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Ich war zwar nicht um 09:30 Uhr da, sondern um 14:30, nach einem anstrengenden Sitzungsmarathon bei einem Ingenieurdienstleister in Hannovers Norden. Als ich da endlich raus war, war die Mittagszeit um und ich hatte Hunger. Da ich nicht weit von einer Haltestelle der S Bahn Linie 7 entfernt war, beschloss ich, zu einem verspäteten Mittagessen in die Lister Meile zu fahren.
An der Haltestelle Sedanstraße kam ich wieder nach oben ans Tageslicht. Die Lister Meile hoch und runter bieten sich dann viele verlockende Möglichkeiten, auch nach der eigentlichen Mittagszeit noch gut essen zu können. Wie immer schaute ich mal beim Feinkostladen Ecco nach den Angeboten, diesmal aber konnte mich Pasta nicht locken. Etwas weiter erblickte ich die Straßenbestuhlung des Vietal und erinnerte mich, dass ich da eh mal essen wollte. Also dann, ab zum Vietnamesen.
Draußen sitzen ging noch ganz gut bei etwa 18 Grad und Wind in Hannover. Ich erfragte innen das System und mit der Auskunft, dass am Tisch bedient wird, suchte ich mir einen freien Platz vor dem Eingang. Die Bänke waren ausreichend bequem und mit Kissen versehen. Direkt an der Tür zum Gastraum wartete ich auf die Bedienung.
Nach kurzer Wartezeit kam eine junge Dame, offensichtlich fernöstlicher Abstammung und brachte die Karte. Das waren einige Seiten, und da ich das Angebot nicht kannte, musste ich um etwas Zeit zur Aus-Wahl bitten. Die junge Dame nickte und zog sich diskret zurück.
Ich widmete mich dem Angebot an Speisen und Getränken, einsehbar auf der Homepage. Bei den Getränken musste es was Alkoholfreies sein, ein Riesling feinherb (haben die den in der Karte? hab ich gar nicht drauf geachtet) kam leider nicht in Frage, mein Auto wartete unweit der Ausfahrt A2 Altwarmbüchen auf mich. Also entschied mich für ein Bier.
Mit dem alkoholfreien Weißbier kam dann auch das Besteck, ich hatte in der Zwischenzeit auch mein Essen bestellt. Für mich sollte es ein Wok-Gericht sein. Unter dieser Rubik fand sich Tuna it on, gegrilltes Thunfischfilet in Szechuan-Pfeffer Marinade mit gegrillten Pakchoi, Spargel, Cherry-Tomaten, Peperoni und Kaiserschoten, dazu Pfeffer-Austernreduktion, Vollkornreisschale und Avocado-Salat.
Hipper Name für Thunfisch mit Reis und gebratenen Gemüse und Salat! Meine Wahl war dann auch eher free style, weil ich mir nicht so recht vorstellen konnte, was letztendlich an den Tisch kommen würde. Serviert wurde dann ein Teller, der schon recht gut aussah. Sogar den Gargrad des Thuns hatte man vorher abgefragt und perfekt mit medium rare getroffen. Die Bestandteile waren separat gegart und dann im Teller arrangiert worden. Kein Eintopf aus dem chinesischen Kessel sozusagen. Und weil man da so gemacht hatte, waren die einzelnen Komponenten sehr präsent und gingen nicht unter im Allerlei. Sehr gut gefiel mir das gegrillte Gemüse und die Lackierung des Thunfischs. Insgesamt ein schmackhafter Mittagstisch.
Auch der Service bot keinen Grund zur Kritik. Die junge Dame kümmerte sich um alle Tische innen und außen und hatte gut zu tun. Trotzdem blieb Zeit für Nachfragen zur Zufriedenheit und nach weiteren Wünschen. Das alles mit fernöstlicher Freundlichkeit hinter der Maske.
Kann ich also zum Fazit kommen. Ich habe es nicht bereut, dass Vietal ausgewählt zu haben für das jüngste Mittagessen in Hannover. Eine in meinen Augen gute, vietnamesisch ausgerichtete Küche, die auch Vegetarier und Veganer glücklich macht mit ihren Angeboten. Das kann man ohne Bedenken empfehlen.
PS, dass einzige, was ich niemals (in keiner asiatischen Küche) essen würde, sind die Süßspeisen. Bisher habe ich alle Versuche dahingehend bereut! Aber es ist nur ein Katzensprung zum schönsten Café der List, dem Café Kreipe und dort schloss ich das Mittagessen mit einem Kaffee und einer Limonen-Tarte ab.