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GastroGuide-User: ryanair456
ryanair456 hat Kindai Sushi Restaurant in 30171 Hannover bewertet.
vor 10 Jahren
"Sushi im Kindai Hannover - mit Licht (mehr) und Schatten (weniger)"

Geschrieben am 08.02.2015
Besucht am 07.02.2015
 

Das Kindai („Moderne“) eröffnete Anfang 2014 in den Räumen des ehemaligen „Ladenlokals“ Hannover und gehört zur noosu group, die auch ein Schnellrestaurant  für asiatische Nudelgerichte in Hannover‘s „Passarelle“ betreibt. Schwerpunkt ist natürlich Sushi, daneben kann man aber auch „warm“ Essen, es gibt einige asiatische Gerichte auf der Karte. Das Lokal liegt in der Marienstrasse, gegen Abend ist es mit Parkplätzen kein großes Problem, alle gängigen Karten werden als Zahlungsmittel akzeptiert.
Am 07.02.2015 trafen meine Frau und ich uns dort mit meinen Sohn und einen netten gemeinsamen Abend zu verbringen. Trotz eines etwas unguten Gefühls meinerseits entschieden wir uns für das Kindai, ich war zuvor mit meiner Frau 2x dort gewesen, das war gut, dazu kam meinerseits ein Besuch zur Mittagszeit, der nicht so wirklich gut war, was die Essensqualität (da war kein Sushi – sondern ein Curry mit Ente). Bei Sushi bin ich eher wählerisch, Frau und Sohn lieben es voll und ganz.
Wir hatten sicherheitshalber reserviert für 19:00, als wir eintrafen, war das Restaurant zu gut 30% besucht. Mehr gerade mal halb voll wurde es an dem Abend nicht.

Ambiente: gewohnt asiatisch  schlicht, Holztische, eingedeckt mit Messer, Gabel, einen Satz Einweg-Holzstäbchen, einer – für meine Begriffe zu kleinen Papierserviette von mittlerer Qualität. Auf dem Tisch stehen Schälchen mit Ingwer und Wasabi, dazu einen Flasche mit Soja-Sauce. Alternativ kann man  auch an der Theke sitzen und vom „Förderband“ sich seine Sushi ausgewählten, die je nach Tellerfarbe dann unterschiedlich kosten.

Service: die Begrüßung durch eine recht junge Frau war professionell-freundlich und wir wurden gleich zu unserem Tisch geführt. Dieser lag  etwas abgeschirmt in einer kleinen Nische, mit einer Sitzbank und zwei Stühlen. Daher beließen wir unsere Garderobe bei uns. Die Karten wurden uns schnell gereicht. Nach kurzer Zeit wurde dann unser Getränke-Wunsch aufgenommen, wir wählten alle „stilecht“ KIRIN Bier (bei Weihenstephaner in Deutschland in Lizenz gebraut!), ein leicht herbes, frisches Bier. Wir studierten die Karte um unsere Speisen auszuwählen. Als die Entscheidung gefallen waren, nahm die junge Service-Kraft die Wünsche entgegen (leider versagte der Kugelschreiber), als noch mal. Positiv: sie fragte  immer nach, wenn etwas  unklar schien (unser Eindruck: ganz neu dabei, noch keinen Erfahrung in der Gastronomie). Bei der von mir gewählten Suppe sagte sie, dass sie nachfragen müsse, ob diese nicht ev. schon ausverkauft sei (war aber nicht der Fall).
Auf die Getränke warteten wir  über 10 Minuten, eindeutig zu lange, weil es eben nicht „proppenvoll“ war. Als nächste kam ein junger Mann vom Service und erklärte, das bei zwei Gerichten schon die Miso-Suppe dabei wäre (wir hatten eine Miso und eine Curry-Kokos-Suppe als Vorspeise bestellt). Dann wurde es kompliziert. Wir bestellte eine Miso ab, sagten dass es aber bei der Curry-Kokos-Suppe  bliebe und wir auf die andere Miso-Suppe verzichten (ich mag sie einfach nicht). Dann bot er alternativ  dafür eine chin. Gemüse-Suppe an, was ich ablehnte. (Hintergrund: die Curry-Kokos-Suppe ist etwas teurer, wird also nicht 1:1 gegen die Miso Suppe getauscht – wollte ich auch gar nicht, ich hatte die reguläre Bestellung ja aufrecht erhalten – wobei man gerade diesen Tausch bei unserem allerersten Besuch  so gemacht hat). Es war uns, als er von dannen zog, nicht klar, ob er nun begriffen hatte, was wir wollten.
Nach dem wir die Biere hatten, dauerte es für die Vorspeisen  noch mal gut 15 Minuten – zu lange.
 
Die Speisen:  wir bekamen zwei Miso-Suppen, eine Curry-Kokos-Suppe und  Satay-Spieße. Ich ließ die überzählige Miso zurückgehen. Damit war die junge Service-Dame dann offenbar vollkommen  überfordert.
Die Miso-Suppe (2,60€)  - für meine Frau - war laut ihrem Bekunden sehr schmackhaft und lecker. Die Satay-Spieße (2,80€ - ein sehr gutes PL-Verhältnis!) für meinen Sohn ebenfalls, gute gebratenes Hühnerfleisch (Brustfilet)die Erdnuss-Sauce nicht zu dick, mit einer dezent pikanten Note, das kalte Beilagengemüse in einer süßscharfen Asia-Chili-Sauce mit etwas Essig mariniert, bissfest. Beide waren mit Ihren Vorspeisen sehr zufrieden. Erdnuss-Sauce und  Chili-Sauce sind definitiv  Convenience-Produkte. Die Curry-Kokos-Suppe ist sehr sämig, mit  Ringen von Lauchzwiebeln oben bestreut (teils leicht trocken), geschmacklich ist das Curry sehr dezent, die Note leicht süßlich, als Basis dient hier sicher einen Hühner-Suppe, sicher nicht auf selbstgemachter Fond-Basis. Als Einlage finden sich ein paar Streifen von Bambus-Schößlingen und eine Art Hühnchen-Fleisch (das erinnerte mich sehr an die Art von Hühnchen-Formfleisch, was man, zu etwa 3-4 mm dicken Scheiben aufgeschnitten in Discount-Märkten kaufen kann), kleine bis sehr kleine Stückchen, von der Textur weich-bröslig. Diese Suppe (3,10€) war, um es vorweg zu nehmen, das schlechteste Gericht des ganzen Essens, mit einen dementsprechenden Preis-Leistungsverhältnis.

Die Versöhnung kam dann in Form unseres Zwischenganges, von einem der Köche serviert! Ich hatte gemischte Tempura für uns drei geordert: Yasai Ebi Tempura mit verschiedenem Gemüse –Zwiebelringe, Paprika, Zucchini, Aubergine, Möhre und Hummerkrabben. Sehr lecker, mit einer  sehr dünnen Panade, leicht fettig (logisch, weil frittiert, das Fett  neutral, nicht störend und den Geschmack beeinträchtigend). Die Gemüse waren teils mit mehr Biss, teils weniger, aber alles so, dass ich das als gut bezeichnen kann. Die Hummerkrabben waren auf den Punkt zubereitet, sehr gut im Geschmack.

Bei den Hauptgerichten wählten meine Frau und ich Osho 3 ( 18,00 €) - Garnelen, Thunfisch, Avocado-Scheiben, Lachsröllchen, Tobiko –einen Art Kaviar und  Majonnaise (das hatten wir auch bei unserem ersten Besuch), so dass wir  einen Vergleich ziehen konnten. Die Zutaten sind auf einer Reisbasis geschichtet  gelegt und wieder mit Reis abgedeckt, oben mit Avokoda-Scheiben, dem Lachsröllchen + Tobiko garniert. Garnelen, & Tuna waren sehr lecker, frisch im Geschmack, ohne jeden Tadel, auch Lachs und Tobiko sehr gut. Lediglich die Konsistenz der Avocado-Scheiben war nicht zufrieden stellend: einfach noch einen Tick zu fest, die hätten noch etwas reifen dürfen.
Mein Sohn wählte die Bento-Box „sushi“  (18,00 €), 4 Nigiri, 9 Maki, 9 Sashimi und Gemüse-Tempura. Der rohe Tuna auch hier gut bis sehr gut, wie Lachs und der Weißfisch, nur Oktopus war sehr fest.
Alles in Allem untern Strich einen gute Leistung bei dem Gerichten, wobei einen meine Suppe sowie die anderen Kleinigkeiten hier eine  bessere Bewertung  verhindern – da ist Luft nach oben.

Sauberkeit: die Tische waren sauber, das Restaurant macht einen guten Eindruck. Meine Frau suchte die Örtlichkeiten auf: sauber ja – aber  der Toilettensitz wackelig, die Einrichtung noch unter „einfach“ (spartansich – oder ganz billig???), die „dünnsten“ Einweg-Papierhandtücher, die sie je gesehen hat – aber: warmes Wasser zum Händewäschen.

Final waren es für uns drei dann 86,00 € + Tip inkl. Bieren, das PL-Verhältnis ist somit für meine Begriffe gut. Insgesamt kann ich hier ein besseres Fazit geben als Foodlover auf RK. Service und Wartezeiten sowie die Schwächen bei den Gerichten verhindert hier aber mehr als eff. 3 Sterne,  hier ist Luft nach oben.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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