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GastroGuide-User: Jenome
Jenome hat Restaurant Altes Zollhaus in 23769 Fehmarn bewertet.
vor 1 Woche
"Licht und Schatten ganz nah beieinander"
Verifiziert

Geschrieben am 28.10.2024 | Aktualisiert am 28.10.2024
Besucht am 05.10.2024 Besuchszeit: Abendessen 6 Personen Rechnungsbetrag: 215 EUR
Wir waren seit langer Zeit nun endlich wieder einmal bei unserem Opi Hartwig auf Fehmarn, und da hatte sich so einiges an Arbeit und Terminen angestaut. So hatte auch von Opi Hartwigs „schöner Nachbarin“ die Tochter dieses Jahr nun eine große Null zu ihrem Geburtstag stehen, und wollte dies natürlich mit uns feiern. Wir freuten uns über diese Einladung, und nahmen diese natürlich gern an. Die Auswahl der Gastronomie überließ sie mir, und nachdem ich bei einigen Gastros aufgrund des Feiertages leider eine Absage bekam, besann ich mich auf das Alte Zollhaus in Westermarkelsdorf im Westen der Insel. Dies ist ja die Lieblingskneipe von Opi Hartwig und auch seiner Nachbarin. Da wir dort öfter sind und man uns kannte und ich im Namen für Opi Hartwigs Nachbarin bestellte, bekamen wir als „Insulaner“ zum Glück noch einen Tisch für 6 Personen.

„Altes Zollhaus“ in Westermarkelsdorf auf Fehmarn

Mein Fehmarnscher Sonnenschein reiste nun extra aus Bremen an, und so konnten wir am Abend uns auf den Weg nach Westermarkelsdorf machen. Wir waren ja nun leider auch schon über ein Jahr nicht mehr dort, also freuten wir uns auf das Essen. Das Auto konnten wir auf dem großen Parkplatz vor der Gaststätte abstellen, also brauchten auch die beiden älteren Herrschaften nicht zu weit laufen. 

Begrüßung am Eingang

Im Restaurant angekommen, wartet man am Eingang an einem kleinen Tresen, und kann dabei schon einen Blick in die Küche erhaschen. Hier wurden wir von einem jungen Herrn abgeholt, und zu unserem Platz gebracht. Die Speisekarten waren sogleich zur Hand, wir erbaten uns aber erst einmal Zeit, um etwas anzukommen.

Speisekarte

Nachdem wir die Karte zumindest nach den Getränken durchstöbert hatten, kam der junge Herr wieder an unseren Tisch, und nahm unsere Bestellung auf. Was selten ist, er wiederholte jede Bestellung, während er sie auf seinem Notizblock notierte. Das war aber auch gut so, denn er hatte doch ganz schöne Probleme mit der deutschen Sprache.
Wir bestellten also erst einmal:

Getränke:

·         1x 0,4ér Jever Pilsener für 4,90 €
·         1x 0,25ér Warsteiner als „trockenes Radler“ mit Wasser verdünnt für 3,80 €
·         1x 0,33ér Warsteiner alkoholfrei für 4,50 €
·         1x 0,5ér KiBa für 5,30 €
·         2x 0,2ér Grauburgunder vom Weingut Friedrich Kiefer aus Eichstetten für je 7,20 €

Nachdem der gute Herr sich nun Richtung Theke machte, konnten wir in Ruhe noch einmal nach den angebotenen Speisen schauen. Dabei mussten wir auch hier feststellen das die Preise gegenüber unserem letzten Besuch zwischen 4 und 6 Euro angehoben wurden. Dabei bewegen sich die Fischgerichte nun alle um die 25 Euro. Die Fleischgerichte beginnen bei 19 Euro fürs Schnitzel und enden bei 29 Euro fürs Rumpsteak.

ein lecker Jever Pils Grauburgunder vom Weingut Friedrich Kiefer aus Eichstetten

Bei uns sechsen sollte es ausnahmslos Fisch geben, und so stand unser Entschluss fest, als der junge Herr uns unsere Getränke nach knappen 5 Minuten an den Tisch brachte. So bestellten wir:

Hauptspeise:

·         2x Fischfilet Schweizer Art – gebratenes Dorschfilet auf würzigem Blattspinat, belegt mit frischen Tomaten, überbacken mit Käse und Sauce Hollandaise, dazu werden Salzkartoffeln gereicht für je 23,90 €
·         1x Dorschfilet mit Senfsoße – gebratenes oder gedünstetes Dorschfilet mit Senfsoße, dazu reichen wir Gemüse Julienne und Bratkartoffeln für 24,90 €
·         2x Dorschfilet gebraten – in Butter gebratenes Dorschfilet, dazu reichen wir Salzkartoffeln und einen Salatteller für je 23,90 €
·         1x Fehmarn Scholle Finkenwerder Art mit Bratkartoffeln und Salatteller für 26,90 €

Auf eine Vorspeise verzichteten wir, da wir wissen das hier im Alten Zollhaus die Portionen doch recht ordentlich sind. Dafür kam ja nach wenigen Minuten schon der Salat Teller für die Gerichte, wo einer dabei war. Dieser war aus frisch geraspeltem Weißkraut, Rotkraut und Möhrenraspel angerichtet. 

Salatteller als Beilage

Dazu noch frischer Blattsalat, und frische, scharfe Zwiebel. Ein mildes, festes Dressing rundete den Salatteller geschmackvoll ab. 

frisch geschnittenes Kraut

Auf unsere Hauptspeisen mussten wir aber nun noch eine knappe halbe Stunde warten, Also hatten wir genügend Zeit seit unserem letzten Besuch auf Fehmarn Revue passieren zu lassen, und so brachte jeder seine eigenen Anekdoten hervor. Die Zeit verging wie im Fluge, und da standen dann auch schon unsere Hauptspeisen am Tisch.

Opi Hartwigs schöne Nachbarin und ihre Tochter, mein Fehmarnscher Sonnenschein, entschieden sich heute für die einfache Variante des Dorsches, und wählten das in Butter gebratene Dorschfilet

in Butter gebratenes Dorschfilet

Statt Salzkartoffeln wünschten die beiden Damen allerdings Bratkartoffeln, welche in einer extra Schüssel serviert wurden und auf der Rechnung auch nicht als Beilagen Wechsel auftauchten. Gut so. Die Damen waren mit ihren beiden zarten Dorschfilets sehr zufrieden. Der Fisch außen angenehm hellbraun angebraten, innen schön frisch. Bereits beim leichten Schneiden zerfiel der Fisch. 

das Dorschfilet sieht ganz gut aus Remoulade zum gebratenen Dorsch

Dazu gab es ein jeweils ein Schälchen mit einer milden, selbstgemachten Remoulade mit vielen Kräutern drin. Nur die Bratkartoffeln kennen wir besser von Wirt Volker. Denn heute waren sie doch noch sehr blass und teilweise noch fast roh. Sie waren zwar mit gebratenen Speckstippen und frischer Zwiebel versehen, aber sie hätten gerne noch einige Minuten in der Pfanne brutzeln können.

die Bratkartoffeln waren dieses mal nix

Opi Hartwig hatte traditionell wieder sein Dorschfilet mit Senfsoße. Auch er hatte zwei große und dicke, gut gebratene Dorschfilets auf seinem Teller. Diese Senfsoße hier verdient ihren Namen. Sie war angenehm cremig und leicht scharf. 

Dorschfilet mit Senfsoße

Wie immer mit dem Dorsch eine gute Kombination. Allerdings hätte es etwas weniger Soße auch getan, denn das schöne Dorschfilet ertrank förmlich in der Senfsoße. Dazu gab es wieder frisches Gemüse aus Möhre, Sellerie und frischen Kräutern, welches als Gemüse Julienne, also in kleine Stifte geschnipseltes Gemüse, gereicht wurde. Auch hier die Bratkartoffeln in einem extra Schälchen, aber ebenso „schlecht“ wie bei den beiden Damen.

eigentlich zu viel der Senfsoße Salzkartoffeln und Bratkartoffeln im extra Schälchen

Meine Frau und unser großes Kind hatten sich wieder für das Fischfilet Schweizer Art entschieden. Dies waren ebenfalls zwei panierte und gebratene Dorschfilets, welche jeweils auf einer riesigen Portion aus frischem und würzigen Blattspinat abgelegt war. Obenauf wurde es dann noch belegt mit frischen Tomaten und mit reichlich Käse überbacken. 

Fischfilet Schweizer Art

Auch dieses Mal wurde nicht mit Sauce Hollandaise gespart, und das muss man schon mögen. Eine weitere, dunklere und nicht näher definierte Sauce war ebenfalls noch vorhanden, eigentlich wieder too much. 

gebratenes Dorschfilet auf würzigem Blattspinat, belegt mit frischen Tomaten, überbacken mit Käse und Sauce Hollandaise

Salzkartoffeln

Die dazu gelieferten Salzkartoffeln waren leider auch keine typischen Fehmarnkartoffeln, aber das ist wohl der allgemeinen Preispolitik zu verdanken. Meiner Frau schmeckte es wieder vorzüglich, für Töchterchen wurde die Sauce zu viel.

Ich hatte mich heute mal der 500 gr schweren Fehmarn Scholle nach Finkenwerder Art verschrieben. Und ja, die konnte sich wirklich sehen lassen. Laut unserer Kenntnis holt das alte Zollhaus ihren Fisch wohl noch immer beim Fischer hier auf der Insel, und so können wir davon ausgehen das dieses Prachtexemplar hier wenige Tage zuvor noch um die Insel schwamm. Herrlich goldbraun auf der Unterseite, wunderbar knusprig und kross auf der Oberseite wurde die Scholle hier in der Pfanne gebraten. 

Fehmarn Scholle Finkenwerder Art

Das Fleisch herrlich weich, ließ sich richtig gut von der Mittelgräte lösen. Obenauf gab es reichlich kross gebratenen Speckwürfel, welche ja die Finkenwerder Art ausmachen. Dazu noch etwas frischer Salat und zwei Scheiben frische Zitrone. Richtig lecker, schade, dass man das heute eben nicht von den dazugehörigen Bratkartoffeln behaupten kann.

was für eine große Scholle

Da zu einem Geburtstagsmahl ein Nachtisch gehört, wünschten meine beiden Mädels noch zwei

·         2x Warmer Apfelstrudel auf einem Vanillespiegel, Vanilleeis und Sahne für je 6,50 €

Opi Hartwig, mein fehmarnscher Sonnenschein und ich wünschten dagegen was für Erwachsene, und so orderten wir noch:

·         1x 2cl Gammel Dansk für 3,20 €
·         2x 2cl Obstler Birnenbrand für je 3,90 €

Warmer Apfelstrudel auf einem Vanillespiegel, Vanilleeis und Sahne

All diese „Nachspeisen“ kamen nach knappen 10 Minuten an den Tisch. Während meine beiden Mädels ihren Warmen Apfelstrudel genossen, welcher auch hier sicher aus dem Convenience-Regal kommt, wurde zumindest meinem Fehmarnschen Sonnenschein ebenfalls ganz heiß, denn nach dem Obstler rutschte ihr dann über den guten Birnenbrand heraus: „Weich im Mund, scharf in der Brust“…… Soso. Opi Hartwig lächelte und gönnte sich den unsäglichen Gammeldansk.

Nachtisch für Erwchsene

Nach 2 Stunden waren wir fertig, und unser Geburtstagskind zahlte die Rechnung. Danke dafür!

Unser Fazit: wir ließen zu sechst 214,50 € im „Alten Zollhaus“ in Westermarkelsdorf auf Fehmarn. Der Fisch war wie immer sehr gut, das können sie hier. Die Bratkartoffeln ließen zu wünschen übrig, ob´s am heute voll besetzten Haus lag?
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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