Zurück zu Restaurant und Weinstube Marienhof
GastroGuide-User: Keeshond
Keeshond hat Restaurant und Weinstube Marienhof in 67482 Venningen bewertet.
vor 9 Jahren
"Weinstube in modernem Style"
Verifiziert

Geschrieben am 07.04.2016 | Aktualisiert am 08.04.2016
Besucht am 02.04.2016
Teller voller Fleischberge, Gyros, Platten und Spieße mit griechisch klingenden Namen, danach stand mir für diesen Samstagabend der Sinn. Außerdem wartet der seit fast einem Jahr eröffnete Grieche in unserem Zweitwohnsitz auf eine erste Bewertung. Puff.... „ Ne, nicht zum Griechen, lieber wieder eine Weinstube, such was raus“ meldete sich meine Frau zu Wort und ließ die Traumblase platzen.
 
Weinstuben haben wir an der Südlichen Weinstraße ja zur Genüge, da kann man dann getrost auch mal den Radius, welchem man dem Fahrer ( mir! ) zumutet, kleiner halten. Der Marienhof in Venningen war hier zwar gelistet, weder Bewertung noch Bilder gaben weiteren Aufschluss. Ganz anders dagegen die Homepage http://www.marienhofvenningen.de, dementsprechend wurde ein Tisch für drei Personen für 20h unkompliziert telefonisch reserviert.

Der Marienhof liegt am westlichen Ortseingang von Venningen ein wenig außerhalb. Parkplätze ( eigene und an der Straße ) sind ausreichend vorhanden. Das einstöckige Gebäude ist neueren Datums und hat sicher nichts mit einer alten Weinstube eines Weingutes in einem alten Dorfkern gemein. Die weiss gestrichenen Außenwände und die großen, zur Terrasse hin bodentiefen Fenster lassen alles sehr luftig und freundlich erscheinen. Auf der mit zum Teil auch mediterranen Planzen dekorierten Terrasse kann man bei gutem Wetter gerne die Mittags- und Abendsonne genießen, dazu Pfälzer Küchenklassiker oder einfach nur einen Kaffee oder einen Schoppen, hier könnte ich es bei gutem Wetter aushalten. Anfang April um 20h ging es für uns dann aber doch in den ebenerdig zu erreichenden Gastraum. Der Boden im hellen, mediterranem Stil gefliest, ebenso mediterraner, leichter Rotton an den Wänden, das Ganze nett abgesetzt mit strahlendem Weiss an den Fenstern und den Bögen zwischen den einzelnen Räumen. Tische und Stühle aus dunklem und mittelbraunem Holz, die Stühle sowohl in Massivholz- als auch Rattanstyle, Bilder an den Wänden, viele Pflanzen ohne das man gleich einen Dschungel erschaffen hätte, ein alter Holzofen und ältere, restaurierte Anrichten sorgen für ein angenehmes Ambiente. Unser Tisch war eingedeckt mit einer kleinen, weißen Stofftischdecke, einer Stumpenkerze auf Sand im Glas und einer blühenden Topfplanze der unvergänglichen Art Floris Polyuretanis ( mein empfinden ). Vom Ambiente auf jedenfall nett, schön, angenehm, stilsicher aber das urige einer Weinstube hat mir hier doch einwenig gefehlt. Vielleicht kommt bei der eigenen Beschreibung Restaurant & Weinstube eher das Restaurant zum Vorschein, für Restaurant 4****, für Weinstube 3***, macht im Mittel 3,5***.
 
Wir wurden beim Eintreten umgehend bemerkt und freundlich begrüßt, unsere Reservierung bestätigt und an unseren Tisch geleitet. Die Karten, einsehbar auf der Homepage, wurden gereicht, die Kerze entzündet und gefragt ob wie schon etwas zu trinken bestellen wollen oder noch schauen möchten. Nachdem wir gewählt hatten wurden die Bestellungen rasch aufgenommen und die Getränke ohne lange Wartezeiten serviert. Die gewählten Gerichte wurden ebenso im normalem Zeitrahem serviert und nachgefragt ob alles in Ordnung sei. Auch der Wunsch nach der Rechnung verlief ohne Wartezeit. Das der Gargrad der Steaks nicht abgefragt wurde lasse ich mal außen vor, wie haben uns auch nicht geäußert, deshalb für den Service 4****.
 
Geordert wurden von uns eine Traubenschorle weiss ( 0,5l / € 4,50 ), eine Johannisbeerschorle ( 0,5l / € 4,50 ), eine Gewürztraminer Spätlese ( 0,25l / € 4,90 ) und ein Merlot ( 0,25l / € 5,20 ), für eine Weinstube schon recht sportlich im Preis.
Aus diversen Suppen und Vorspeisen, Pfälzer Spezialitäten, Flammkuchen, Pasta und Gerichten von Schwein, Pute oder Rind wählten wir schließlich: „Hubertus Teller“ Schweinenackensteak mit frischen Kräuterchampignons, Bratkartoffeln statt Spätzle, zweierlei Saucen und Salat ( € 14,90 ), das Pfeffersteak an Cognac-Pfeffersoße, Kartoffelrösti und Gemüse der Saison ( € 19,90 ) und das Rumpsteak „Kombi“ mit frischen Champignons, Speck, Zwiebeln und Kräuterbutter, dazu Kartoffelrösti und Gemüse der Saison ( € 20,90 ). Die Änderung war kein Problem und wurden auch nicht extra berechnet.
Der Hubertusteller, eine (zu) üppige Portion sah ansprechend aus, die Champignons frisch, das Fleisch zart und auch die Bratensoßen in hell und dunkel konnten gefallen, unsere Lieblingsnachbarin war zufrieden, das komplette Essen hat sie nicht geschafft. Die Bratkartoffeln wären mir zum Teil ein wenig zu blass gewesen aber ihr hat es geschmeckt. Meine Frau war mit ihrem Pfeffersteak nicht ganz zufrieden, das Steak eindeutig unter Medium, wenn die Bedienung nicht fragt und der Gast keine Wünsche äußert sollte das Fleisch nicht ganz so blutig sein. Zart war das Steak aber, da auch die Soße in Ordnung war und kein Pülverchen- sondern leichtes Cognacaroma verbreitete und mit frischen Pfefferkörnern zubereitet war 3***. 3*** auch wegen der Kartoffelröstis, dieses gleichmässiges Aussehen auf zwei Tellern lässt nur den Schluß zu, dass der Weg vom Acker in die Pfanne den Umweg über die TK-Truhe genommen hat.
Über mein Rumpsteak „Kombi“ kann ich jetzt nichts negatives sagen, der Gargrad hier medium, das Fleisch zart, die Kombi aus frischen Champignons, Speck und Zwiebeln schön in der Pfanne angeschwenkt, die Kräuterbutter on Top in Ordnung, auch wenn hier wieder die Frage aufkommt ob gekauft oder selbstgemacht, beides wäre möglich. Für die Kartoffelrösti stellte sich die Frage leider nicht, deshalb auch für dieses Gericht 3***. Falls der geneigte Leser das Gemüse der Saison vermisst, dieses bestand aus Erbsen, Karotten und Blumenkohl, wurde auf einer Platte angerichtet und kam aus der gleichen Aufzuchtstation wie die Röstis. Alles in allem gibt es für das Essen 3***.
 
Zur Sauberkeit im Gastraum und auf den Toiletten gibt es nicht negatives zu berichten was uns aufgefallen wäre, die geschätzte Kritikerin Manowar war allerdings nicht vor Ort: 4****.
 
Bezahlt haben wir an diesem Abend mit 3 Personen € 77,80, nicht wirklich teuer, aber über 3*** komme ich aus oben genannten Gründen nicht hinaus.
 
Das Fazit zum Gesamteindruck lautet deshalb:
3 – wenn es sich ergibt wieder, dann gerne im Sommer in der Abendsonne auf der Terrasse bei einem Glas Wein und Pfälzer Spezialitäten
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise").
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


kgsbus und 22 andere finden diese Bewertung hilfreich.

Carsten1972 und 22 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.