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Ebenso muss natürlich die ausnehmend familiäre Atmosphäre einfließen, wenn man begrüßt wird wie alte Freunde. Wegen knapper Personalsituation durften wir die Ehefrau des Chefs kennen lernen, die im Service aushalf.
Seit Jahren kritisiere ich, dass für unser obligatorisches Prickelwasser vor dem Essen kein mittelpreisiges Angebot vorliegt. Nun hat das Tesoro noch eine Schippe darauf gelegt und bietet den preisgünstigeren Roederer nicht mehr offen an, nur noch Ruinart(14,90 für 100 ml). Wo das Problem ist, einen Cava oder einen guten deutschen Winzersekt für ca. 9,00 Euro /Glas anzubieten, weiß ich nicht. Wenn es stilechter sein muss: auch Italien produziert schönen Sekt, abseits des Prosecco. Als Flasche bekommt man Rotari rosé für 39.-. Da der weiße Ruinart nicht kalt war, bekamen wir den teureren rosé zum Preis des weißen. Als die schön beschlagenen Gläser und das San Pellegrino (6,60) auf dem Tisch standen, hatten wir etwas Zeit zum Auswählen.
Ein Barcode für die Luca-App zum Einchecken klebt auf jedem Tisch.
Die Speisen von der Tageskarte wurden annonciert. Meine Frau wählte – wie immer – das Vitello tonnato, ich das Carpaccio mit Rucola und Parmesan und Sommertrüffeln.
In Ermangelung eines besonderen Fleisches nahm meine Frau das Rumpsteak mit Grünpfeffersoße mit Kartoffeln und Kartoffeln, ich das gegrillte Rumpsteak mit Salat. Als Gargrade wünschte meine Frau medium, ich medium rare.
Zwei Gläser mit 100 ml Nero d'avola als Begleitung zum Brot und danach unseren Bassermann-Riesling suchten wir aus. Nun kam auch schon das Amuse gueule, angekündigt als Melonensalat mit Parmaschinken. Es kamen drei Melonenwürfel (Wasser-, Cantaloupe- und Honigmelone) mit je einer Scheibe Parmaschinken, meiner zum Kauen in fast 2 mm Stärke. Zum Glück habe ich ein sehr gesundes Gebiss
Der Chef, Safak Alan, setzte sich eine Weile zu uns. Er berichtete, dass die Auszahlung der Kurzarbeitergelder und Coronahilfen bestens geklappt habe, Insolvenzgefahr habe nie bestanden. Er sei auch als Vorbild, eben so wie das gesamte Personal vollständig geimpft. Die Zeit bis zum Servieren unserer Vorspeisen verging so sehr schnell.
Das Vitello meiner Frau war sehr soßenlastig. Als sie das Fleisch vertilgt hatte, blieb eine Soßenportion von der Größe einer ausgewachsenen Banane übrig.
Mein getrüffeltes Carpaccio bot keinerlei Anlass zur Kritik. Das hauchdünne Fleisch war harmonisch gewürzt und schmeckte dank Rucola und Parmesanspänen und sehr satter Trüffelauflage hervorragend. Die Kapernäpfel, die meine Frau bei ihrem Vitello hatte, blieben mir.
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Anschließend kam der Gratis-Sorbetgang, der heute besonders gut war – Kirsche, gekrönt von einer dunklen Süßkirsche auf feinem Crumble.
Unsere Hauptgerichte waren insgesamt alle zu wenig gegart. Das Steak meiner Frau war medium rare statt medium, die Kartoffeln hatten sehr viel Biss, mein Steak war rare statt medium rare. Im Anschnitt sah es so aus, wie ich Thunfisch gern zubereitet habe, ein ganz schmaler grauer Rand, gute Röstspuren auf der Oberfläche, der Rest tiefrot. Mein Beilagensalat war wohl für sehr großmäulige Menschen gedacht. Ob es Möhren, Paprika oder Salatblätter waren, alles war mehr als 12 cm lang. Ich musste also mit dem Messer im tiefen Teller herumschneiden. Brot wurde unaufgefordert nachgelegt. Das Weißbrot ist immer hervorragend.
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Dessert passte nicht mehr in unsere gedehnten Mägen.
Wir zahlten per EC-Karte mit hinreichendem Trinkgeld in bar und baten um ein Taxi.
Sowohl bei der Hinfahrt, als auch bei der Rückfahrt hatte wir echte Vollprofis, bei der Fahrt zum Restaurant mussten wir dreimal im letzten Moment eingreifen. Bei der Fahrt nach Hause musste der Knabe einmal wenden, weil er sich verfahren hatte.