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Mein Mann und ich haben uns für das große Menü entschieden, da mich einige Punkte sehr ansprachen. Auch die Nussallergie spielte keine Rolle. Hier kam die Köchin sogar persönlich vorbei, um alles zu besprechen, um keine allergischen Reaktionen versehentlich hervorzurufen.
Die Getränke wurden ungefähr 3-4 Minuten nach der Bestellung, gut gekühlt in Gläsern serviert. Die Spezi, die mein Mann getrunken hatte, konnte leider mit der Cola in Swienemünde in Konkurrenz treten. Gleiches galt für meine Rhabarber-Schorle. Beides war sehr wässerig. Bei der Schorle war dies nicht schlimm, denn ich mische mir zu Hause ähnliche Verhältnisse, war aber eben überrascht, weil diese Schorle zum Beispiel im Supermarkt oder auch in anderen Restaurants einfach fruchtiger schmeckt. Ich muss sogar gestehen, ich habe mich am Ende gefragt, ob bei meinem Getränk Pulver verwendet wurde, weil am Ende unten am Boden ein weißer Satz war, der mich an meine Vitaminbrausetabletten erinnert hatte. Ich mische mir zu Hause auch immer Rhabarber-Schorle und hatte das noch nie.
Zwischen den einzelnen Gängen sind ungefähr 5-10 Minuten, nachdem die leeren Teller abgeräumt wurden. Nach dem dritten Gang wird eine größere Pause angeboten. Angemessene Zeiten und zudem aufmerksamer Service.
Der erste Gang - Rinderfilet Sashimi // Japan kam innerhalb von 10 Minuten nach der Bestellung. Bei Sashimi habe ich zwar etwas im Hinterkopf gehabt, kenne es aber nur in Kombination mit Fisch. In der Karte stand außen kross angebraten. Mein Mann war trotzdem überrascht, als rohes Fleisch auf seinem Teller lag. Er hätte sich noch einmal den Hinweis von der Mitarbeiterin gewünscht, denn nicht jeder kann mit Sashimi etwas anfangen. Das Gemüse war perfekt gewürzt, sehr lecker. Ich glaube am Rand waren frittierte Reisnudeln, die sehr knusrpig waren. Das Fleisch war an den Stellen, wo es durch war super lecker. Dieses kalte Fleisch in der Mitte, ist nicht jedermanns Sache. Ich habe es aufgegessen, werde es aber nicht noch mal essen müssen.
Der zweite Gang - Vanillige Lachslasagne // Frankreich hatte mich sehr neugierig gemacht. Lachs kenne ich, Lasagne kenne ich, aber mit Vanille. Vanille dominiert und es ist ein sehr interessantes Geschmackserlebnis. Muss man mal probiert haben, aber mein neues Lieblingsgericht wird es nicht. Mein Mann fand den Lachs perfekt und nicht zu trocken, ihm fehlte aber Würze. Lachs süß, war eben sehr ungewohnt für ihn. Dazu gab es Feldsalat mit Blütendeko und eine hauchdünne Scheibe Knoblauchbrot. Das war eindeutig genial. Das mit Bruschetta könnte super harmonieren.
Der dritte Gang - Garnelen in Knoblauch-Kräuterpfanne // Spanien war persönlich mein Favorit, denn ich liebe Knoblauch und ich liebe Garnelen. Das war auch der Grund, warum ich so große Lust auf das Menü hatte. 10 Garnelen standen in der Menükarte. Serviert wurde uns ein Pfännchen mit 10 Garnelen, die nur zum Teil geschält waren. Dazu werden drei Dips serviert. Erdnuss, Limette-Minze und Knoblauch. Erdnuss habe ich nicht wirklich herausgeschmeckt, die anderen waren sehr lecker und passten gut zu den Schalentieren. Geschmacklich war das Essen einfach nur unglaublich lecker. Gut gewürzt, schön angerichtet, wobei die krustige Pfanne meinem Mann nicht so gut gefiel. Das fällt aber nur auf, wenn man genau hinschaut, denn so wirkt die Pfanne eher von Natur aus rustikal. Kommen wir zu den Garnelen zurück. Ich persönlich war da schon enttäuscht Es hätte eindeutig der Hinweis auf die Speisekarte gehört, dass bei einem 5 Gang Menü weniger serviert werden. Im 3 Gang Menü ist dies die Hauptspeise und dementsprechend größer. Das darf aber auf keiner Karte fehlen.
Der vierte Gang - Zitronen-Perlhuhn // Südafrika war ebenfalls einer meiner Favoriten. Die afrikanische Küche verfügt über wunderbare Gewürzkombinationen, die ich immer wieder interessant finde. Das Perlhuhn war perfekt. Unglaublich zart und auch die Soße mit ihren Gewürzen war harmonisch und bis auf den Koriander habe ich die Gewürze deutlich herausgeschmeckt. Aber auch hier war ich persönlich enttäuscht. Das Gericht fand ich ehrlich gesagt lieblos. Selbst in einer Großkantine hätte mein Küchenchef nein dazu gesagt. Klar, der Reis war schön mit einem Ring drapiert und daneben das Perlhuhn anmutig angerichtet, aber statt dem Blatt Petersilie, hätte man hier mehr machen können. Ein kleines Brokkoli-Röschen, Möhren oder anderes Gemüse, was farblich für eine Auffrischung gesorgt hätte. Auch der Reis wirkte so einfach nüchtern. Winzige Paprika-Stücken oder Petersilie drüber gehackt oder sogar nur ein Blatt hineingesteckt, hätte es aufgelockert.
Der fünfte Gang - Gazellen-Hörnchen // Kenia wurde bei uns gesplittet, da mein Mann eine Nuss-Allergie hat. Stattdessen bekam er zwei Kugeln selbstgemachtes Eis. Wir wurden gefragt, ob wir gerne wissen möchten, welche Sorten oder, ob wir diese selbst erraten wollen. Auch hier wirkte das Ganze recht lieblos präsentiert. Zwei kleine Glasschalen, die bei uns in der Großküche für Butter oder Marmelade genutzt wird. auf einem nett angerichteten Teller. Auf einem kleineren Teller, vielleicht mit einer kleinen Frucht oder ähnliches, hätte es in meinen Augen aufgelockert. Die Sorten habe ich halbwegs erraten können. Orange und Chili, wobei ich die Kirsche nicht bei Chili geschmeckt habe. Auf jeden Fall sehr interessant. Mein Hörnchen waren zwei Kekse in Halbmondform mit Nussfüllung. Erinnert geschmacklich an Zimt-Sterne. Dazu gab es Nougat-Creme. Es sah aus wie Mousse au Chocolate, nur glänzender, weil ohne Sahne oder so. Hat aber gut geschmeckt.
Die Speisen waren entsprechend gut temperiert, waren geschmacklich allesamt lecker und interessant. Von den Portionen her für einen normalen Menschen ausreichend. Ich war nicht satt, aber auch nicht mehr hungrig. Wobei mein Mann und ich einen gesunden Appetit haben und kein gutes Maß sind. Klingt gerade vielleicht hart, aber das muss ich einfach erwähnen. Mein Mann und ich gehen regelmäßig essen. 1-2 im Monat unter Garantie. Es war das zweite Mal, dass mein Mann danach noch bei McDonalds gehalten hat. Das erste Mal, weil es überhaupt nicht geschmeckt hatte, diesmal, weil er nicht satt war. Es war aber das erste Mal in 10 Jahren, dass mein Mann im Restaurant immer wieder gesagt hat, er hätte jetzt viel lieber ein verdammtes Schnitzel. Egal, wie ausgefallen und ungewöhnlich die Speisen sonst waren, das kam noch nie vor, deswegen wollte ich es einfach erwähnen.
Was mich und auch meinen Mann störte, war eben die Karte, die besser formuliert hätte sein können. Und war mich persönlich störte, war auch die Präsentation der Speisen. Gerade solche Portionsgrößen wirken auf zu großen Tellern einfach verloren. Dadurch das zum Beispiel die Lasagne und das Eis in Schüsseln waren wirkte es noch etwas Kleiner. Wie hätte mein Küchenchef gesagt, Sarah, dir mangelt es an der Liebe zum Detail. Du hast das Material, kennst die Techniken, kannst es aber nicht umsetzen. Das vielleicht als kleine Anregung.
Zu den anderen Portionen, die normal serviert wurden, kann ich mit Blick auf andere Tische sagen, sie sind ausreichend groß und sehr hübsch angerichtet. Bei Menüs ist es natürlich eine Frage der Kalkulation, das ist mir bewusst, aber mir fehlte bei einigen Umsetzungen die Liebe zum Detail.
Die Rechnung gab es in einer kleinen Box, wo noch einmal ein paar selbstgemachte Bonbons lagen. Sie hatten eine leicht fruchtige Note und eine Schärfe, die von Zimt glaube ich kam. Interessant und lecker.
Update vom 21.11.18
Waren heute noch mal da und diesmal war alles bis auf eine trockene Scheibe Rinderfilet super. Satt und glücklich um die Welt.