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GastroGuide-User: Henningsoer
Henningsoer hat Parga Grill in 42285 Wuppertal bewertet.
vor 6 Jahren
"Hellas im Tal der Wupper…"
Verifiziert

Geschrieben am 05.02.2018 | Aktualisiert am 05.02.2018
Besucht am 03.02.2018 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 43 EUR
Prolog:
Samstagabend 19:00 Uhr nach ausgedehnten Shoppingexkursionen in hiesigen Baumärken übermannte uns auf der Rücktour ins heimische Domizil der „kleine Hunger“.
Die wettertechnischen Rahmenbedingungen: 3°, nasskalter, leichter Schneeregen verlangte nach einer pragmatischen und naheliegenden Lösung. Unterwegs auf der Friedrich-Engels- Allee (B7), die sich längs durch das Tal der Wupper schlängelt, fiel meine Aufmerksamkeit auf ein griechisches Restaurant namens „Parga-Grill“. Parkplätze vor der Tür oder auf dem angrenzenden Sparkassen Gelände. „Jepp, eine kleine Meze (Vorspeisenteller) sollte die latente Leere in der Bauchgegend doch nachhaltig beseitigen können…“

Im Außenbereich, umgeben von den Parkplätzen, befindet sich ein überdachter Säulenkorridor gesäumt von einigen Pflanzkübeln, der vermutlich in der wärmeren Jahreszeit als helenischer Biergarten genutzt wird. Typische griechische Musik quäkt leise aus den Außenlautsprechern. Die Front der Parga-Grill`s besteht aus einer 10qm großen Frontscheibe, die den Blick auf einen Turm gestapelter Pizzakartons und einen dazugehörigen elektrischen Pizzaofen nebst Girosrunddrehspieß freigibt. Die Eingangstüre ist etwas zurückversetzt. Naja, mutet eher nach einer Imbissbude, als nach einem Restaurant an.

Nach Passieren des schlauchförmigen Eingangsbereiches mit angrenzendem Tresen, erreicht man einen typisch-giechischen Gastrobereich. – Weiß verputzte Wände, Rundbögendurchgänge, helenische Wandmalerei und ein paar vereinzelte (Nippes-) Marmorbüsten und ganz nett eingedeckte Zweier- und Vierer Tische, die in kleinen Nischen auf die Gäste warten. Im hinteren Teil befinden sich noch zwei große Gasträume, die schon eine ca. zwanzigköpfige, griechische Gesellschaft beherbergte. Die hölzernen Tische und Stühle sind schon etwas in die Jahre gekommen, entsprechen aber genau dem was ich auch erwarten würde. Alles macht einen sauberen Eindruck.
Ambiente 2-3
Griechisch halt......und noch mehr

Anmerkung der Redaktion für die Eiligen unter uns:
Da mir meiner Neigung zur Ausführlichkeit bewusst ist, habe ich für die Diagonal-Leserfraktion die Fazite fett dargestellt, um hier keine unnötige Lebenszeit Anderer zu verschwenden.
Der Service:
Nach kürzester Wartezeit begrüßte uns freundlich die Juniorcheffin und fragte nach unseren Getränkewünschen. Ein Retsina sollte es für mein Frauchen sein. Auf Empfehlung bot Sie uns einen „Kerchribari“ an der angeblich aromatischer sei und zum gleichen Preis (8,5€ / 0,5l) angeboten wird. Wir orderten zwei Gläser und eine Flasche Aqua Minerale dazu.
Der andere "Retsina"
 Da im Vorhinein unser Esseswunsch schon festlag, wurde auch sogleich die Mezeplatte bestellt. Es waren zwei Varianten im Angebot die „normale“ Meze und die Variante „Parga“ (14,50€) für 2-4 Personen. Meine Bedenken bezüglich des unerfüllten Sättigungsgrades wurden von der netten Bedienung namens Carola zerstreut. „Da wird man zu zweit gut von satt.“ Rein präventiv habe ich mir trotzdem noch eine Extra Portion Tzatziki (hätte ich mit „s“ geschrieben, steht aber so auf der Karte) bestellt, bevor es familien-interne Streitereien gibt..;-)
Das Essen:


Kurz nach dem sich der erste Schluck des durchaus akzeptablen Kerchribari der Kehle zuwandte, kam auch schon das bestellte Küchenexponat in Begleitung eines Extratellers Knoblauchbrot, welches seinem Namen mehr als gerecht wurde. Dazu gesellte sich auch MEINE Extra-Portion Tzatziki.
 
Gut, was soll man einer Meze schon groß falsch machen? Viel ! Das beginnt mit der Darbietung und leider viel zu oft mit der Verwendung von industriell hergestellten Convenience Pasten.
Im ersten Eindruck empfand ich die Darbietung appetitlich und mit angemessener Garnitur. Sehr nice.
Meze Platte
 
Wie es sich gehört, habe ich meiner besseren Hälfte erstmal einen Teller angerichtet. So habe ich schon mal die Oberhand was die Aufteilung der Mengen betrifft. ;-)

Zum Inhalt in chronologischer Verköstigungsreihenfolge:
Skordalia: Leicht lauwarmer Kartoffelstampf –cremig, stückig und nicht zu sauer, schön abgeschmeckt
Tarama: Ist mir oft zu „fischig-salzig“. Hier nicht.
Spinat mit Schafskäse: Frische Spinatblätter mit leichtem Biss, nicht verkocht und einem brökeligem Schafskäse, der auch nach solchigem Erzeuger schmeckt und nicht ein Milcherzeugnis bayrischer Machart ist.
Kartoffelplätzchen: Knusprig ausgebackenen Teiglinge mit einer gestifteten, leicht bissfesten Erdapfel, Kräuterfüllung. WoW – meine Favoriten.
Auberginensalat: Nicht zu ölig, schmelzige Konsistenz und gut abgeschmeckt.
Chtipiti: Eine Fetapaste, die auch unter Tirosalata bekannt ist. Der schon eingangs erwähnte Schafskäse wurde mit Olivenöl, Zitrone, Thymian und scharfem Paprika zu einer vollmundigen Creme zerstampft. Lecker und hat ordentlich Bums!
Und ja, es gab noch Oliven, die obsoleten Peperonis und Dolmathakia (gefüllte Weinblätter) dazu.
Alles mundete vorzüglich und ich habe das in dieser Qualität und Schmackhaftigkeit noch bei keinem andren Griechen gegessen.

Als krönenden Abschluss hatte ich ja noch meinen Extrateller Tzatziki: Schöne Geschmeidigkeit dank Yoghurtbasis (kein Quark) stückige Gurken, Pfeffer Salz und natürlich ordentlich frischer Knobi.
So, einfach geht das!
Tzaitziki und Knobibrot
 
Die Prognose der Junior-Cheffin bezüglich der Sättigung traf voll ins Schwarze – aber ein kleiner griechischer Mokka sollte trotzdem noch in die Lücken passen. Leider konnte ich den in der Karte aufgeführten griechischen Joghurt mit Honig und Nüssen nicht probieren, da ihr Pappa den Jogi für den Tzatziki aufgebraucht hat. Schade.
Mit einem breiten Lächeln stellte sie uns unaufgefordert (und unberechnet) noch ein kleines Küchlein auf den Tisch – „damit der Mokka nicht so alleine ist“.
Großes service-technisches Kino!
Küchlein und Mokka
 

Essen: Warenqualität und Geschmack = 4-5;
Service: 5 Points (siehe oben) Leider muß ich hier einen Punkt abziehen, da ich auch die Internetpräsenz einfließen lasse. Außer ein paar bruchstückhaften Informationen auf der FB Seite ist wenig Präsenz im Netz– keine Speisekarte, Öffnungszeiten, e-mail Adresse etc. Bleiben also
4 Punkte
Sauberkeit: 3 Punkte
PLV: 43€ (2 Personen) für die Meze Platte, 1 Tzatziki, zwei 0,5l Flaschen Retzina, eine große Flasche Wasser und zwei griechische Mokkas = 5 Punkte
Gesamtfazit: 4 Punkte.
Meine Bewertung ist in immer in Relation zur Restaurantkategorie und meiner individuellen Beurteilung der Speisenqualität zu sehen.
Gesamteindruck: 4 – gerne wieder (schon alleine um den Joghurt zu probieren!)

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")

PS: In eigener Sache - Nein, ich habe nicht mit einem Fischauge fotografiert! Leider werden die vertikalen Fotos beim Hochladen nicht gedreht. Habe ich also vor dem Hochladen gemacht - Ergebnis siehe oben. Falls einer mir einen Tipp geben kann, gerne in die Kommis. Danke.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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