Geschrieben am 18.12.2018 2018-12-18| Aktualisiert am
18.12.2018
Besucht am 16.12.2018Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Einmal im Jahr muss ein Weihnachtsmarktbesuch absolviert werden, auch wenn ich kein besonderer Fan davon bin. Gottseidank lebt der Mensch nicht von Glühwein, Bockwurst und gebrannten Mandeln allein. Und ein weiterer glücklicher Umstand hat mich in diesem Jahr zum Ausrichter der Weihnachtsmarkttour bestimmt, so dass ich mich – nicht ohne Hintergedanken – für Freudenstadt als Ziel entschieden habe.
Die malerische Schwarzwaldstadt ist von Stuttgart aus sehr bequem und nervenschonend in einer einstündigen Zugfahrt zu erreichen. Vom Stadtbahnhof liegt der Marktplatz nur ca. 500 Meter entfernt, eine moderate Distanz, die sich auch glühweinselig und kirschtortenbeschwert noch bewältigen lässt. Seit Monaten steht der Kuckuck auf meiner gastronomischen Wunschliste, nachdem mir Bekannte sehr begeistert davon vorgeschwärmt haben. Bei Öffnungszeiten zwischen 9:00 und 18:00 fällt ein abendliches Mahl schon mal flach und die puppenstubenhafte Grösse des Lokals bietet nur ein geringes Fassungsvermögen. Eine Vorreservierung ist also angebracht. Dabei können ruhig schon mal Essenswünsche, Vorlieben und Intoleranzen durchgegeben werden. Denn Flexibilität und Kreativität sind die zweiten Vornamen des Kuckucks.
Wer unter den Arkadengängen am Marktplatz vorbeispaziert, kann den Kuckuck schon mal fälschlicherweise für den originellen Showroom eines örtlichen Schreinerbetriebes oder für das Aushängeschild der regionalen Waldwirtschaft halten. Wahlweise auch für ein gehobenes Andenkengeschäft oder einen attraktiv ausstaffierten Hofladen. Doch wieso sitzen kaffeetrinkende Menschen im Schaufenster? Wohin führt der Durchgang neben der Theke? Welche Funktion hat das alte Saba-Radio? „Laden & Café“ hat sich das Kuckuck als Untertitel hinter den Lokalnamen geklemmt. Doch es ist viel mehr: ein ganz eigener, höchst origineller, vor Kuriositäten überbordender Mikrokosmos, eine besondere Interpretation von Heimat, Bodenständigkeit, Authentizität.
Das Kuckuck verfügt über ganze vier Tische. Darauf liegen die Leinentischdecken unserer Mütter- und Großmüttergeneration. Die gelb getünchte Wand ist mit einem Fries aus Hagebutten- und Blütendekor verziert. Die Vorhangstangen waren mal knorrige Äste. Regionale Skurrilitäten und seltene Schätze zieren die Nischen. Man kann nicht anders, als sich spontan wohl fühlen. Die Speisekarte gibt nur eine kleine Auswahl des Möglichen wieder: Frühstücksvarianten, Kaffeespezialitäten, kleine herzhafte Gerichte, Buchweizenpfannkuchen mit verschiedenen Belägen, Salat, selbstgemachten Kuchen. Regelmässig werden sonntägliche Frühstücksbüffets unter unterschiedlichen Motti angeboten. Unverträglichkeiten und Sonderwünsche sind hier kein Problem. Wem der Sinn nach einem besonderen Gericht steht, der sollte es nur hinreichend beschreiben können. Hier ist man extrem bemüht, allen Vorstellungen zu folgen – sofern es in der kleinen Küche mit den vorhandenen Mitteln realisierbar ist.
Wir entscheiden uns aufgrund der eisigen Aussentemperaturen für mehrere heisse Zitronen in riesigen Gläsern (3,20 Euro), danach für Kässpätzle mit und ohne Speck (9,00 Euro) und Rostbratengeschnetzeltes auf Buchweizenpfannkuchen (9,50 Euro). Eine Terrine mit Gaisburger Marsch können wir am Nebentisch bewundern. Unsere Portionen sind riiieeesig und werden mit reichlich Salat serviert, topfrisch, knackig, eben erst frisch geraspelt. Die Rostbratensauce schmeckt so delikat, dass wir uns deren Zubereitung merken und demnächst zuhause für ein Currywurst-Experiment nachbauen wollen. Das Geheimnis der sehr geschmeidigen Buchweizen-Plinsen (die wir eher etwas spröde kennen) liegt in reichlich Butter. Die Kässpätzle ziehen fette Emmentaler-Bergkäse-Fäden, ganz wie es sich gehört. Ein Mitesser bestellt einen Espresso mit einer fein aufgeschäumten Mandelmilchmütze. Sehr lecker! Einziges Manko: kein Alkoholausschank, offenbar aufgrund der hiesigen Toilettensituation (was wir noch nicht ganz begriffen haben).
Nichts wirkt im Kuckuck langweilig, beliebig, 0815-mässig. Sowohl Interieur als auch Spiesen tragen die individuelle Handschrift der Kuckucksmacher, mit denen es sich übrigens herrlich und ausgiebig plaudern lässt. Wir sind alle rundum begeistert und kommen spätestens im Sommer wieder, wenn man vorm Lokal, mit Blick auf den Marktplatz, auch draussen sitzen kann.
Einmal im Jahr muss ein Weihnachtsmarktbesuch absolviert werden, auch wenn ich kein besonderer Fan davon bin. Gottseidank lebt der Mensch nicht von Glühwein, Bockwurst und gebrannten Mandeln allein. Und ein weiterer glücklicher Umstand hat mich in diesem Jahr zum Ausrichter der Weihnachtsmarkttour bestimmt, so dass ich mich – nicht ohne Hintergedanken – für Freudenstadt als Ziel entschieden habe.
Die malerische Schwarzwaldstadt ist von Stuttgart aus sehr bequem und nervenschonend in einer einstündigen Zugfahrt zu erreichen. Vom Stadtbahnhof liegt der Marktplatz... mehr lesen
5.0 stars -
"Kreative Atmosphäre, grundehrliche Küche" MinitarEinmal im Jahr muss ein Weihnachtsmarktbesuch absolviert werden, auch wenn ich kein besonderer Fan davon bin. Gottseidank lebt der Mensch nicht von Glühwein, Bockwurst und gebrannten Mandeln allein. Und ein weiterer glücklicher Umstand hat mich in diesem Jahr zum Ausrichter der Weihnachtsmarkttour bestimmt, so dass ich mich – nicht ohne Hintergedanken – für Freudenstadt als Ziel entschieden habe.
Die malerische Schwarzwaldstadt ist von Stuttgart aus sehr bequem und nervenschonend in einer einstündigen Zugfahrt zu erreichen. Vom Stadtbahnhof liegt der Marktplatz
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Die malerische Schwarzwaldstadt ist von Stuttgart aus sehr bequem und nervenschonend in einer einstündigen Zugfahrt zu erreichen. Vom Stadtbahnhof liegt der Marktplatz nur ca. 500 Meter entfernt, eine moderate Distanz, die sich auch glühweinselig und kirschtortenbeschwert noch bewältigen lässt. Seit Monaten steht der Kuckuck auf meiner gastronomischen Wunschliste, nachdem mir Bekannte sehr begeistert davon vorgeschwärmt haben. Bei Öffnungszeiten zwischen 9:00 und 18:00 fällt ein abendliches Mahl schon mal flach und die puppenstubenhafte Grösse des Lokals bietet nur ein geringes Fassungsvermögen. Eine Vorreservierung ist also angebracht. Dabei können ruhig schon mal Essenswünsche, Vorlieben und Intoleranzen durchgegeben werden. Denn Flexibilität und Kreativität sind die zweiten Vornamen des Kuckucks.
Wer unter den Arkadengängen am Marktplatz vorbeispaziert, kann den Kuckuck schon mal fälschlicherweise für den originellen Showroom eines örtlichen Schreinerbetriebes oder für das Aushängeschild der regionalen Waldwirtschaft halten. Wahlweise auch für ein gehobenes Andenkengeschäft oder einen attraktiv ausstaffierten Hofladen. Doch wieso sitzen kaffeetrinkende Menschen im Schaufenster? Wohin führt der Durchgang neben der Theke? Welche Funktion hat das alte Saba-Radio? „Laden & Café“ hat sich das Kuckuck als Untertitel hinter den Lokalnamen geklemmt. Doch es ist viel mehr: ein ganz eigener, höchst origineller, vor Kuriositäten überbordender Mikrokosmos, eine besondere Interpretation von Heimat, Bodenständigkeit, Authentizität.
Das Kuckuck verfügt über ganze vier Tische. Darauf liegen die Leinentischdecken unserer Mütter- und Großmüttergeneration. Die gelb getünchte Wand ist mit einem Fries aus Hagebutten- und Blütendekor verziert. Die Vorhangstangen waren mal knorrige Äste. Regionale Skurrilitäten und seltene Schätze zieren die Nischen. Man kann nicht anders, als sich spontan wohl fühlen. Die Speisekarte gibt nur eine kleine Auswahl des Möglichen wieder: Frühstücksvarianten, Kaffeespezialitäten, kleine herzhafte Gerichte, Buchweizenpfannkuchen mit verschiedenen Belägen, Salat, selbstgemachten Kuchen. Regelmässig werden sonntägliche Frühstücksbüffets unter unterschiedlichen Motti angeboten. Unverträglichkeiten und Sonderwünsche sind hier kein Problem. Wem der Sinn nach einem besonderen Gericht steht, der sollte es nur hinreichend beschreiben können. Hier ist man extrem bemüht, allen Vorstellungen zu folgen – sofern es in der kleinen Küche mit den vorhandenen Mitteln realisierbar ist.
Wir entscheiden uns aufgrund der eisigen Aussentemperaturen für mehrere heisse Zitronen in riesigen Gläsern (3,20 Euro), danach für Kässpätzle mit und ohne Speck (9,00 Euro) und Rostbratengeschnetzeltes auf Buchweizenpfannkuchen (9,50 Euro). Eine Terrine mit Gaisburger Marsch können wir am Nebentisch bewundern. Unsere Portionen sind riiieeesig und werden mit reichlich Salat serviert, topfrisch, knackig, eben erst frisch geraspelt. Die Rostbratensauce schmeckt so delikat, dass wir uns deren Zubereitung merken und demnächst zuhause für ein Currywurst-Experiment nachbauen wollen. Das Geheimnis der sehr geschmeidigen Buchweizen-Plinsen (die wir eher etwas spröde kennen) liegt in reichlich Butter. Die Kässpätzle ziehen fette Emmentaler-Bergkäse-Fäden, ganz wie es sich gehört. Ein Mitesser bestellt einen Espresso mit einer fein aufgeschäumten Mandelmilchmütze. Sehr lecker! Einziges Manko: kein Alkoholausschank, offenbar aufgrund der hiesigen Toilettensituation (was wir noch nicht ganz begriffen haben).
Nichts wirkt im Kuckuck langweilig, beliebig, 0815-mässig. Sowohl Interieur als auch Spiesen tragen die individuelle Handschrift der Kuckucksmacher, mit denen es sich übrigens herrlich und ausgiebig plaudern lässt. Wir sind alle rundum begeistert und kommen spätestens im Sommer wieder, wenn man vorm Lokal, mit Blick auf den Marktplatz, auch draussen sitzen kann.