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Zum Thema Ambiente verweise ich auf meinen Beitrag vom Besuch am 17.01.2015 – es hat sich ja nix geändert.
Der Service war wie die letzten Male gut bis sehr gut, beim Eintreffen wurde uns die Garderobe abgenommen, wie es sein sollte und wir wurden zum Tisch geführt. Die Speisekarte wurde uns umgehend gereicht und nach einem Aperitif gefragt.
In punkto Aufmerksamkeit klappte es bei diesem Aufenthalt spürbar besser, bis auf einen kleinen faux pas: das Brot kam leider erst nach Aufforderung an unserem Tisch. Trotzdem ist hier noch ein klein wenig Luft nach oben und auf volle 5* zu kommen.
Was die Kompetenz und die Erläuterungen von Speisen und Getränken angeht, ist man hier aber im wahrsten Sinne des Wortes gut beraten. Zudem schätzen wir die Flexibilität. Speisen aus dem Menü sind separat bestellbar sowie Gerichte von der Karte, teils gegen Aufpreis im Menü zu bekommen. Sollte in der gehobenen Gastronomie sein – ist aber nicht immer so.
Die Wartezeiten zwischen den Gängen waren für uns angemessen und lagen zwischen 15-30 Minuten.
Dafür insgesamt 4,5 von 5.
Nun zum wichtigsten, den Speisen - als „apetizer“ mal die Speisekarte vom 25.04.2015:
Vorspeisen
Suppen
Hauptspeisen
Vegetarisches
Desserts
Abendmenü
Kalbsbries, -zunge, Hummer, grüner Spargel, Sahnemeerrettich,
Zitronentapioka, Reiswaffel 14,50 €
Geschäumte Zwiebelsuppe, Rauchaal, Kapern, Kräutergrieß, Sauerrahm 8,50 €
Saibling, Pilzpüree, -brösel, -hobel, Bärlauchküchlein, Süssweinsauce 24,00 €
Welfenspeise 2015 8,00 €
p.P.: 4-Gang-Menü 53,00 € | 3-Gang-Menü ohne Vorspeise 39,00 €
Weinbegleitung: 4-Gang 24,00 € | 3-Gang 20,00 €
Als Aperitif wählten wir Piper Heidsieck Sauvage rosé, (14,00€). Dazu bestellten wir eine Flasche stilles Wasser (Gerolsteiner naturell 6,20€).
Der Champagner wurde, wie immer, am Tisch geöffnet und fachkundig eingeschenkt. Er ist weniger feinperlig, eher halbtrocken, von der Farbe her mehr rot als rosé.
Als Amuse Geule wurde Tartar vom Lachs mit geröstetem Tomatenbrot-Krumen, Kräutererde sowie Senf-Curry-Schmand serviert. Geschmacklich einen schöne, vielfältige Kombination.. Der Lachs war frisch und mild, der Senf-Curry-Schmand passte sehr gut dazu.
Später wurde Brot gereicht: Baguette-Scheiben - weiß + mit „Körnern“, mit einer Rote-Beete-Buttercreme – sehr lecker. Bort gab es zu den folgenden Vorspeisen sofort nachgereicht.
Meine Frau wählte von den Vorspeisen die Karottenkraftbrühe, Kräuterteigtaschen (ich hatte diese als Zwischengang):serviert im Weckglas, schön heiß, mit hauchdünn gehobelten Karottenscheiben – schon mit Biss. Die Kräutertaschen aus Spinat-nudelteig, gefüllt mit Kräutern und Frischkäse. Sehr schmackhaft. Am meisten hat aber die Brühe selbst überrascht: nicht kräftig-salzig, sondern eher süßlich-fruchtig – eine Essenz von offenbar süßen Möhren. Das schmeckte fabelhaft.
Gebackene Kaninchenleber, Kopfsalat, Haferkiesel, Purple Curryschmand, Balsamicoperlen – das war meine Vorspeise. Eine sehr gute Entscheidung – die Leber mit einer leichten und knusprigen Panade, dem Curry-Schmand waren hier nur ultrafein pürrierte Roma-Salatblätter beigegeben. Alles passte sehr gut zusammen – aber überzeugte auch einzeln probiert durch tolle Geschmackserlebnisse.
Als Wein wählten wir einen Pfälzer von Knipser: 2013er Kirschgarten Weißburgunder GG, für 48,00€ (er war es wert), serviert von *RvB persönlich und auf seinen Empfehlung hin dekantiert. Ein durchaus kräftiger, trockener Weißburgunder, mit einer milden Barrique-Note, einem Hauch beeriger Akzente. Die ideale Trinktemperatur liegt m.E. bei guten 11-13°, wenn er aus dem Kühler eingeschenkt wird, lässt man ihm am besten etwas auf Temperatur kommen.
Das Hauptgericht meiner Gattin stammte aus der Menü-Auswahl: Saibling, Pilzpüree, -brösel, -hobel, Bärlauchküchlein, Süssweinsauce. Der Saibling - auf der Haut bebraten - war auf den Punkt gegart – das Plizpüree kräftig und intensiv, die Süssweinsauce eine tolle Abrundung. Lediglich die Bärlauchküchlein – von Geschmack hier leicht süß, die Bärlauchnote dezent – leider eine Spur zu trocken und dadurch schon etwas zu bröselig.
Als bekennender Freund von guten Steaks entschied ich mich für das Rumpsteak vom Pommersches Rind »dry aged«, die Schalotten waren gebacken und lagen als Deko – nicht fettig oben auf, der Blutampfer war knackig und der Frischekick bei diesem Gericht. Die Kartoffelkullern leicht angebrachten und gekräutert, Bohnenkrautpesto mild im Geschmack. Auch hier einen schöne, ausgefallene Kombination von Zutaten, die einem unterschiedliche Geschmacksnoten erschließen. Das Fleisch war – wie von mir gewünscht – medium-rare gebraten, zart und saftig, wohlschmeckend nach Rind.
Als Dessert musste ich ihn dieses Mal doch haben: »Kalter Hund«, mit aufgeschlagenem, sahnigem Joghurt, Karamell-Sauce – das Verbeneneis ließ ich gegen Rharbarbereis austauschen. Der „Hund“ - mit dunkler & weißer Schokolade – macht verdammt satt , ist sehr lecker – aber reicht mir 1x/Jahr, weil es schon eine sehr gehaltvolle Nachspeise ist.
Die Welfenspeise 2015 – eine Neu-Interpretation des Klassikers – hatte sich meinen Frau ausgesucht: sozusagen in einzelnen Komponenten serviert: Vanillecreme, Weingelee-Perlen, Weingelee, Mango-Püree, Hobel von weißer Schokolade und als Kick. „Knisterbrause“-Brösel. Urteil meiner Frau: interessant und mit leckeren Komponenten – aber sie bevorzugt den „Klassiker“.
Als Digestif gönnte ich mir noch einen Brand: Waldhimbeer „La Donna“ von Vallendar – nicht mein absoluter Favorit – aber in der (großen) Auswahl der Brände für mich die beste Entscheidung. Das ist nun mal Geschmackssache und „persönliches „Genöhle“ von mir - auf sehr hohem Niveau.
Zum Thema Sauberkeit gibt es nichts zu meckern – siehe Bewertung vom 17.01.2015..
Zauberlehrling *RvB „bezauberte“ an diesem Abend ein paar junge Damen an einem Nachbartisch.
Wir hingegen gaben uns dem „Zauber“ der leckeren Speisen hin.
Fazit: ingesamt und unter’m Strich verdiente 5*
Nach wie vor gibt es hier ein gutes bis sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, gerade was die Speisen angeht. Wir werden Wiederholungstäter bleiben, mit entsprechender Erwartungshaltung.