Odessa
(1)

Ostra-Allee 11, 01067 Dresden
Restaurant Bar Cafe
Zurück zu Odessa
GastroGuide-User: Jenome
Jenome hat Odessa in 01067 Dresden bewertet.
vor 8 Jahren
"Russisch geht anders"
Verifiziert

Geschrieben am 15.11.2016 | Aktualisiert am 15.11.2016
Besucht am 06.11.2016 Besuchszeit: Abendessen 4 Personen Rechnungsbetrag: 78 EUR
Allgemein:

Zum Sonntagnachmittag hatten wir Karten für die Comödie Dresden geschenkt bekommen, und so ging es gemeinsam mit Schwager und Schwägerin nach Dresden. Da wir da bereits gegen 18 Uhr fertig mit unserem Stück waren, wollten wir natürlich im Nachhinein wieder Essen gehen. Schwägerin wünschet sich ausländische Spezialitäten, und da ich mit meiner Frau vor kurzem bereits russisch essen waren, und davon überaus überzeugt waren, suchten wir nun also in Dresden nach einem russischen Restaurant. Vier davon stehen in Dresden zur Verfügung, und wir entschieden uns für das „Odessa“ genau gegenüber des berühmten Dresdner Zwingers. Also zwei Tage vorher telefonisch einen Tisch geordert, und so hatten wir genügend Zeit von der Comödie bis zum Odessa.

Ambiente:
 
Mitten im Altehrwürdigem Zentrum von Dresden, in unmittelbarer Nachbarschaft der berühmten Barockbauwerke Zwinger und Dresdner Schloss, sowie der Semperoper ist das „Odessa“ in einem nach der politischen Wende gebauten Mehrzweckblock untergebracht. Nicht unbedingt passend zur Gegend, aber halt zweckdienlich. Auch im inneren setzt sich der neumodische Look fort. Das Odessa besteht aus einem großen Gastraum mit angrenzender Küche. An den Wänden Malereien, die meiner Meinung nach nicht ins russische Lokal passen.
Wandmalerei im russischen Stil ??
Die Beleuchtung mit kühlen LED Leuchten verwirklicht. Am Eingang ein Laptop mit einer Diskoanlage, wo über „Surfmusik“ russische Radiosender abgespielt werden.
Gastraum mit LED Beleuchtung und Disko
Dies leider viel zu laut, sodass man sich nicht vernünftig und angenehm unterhalten konnte. Das Ambiente und die Lautstärke erinnerten mich eher an eine Bar für junge Leute. Wie überall in Stadtzentren, so ist auch hier die Parkplatzsuche recht schwierig und teilweise auch recht teuer.

Bedienung:
 
Eine junge, hübsche Dame, sowie ein junger Mann bewirteten die drei besetzten Tische. Wir wurden nach unserem betreten erst mal gekonnt ignoriert, gab uns dann schließlich zu verstehen das wir uns hinsetzen können, wo wir wollen. Die junge Dame überbrachte uns dann erst mal die Karten und verschwand mit dem Kollegen nach draußen zum Rauchen. So war der Service den ganzen Abend. Wenn die Gäste schnell bewirtet wurden, verschwand man wieder nach draußen zum Rauchen, und beobachtete das Lokal von draußen durch die Fenster. Service ist was anderes, wir kamen uns fast schon störend vor.
 
Das Essen:

Ich konnte meinen Schwager zum Genuss eines Baltika Bieres a´3,20 € überreden. Warum das Baltika Bier aber in Erdinger Weizen-Gläsern ausgeschenkt wird, erschließt sich mir nicht ganz.
Baltika Bier im Erdinger Weizen-Glas
Meine Liebste und ihre Schwester wählten je einen Schoppen vom Sauvion für 5,50 € sowie einen Bardol Chiare für 4,10 €.
Sauvion sowie Bardol Chiare
Als Vorspeise wählten wir je zweimal die Soljanka (eine kräftig-würzige Suppe aus verschiedenen Fleischsorten und Salzgurken, serviert mit schwarzen Oliven, Zitronenscheibe und Smetana) für je 4,80 € sowie die Pelmeni in Fleischbouillon für je 4,50 €.
Als Hauptspeisen wünschten meine Schwägerin und meine Wenigkeit die Zharkoe (traditionell zubereitetes Schweinefleisch mit Gemüse, serviert im Tontopf) a´10,20 €, mein Schwager wagte sich an das Schweinefleischschnitzel po Odessky serviert mit Salatgarnitur dazu hausgemachte Bratkartoffeln für 10,40 € und meine liebste wählte die Rindmedaillons mit scharfer Tomatensauce (mariniertes Rinderfilet, serviert auf pikantem Spinat) mit Bratkartoffeln für 12,50 €.
Die Vorspeisen ließen eine halbe Stunde auf sich warten, was zumindest bei den Pelmeni für eine frische Zubereitung spricht. Die Soljanka (eine kräftig-würzige Suppe aus verschiedenen Fleischsorten und Salzgurken, serviert mit schwarzen Oliven, Zitronenscheibe und Smetana) war für mich eine Enttäuschung. Dünne Wurststreifen, gestreckt mit Kartoffelstückchen und sehr dünner Soße, dazu paar schwarze Oliven und nen Klecks Sahne. Das gibt’s auch aus der Büchse. Schade.
Soljanka (eine kräftig-würzige Suppe aus verschiedenen Fleischsorten und Salzgurken, serviert mit schwarzen Oliven, Zitronenscheibe und Smetana)
Dafür waren die 8 Pelmeni in Fleischbouillon richtig lecker. Der Nudelteig angenehm weich, innen reichlich mit gut gewürzten Hackfleisch gefüllt. Der Boullion ebenfalls schön würzig und heiß.
Pelmeni in Fleischbouillon
Als die Hauptspeisen an den Tisch kamen, dachte ich man will uns veräppeln.
Tontopf für Zharkoe
Die Zharkoe (traditionell zubereitetes Schweinefleisch mit Gemüse, serviert im Tontopf) hatte eher die Größe einer Vorspeise.
Zharkoe (traditionell zubereitetes Schweinefleisch mit Gemüse, serviert im Tontopf)
Ein kleiner Tontopf gefüllt mit Kartoffeln, Paprika und Scheinefleischstückchen, wobei letztere sich ganz klar im Hintergrund hielten. Die Kartoffeln angenehm weich, der Paprika leider auch. Das Schweinefleisch teils strähnig und fettig. Zum satt werden hat es aber auf alle Fälle nicht gereicht. Zum Glück gabs vorher wenigstens ne Suppe.
Schweinefleischschnitzel po Odessky serviert mit Salatgarnitur dazu hausgemachte Bratkartoffeln
Das Schweinefleischschnitzel po Odessky serviert mit Salatgarnitur dazu hausgemachte Bratkartoffeln war hauchdünn und nur mit Eipanade versehen. Die Panade fettig, die Bratkartoffeln ebenfalls fettig und sehr blass. Von Zwiebeln oder Speck keine Spur. Das waren wirklich nur aufgeschnittene Kartoffelspalten, in viel Fett kurz angebraten. Hausgemacht geht anders.
Rindmedaillons mit scharfer Tomatensauce (mariniertes Rinderfilet, serviert auf pikantem Spinat) mit Bratkartoffeln
Einzig die Rindmedaillons mit scharfer Tomatensauce (mariniertes Rinderfilet, serviert auf pikantem Spinat) mit Bratkartoffeln waren einigermaßen genießbar. Obwohl das Fleisch-ohne zu fragen-deutlich durchgebraten wurde, war es noch leicht saftig. Auch hier wieder die fettigen, blassen Bratkartoffeln. Dazu eine undefinierbare, definitiv nicht scharfe Soße in einem Schälchen. Eine kleine, frische Salatgarnitur rundete das Essen ab.
Wenn das russisch sein soll-na ich weiß ja nicht. Das haben wir schon anders erlebt.

Sauberkeit:
 
Die Toiletten befinden sich im Kellergeschoß und waren sauber. Auf der Tischdecke ein paar kleine Flecken, hier sollte man mal rechtzeitig die Dekoration wechseln.
 
Resultat:
 
Durch die Zentrumsnahe Lage wird man hier eher auf Touristen aus sein. Weder vom Ambiente noch von den dargebotenen Speisen waren wir angetan. Auch der Service war miserabel. Das haben wir-auch beim echten Russen-schon erheblich besser erlebt. Schade.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


kgsbus und 19 andere finden diese Bewertung hilfreich.

DerBorgfelder und 19 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.