Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Das Restaurant schmückt sich mit hochrangigen Empfehlungen: Michelin, Gault&Millau, Varta, Schlemmer-Atlas, Gusto, Der Feinschmecker, falstaff. Dies würde sicherlich Platz 1 der Restaurantbesuche dieses Urlaubes!
Das wunderschöne Wetter begleitete uns auch an diesem Tag, aber es war nicht mehr so schwül wie am Vortag.
Nach einem schönen Tag in Lindau fanden wir am frühen Abend den Restauranteingang in der Fußgängerzone.
Restauranteingang
Zur Terrasse gelangen die Gäste aber über eine ganz enge Seitengasse/Fußweg.
Es dauerte etwas, bis unser Eintreffen bemerkt wurde. Für den Abend waren wir die ersten Gäste.
Eine Servicemitarbeiterin empfing uns und fand glücklicherweise nach einigem Hin und Her unsere Reservierung und wir durften Platz nehmen.
Schatten spenden Bäume, darunter mittig ein imposanter Walnussbaum, und Sträucher.
Sitzplätze um den Walnussbaum
Für ein „fine dining“ Restaurant ist der Außenbereich recht rustikal ausgestattet.
.
Dass auf Tischdecken verzichtet wurde, störte uns nicht. Die Plätze waren schlicht, aber zumindest mit Stoffservietten eingedeckt. Wir fühlten uns wohl.
Noch wohler fühlten wir uns, als nach doch längerer Wartezeit die Karten gereicht wurden und wir den dringend benötigten Durstlöscher bestellen konnten.
Für das hausgesprudelte Tafelwasser wurde € 6,50 / 1,0 l abgerechnet, eine zweite Flasche folgte.
Wir widmeten uns der Karte. Und nach ca. 15 Minuten erreichte uns auch das Wasser. Gereicht in einer sehr schönen Flasche. Wir meckern ja eigentlich nie über Wartezeiten. Aber wenn (die einzigen) Gäste beim Bestellen sagen, sie seien sehr durstig, dann könnte man schon schneller reagieren.
Nachdem der erste Durst gestillt war, gaben wir unsere Wünsche bei einer weiteren Servicemitarbeiterin auf.
Zum Aperitif 2 Gläser Bodensee Sekt brut, Weingut Schmidt, € 13,00 / 0,1 l.
Aperitif
Dazu, vor dem Auftakt unseres Menüs, ein halbes Dutzend frischer Austern - € 29,00.
Vor den Austern erreichte uns eine Flaschenpost aus der Küche. Frisches Weißbrot und dazu eine aufgeschlagene Fichtencreme.
Flaschenpost
Fichtensprossensirup (passt gut zu Käse) habe ich schon selbst gemacht. Erfreut und neugierig kosteten die Creme.
Ein Bissen reichte uns beiden. Kennt Ihr noch Omas Fichtennadelbad? Dies fehlte früher wohl in keinem Haushalt und nach einem Bad mit diesem Zusatz roch die ganze Wohnung danach.
Die hier gebotene Creme wäre in der Badewanne erträglicher gewesen. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie man so etwas kreiren und servieren kann. Schaumbad im Mund! Danach zum Glück kein Schaum vorm Maul. Trotz unserer kleinen Bissen hielt sich der seifige Geschmack penetrant am Gaumen fest.
Mit dem puren Brot konnten wir unsere Geschmacksnerven irgendwann beruhigen und auch nochmal den guten sehr guten Sekt genießen.
Dass die Creme fast vollständig unangetastet war, wunderte den Service wohl nicht. Jedenfalls gab es keinerlei Kommentar.
Ein weiterer und „richtiger“ Küchengruß folgte nicht. Wäre aber in diesem Restaurant durchaus vorstellbar gewesen.
Als die Austern serviert wurden, war das Schaumbad im Mund glücklicherweise verschwunden.
Feine Austern
Diese erfreuten uns dann doch sehr und waren geschmacklich perfekt.
Zu den Austern wurde noch ein Kännchen mit einer Vinaigrette oder Limettenbutter gereicht. Wir wollten die Austern nur mit Zitrone genießen und somit blieb die Zugabe unangetastet.
Nach den Austern ging es weiter mit dem „Classic’s Menü“, 3-Gänge für 2 Personen zu € 111,00.
Menü
Unsere Vorspeise:
Wiesenkräuter Tortellini
Die Tortellini entpuppten sich als Ravioli, sei’s drum.
Wiesenkräuter-Ravioli
Zwei dünne Ravioli, dekoriert mit frischen Kräutern, schmückten den Teller.
Wiesenkräuter-Ravioli
Der Kräutergeschmack war dezent und für ein zartes Mundgefühl sorgte zusätzlich noch geschmolzene Butter.
Ein Glas Wein gönnten wir uns noch zum Hauptgang:
2022er Grauburgunder Kurek, € 5,50 / 0,1 l
2020er Weingut Clauß € 5,50 / 0,1 l
Auf großer und heißer Platte wurde der
Saibling in Salzkruste, Kartoffel-Roulade, weißer Spargel, Sauce Choron
serviert.
Saibling in Salzkruste
Spargel, Sauce und je 3 angeknusperte Kartoffel-Roulardenscheiben waren bereits auf den vorgewärmten Tellern angerichtet.
Aber zunächst wollte ja der Saibling noch vom Salzmantel befreit werden. Das passende Werkzeug fehlte, wurde geholt und los ging es mit der Entkrustung und dem Filetieren des Saiblings.
Das dauerte seine Zeit und irgendwann landeten stattliche Saiblingsfilets auf unseren Tellern. Schöne Teller gehen anders.
Saiblingsfilet, Kartoffel-Roulade, weißer Spargel, Sauce Choron
Die junge Dame wünschte uns einen guten Appetit.
Der Saibling hatte seine Wärme dank des Mantels recht passabel gehalten. Die Beilagen hatten inzwischen Tagestemperatur, diese lag glücklicherweise gut über 20 Grad.
Das Fischfilet war zart und fast grätenfrei. Aber der „Showeffekt“ der Salzkruste war das kalte Essen nicht wert.
Die 3 Spargelstangen waren recht weit gegart. Die Sauce Choron hatte inzwischen eine leichte Haut gezogen.
Falls die Sauce tatsächlich hausgemacht und frisch aufgeschlagen war, war davon nun nichts mehr spürbar.
Und die Kartoffelroularden? Frisch gebraten waren sie sicherlich nicht schlecht. Gerollt, vermutlich mit Spinat gefüllt, waren sie nun kühl recht ledrig und einfach kein Genuss mehr.
Zwischendurch fragte auch niemand nach, ob alles schmeckt.
Als unsere Teller abgeräumt wurden, kam ich um die Nachfrage nach unserer Zufriedenheit herum.
Der Weg zu den Toiletten führt nochmals außen um das Grundstück zum Haupteingang des schicken Restaurants.
im Restaurant
Es gibt keinen Zugang vom Außenbereich zu den Toiletten.
Zurück am Tisch wartete schon das Dessert auf uns. Das ging dann mal schnell.
Oma Trudel’s Rhabarber-Baiser-Tarte.
Für ein Omadessert war es modern und sehr ansprechend angerichtet.
Rhabarber-Baiser-Tarte
Saftiger Biskuit, Erdbeerscheiben und die Baiserhaube. Dazu ein cremiges Erdbeereis und ein Löffel Erdbeersauce.
Das war fein. Süß und trotzdem erfrischend.
Auf weißen Tellern ohne Muster wäre das Dessert besser zur Geltung gekommen.
Die Servicedamen waren an diesem Abend passend zur Gästezahl vertreten. Freundlich, aber mit der Aufmerksamkeit haperte es. Unsere zweite Flasche Wasser mussten wir zweimal anmahnen.
Wir zahlten per EC und machten uns auf den Rückweg nach Sigmaringen.
„Gastwirtschaft aus Leidenschaft, die kein Leiden schafft“ steht auf der Homepage des Valentin. Hat nicht so ganz geklappt und bei den aufgerufenen Preisen wäre uns das Wagnis eines zweiten Besuches zu hoch.