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Das Restaurant Sudpfanne liegt zwar nur wenige Schritte von der Tourist Information entfernt und ist noch im historischen Stadtkern gelegen, doch dieser Teil der Hauptstraße wird weniger stark frequentiert. Wahrscheinlich schafft es mancher Reisende einfach nicht so weit raus (wir reden von Hausnummer 221-223!). Welch Glück. Die Sudpfanne bietet zünftige Gasträume, eine rustikale Einrichtung, Holzbänke, -stühle und –tische, sowie nette Details wie rotkarierte Kissen und lustige Dekorationselemente im Landhausstil. Wir haben es mit Ellenbogengewalt tatsächlich geschafft, im Schankraum eine großzügige Ecke zu ergattern, die vielleicht mal der Stammtisch war? Hier ist es relativ ruhig, nicht so rummelig und man sitzt direkt an der Quelle. Das hindert den Service nicht daran, gleich zwei Mal mit unterschiedlichem Personal zu erscheinen und gleich doppelt die Bestellung aufnehmen zu wollen. Dafür dauert es dann über eine Viertelstunde, bis die (einfachen) Getränke ausgeschenkt werden. Fast glauben wir uns schon vergessen…
Den großzügig eingegossenen Ricard (4,90 Euro) trinken wir zur Hälfte als Aperitiv, er wird gut gekühlt mit Eiswürfeln und reichlich Wasser extra in kleinen Glaskrügchen serviert. Fein! Das Weinschorle (3,30 Euro für ein Viertel) wird allerdings recht enttäuschend in einem Saftglas gereicht und ist auch geschmacklich nicht so der Hit. Dafür immer wieder gut: das Tannenzäpfle aus der Flasche. Und ein deftiges, herzhaftes Kellerbier (3,80 Euro für 0,4 Liter – in einem massiven Humpen, der ganz nach einem halben Liter aussieht).
Die Karte bietet viele rustikale, gutbürgerliche Speisen (Maultaschen, Schweinebäckchen, Rumpsteak, Schnitzel, Cordon Bleu), aber auch interessante Gerichte mit gewissen Raffinessen (Pfälzer Knoblauch-Zwiebelcremesuppe, Schneckenpfännchen, hausgemachten Gemüsestrudel), sowie diverse Salatvariationen und Flammkuchen unterschiedlichster Ausprägung (wo findet man schon spanischen Flammkuchen mit Serranoschinken??).
Das Brauhausgulasch (14,80 Euro) ist erstaunlich zart und wird in einer rezenten, dunklen, schweren Sauce serviert, mit einem großzügigen Klacks von Creme fraiche. Dazu reichlich Spätzle und ein kleiner, solider Beilagensalat. Der Fetakäse Kreta (9,60 Euro) könnte vom Umfang her eigentlich eher als Vorspeise oder als kleines Gericht denn als Hauptspeise geführt werden. In einer ovalen Auflaufform serviert kommt er noch recht heiss aus dem Ofen und ist mit Peperoni, Tomaten, Oliven, Oregano angereichert. Das in der Karte ausgewiesene Knoblauchöl ist allerdings nicht herauszuschmecken. Vielleicht wurde aufgrund der besseren Kompatibilität auch darauf verzichtet? Die Käsespätzle-Portion ist riiiieeesig und reicht fast für zwei Personen. Ob die Spätzle wirklich hausgemacht sind, ist allerdings fraglich; die Spätzle wirken so gleichförmig und einheitlich, dass sich fast die Vermutung nach Convenience-Ware aufdrängt. Dafür wurde mit Käse (sehr deftig!) und Zwiebeln (noch deftiger) wirklich nicht gespart. Jetzt muss der restliche Ricard dran glauben. Und gleich noch ein goldenfarbener Grappa aus der Chardonnay Traube von Nonino obendrauf (3,60 Euro). Nach kleinen anfänglichen Kompetenzschwierigkeiten läuft der Service dann ziemlich rund und verlässlich. Rückfragen werden mit der Küche abgeklärt.
Die Toiletten sind einfach, aber zum Zeitpunkt unseres Besuches sauber und gepflegt. Sie liegen ebenerdig und man muss sie nicht mühsam über Treppen erklimmen, wie so häufig in anderen Lokalen. Die Sudpfanne verfügt auch über fünf schöne Gästezimmer im Nachbargebäude, die geschmackvoll renoviert und saniert wurden.