Besucht am 07.10.2018Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 63 EUR
Das oberschwäbische Bad Saulgau ist – gastronomisch gesehen – immer noch die terra incognita für uns, obwohl dort gute Freunde wohnen (die aber selbst hervorragend kochen). Grund genug, um am vergangenen Wochenende mal auf ein Auswärtsessen zu bestehen. Unsere erste Wahl hat allerdings sonntags geschlossen, so dass wir auf weitere Empfehlungen zurückgreifen müssen. Das „Haus am Markt“ scheint gemeinhin einen guten Ruf zu haben, vor allem was herzhafte, bodenständige, traditionelle Küche angeht.
In einem denkmalgeschützten und stilvoll herausgeputzten Fachwerkgebäude (mit ochsenblutfarbenem Gebälk) befindet sich ein elegant eingerichtetes Restaurant, in dem verschiedene Farbschattierungen zwischen Schwarz, Weiss und Anthrazit vorherrschen. Auf mich wirkt das gespielt-pompöse Mobiliar mit plüschiger Bestuhlung und ausladenden Lüstern allerdings etwas zu aufgesetzt und künstlich. Im Obergeschoss bietet ein eher rustikal gehaltener Saal mit Butzenscheiben und Holzmöbeln genügend Platz für Familienfeiern und Firmenevents. Bei bestem, fast schon hochsommerlichem Herbstwetter sollte man aber unbedingt die Terrasse nutzen. Hier kann man zwischen Olivenbäumchen und mediterranen Gewächsen bequem auf Pseudo-Korbmöbeln sitzen und dem Treiben am Marktplatz zuschauen. Wir sind zur besten Mittagsessenszeit zwar noch die ersten Gäste, locken dann aber durch unsere pure Anwesenheit einen wahren Pulk von Nachfolgern an: erst ein amerikanisches Touristenpaar, dann eine größere Gruppe von Radfahrern, schließlich weitere Sonnenhungrige. Letztendlich muss man sagen: die Bedienung kommt kaum mit, hinkt der Nachfrage ziemlich hinterher, ist rettungslos überfordert und liefert einen katastrophalen Service ab. Erst einmal zeigt sich für geraume Zeit gar niemand, so dass wir uns selbst zwei Speisekarten organisieren. Als nach langer Wartezeit und schon gut gefüllter Terrasse endlich der Service auftaucht, nimmt der Tisch für Tisch nacheinander erst mal alle Bestellungen auf. Das dauert ewig. Wir vermelden zwar, dass wir zuerst hier waren und auch schon unsere kompletten Wünsche beisammen hätten, doch das wir gemächlich ignoriert.
Nun aber erst mal zum Speisenangebot. Ein Großteil der Speisen trägt das „Schmeck-den-Süden-Siegel“, auf der Karte gekennzeichnet durch einen stilisierten Löwen. Soll für regionale Küche stehen, was großzügig interpretierbar ist. Die im Internet beworbene Empfehlungskarte mit dem Fokus auf Galloway-Fleisch (das aus dem Betrieb der Familie Zimmerer in Saulgau stammt) finden wir vor Ort leider nicht vor. Schade. Ein Galloway-Rinderrauchfleisch mit Apfel-Zwiebelgsälz oder geschnetzelte Leber, Niere und Herz vom Bad Saulgauer Gallowayrind mit Röstkartoffeln wäre hochinteressant gewesen.
Stattdessen entscheiden wir uns sehr bescheiden für Maultaschen, einmal traditionell mit Kartoffelsalat und Bratensoße (13,90 Euro) und einmal als Kartoffel-Spinat-Maultaschen auf Rahmchampignons (12,90 Euro). Dazu Goldener Ochsen Kellerbier aus Ulm (3,50 Euro für den halben Liter), alkoholfreies Farny Hefeweizen aus dem Allgäu (3,50 Euro für den halben Liter) und reichlich hausgemachte Limo (4,50 Euro für den halben Liter). Wohlweislich bestellen wir alles schon mal komplett zusammen. Nach einer Viertelstunde wird erst mal der Beilagensalat unseres Nebensitzers ausgeliefert. Dann kommt sehr, sehr lange gar nichts. Nachdem der Salat vertilgt ist, wird die Limo serviert – mit einer Wespe, die gerade um ihr Leben kämpft. Das kümmert die Bedienung wenig. Nach einer weiteren endlos erscheinenden Pause kommen sämtliche bestellten Maultaschen aller Gäste auf einmal. Der Service klappert damit planlos die Tische ab, macht auch im Innenraum die große Runde. Meine Zurufe werden ignoriert. Als mich meine Portion nach Umwegen schließlich erreicht, ist die Hälfte kalt. Inzwischen sind 45 Minuten nach unserer Bestellung vergangen. Auf unsere Beschwerden reagiert die gestresste Bedienung nur mit dem Ausruf „Heideblitz“ – was auch immer das bedeuten mag.
Kurz noch ein paar Worte zu den Maultaschen: pro Portion handelt es sich nur um eine einzige Maultasche, die jedoch großzügig in drei Teile aufgeschnitten wird, so dass sehr schön das satte, sorgsam aufgerollte Innenleben sichtbar ist. Optisch erstklassig! Die Kartoffel-Spinat-Variante ist zwar etwas trocken geraten, wird durch die Champignonsauce jedoch gelungen aufgewertet. Die klassische Version glänzt durch ein großzügiges Topping von saftigen Schmelzzwiebeln und einem ordentlichen Kartoffelsalat, der allerdings etwas arg sparsam ausgegeben wurde. Beide Ausführungen sind sehr lecker geraten, machen jedoch nicht unbedingt satt.
Bedauerliches Fazit: der katastrophale, ignorante, vollkommen überforderte Service hat uns leider jeglichen Genuss vermiest, so dass wir sicherlich blind für die positiven Punkte waren.
Das oberschwäbische Bad Saulgau ist – gastronomisch gesehen – immer noch die terra incognita für uns, obwohl dort gute Freunde wohnen (die aber selbst hervorragend kochen). Grund genug, um am vergangenen Wochenende mal auf ein Auswärtsessen zu bestehen. Unsere erste Wahl hat allerdings sonntags geschlossen, so dass wir auf weitere Empfehlungen zurückgreifen müssen. Das „Haus am Markt“ scheint gemeinhin einen guten Ruf zu haben, vor allem was herzhafte, bodenständige, traditionelle Küche angeht.
In einem denkmalgeschützten und stilvoll herausgeputzten Fachwerkgebäude... mehr lesen
Haus am Markt
Haus am Markt€-€€€Restaurant075815275275Marktplatz 1, 88348 Bad Saulgau
3.0 stars -
"Vollkommen überforderter Service" MinitarDas oberschwäbische Bad Saulgau ist – gastronomisch gesehen – immer noch die terra incognita für uns, obwohl dort gute Freunde wohnen (die aber selbst hervorragend kochen). Grund genug, um am vergangenen Wochenende mal auf ein Auswärtsessen zu bestehen. Unsere erste Wahl hat allerdings sonntags geschlossen, so dass wir auf weitere Empfehlungen zurückgreifen müssen. Das „Haus am Markt“ scheint gemeinhin einen guten Ruf zu haben, vor allem was herzhafte, bodenständige, traditionelle Küche angeht.
In einem denkmalgeschützten und stilvoll herausgeputzten Fachwerkgebäude
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In einem denkmalgeschützten und stilvoll herausgeputzten Fachwerkgebäude (mit ochsenblutfarbenem Gebälk) befindet sich ein elegant eingerichtetes Restaurant, in dem verschiedene Farbschattierungen zwischen Schwarz, Weiss und Anthrazit vorherrschen. Auf mich wirkt das gespielt-pompöse Mobiliar mit plüschiger Bestuhlung und ausladenden Lüstern allerdings etwas zu aufgesetzt und künstlich. Im Obergeschoss bietet ein eher rustikal gehaltener Saal mit Butzenscheiben und Holzmöbeln genügend Platz für Familienfeiern und Firmenevents. Bei bestem, fast schon hochsommerlichem Herbstwetter sollte man aber unbedingt die Terrasse nutzen. Hier kann man zwischen Olivenbäumchen und mediterranen Gewächsen bequem auf Pseudo-Korbmöbeln sitzen und dem Treiben am Marktplatz zuschauen. Wir sind zur besten Mittagsessenszeit zwar noch die ersten Gäste, locken dann aber durch unsere pure Anwesenheit einen wahren Pulk von Nachfolgern an: erst ein amerikanisches Touristenpaar, dann eine größere Gruppe von Radfahrern, schließlich weitere Sonnenhungrige. Letztendlich muss man sagen: die Bedienung kommt kaum mit, hinkt der Nachfrage ziemlich hinterher, ist rettungslos überfordert und liefert einen katastrophalen Service ab. Erst einmal zeigt sich für geraume Zeit gar niemand, so dass wir uns selbst zwei Speisekarten organisieren. Als nach langer Wartezeit und schon gut gefüllter Terrasse endlich der Service auftaucht, nimmt der Tisch für Tisch nacheinander erst mal alle Bestellungen auf. Das dauert ewig. Wir vermelden zwar, dass wir zuerst hier waren und auch schon unsere kompletten Wünsche beisammen hätten, doch das wir gemächlich ignoriert.
Nun aber erst mal zum Speisenangebot. Ein Großteil der Speisen trägt das „Schmeck-den-Süden-Siegel“, auf der Karte gekennzeichnet durch einen stilisierten Löwen. Soll für regionale Küche stehen, was großzügig interpretierbar ist. Die im Internet beworbene Empfehlungskarte mit dem Fokus auf Galloway-Fleisch (das aus dem Betrieb der Familie Zimmerer in Saulgau stammt) finden wir vor Ort leider nicht vor. Schade. Ein Galloway-Rinderrauchfleisch mit Apfel-Zwiebelgsälz oder geschnetzelte Leber, Niere und Herz vom Bad Saulgauer Gallowayrind mit Röstkartoffeln wäre hochinteressant gewesen.
Stattdessen entscheiden wir uns sehr bescheiden für Maultaschen, einmal traditionell mit Kartoffelsalat und Bratensoße (13,90 Euro) und einmal als Kartoffel-Spinat-Maultaschen auf Rahmchampignons (12,90 Euro). Dazu Goldener Ochsen Kellerbier aus Ulm (3,50 Euro für den halben Liter), alkoholfreies Farny Hefeweizen aus dem Allgäu (3,50 Euro für den halben Liter) und reichlich hausgemachte Limo (4,50 Euro für den halben Liter). Wohlweislich bestellen wir alles schon mal komplett zusammen. Nach einer Viertelstunde wird erst mal der Beilagensalat unseres Nebensitzers ausgeliefert. Dann kommt sehr, sehr lange gar nichts. Nachdem der Salat vertilgt ist, wird die Limo serviert – mit einer Wespe, die gerade um ihr Leben kämpft. Das kümmert die Bedienung wenig. Nach einer weiteren endlos erscheinenden Pause kommen sämtliche bestellten Maultaschen aller Gäste auf einmal. Der Service klappert damit planlos die Tische ab, macht auch im Innenraum die große Runde. Meine Zurufe werden ignoriert. Als mich meine Portion nach Umwegen schließlich erreicht, ist die Hälfte kalt. Inzwischen sind 45 Minuten nach unserer Bestellung vergangen. Auf unsere Beschwerden reagiert die gestresste Bedienung nur mit dem Ausruf „Heideblitz“ – was auch immer das bedeuten mag.
Kurz noch ein paar Worte zu den Maultaschen: pro Portion handelt es sich nur um eine einzige Maultasche, die jedoch großzügig in drei Teile aufgeschnitten wird, so dass sehr schön das satte, sorgsam aufgerollte Innenleben sichtbar ist. Optisch erstklassig! Die Kartoffel-Spinat-Variante ist zwar etwas trocken geraten, wird durch die Champignonsauce jedoch gelungen aufgewertet. Die klassische Version glänzt durch ein großzügiges Topping von saftigen Schmelzzwiebeln und einem ordentlichen Kartoffelsalat, der allerdings etwas arg sparsam ausgegeben wurde. Beide Ausführungen sind sehr lecker geraten, machen jedoch nicht unbedingt satt.
Bedauerliches Fazit: der katastrophale, ignorante, vollkommen überforderte Service hat uns leider jeglichen Genuss vermiest, so dass wir sicherlich blind für die positiven Punkte waren.