Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Hintergrund: Um die Rechte am bisherigen Namen "La Sepia" schwelt ein Rechtsstreit, die Betreiber dürfen diesen Lokalnamen bis zur endgültigen juristischen Klärung nicht mehr verwenden. Bis dahin prangt über dem Restaurant jetzt schlicht ein Schild "Neuer Pferdemarkt 16".
Siehe auch: http://www.welt.de/regionales/hamburg/article148250939/Warum-ein-Kult-Restaurant-namenlos-bleiben-muss.html
Da das Lokal aber existiert, sich eigentlich nichts geändert hat, stelle ich eine Bewertung ein:
Laut, wuselig, eng, etwas südländisch-chaotisch, mit durchschnittlichen, dafür aber preiswerten Speisen. Keine Location für feinsinnige Feinschmecker, die in gedämpfter Atmosphäre Gourmetfreuden genießen möchten, sondern eher für´s fröhliche Gruppenerlebnis à la quatschen, Spaß haben, Leute gucken und nebenbei auch etwas essen. Schanzenfeeling halt.
November-Stammtisch in Hamburg, das (momentan namenlose) Ex-La Sepia haben wir ausgesucht. Bereits vor der Tür Menschenschlangen. Wohl hoffnungsfrohe Gäste die blauäugig meinten, ohne Reservierung Plätze zu ergattern. Keine Chance, zumindest an diesem Abend. Das Lokal rappelvoll bis auf den letzten Platz.
Entsprechend laut ist es, ziemlich sogar. An unserer langen Tafel, wir waren zwölf Stammtisch-Teilnehmer, war an Unterhaltung vom einen zum anderen Tischende nicht zu denken. Die einzige Möglichkeit, sich auch einmal mit den Leuten am anderen Tischende auszutauschen: Wandern und mal Plätze tauschen, sofern man es schaffte, sich durch die sehr eng stehenden Tischreihen zu schlängeln.
Dem Massenansturm so vieler Gäste musste auch der Service Tribut zollen. Zumindest anfangs dauerte es doch sehr lange, bis wir unsere ersten Bestellungen loswerden durften. Aber das ist nun mal so in derartigen Lokalen, verdurstet ist keiner, und später pegelte sich das eigentlich ganz gut ein. Passte schon.
Ich hätte ja gerne vier Sterne vergeben. Geht aber leider nicht. Weil in einem Restaurant ja auch das Essen eine gewichtige Rolle spielt :-)
Kaninchen nach Art des Hauses, da habe ich mich richtig drauf gefreut. Lange nicht gegessen, und wo sonst als beim Portugiesen könnte man sich wohl bestens auf die Zubereitung verstehen?
Immerhin habe ich Einblick in die Anatomie der Hoppelviecher bekommen: Es sind Wirbeltiere (ganz viele Wirbel), an denen große Mengen von Knochen hängen, die allesamt durch einige wenige Fleischfasern zusammengehalten werden. Wenn es nach dem Restarant geht, bestehen Karnickel also fast ausschließlich aus Knochenskelett. Vielleicht noch ein Fell drumherum, das lag zum Glück nicht mit auf dem Teller. Wenn das ganze dann noch in einer geschmacksneutralen dunklen Suppe, garniert mit zwei Kartoffelhälten schwimmt, ist das weit von einem Kaninchengericht entfernt, wie ich es kenne.
Vielleicht lag das Problem ja aber auch darin begründet, dass Kaninchen eigentlich aus war, wie der Kellner zunächst andeutete? Die Überreste, vielleicht ein wenig gestreckt, haben dann ja eventuell mein ´Kaninchen nach Art des Hauses´ ergeben.
Auch bei einigen anderen Stammtischfreunden gab es Grund zu kleinen Beanstandungen am Essen (nicht warm, Fleisch nicht durch).
Also: Es war, wie immer bei unseren Treffen ein wunderbarer Abend. Die quirlige Atmosphäre in diesem Lokal kann man durchaus genießen und einen netten Abend hier verbringen.
Für ein romantisches Rendevouz mit Überzeugungsarbeit durch Gaumenfreuden-Verwöhntaktik eher nicht zu empfehlen.