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GastroGuide-User: kgsbus
kgsbus hat Gaststätte Marktplatz in 42853 Remscheid bewertet.
vor 7 Jahren
"Eine echte Kneipe im besten Sinne"
Verifiziert

Geschrieben am 13.11.2016
In Wermelskirchen gibt es noch ein sehr uriges Kino wo auch kleine Theaterstücke aufgeführt werden. Sonst kann man noch die KATT  besuchen (Kulturfabrik) mit dem Schwerpunkt Kabarett und Musik.

Das ist schon ganz gut, aber wir sehen auch gerne größere Produktionen. Dann ist Remscheid für uns am besten zu erreichen.

Das Teo Otto Theater ist ein Gastspielhaus und Spielstätte der Bergischen Symphoniker unter der Leitung von GMD Peter Kuhn.

Am Samstag gab es ein prächtiges Konzert „Nacht der Filmmusik“: "Harry Potter", "Der Pate", "Jenseits von Afrika", "Schindlers Liste" und noch mehr. Es spielten die Bergischen Symphoniker. Heinz Walter Florin dirigierte und moderierte den Abend.

Wir kommen sehr gut nach Remscheid mit Bussen hin – aber nach 21 Uhr kommt man nur noch stündlich zurück nach Wermelskirchen.

Da es mehrere Zugaben gab, war der passende Bus diesmal gerade weg (22.01 Uhr). Wir haben noch die Rücklichter gesehen – es fehlten eben 2 Minuten.

Der Abend war jedoch recht kühl und eine Stunde am Busbahnhof am Friedrich-Ebert-Platz stehen, war uns zu ungemütlich.

Also lieber eine dreiviertel Stunde ins Warme.

Wir gingen Richtung Markt. „Zum Landsknecht“ hatte noch Licht, aber essen wollten wir gar nicht in der kurzen Zeit.
Also steuerten wir das „Brauerhaus“ an. Doch das war gerade dabei zu schließen.

Das „Bar-Beya“ liegt auch am Markt. Das Lokal war sogar noch gut besucht und wir sahen auch keinen freien Platz auf Anhieb. Außerdem: das Lokal ist eher eine Cocktail-Bar.

Aber direkt neben der Haltestelle lag noch der „Marktplatz“. Licht an und Gäste zu erkennen.

Also rein mit uns.

Das Lokal hat keine Internetseiten. Aber es gibt einen Pressebericht von 2014 im RGA:
Es gibt Kneipen, bei denen wechseln die Inhaber im Jahrestakt. Nicht so beim "Marktplatz" in Remscheid. Dort hat seit 26 Jahren Susanne Plätzer das Sagen. Übernommen hat sie Ende Februar 1987 eine Kneipe mit zweifelhaftem Ruf. "Marktschänke" hat das Lokal da noch geheißen.
Susanne Plätzer gab dem Betrieb nicht nur einen neuen Namen, sondern sorgte dafür, dass sich die Gaststätte zu einer Institution in der Remscheider Kneipenszene entwickelt hat. Davon zeugen die vielen Stammgäste.“ Aber sie übergab die Kneipe dann an neue Pächter.
 
Ambiente
 
Die Theke fällt beim Betreten sofort ins Auge. Dort ist die Schankanlage im Zentrum. Es gibt vier Biere vom Fass: Alt, zwei Pils und Früh Kölsch.
Am Tresen standen einige Männer im Gespräch mit dem Wirt („In der Wirtschaff up der Eck, stonn die Männer an der Theek, die Fraulücksche sitze,beim Schwätzje zesamme … Bläck Fööss).
An zwei Tischenn saßen Pärchen. Weiter durch stehen wohl drei Spielautomaten und dort saßen dann auch drei Personen davor und fütterten das „Groschengrab“.
Ganz am Ende – kapp dahinter - waren noch die Türen zur WC-Anlage zu sehen.
 
Der Wirt kam an unseren Tisch, den wir neben der Türe gewählt hatten. Er servierte uns freundlich die Getränke, die wir in der Zeit bestellten.
 
Wir blickten uns um. Es gibt hier noch einen „Sparverein“. Die Mitglieder können dort ihr Geld in einen Kasten mit Nummern nach Bedarf einwerfen und so ein kleines „Vermögen“ anhäufen.
Ebenso Tafeln zum Fußball und eine Bundesliga-Tabelle fanden wir an der Wand vor.
Direkt neben der Türe hängen sogar die Busfahrpläne aus – ein schöner Service.

Auch das Rauchverbot wurde strikt beachtet. Reihum zogen sich Männer und Frauen ihre Jacken an und gingen vor die Türe – auch der Wirt war gelegentlich dabei.

Die Gäste labten sich an Bier, Wein, Cola und Wasser – je nach Bedarf.

Ob es hier Speisen gibt, weiß ich nicht. Eine Karte haben wir nicht gesehen.

Das war alles ganz gut in unseren Augen, denn hier waren alle mit sich beschäftigt und es gab überall Gespräche. Diese mussten aber mit gehobener Stimme geführt werden, weil deutsche Schlager von einer Musikanlage in recht ordentlicher Lautstärke durch das ganze Lokal schallten. Die Titel haben uns dabei gar nicht so gestört, aber der geräuschvolle Pegel.

Nach der feinen Musik im Theater wollten wir uns nicht so kräftig unterhalten und haben eher die Zeit bis zur Busankunft abgewartet – und das wirkt dann recht lang: die Dauer empfindet man eben relativ.
 
Das Tafelwasser war gut gekühlt. Auch das Kölsch hatte die richtige Temperatur. Da stimmte alles.
 
Dann war es soweit, der Bus konnte jeden Augenblick kommen. Also bezahlt und direkt an die Haltestelle bewgt – und er kam auch sofort.
 
So hatten wir also auch noch ein Traditionslokal von Remscheid kennen gelernt, das wir ohne Kälte vielleicht nie aufgesucht hätten.
 
Preis-Leistungs-Verhältnis
 
Wir hatten keine genaue Vorstellung, was das hier so kostet. Das Wasser aus einer verschlossenen 0,2 Liter-Flasche von einem Markenhersteller war erstaunlich günstig (1, 30 Euro). Und auch das Früh kostete nur schlanke 1,20 Euro pro Stange frisch gezapft.
 
Fazit
 
3 – wenn es sich ergibt. Außer der lauten Musik waren wir vom Ambiente positiv überrascht. Für ein Getränk bis der nächste Bus kommt sicher gut geeignet. Die Stammgäste (Fußball, Sparverein) werden sich hier sicher auch über eine längere Zeit gut unterhalten und wohl fühlen.
 
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
 
Datum des Besuchs: 12. November - abends - zwei Personen


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