Besucht am 03.06.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 61 EUR
Allgemein:
Nach der Enttäuschung in Luisa`s Fischer Treff war unser Interesse, am letzten (Freitag)Abend in Cuxhaven wieder ein Fischrestaurant aufzusuchen, eigentlich nicht sehr ausgeprägt. Geplant war der Spanier Don Quijote, in dem nach Sichtung und Telefonversuchen aber wohl kein Leben mehr herrscht.
Da wir in der Woche schon griechisch, italienisch und jugoslawisch hatten, drängte sich auch kein "Ausländer" auf. Aber eine ordentliche Portion Nordseekrabben, fiel mir spontan ein, wäre ein schöner kulinarischer und passender Ausklang. Also wieder mit dem Fahrrad die in Betracht kommenden Meilen im Hafenrevier abgefahren und das Restaurant "Hafenblick" ausgeguckt. Das Kartenangebot stimmte und es ist das einzige Restaurant am alten Fischereihafen mit Blick auf das Hafenbecken und die an der Restaurantseite des Hafens liegenden Krabbenkutter. Da kam erst einmal alles zusammen.
Der Hafenblick ist, wie ich im späteren Gespräch mit dem Koch und wohl auch Wirt (Herr Hiepler?) erfuhr, das älteste Restaurant im Fischereihafen und besteht so um die 30 Jahre in einem Gebäude, in dem mal eine Bootsschreinerei untergebracht war. Die Familie Hiepler betreibt den Hafenblick nun seit neun Jahren, bewusst traditionell im Hinblick auf Einrichtung und Küche.
Insgesamt haben wir den Hafenblick als eine Art Gesamtkunstwerk erlebt, in dem die Zeit stehen geblieben ist. Es bildet einen wunderbaren Kontrast z. B. zu den nach aktuellen Trends eingerichteten neuen Restaurants wie die besuchten und besprochen Gastros Seeterrassen und El Greco.
Die wenigen Gäste am warmen Abend setzten sich alle auf die Terrasse und bildeten ein recht gemischtes Völkchen.
Eine Homepage des Hafenblicks gibt es nicht.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist gastfreundlich und vier Sterne sollen es dafür sein.
Gerade gelesen, dass Huck eine schlechte, ölige Erfahrung im Hafenblick hatte und eine sehr kritische Bewertung abgegeben hat. Er hat sicherlich eine angespanntere Situation für Service und Küche vorgefunden als wir. Es bleibt dabei: Jede Kritik ist eine Momentaufnahme und es kann deutliche Abweichungen auch unter erfahrenen Rezensenten geben, wie hier oder auch - mit anderem Vorzeichen - zwischen Jenome und mir in Bezug auf Luisa`s Fischer Treff.
Service:
Es gibt ihn noch, den klassischen Kellner, der in schwarzer Hose und weißem Hemd schon viele Jahre Gastronomieerfahrung auf dem Buckel hat. Solche Kräfte stehen Traditionsgaststätten gut zu Gesicht. Unser Kellner ist seit drei Jahren im Hafenblick und war zuvor viele Jahre in einem anderen Haus in Cuxhaven tätig. Er bespielte Theke und Tische (es waren vielleicht sechs besetzt) souverän. Er war freundlich und offen, empfahl den sehr milden und eiskalt servierten Kümmel Helbing (auch die Schnapsgläser werden im Hafenblick im Eisfach vorgehalten, wie er berichtete, als wir skeptisch fragten, ob denn der Kümmel auch "richtig" kalt sei) und wusste über die auf der anderen Hafenseite stationierte Wasserschutzpolizei zu berichten.
Die Ducksteiner und Helbinge (wir hatten uns dann an den Schnaps gewöhnt) brachte er schnell. Vor- und Hauptspeisen passten hier von der Taktung her sehr gut.
Die Getränkepreise sind moderat bis üblich angesetzt. Klassische Schnäpse wie Korn, Bommerlunder oder Schinkenhäger bekommt man ab 1,40 €. Das Krombacher 0, 3 l liegt bei 2,50 € und das Ducksteiner bei 2,70 €. Die "Weinauswahl" ("Rheinwein", "Moselwein", französischer Rotwein) ist bescheiden und mit 3,70 € für das Glas 0,2 l bewertet.
Essen:
Die Karte ist eine Art Loseblattsammlung, die in Klarsichthüllen mit Einband geordnet ist. Sie bietet eine erstaunliche Vielfalt an Zubereitungen klassischer Nordmeerfische (5 x Scholle, 3 x Kabeljau gedünstet, Rotbarsch, Seelachs, Steinbeißer, Limandes solo und auf gemischten Tellern, 5 x Matjes, 3 x Krabben). Für Fleischesser gibt es sieben Schnitzelgerichte, wahlweise mit 200 Gramm oder 300 Gramm Fleischgewicht, vier Rumpsteakgerichte und sechs Steakpfannengerichte (meist Schwein, Huhn oder Pute). Nicht zu vergessen vier Suppen und - ganz wichtig - Labskaus. Scampi, Calamares und Co. habe ich nur als "Deko" bei zwei Gerichten gesichtet.
Ich wählte wie schon in den Seeterrassen die klare Fischsuppe (5,90 €) und meine ständige Begleiterin eine Ofenkartoffel mit Schmand und kleinem Salat (4,90 €). Auch im Hafenblick hatte die Fischsuppe eine kräftige Basis, war heiß und hatte gut Einlage, die aus Fischstücken, zwei Miesmuscheln und einigen kleinen Eismeerkrabben bestand. Dazu eine geröstete Hälfte eines Baguettebrötchens. Im direkten Vergleich siegt bei mir die Suppe in den Seeterrassen, deren Einlage etwas wertiger war (Lachs, zwei mittelgroße Garnelen).
Die Folienkartoffel mit dem kräuterigen Schmand ordentlich.
Mein Krabbengericht war das Lotsenfrühstück. Zu den Krabben gesellen sich Rührei und Bratkartoffeln. Es kostet regulär 14,80 €, zur Zeit wird aber ein Aufschlag von drei Euro berechnet, weil die Nordseekrabben knapp und teuer sind, was ich zufällig auch an dem Tag in der Welt gelesen hatte. Dafür bekam ich aber auch eine große Portion sehr frisch schmeckender Krabben auf einer traditionellen Glasplatte in Fischform serviert. Dazu Rührei und hausgemachte Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln. Das Rührei hätte ich mir etwas fluffiger gewünscht. Ansonsten ein sehr stimmiges Gericht.
Meine ständige Begleiterin wählte das Tagesangebot, nämlich Backfisch (Seelachs) und Speckkartoffelsalat (8,90 €, alternativ hätte es auch Mayo-K-Salat oder Bratkartoffeln gegeben). Drei knusprig ausgebackene Seelachsstücken mit einer guten Portion eines wohlschmeckenden Kartoffelsalats, der im direkten Vergleich mit dem eindeutigen Convenienceprodukt in den Seeterrassen die Nase vorn hat. Zitrone brachte uns der Kellner auf unseren Wunsch hin. Kleine Kritik an diesem Gericht: Zum Ausbacken bevorzuge ich gleichmäßig dicke Stücke des Fisches, damit er noch saftig bleibt. Hier wurde es an den Rändern dünn und trocken.
Es sind sehr gute 3,5 Sterne, die ich für das Essen vergeben möchte.
Ambiente:
Der Hafenblick nutzt die ganze Tiefe des früheren Werkstattgebäudes. Der Eingang liegt an der Straßenseite und man betritt die Gaststube mit ihrem Fliesenboden, einer dunklen Holzdecke und zwei Reihen großzügig gestellter Tische. Alles im Geschmack vergangener Jahrzehnte, aber gut in Schuss. Die maritime Deko (Steuerrad, Reedereiflaggen) hält sich in Grenzen. Vergleichbar gediegen ist ein Gesellschaftsraum, der an der rückwärtigen Terrassenseite gelegen ist.
In der warmen Jahreszeit ist die sehr große Terrasse, die man auch über eine kleine Treppe direkt vom Hafen aus betreten kann, sicherlich von großem Vorteil, sitzt man auf ihr doch deutlich besser als bei allen Konkurrenten im Fischereihafen (das Fischereihafenrestaurant einmal ausgenommen).
Auch hier ist das Mobiliar in die Jahre gekommen, aber man sitzt bequem und hat gut Platz auf den Tischen. Gewagt sind die Tischdecken auf einigen Tischen mit ihrem psychedelischen Farbspiel. Müssen im Angebot gewesen sein oder wurden im Rausch erstanden.
Am Abend hat nur noch die äußere linke Tischreihe Sonne, ansonsten liegt die Terrasse im Gebäudeschatten. Da ich Essen in der Sonne überhaupt nicht mag, sehe ich dies als Vorteil an, aber es gibt ja Zeitgenossen, für die das Sitzen in der Sonne einen Wert an sich darstellt; deswegen mag die Info für einige Leser von Belang sein.
Sauberkeit:
Hier gibt es nichts Kritisches anzumerken. Die Toiletten sehr großzügig und frisch.
Allgemein:
Nach der Enttäuschung in Luisa`s Fischer Treff war unser Interesse, am letzten (Freitag)Abend in Cuxhaven wieder ein Fischrestaurant aufzusuchen, eigentlich nicht sehr ausgeprägt. Geplant war der Spanier Don Quijote, in dem nach Sichtung und Telefonversuchen aber wohl kein Leben mehr herrscht.
Da wir in der Woche schon griechisch, italienisch und jugoslawisch hatten, drängte sich auch kein "Ausländer" auf. Aber eine ordentliche Portion Nordseekrabben, fiel mir spontan ein, wäre ein schöner kulinarischer und passender Ausklang. Also wieder mit dem Fahrrad die... mehr lesen
3.5 stars -
"Traditionelles Fischrestaurant mit nostalgischem Charme und sehr ordentlicher Küche" Hanseat1957Allgemein:
Nach der Enttäuschung in Luisa`s Fischer Treff war unser Interesse, am letzten (Freitag)Abend in Cuxhaven wieder ein Fischrestaurant aufzusuchen, eigentlich nicht sehr ausgeprägt. Geplant war der Spanier Don Quijote, in dem nach Sichtung und Telefonversuchen aber wohl kein Leben mehr herrscht.
Da wir in der Woche schon griechisch, italienisch und jugoslawisch hatten, drängte sich auch kein "Ausländer" auf. Aber eine ordentliche Portion Nordseekrabben, fiel mir spontan ein, wäre ein schöner kulinarischer und passender Ausklang. Also wieder mit dem Fahrrad die
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Nach der Enttäuschung in Luisa`s Fischer Treff war unser Interesse, am letzten (Freitag)Abend in Cuxhaven wieder ein Fischrestaurant aufzusuchen, eigentlich nicht sehr ausgeprägt. Geplant war der Spanier Don Quijote, in dem nach Sichtung und Telefonversuchen aber wohl kein Leben mehr herrscht.
Da wir in der Woche schon griechisch, italienisch und jugoslawisch hatten, drängte sich auch kein "Ausländer" auf. Aber eine ordentliche Portion Nordseekrabben, fiel mir spontan ein, wäre ein schöner kulinarischer und passender Ausklang. Also wieder mit dem Fahrrad die in Betracht kommenden Meilen im Hafenrevier abgefahren und das Restaurant "Hafenblick" ausgeguckt. Das Kartenangebot stimmte und es ist das einzige Restaurant am alten Fischereihafen mit Blick auf das Hafenbecken und die an der Restaurantseite des Hafens liegenden Krabbenkutter. Da kam erst einmal alles zusammen.
Der Hafenblick ist, wie ich im späteren Gespräch mit dem Koch und wohl auch Wirt (Herr Hiepler?) erfuhr, das älteste Restaurant im Fischereihafen und besteht so um die 30 Jahre in einem Gebäude, in dem mal eine Bootsschreinerei untergebracht war. Die Familie Hiepler betreibt den Hafenblick nun seit neun Jahren, bewusst traditionell im Hinblick auf Einrichtung und Küche.
Insgesamt haben wir den Hafenblick als eine Art Gesamtkunstwerk erlebt, in dem die Zeit stehen geblieben ist. Es bildet einen wunderbaren Kontrast z. B. zu den nach aktuellen Trends eingerichteten neuen Restaurants wie die besuchten und besprochen Gastros Seeterrassen und El Greco.
Die wenigen Gäste am warmen Abend setzten sich alle auf die Terrasse und bildeten ein recht gemischtes Völkchen.
Eine Homepage des Hafenblicks gibt es nicht.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist gastfreundlich und vier Sterne sollen es dafür sein.
Gerade gelesen, dass Huck eine schlechte, ölige Erfahrung im Hafenblick hatte und eine sehr kritische Bewertung abgegeben hat. Er hat sicherlich eine angespanntere Situation für Service und Küche vorgefunden als wir. Es bleibt dabei: Jede Kritik ist eine Momentaufnahme und es kann deutliche Abweichungen auch unter erfahrenen Rezensenten geben, wie hier oder auch - mit anderem Vorzeichen - zwischen Jenome und mir in Bezug auf Luisa`s Fischer Treff.
Service:
Es gibt ihn noch, den klassischen Kellner, der in schwarzer Hose und weißem Hemd schon viele Jahre Gastronomieerfahrung auf dem Buckel hat. Solche Kräfte stehen Traditionsgaststätten gut zu Gesicht. Unser Kellner ist seit drei Jahren im Hafenblick und war zuvor viele Jahre in einem anderen Haus in Cuxhaven tätig. Er bespielte Theke und Tische (es waren vielleicht sechs besetzt) souverän. Er war freundlich und offen, empfahl den sehr milden und eiskalt servierten Kümmel Helbing (auch die Schnapsgläser werden im Hafenblick im Eisfach vorgehalten, wie er berichtete, als wir skeptisch fragten, ob denn der Kümmel auch "richtig" kalt sei) und wusste über die auf der anderen Hafenseite stationierte Wasserschutzpolizei zu berichten.
Die Ducksteiner und Helbinge (wir hatten uns dann an den Schnaps gewöhnt) brachte er schnell. Vor- und Hauptspeisen passten hier von der Taktung her sehr gut.
Die Getränkepreise sind moderat bis üblich angesetzt. Klassische Schnäpse wie Korn, Bommerlunder oder Schinkenhäger bekommt man ab 1,40 €. Das Krombacher 0, 3 l liegt bei 2,50 € und das Ducksteiner bei 2,70 €. Die "Weinauswahl" ("Rheinwein", "Moselwein", französischer Rotwein) ist bescheiden und mit 3,70 € für das Glas 0,2 l bewertet.
Essen:
Die Karte ist eine Art Loseblattsammlung, die in Klarsichthüllen mit Einband geordnet ist. Sie bietet eine erstaunliche Vielfalt an Zubereitungen klassischer Nordmeerfische (5 x Scholle, 3 x Kabeljau gedünstet, Rotbarsch, Seelachs, Steinbeißer, Limandes solo und auf gemischten Tellern, 5 x Matjes, 3 x Krabben). Für Fleischesser gibt es sieben Schnitzelgerichte, wahlweise mit 200 Gramm oder 300 Gramm Fleischgewicht, vier Rumpsteakgerichte und sechs Steakpfannengerichte (meist Schwein, Huhn oder Pute). Nicht zu vergessen vier Suppen und - ganz wichtig - Labskaus. Scampi, Calamares und Co. habe ich nur als "Deko" bei zwei Gerichten gesichtet.
Ich wählte wie schon in den Seeterrassen die klare Fischsuppe (5,90 €) und meine ständige Begleiterin eine Ofenkartoffel mit Schmand und kleinem Salat (4,90 €). Auch im Hafenblick hatte die Fischsuppe eine kräftige Basis, war heiß und hatte gut Einlage, die aus Fischstücken, zwei Miesmuscheln und einigen kleinen Eismeerkrabben bestand. Dazu eine geröstete Hälfte eines Baguettebrötchens. Im direkten Vergleich siegt bei mir die Suppe in den Seeterrassen, deren Einlage etwas wertiger war (Lachs, zwei mittelgroße Garnelen).
Die Folienkartoffel mit dem kräuterigen Schmand ordentlich.
Mein Krabbengericht war das Lotsenfrühstück. Zu den Krabben gesellen sich Rührei und Bratkartoffeln. Es kostet regulär 14,80 €, zur Zeit wird aber ein Aufschlag von drei Euro berechnet, weil die Nordseekrabben knapp und teuer sind, was ich zufällig auch an dem Tag in der Welt gelesen hatte. Dafür bekam ich aber auch eine große Portion sehr frisch schmeckender Krabben auf einer traditionellen Glasplatte in Fischform serviert. Dazu Rührei und hausgemachte Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln. Das Rührei hätte ich mir etwas fluffiger gewünscht. Ansonsten ein sehr stimmiges Gericht.
Meine ständige Begleiterin wählte das Tagesangebot, nämlich Backfisch (Seelachs) und Speckkartoffelsalat (8,90 €, alternativ hätte es auch Mayo-K-Salat oder Bratkartoffeln gegeben). Drei knusprig ausgebackene Seelachsstücken mit einer guten Portion eines wohlschmeckenden Kartoffelsalats, der im direkten Vergleich mit dem eindeutigen Convenienceprodukt in den Seeterrassen die Nase vorn hat. Zitrone brachte uns der Kellner auf unseren Wunsch hin. Kleine Kritik an diesem Gericht: Zum Ausbacken bevorzuge ich gleichmäßig dicke Stücke des Fisches, damit er noch saftig bleibt. Hier wurde es an den Rändern dünn und trocken.
Es sind sehr gute 3,5 Sterne, die ich für das Essen vergeben möchte.
Ambiente:
Der Hafenblick nutzt die ganze Tiefe des früheren Werkstattgebäudes. Der Eingang liegt an der Straßenseite und man betritt die Gaststube mit ihrem Fliesenboden, einer dunklen Holzdecke und zwei Reihen großzügig gestellter Tische. Alles im Geschmack vergangener Jahrzehnte, aber gut in Schuss. Die maritime Deko (Steuerrad, Reedereiflaggen) hält sich in Grenzen. Vergleichbar gediegen ist ein Gesellschaftsraum, der an der rückwärtigen Terrassenseite gelegen ist.
In der warmen Jahreszeit ist die sehr große Terrasse, die man auch über eine kleine Treppe direkt vom Hafen aus betreten kann, sicherlich von großem Vorteil, sitzt man auf ihr doch deutlich besser als bei allen Konkurrenten im Fischereihafen (das Fischereihafenrestaurant einmal ausgenommen).
Auch hier ist das Mobiliar in die Jahre gekommen, aber man sitzt bequem und hat gut Platz auf den Tischen. Gewagt sind die Tischdecken auf einigen Tischen mit ihrem psychedelischen Farbspiel. Müssen im Angebot gewesen sein oder wurden im Rausch erstanden.
Am Abend hat nur noch die äußere linke Tischreihe Sonne, ansonsten liegt die Terrasse im Gebäudeschatten. Da ich Essen in der Sonne überhaupt nicht mag, sehe ich dies als Vorteil an, aber es gibt ja Zeitgenossen, für die das Sitzen in der Sonne einen Wert an sich darstellt; deswegen mag die Info für einige Leser von Belang sein.
Sauberkeit:
Hier gibt es nichts Kritisches anzumerken. Die Toiletten sehr großzügig und frisch.