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Nach weiteren wunderschönen, aber auch wieder sehr anstrengenden 20 Kilometern, trafen meine Schwester und ich von den Burgen Liebenstein und Sterrenberg kommend in Bornhofen ein. Direkt gegenüber vom Kloster liegt das Hotel, wohltuend weit entfernt von der Bahnstrecke.
Für den Abend hatten wir einen Tisch im Restaurant gleich mit reserviert. Nachdem wir wieder präsentabel waren, ging es hinunter in den Gastraum. Das Wetter war leider nicht warm genug für einen Platz auf der schönen Terrasse über der Straße.
Aber unser Tisch war auch sehr schön gelegen am großen Fenster, mit Blick an der Klosterkirche vorbei auf den Rhein
Die Karten wurden gereicht, separat wurde ein Tagesmenü für 29 EUR angeboten
Das studieren der Weinkarte endete bei einem Wein aus Boppard, vom Weingut August Perll
Eine trocken ausgebaute Rieslingspätlese von der Lage Bopparder Hamm Fässerlay. Den Weinberg sieht man von der Rheinsteigseite aus, sobald man von Bornhofen wieder auf die Hanghöhen geklettert ist und er bleibt im Blick bis Osterspai, ein Hang mit perfekter Süd-Süd-West Ausrichtung. Das Resultat in der Flasche war ein sehr guter fruchtbetonter Riesling, so gut, dass es zwei Flaschen wurden, es war ja unser letzter Abend auf dem Rheinsteig.
Das Menü hatte es mir angetan, ich hatte bisher noch nicht viel Spargel in der Saison 2018 gegessen und so erwählte ich das Dreigangmenü wie von der Küche angeboten. Das Amuse Gueule war eine samtige Spargelcremesuppe serviert im Kaffeetässchen. Muss in meinen Augen nicht sein, aber so konnte die recht gute Suppe als "Cappucino vom Spargel" serviert werden. Schmecken tat sie aber gut!
Der erste Gang wurde serviert
Büffelmozzarella auf Kräutersalat und hausgemachten Bärlauchpesto. Der Mozzarella war von guter Qualität, und wurde zum Genuss mit dem cremigen Pesto, dass mit reichlich Pinien gesegnet war. Diese Kombination konnte gefallen, gut wurde sie ergänzt durch den herben Kräutersalat.
Als Hauptgang dann Spargel
Kalbsschnitzel mit frischem Spargel, Sauce Hollandaise und neuen Kartoffeln. Der Teller war schon mal optische Trennkost, Spargel und Kalb auf dem Teller, in einer kleinen Sauciere die Hollandaise, separat serviert die Kartoffeln. Die Kartoffeln, vorwiegend festkochend, waren mit viel Butter glaciert worden und entsprechend genussvoll. Das Kalbsschnitzel konnte wirklich überzeugen, auch das hatte ein Bad in reichlich Butter genommen und war saftig geblieben in einer krossen Panade. Lackmustest dann die Sauce Hollandaise, war sie hausgemacht? Ja, war sie, denn sie war mit sehr viel Zitrone abgeschmeckt, mir persönlich war das schon einen Tick zu viel, meine Schwester fand sie gut. Aber diese saure Note hat ein Convinienceprodukt definitiv nicht, somit ein sehr ordentlicher Gang.
Dessert gab es auch
Karamellisiertes Espuma mit in Grand Marnier marinierten Erdbeeren. Der recht feste Schaum war mit Zucker überstreut worden und dann geflämmt worden, kleine Anleihe beim französischen Klassiker, dass schmeckte in seiner Süße gut zu den Erdbeeren. Ich war zufrieden mit dem Dessert. Ein Espresso zum Abschluss
dass war es dann mit dem letzten Abendessen auf der Rheinsteigwanderung in 2018.
Zwei Damen betreuten die Gäste an unserem Besuchsabend. Das machten sie sehr gut! Mir sind keine Fehler zu Augen gekommen.
Kann ich also zum Fazit meines zweiten Besuchs im Landhotel Becker kommen. Keine Sterneküche, aber ein ambitioniert geführter familiärer Gastronomiebetrieb mit Hotel und Restaurant, uneingeschränkt von mir zur Einkehr empfohlen.
Am folgenden 1. Mai 2018 gegen Mittag waren wir dann in Osterspai und traten unsere Rückreise an.