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GastroGuide-User: simba47533
simba47533 einen Beitrag zum Kalinski · Wurstwirtschaft & Gin Bar in 66111 Saarbrücken geschrieben.
vor 2 Wochen
"Was die Currywurst mit dem Saarland verbindet"

Geschrieben am 15.04.2025 | Aktualisiert am 15.04.2025
Die Süddeutsche Zeitung kam 2017 zum Ergebnis, im Saarland sei die Currywurst wohl nicht erfunden worden, aber verglichen mit allen anderen Bundesländern am stärksten mit der Kultur der Region verbunden. Das hängt mit der klassischen "Roschdwurschdbud" zusammen. Für den Schriftsteller Alfred Gulden aus Saarlouis war sie so bedeutend, dass er sie für zentrale Szenen in Theaterstücken auswählte; für den Saarländischen Rundfunk drehte er Filme über die "magischen Orte". An diesen Kultstätten der Kommunikation tauschten und tauschen sich die Menschen bei einer Wurst und einem Getränk über Alltägliches und Grundsätzliches aus. Highlight war und ist auch heute noch die Currywurst.

Was macht dabei die "Beste" aus? Sie sollte "gut" sein  -  von der Konsistenz und vom Geschmack her. Würste sind zum Beispiel eine Spezialität von Metzgermeister Thomas Petermann aus Oberwürzbach. Petermann produziert die rote Wurst für "Kalinski Wurstwirtschaft & Gin Bar" in Saarbrücken (und unter anderem auch für die Saarbrücker "Zur wilden Ente" Entenbratwürste und Entenmerguez). "Kalinski" wurde anderem zusammen mit dem St.Ingberter "Holzkohlegrill Zum Schleppi" vom Gourmetmagazin "Falstaff" zu den besten Currywurstbuden Westdeutschlands gezählt. Basis für Petermanns rote Wurst ist Rindergrundbrät, dazu kommt Schwein und die Gewürzmischung. Sie wird in Schweinedarm gefüllt und dann geräuchert. Farbe und Geschmack erhält sie durch die Gewürze (Senfsaat, Paprika, Curry und noch einiges mehr). Die Gründer von "Kalinski" hatten sich 2014 nach Tests von rund Hundert verschiedenen Würsten für die von Petermann entschieden und sind bis heute dabei geblieben.

Die weiße Wurst besteht aus reinem Schweinefleisch, sie wird gebrüht und nicht geräuchert. Im Saarland wird sie    im Darm hergestellt. Ob weiße oder rote Wurst für die Currywurst genommen wird, das ist Geschmackssache. Die Wurst wird auf dem Grill gebraten, zerteilt und mit Soße serviert, oft noch mit Currypulver bestäubt und kommt wahlweise mit Brötchen oder mit Pommes Frites  - entweder im Porzellan  - oder im Pappschälchen.

Die "Kalinski"-Brüder hatten 2014 die Currywurst "neu interpretiert", boten zunächst auch vegane Varianten an. Sie liefen den umliegenden Fastfoodanbietern am St. Johanner Markt von Pizza bis Kebab den Rang ab und erlangten damit Kultstatus insbesondere bei jüngeren Generationen.

(auszugsweise SZ vom 14.04.25)

P.S. Ich habe die "Kalinski Wurstwirtschaft" (damals noch ohne "& Gin Bar") vor Jahren einmal besucht; die Currywurst war wirklich schmackhaft, aber das penetrante Zwangsgeduze durch das Personal, zwei bis drei Generationen jünger als ich, ging mir dermaßen auf die Nüsse, dass ich von weiteren Besuchen abgesehen habe.


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