Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Wie ein Stück Falschgeld wirkt da die wunderschöne alte Villa, an der sich das Fort wie eine Krake andockt. In der Villa, die lt. eigener Aussage auf der Homepage behutsam renoviert wurde, befindet sich der Eingang zum quartier – lodges tagesbar forum. Und in besagter Tagesbar wollte ich heute zu Mittag essen.
Parken sollte dank Tiefgarage kein Problem sein, ich aber war mit dem Fahrrad da. Ein paar Stufen führen hinauf zum Eingang, für Gehbehinderte gibt es ebenerdig einen Aufzug (auch zu den Toiletten). Vor dem Eingang eine große Tafel mit den Speise-Angeboten.
Vor mir die Rezeption, rechts geht’s zur offenen Tagesbar. Ich wurde sofort entdeckt und äußerst freundlich begrüßt. Im Anschluß an den Gastraum findet sich ein winziges Stüberl mit zwei Tischen. Dorthin setzte ich mich. Zum einen, weil man hier einen schönen Blick auf die Alpspitze hat und zum anderen wegen des deutlichen Hinweises „handyfreie Zone“ (da heißt es Obacht geben beim Fotografieren und nicht erwischen lassen…..) Bei offenem Fenster hört man deutlich die laute St.-Martin-Straße, aber mich hat das nicht gestört.
Der junge Kellner war ausgesprochen aufmerksam, freundlich und stets zur Stelle. Auch konnte ich beobachten, wie er anderen Gästen, die eindeutig kein deutsch sprachen, sofort anbot, ihnen die Karte ins Englische zu übersetzen. Für so viel Engagement gibt’s glatte fünf Sterne !!
Es gibt zwei kleine Speisekarten, einmal mit dem Tagesangebot, einmal die „Wir mögen Karte“. Auf beiden steht nicht das aktuelle Datum, davon sollte man sich auch online nicht verwirren lassen. Heute ist Freitag, da isst man in Bayern Fisch: Bachsaibling auf der Haut gebraten, gebratener Pak Choi – Süßkartoffeln (€ 16,50) und dazu bitte eine Flasche Pink Rhabarber (bio) (€ 3,20).
„Bio“ sagt ja erst mal nix über den Geschmack aus. Aber die Limo war absolut großartig. Gefreut habe ich mich auch, daß es zum Besteck eine schöne weiße Stoffserviette gab.
Nach kurzer Wartezeit bog der Kellner erneut um die Ecke und brachte mir den Fisch. Sehr schön angerichtet und verführerisch duftend. Die Haut war kross, der Saibling selbst wunderbar glasig, saftig und gut gewürzt, der Süßkartoffelstampf gekonnt abgeschmeckt und der Pak Choi noch leicht bißfest und ebenfalls sehr wohlschmeckend. Kurzum, einfach klasse und glücklichmachend !! Sehr gerne fünf Sterne hierfür.
Statt Dessert bitte einen Espresso Macchiato (€ 2,20). Die Kaffeebohnen von einer mit Bedacht ausgewählten Rösterei namens Emilo. Mir persönlich war er dennoch etwas zu säuerlich und angesichts des mikroskopisch kleinen Milchanteils fand ich den Aufpreis von 40 Cent zum nomalen Espresso etwas ambitioniert.
Gesamteindruck: Gläser von Schott+Zwiesel, Besteck von Zwilling und das Geschirr von Alessi – das gefällt und hat Stil, die Holzstühle dagegen sehr einfach und wecken Erinnerungen an die erste Klasse Grundschule, sehr viel nackter Beton auf dem Weg zu den Toiletten, das ist mir etwas zuviel Purismus – mehr wie drei Sterne fürs Ambiente kann ich da nicht geben.
Fazit: Mit dem Rad brauche ich drei Minuten her, da werde ich noch öfters meine Mittagspause hier verbringen. Das Essen war richtig klasse und der Service top!!! Man könnte hier auch ab 7.30 h frühstücken zu € 18,-- (Interessierte bitte auf die HP schauen). Für mich persönlich meine Entdeckung des Jahres – kulinarisch gesehen.
*