karottenspähne. Das alles war angemacht mit einem sahnigen Dressing, das leicht Essiglastig schmeckte. Das war in Ordnung, kommt aber an unseren Referenz Beilagensalat vom Keglerheim nicht heran. Was besonders heraus stach, war ein angeschmorter Krautsalat, der war kalt und schmeckte fantastisch. Schön kross und gut gepfeffert, Marke Eigenbau.
Beide Filetportionen, mein Filetspieß und die überbackene Lende doppelt tot gebraten. Jesses. Das Fleisch war noch weich, auch wenn 0,0% Fleischsaft drin war und leider komplett durchgebraten. Man kann ja Schwein komplett durchgaren, wobei man immer noch etwas Fleischsaft im Fleisch lassen sollte, ähnlich wie bei Geflügel, welches man ja komplett durchgaren sollte. Aber das war schwere Kost. Schäfer Art bedeutete bei mir mit einem pikanten Schafskäse/Ajrar Spieß-Auftsrich, war in Ordunung. Dazu gab es Bratkartoffeln, das waren vorgekochte Pellkartoffeln (mehlig) in Butter angebraten, viel Speck und Zwiebel. War in Ordnung ohne zu glänzen – richtige Bratkartoffeln werden aus rohen Kartoffeln gemacht, schön kross auf der einen Seite, weich mit Biss sollte die andere Seite sein, aber davon waren diese Imitat-Bratkartoffeln so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Wenn sich ein Koch nicht an rohe Kartoffeln ran traut, sollte er die (festkochenden) Pellkartoffeln in reichlich Salzwasser garen und mindestens 24 Stunden geschält ruhen lassen und dann in 1-3 mm dicke Scheiben schneiden und mit ganz wenig Butterschmalz und ein Esslöffel Butter ausbacken, mit schönem Kröstel.
Das Paprikaschnitzel wurde als paniertes Schnitzel mit Paprikasauce bestellt, es kam dann aber ein unpaniertes Stück Steakfleisch (kein Schnitzelfleisch wie in der Karte stehend), schwimmend in pikanter Paprikasauce. Dem Esser hat es aber geschmeckt, die übrig gebliebene Hälfte hat der Hund des Essers bekommen, dem hat es allen Anschein auch gut geschmeckt. Ein Lob kam von der Mutter meiner Frau, sie hatte die Balkan-Leber. Das waren drei wuchtige Scheiben Rinder Leber, zart rosa gegart,das Gemüse dazu schön mit Biss.
Meiner Frau schmeckte ihr Hackbraten auch ganz gut, allerdings kam das Essen nicht im Entferntesten an unser Referenz Bifteki im Keglerheim heran, dazu war das hier zu luftig. Hier sieht man mal wieder eindeutig den Beweis. Teures Essen muss nicht immer gleich besser sein bzw eine bessere (Fleisch)Qualität haben. Für die Hälfte des Preises und geschmacklich und handwerklich 1-2 Ligen besser, das geht ohne mit der Wimper zu zucken.
Etwas schwitzen musste der Onkel von meiner Frau, er bestellte sich das Balkan Steak (scharf), das war ebenso ein auf dem Grill zubereitetes Steak, das Gemüse hatte aber ordentlich Schärfe abbekommen, so dass der Onkel am Ende ein nasses Hemd hatte – der Chef kam grinsend an den Tisch mit den Worten „ Balkansteak – genug schaaf ?“- ja, war es.
Fazit:
Das Essen war gerade noch in Ordnung, von der Würzung gut-sehr gut, aber für die gute 4 Sterne beim Essen, das machte die zu lange Garzeit der Fleischstücke zu nichte. Wir hätten uns auch nach dem Essen vielleicht noch ein Likör oder ein Schnaps gewünscht, hätte nicht unbedingt aufs Haus sein müssen, aber Nachfragen hätte man schon können (genau wie vor dem Essen). Meine Frau und ich fanden dann auch insgesamt die Essenspreise zu hoch, verglichen was man sonst noch in Mannheim bekommt. Leider keine Empfehlung – auch wenn mir der Chef sympathisch ist.