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GastroGuide-User: Carsten1972
Carsten1972 hat Zur Rotenfelsstube in 55595 Traisen bewertet.
vor 8 Jahren
"Das Dorfgasthaus!"
Verifiziert

Geschrieben am 16.09.2016 | Aktualisiert am 16.09.2016
Besucht am 06.09.2016 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 140 EUR
..und das nicht nur, weil es das Einzige in Traisen ist!

Zweiter Tag auf dem Weinwanderweg Rhein-Nahe. Von Bad Sobernheim kommend wollten meine Frau und ich in Traisen übernachten. Ca. 28 Kilometer sind es auf dem Weinwanderweg bis nach Traisen. In Traisen hat man wenig Alternative zur Rotenfelsstube, und so buchten wir frühzeitig dort ein Zimmer für uns Beide. Im Netz präsentiert sich die Rotenfelsstube als einfacher Landgasthof. Aber das war nach unserem Schlemmerabend im Bollants in Bad Sobernheim okay.

Am Eingang des Ortes fragten wir das erste Mal nach der Rotenfelsstube. Und bekamen neben der Weg-Beschreibung gleich die Info mit, dass man dort sehr gerne selber ist, und wie Freunde dort auch immer untergebracht werden. Und dies wiederholte sich bei einer weiteren Wegnachfrage.........die Rotenfelsstube hat eine treue Fangemeinde im Ort! Das machte Hoffnung auf einen angenehmen Aufenthalt auf dem Weg durch den Ort zum Gasthaus.

Wir kamen an und von der Straße läuft man an den Gästezimmer entlang auf eine kleine Terrasse.


Von dort geht es in den verwinkelten Gastraum.

Das Ganze präsentierte sich gepflegt und sauber. Im Gastraum ein fröhliches Hallo, einer der Herren, die wir nach dem Weg gefragt hatten, saß am Stammtisch und begrüße uns. Wo hatte der uns überholt? Der junge Mann an der Theke schnappte sich einen Zimmerschlüssel und wies uns den Weg in das für uns vorgesehene Zimmer. Das war einfach, aber tadellos sauber. Hier kann man es für eine Nacht gut aushalten. Wir machten uns Terrassenfein und saßen alsbald an einem wunderschönen Spätsommerabend auf der oben schon gezeigten Terrasse.

Die Karten wurden gereicht und ein Bier bestellt. Auf den Gedanken, Wein zu bestellen, kam ich gar nicht. Erstens weil ich Durst hatte und auf der Essenskarte Weine des anverwandten Weingutes offeriert wurden. Erst nach dem essen stellte ich fest, dass es eine separate Weinkarte gab, und dort auch einige Flaschen des benachbarten WG Dr. Crusius angeboten wurden. Aber gut, ein Bierchen ist ja auch nicht schlecht für die durstige Wandererkehle.

Die Karte ist recht rustikal, Landhausstil. Keine feine Küche, eher die Karte für den Liebhaber deftiger Küche. Aber auch ein paar vegetarische Gerichte fanden sich, sowie Fischgerichte. Wir orderten Vorspeise und Hauptgang und warteten beim Bier, was die Küche uns präsentieren würde.

Dann was total unerwartetes in einem Dorfgasthaus. Ein Gruß der Küche!

Ein Paprika-Feta-Salat. Das passte gut zum sehr warmen Abend! Und auch wenn es einfacher Löffel war, hier erfreute einfach die Geste. Die meisten Dorfgasthäuser wüssten wahrscheinlich mit einem amuse gueule ncihts anzufangen. Und schmecken tat der Salat gut!

Vorweg hatten wir uns zwei Speisen zusammen bestellt und wollten von ihnen gemeinsam naschen.

Ein klassischer Flammkuchen landete in der Mitte zwischen uns. Teig dünn und knusprig, Schmand drauf, Speck und Zwiebeln, der war schmackhaft so wie er serviert wurde.

Zweitens gab es einen Panzanella, einen italienischen Brotsalat. Auch eine Wahl, die dem warmen Abend geschuldet war. Auch der konnte gefallen. Halbierte kleine Tomaten, grün-rot, sehr reif. Kross geröstetes Weißbrot, mit einer schmackhaften Vinaigrette. Nicht zum Panzanella passte natürlich der Käse, der sicher kein Parmesan war, aber geschmacklich konnte der nichts schlimmes anrichten. Auch dieser Tomatensalat schmeckte.

Die Vorspeisen hatten gefallen. Jetzt waren wir gespannt auf die Hauptgänge.

Lachsfilet mit einer Sesamkruste und Gnocchi, so wie einem begleitendem Salatteller.

Meine Frau bekam ein beeindruckend dimensioniertes Lachsfilet serviert! Mindestens 350 bis 400 Gramm! Und das sah in seiner Kruste sehr verlockend aus. Mit einem Tomatensugo und den Gnocchi war sie sehr froh über Ihre Wahl und hob den Daumen. Und weil das Ding so riesig war, durfte ich vom gut im Garpunkt getroffenen Fisch kosten! Lecker.

Ich wählte rustikaler nach 28 km, irgendwie muss man ja die Speicher wieder auffüllen und ließ mir die auf der Saisonkarte angebotene „Traisener Felsewacke“ servieren:

Ein Burger mit Käse und Speck! Und Pommes! Und gut ausgeführt! Saftiger Patty, Convinience Bun, frisches Innenleben. Der war gut gemacht. Aber meine Frau hatte mal wieder den besseren Riecher gehabt!

Wir saßen noch einige Zeit auf der Terrasse, waren mitten im Dorfgasthofleben und fühlten uns wohl, jetzt auch mit einem Schoppen Wein. Die Nacht war gut überstanden und wir bekamen morgens ein Frühstück am Tisch serviert. Auch hier angesichts des Zimmerpreises ein gutes PLV.

Fazit zu unserem Aufenthalt in der Rotenfelsstube: hier kann man guten Gewissens einkehren. Das Gasthaus gibt sich keinen zu hohen Anspruch und macht das, was man sein will mit Liebe und Qualität. Wir waren zufrieden mit dem Gebotenen.

Am nächsten Morgen ging es dann auf den definitiv schönsten Abschnitt des Weinwanderwegs, das Stück von Traisen nach Bad Münster am Stein ist spektakulär schön, wenn man sich den Weg hoch zum Rotenfels erwandert.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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