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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat La Rachetta in 71364 Winnenden bewertet.
vor 8 Jahren
"Licht und Schatten oder mitunter auch drüber und drunter"
Verifiziert

Geschrieben am 18.05.2016 | Aktualisiert am 19.05.2016
Besucht am 15.05.2016 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 23 EUR
Die Tennisplätze und die dazugehörige Tennishalle gibt es schon ewig. Mindestens seit ich im letzten Jahrtausend in die nebenan liegende Albertville-Realschule gegangen bin.
Und wohl genau so lange dürfte das Tennisheim existieren.
Drin war ich aber noch nie. Bis mir vor einiger Zeit ein Werbeaufsteller vor dem leicht hangabwärts geduckten Flachdachbau aufgefallen war.
Oooch, noch ein Italiener in Winnenden.
Aber die Neugier war groß, die Küche wohl durchgehend und so brauchte es dann doch nicht lange bis wir erstmals dort aufschlugen.
 
Gleich um die Ecke ist ein sehr großzügiger Schotterparkplatz und es sind weniger als 50m fußläufig zu überwinden. Überwunden werden muß aber eine kurze Treppe in’s Tiefparterre um das Arreal zu betreten. Ab da ist aber alles ebenerdig.
Man betritt durch eine Glastüre einen überdachten Durchgang zur Terrasse auf dessen linker Seite wohl Umkleiden liegen und rechter Hand das Restaurant anschließt.
Ein „Vereinsheim“ das schon angenehmer daher kommt wie bei den meisten Fußballvereinen. Bodentiefe Fenster die auf die Courts (Richtung Westen) gehen, lassen angenehm viel Licht in den Raum. Im Rückraum befindet sich eine große luftige Theke hinter der eine Dame werkelte die uns erstmal nicht wirklich bemerkt hatte.
So standen wir kurz unabgeholt im Eingangsbereich bis wir uns entschlossen uns eben einen netten Platz unter den vielen, nett eingedeckten, Vierertischen heraus zu suchen.
Fast umgehend wurde die Dame unserer gewahr und kam mit den Karten an den Tisch um uns freundlich zu begrüßen. Dieselbigen Karten wurden dann gereicht und die Reichung gleich mit der Getränkeabfrage verknüpft. Naja, geht besser, aber wir wussten eh’ schon was angesagt war, mussten wir doch anschließend auch noch eine gewisse Strecke fahren.
 
Beim nächsten Erscheinen der Dame orderten wir zu unseren dabei gereichten Cola bzw. Spezi (2,30€ für 0,4l) noch als Vorspeise
 
Insalata Mista con Tonno
Gemischter Salat mit Thunfisch zu 5,50€ als gemeinsame Vorspeise.
 
Meine liebe Frau entschied sich für
 
Tagliatelle Mare e Monte
Mit Tomaten-Sahnesoße, Shrimps und Pilzen zu 8,50€
 
Für mich gab es die
 
Pizza Contadina
Mit Champignons, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch zu 7,50€
Ergänzt noch durch den Wunsch nach Salami.
 
Der Insalata kam nach angenehm kurzer Zeit an den Tisch. Wie sebstverständlich kamen Extrateller dazu. Gut so. Überwiegend Eissalat wurde mit einer angenehmen Menge Thunfisch serviert begleitet von etwas Tomatenscheiben oder -achteln (ich weiß es nimmer genau), wenigen Gurkenscheiben, etwas Karottenraspel und Rucola. Er war zwar durchgehend angemacht aber das herzlich leise. Die Menagerie am Tisch wurde von mir jedenfalls eingesetzt. Dabei fiel auch das MHD des Olivenöles auf. 
Oha, das ist bald soweit. Scheint wohl ein Überbleibsel vom Vorgänger zu sein. Sollte man speziell im Restaurantbereich im Auge behalten! Dazu aber später mehr.
Soweit war der Salat einigermaßen frisch. 
Einige Rucolablätter zeigten aber schon etwas deutlich ihr Alter an. Das gilt es natürlich schon in der Küche auszusortieren.
Zum Salat gab es noch ein Körbchen mit Pizzabrötchen welche warm sehr gut schmeckten.
 
Pizza und Pasta kamen gleichzeitig an den Tisch.
Dieser war aber noch belegt durch die Salatteller und Brötchenkorb. Wir warteten gezielt blöd guckend (das können wir!) genau die Gedenksekunde ab die sie benötigte um zu bemerken daß es irgendwie keine klasse Idee war nicht schon zuvor abzuräumen, und nahmen dann die leeren Teller und stellten sie zusammen um Platz zu machen.
 
Die Tagliatelle waren von hervorragendem Biss, 7 mittelgroße Garnelen wurden gezählt die sich ebenfalls in perfektem Gargrad befanden. Dazu noch die Pilze. Aber welche waren das eigentlich? Wir hatten anschließend nicht nachgefragt und von daher blieb uns nur raten. Wir tippen auf etwas in der Art von Austernpilzen.
In Summe hatte es eigentlich ganz gut geschmeckt. Was aber gar nicht gut ankam war die „Brühe“ in der alles schwamm. Das war keine Sahnesoße, das war ein vor Fettaugen strotzender Sud. Dieser schmeckte zwar nicht schlecht war aber nicht das Erwartete. Fast mehr noch wurde das „Tomatige“ an der Soße/Brühe vermisst.  Meiner Frau war es irgendwann einfach zuwider und sie ließ ein Drittel stehen.
Einen Einwand diesbezüglich beim abservieren entgegnete die Dame mit der Tatsache, daß die Speisekarten vom Vorgänger waren und dieser wohl sehr sahnelastig gekocht hätte. Die eigenen Speisekarten kämen am Dienstag.
Warum bei der Bestellung aber darauf nicht hingewiesen wurde ist ein Versehen das eigentlich nicht zu entschuldigen ist.
Zu den Tagliatelle gab es dann auch nochmals Pizzabrötchen. Diese waren in kaltem Zustand aber nur noch als eher schwach zu bezeichnen.
 
Die Pizza war eine wirklich gute. Mit leichtem, lockerem und gut gewürzten Teig welcher auch leicht kross war, bedeckt von ebenfalls lecker schmeckendem Belag. Insgesamt sehr gut mundend.
Was hier nicht mundete war die Salami. Nicht weil sie schlecht geschmeckt hätte. Nein, sie war gar nicht vorhanden.
Ich suchte die Dame um sie darauf hin zu weisen.
Ja wo war sie denn?
Ach, im Nebenraum zum Formel 1 schauen.
Sie entschuldigte sich als ich ihrer habhaft wurde und das Problem schilderte und bot an dies schnell nachzuholen.
„Besser wird die Pizza dadurch, daß sie noch mal in den Ofen geschoben würde, ja nicht unbedingt, oder?“
Bedauernd bejahte sie.
Nun die Pizza hatte, wie schon erwähnt, dennoch geschmeckt.
 
Beim Bezahlen dann noch der Schlussakkord.
Es gab keinen anständigen Bon. Mittlerweile schmerzfrei bat ich um eine entsprechende Quittung.
Das sich anschließend ergebene Gespräch klärte Manches auf.
Der Vorpächter war nach kurzer Zeit (es gab wohl vor zwei, drei Monaten einen Pächterwechsel) einfach über Nacht hingeworfen und war nicht mehr erschienen. So hieß es.
(Gibt es aber tatsächlich. Sowas hatte ich in einem anderen Haus in Winnenden auch schon gehört.)
Innerhalb einer Woche hatte die Dame mit ihrem Hilfstrupp (Größe unbekannt) die ganzen Formalitäten abgesprintet die nötig sind um in Deutschland eine Gaststätte zu betreiben. Sie waren also erst seit zwei Wochen Pächter des Vereinsheimes und so hatte es auch noch nicht zu einer Kasse gereicht.
 
Bezahlt hatten wir dann insges. 23,60. Sehr günstig. Was aber was wirklich gekostet hatte kann ich jetzt im Nachhinein als ich den Beleg studiere nicht nachvollziehen. Die offiziell aufgerufenen Preise sind nirgends abzugleichen (auch nicht auf den Bildern der Karte welche ich gemacht hatte). Ob es Preisnachlass gegeben hatte war wahrscheinlich… oder auch nicht. Es steht ja nix dabei.
 
Wir wünschen Ihr und ihrem Team, daß sie ganz schnell Linie rein bringt und nicht noch mehr Gäste mit der falschen Karte verprellen.
Warum das aber sein musste und sie den Rat es doch unbedingt bei der Bestellung zu erwähnen wegentschuldigte, das kann in der derzeitigen Konfusion liegen. Muß es aber nicht.
 
Für die Pizza würde ich alsbald wieder kommen. Für den Rest warten wir lieber mal ab bis sich das Ganze eingespielt hat. Wahrscheinlich gibt es dann einen Folgebesuch. Ist ja quasi vor der Haustür und hat eine nette Terrasse. Fast mitten in Winnenden
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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