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Frühlingserwachen im Nahetal und toller Sonnenschein. Nach einem Spaziergang wollte ich nach 15 Jahren wohnhaft in Idar-Oberstein endlich mal sehen wo das Kupferbergwerk Fischbach, in unserer unmittelbaren Nähe, liegt. Traurig, im Urlaub schaut man sich alle Sehenswürdigkeiten an, in der Heimat will es nicht so recht gelingen.
So auch am Sonntag: Die letzte Führung zur Winterzeit war schon unterwegs. Nächstes Mal klappt es! Neben den Führungen werden auch Weinproben, Konzerte, Modelshootings… unter Tage angeboten.
Zum Bergwerk gehört auch noch eine Gaststätte, die Kupferstube. Direkt an der Landstraße gelegen ist es leicht zu finden, kostenfreie Parkplätze gibt es reichlich. Ebenerdig, also gehbehindertengerecht.
Der Gaststättenbereich mit Biergarten ist von einem Holzzaun eingerahmt. Und am Zaun entdeckten wir werbewirksam die aktuellen Leckereien. Nach einer kleinen Wanderung bekommt man schließlich Hunger. Das Tagesgericht: Hausgemachte Kohlrouladen „nach Großmutters Rezept“ mit Butterkartoffeln und brauner Soße - € 8,90“ waren angeschlagen.
Das kleine Restaurant sah gepflegt aus, also rein. Eine junge Frau begrüßte uns am frühen Nachmittag freundlich. Wir hatten freie Platzwahl. Der Raum mit viel hellem Holz, großer Lichtkuppel und Naturbergwand ist nett und gepflegt-zweckmäßig gestaltet. Einfaches Besteck und Papierservietten standen am Tisch im Becher bereit.
Die freundliche Dame fragte erst einmal ab, ob wir nur etwas trinken oder auch essen möchten. In die Speisekarte schauten wir gerne. Die einfachen Gerichte sind gut gewählt für den Besucher des Bergwerkes und heimischen Gästen zur Mittagspause.
Tagesgerichte gibt es wohl nur am Wochenende, wenn ich richtig aufgepasst habe.
Kohlrouladen ("apetito" lieferte) gab es schon in der Mensa der Ganztagsschule die ich in Düsseldorf besuchte. Und die waren absolut grauenhaft. Seit dem: Nie wieder Kohlrouladen – ein Trauma. In unserer Firmenkantine gibt es auch ab und zu Kohlrouladen, die sehen gut aus. Ich bin hin und her gezerrt. Fleisch meide ich sehr, strikt aus unbekannter Herkunft. Es riecht so gut… hier in der Kupferstube.
Spontan begrabe ich meine Vorsätze – Nasenkino gewinnt. Und irgendwie hat doch jedes Traum(a)gericht eine zweite Chance verdient! Die junge Dame im Service ist die Chefin (wie sich später herausstellt) versichert: Die Rouladen sind hausgemacht. Also 2 x.
Dazu ein Kirner-Pilsbiergetränk, 0,3 l zu € 2,40 für meinen Mann. Für mich ein Blanc de Noir, trocken, Nahe, 0,2 l zu 3,60. Der Wein übertrumpft das was überteuert bei manchem Italiener angeboten wird. Geschmacklich dem Preis gerechtfertigt. Ein Wein über € 5,00 dürfte hier wohl nicht passend und schwer umsetzbar sein.
Das Tagesgericht wurde nicht nach 10 Minuten serviert und das schmeckte man. Natürlich war das Essen vorbereitet, aber nicht lieblos in die Mikrowelle geschoben. Ich probierte vorsichtig und war begeistert! Trauma überwunden, es schmeckt prima. Obwohl der Kohl außen mit Speck umwickelt war. Speck mögen wir beide gar nicht, dachten wir. Aber in diesem Päckchen nach Omas Art passt alles. Und die Sauce, in der die Roulade nach dem Anbraten schmorte, schmeckt überhaupt nicht nach „Päckchen“ sondern nach handwerklich gemachter Sauce.
Dazu Salzkartoffeln.Um noch zu nörgeln: Etwas gehackte frische Petersilie obenauf wären die Krönung gewesen.
Die Toiletten liegen außen direkt am Restaurant. Gepflegt, sauber, zweckmäßig. Wohl auch den Besuchern des Bergwerkes geschuldet.
Für dieses spontane Mittagessen waren wir mehr als positiv überrascht. Eine schöne Momentaufnahme. Wie es in der Hochsaison mit vielen Besuchern aussieht, können wir natürlich nicht beurteilen.
Kleiner Plausch vorm Zahlen per EC am Tresen mit der Chefin. Hier entdecke ich die Urkunden des Herrn Benjamin Breckner. Der Name Breckner ist uns bekannt vom renommierten Badischen Hof in Oberstein unter der Leitung des Vaters. Besser als dort haben wir beim Sohn gegessen.
Ab März läuft es in der Kupferstube etwas anders. Angestellte Küchen- und Servicemitarbeiter übernehmen die Gaststätte mit kleinerer, besucherfreundlichen Karte.
Die derzeitigen Betreiber übernehmen in Idar-Oberstein, Stadtteil Tiefenstein, die Weiherschleife. Da sehen wir uns gerne wieder!