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GastroGuide-User: DaueresserGK0712
DaueresserGK0712 hat Gaststätte Große Blies in 67059 Ludwigshafen am Rhein bewertet.
vor 8 Jahren
"Einfaches Essen, leckere Schnitzel, aber viel zu dickflüssige Soßen ... dazu leider Defizit im Zeitmanagement und im ganzen "Drumherum""
Verifiziert

Geschrieben am 30.03.2016 | Aktualisiert am 30.03.2016
Besucht am 20.03.2016
Ich hatte die Gaststätte "Große Blies" anders in Erinnerung. Gut, die Schnitzelkarte hatte sich damals schon bei mir ins Hirn gebrannt, auch die sehr luftig und lecker gewürzte, knusprige Schnitzel-Panade. Das war Grund genug, für vorletzten Sonntag für mich eine Reservierung für ein Familienessen zu tätigen.  Die familiär geführte Gaststätte, an der großen Blies in Ludwigshafen gelegen, bietet eigentlich ehrliche deutsche Hausmannskost zu vernünftigen Preisen, hat man(n) Lust auf Schnitzel, dann ist man bei Bernhard Kiefer`s Gaststätte daheim.


Angekommen in der Christian Weiß Straße staunen wir nicht schlecht, der Parkplatz vor der Gaststätte, als auch die Straße davor zugeparkt. Wir also ums Eck herum und Richtung Technologiezentrum Ludwigshafen geparkt und 3-400 Meter gelaufen. Drinnen angekommen eine Riesen-Hektik. Viele Gäste heute hier, im hinteren Teil eine größere Gesellschaft, ich zähle an die 50 Gäste. Es ist ziemlich laut, wir stehen vor der Theke und werden nicht beachtet, irgendwie gefühlt wie ein begossener Pudel. Wir sehen in einer etwas dunkleren Ecke ein Tisch mit "reserviert" aber kein Name drauf. Wir schauen uns im Gastraum um, dieser besteht aus hellem Mobiliar, die Tische mit ordentlich Platzabstand, die Wände in hell grünen Farben. Hier macht man wohl aus dem Machbaren das Maximum. Es gibt hellere Fensterplätze, ebenfalls mit "reserviert" Schilder, wir werden bemerkt und gefragt ob wir reserviert hätten, wir bekamen den Tisch im dunkleren Eck. Wortlos ging eine etwas jung und schüchtern wirkende Bedienung mit vier Speisekarten an uns vorbei, dann wieder zur Theke, dann wieder zurück, dann wieder zur Theke. Nach 10 Minuten kam die Chefin mit den Karten und fragte direkt nach den Getränken, wir antworteten, dass wir erst mal in die Karte schauen möchten.   


Neben der Speisekarte gibt es eine separate Schnitzelkarte, auf der tummeln sich 18 verschiedene Schnitzel. Hier ist der Name Programm, liest man sich die Namen durch, weiß der Schnitzelkenner gleich was Sache ist. Dennoch steht bei jedem Schnitzel hinten eine kleine Erklärung. zb Schnitzel Schafskäse (mit Schafskäse, Quark, Paprika & Peperoni) , Schnitzel Hawaii (mit Schinken, Ananas & Käse überbacken), Schnitzel „Räuber Art“ (Champignons, Speck & Zwiebeln) oder das Elsässer Schnitzel (mit Quark, Speck & Ziebeln überbacken). Selbst für Feinschmecker, gibt es das Schlemmerschnitzel (mit Camembert & Preiselbeeren überbacken). Die Schnitzel werden frisch geklopft,paniert und in Butterschmalz in der Pfanne ausgebacken. Auf Wunsch wird jedes Schnitzel auch in der Geflügelvariante angeboten (je nach Einkauf Pute oder Hähnchen). Selbstverständlich gibt es auch die Kalbsfleisch Variante (Aufpreis 4 Euro). Die Preise sind für die angebotene Frischeküche sehr moderat. 8,90 Euro mit Beilage -cganz hungrige können sich auch "XL" bestellen, da besteht das Fleisch aus einem Mindest-Rohgewicht von 350 Gramm+Panade+Füllung bzw Soße, hier ist der Aufpreis 5,50.

Wir bestellen bei der sehr hübschen jungen Bedienung die Getränke, ich machte noch ein Witz und zeigte auf horizontale und vertikale Handfläche beim Weinschorle (pfälzer Mischung), ich bestellte einen Weißherbst süß-sauer, für Nicht Pfälzer: das ist ein Weißherbst Schorle mit viel Wein, dazu ein Schuß saures Sprudel (Mineralwasser) und ein Schuß "sießes" (Zitronenlimonade). Bei mir sollte es dazu das Calzone Schnitzel für 8,90 sein mit Kroketten. Meine Schwiegerltern in spe bestellten jeweils große Softgetränke, meine Frau eine große Apfelsaft-Schorle. Alle großen Getränke werden in 0,5er Schoppengläser ausgeschenkt. Zu Essen sollte es das Schnitzel Milanese (mit Parmesan & Tomatensoße), Schnitzel „Räuber Art“ (Champignons, Speck & Zwiebeln) und das Schnitzel Ratatouille (mit Ratatouille Gemüse) sein. Bei dem Milanese Schnitzel orderten wir Pasta mit Tomatensauce. Zu den Schnitzel bestellten wir jeweils einen Beilagensalat, als Vorspeise orderten wir die gegrillten Peperoni mit Tsatsiki für 4,20, alle Schnitzel kosteten wie schon erwähnt 8,90.


Dann ging das Fiasko los, wir hatten Durst und warteten auf die Getränke. Nach einer halben Stunde ging ich vor und sah eine hilflos wirkende Inhaberin und hilflos wirkende Servicekraft mit vielleicht 30 Zettel, es sah irgendwie aus, wie wenn sie Memory spielen würden. ich fragte nach, ob sie denn unsere Getränke vielleicht vergessen hätten und unsere Vorspeise. Tatsächlich wurden Getränke als auch die Vorspeise vergessen, nach 45 Minuten kamen dann die Getränke. Allerdings war mein Weißherbstschorle viel zu wässrig bzw man schmeckte nur Limo, das kann natürlich nicht sein. Danach wurden die Beilagensalate serviert (die wollten wir zu den Schnitzel haben) danach dann kamen die Peperoni. die hatten schön Dampf und waren superb angegrillt, vielleicht schon einen Tick zu viel. Der Salat schmeckte auch ganz gut, allerdings warteten wir auf die Hauptspeise mehr als 90 Minuten. Für ein Schnitzelgericht ist das viel zu viel. Alle Schnitzel waren am Ende wunderbar ausgebacken, die Panade wie gewohnt luftig und leicht, schon gewürzt, das Schweinefleisch super saftig. Das Calzone Schnitzel sah wirklich wie eine kleine Mini Pizza-Calzone aus, das Fleisch weich und saftig, gefüllt mit Salami, Käse und Schinken. In einem separaten Gefäß kam meine dazu gehörige Teufelssoße, die war, wie der Name schon sagt, sehr scharf, passte aber perfekt zur Calzone. Leider war die "Soße" keine Soße sondern ein eingekochter Tomatenbrei. Auch alle anderen am Tisch konnten mit Ihren "Soßen" nicht wirklich viel anfangen. Das waren keine Soßen, sorry, beim Parmesan Schnitzel hatte man den Eindruck, dass es sich um Tomatenpaste pur handelt, von Parmesan und fruchtiger Tomatensauce war dieses Imitat so weit weg wie der Saturn vom Mars. Auch die Aussage von der Inhaberin  "manche Gäste mögen es so dickflüssig" war so hilfreich wie ein Gehstock beim 100 Meter Finale, dickflüssig mag es eigentlich doch nur Gina Wild (und da ist es meistens Buttermilch) !!


Auf ein Dessert verzichteten wir dann, da wir zum Kaffee und Kuchen eingeladen waren (es war schon kurz nach 15 Uhr) und wir nicht nochmal knappe 2 Stunden warten wollten.


Fazit:
Ich kann es mir durchaus vorstellen im Sommer mit dem Rad vorbeizuschauen um im Außenbereich ein paar bierchen zu trinken. Vielleicht auch ein Schnitzel essen, dann aber nur wenn sehr wenig los ist und dann auch nur das "Wiener Art" ohne "hausgemachte" Soße. 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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