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Sonja machte ihre Lehre im Bonner»Halbeldel’s Gasthaus«. 2009 wechselte sie nach Pulheim. Als Souschefin kochte sie dort mit Bernd Stollenwerk und Sven Messerschmidt. Ende 2014 beginnt die Zusammenarbeit mit Erik Scheffler.
Erik hat auch internationale Erfahrungen auf höchstem Niveau gesammelt: Der gebürtige Chemnitzer arbeitet ein paar Jahre in England unter anderem mit Gordon Ramsey. In Deutschland arbeitete er für Sternekoche wie Klaus Erfort und Joachim Wissler.
Überall waren sie Angestellte - nun folgt der nächste große Schritt: die Selbstständigkeit.
Das ist sicher bei allem Talent auch recht mutig in der heutigen Zeit.
Carsten Henn beschreibt die Beiden als sehr kreative Kochkünstlicher in seiner Kolumne im Kölner Stadtanzeiger.
Da war es sehr erfreulich, dass YouDinner ein Besuch im neuen Lokal anbot. Zu diesem Anlass bestand die Karte sogar aus beiden Teilen der Karte: Frühstück und Dinner
DAS MENU
Vorweg: zwei Grüße – Frühstücksmüsli und Wikinger-Müsli
Das Müsli gab es in zwei Varianten: mit und ohne Nüsse.
Beim zweiten Müsli überraschten mich kleine Fischstücke und kleine pikant-krosse Fischhaut-Chips.
Zwei Richtungen, die ich beide schmackhaft fand.
1: Corned Beef | (Piccadilli) -> Piccalilli
Das Corned Beef war selbstgemacht. Es war Kalb verwendet worden. Der Geschmack war kräftig und die Fleischstücke gut im Aspik bzw. Eigensaft eingebunden. Dazu schmeckte das sauer eingelegte Gemüse sehr gut. Als Sauce diente eine herzhafte Senfcreme. Knackige kleine Salatblättchen rundeten das Bild ab.
Beigabe: frisches Brot und zwei Aufstriche
Das Sauerteigbrot war ebenfalls im Hause gebacken worden. Es hatte eine schöne Kruste und war innen angenehm weich. Dazu gab es würzigen Schmalz und aufgemixte Butter als Aufstrich. - Da ich Brot aus dunklen Mehlen sehr schätze, war ich davon recht angetan.
2: Aal |Röstbrot | Ei Benedict
Durch vorige Kostproben war mir das Gericht in den Grundzügen bekannt. Es war auch diesmal herrlich gelungen. Das pochierte Ei war innen flüssig und ergoss sich nach dem Anschnitt auf das Brot. So mag ich es.
3: Büsumer Krabbe | Bergpfirsich | Dill
Damit stiegen wir in das Dinner-Angebot vor. Der gegrillte Pfirsich lag als Fundament auf dem Teller. Darüber warten die Krabben angeordnet. Eine knusprige „Erde“ aus Pumpernickel befand sich auf der anderen Seite neben den Krabben. Eine Dillsauce umrundete die anderen Zutaten.
4: Hühnchen| Chili Aal |Banane |Koriander
Die Grundlage bildete wiederum ein frisches Brot: eine knusprige Scheibe mit neuen Geschmackselementen. Mit Koriander war sorgsam umgegangen worden, denn es schmeckte nicht dominant durch. Andere milde Salatblätter (grün und gelblich gewählt) in Streifen geschnitten prägten das Bild. Das Fleisch war saftig und zart. Der Fisch brachte pikante Aromen. Die Banane diente mit ihrer Cremigkeit als Verbindung und Haltemittel.
5: Ur-Lamm| Sommerliche Bohnen| Jus
Die braune Fleischsauce war angenehm abgeschmeckt. Darauf war eine helle Paste (Püree) und eine grüne Creme (Bohnen) verteilt. Neben und auf dem Fleisch waren grüne Bohnenkerne und feine Steifen von jungen breiten Bohnenschoten im Julienne-Schnitt drapiert. Das kleine Lammkotelett war saftig aber nicht kross gebraten – eher „sous vide“ zubereitet.
6: Löwenzahn | Sahne | Zitrone
Mit Gemüse oder anderen eher herberen Zutaten wird zur Zeit im Nachtisch gerne gearbeitet. Das schmeckt mir etwas ungewohnt hat aber auch seinen Reiz. Zitrone und Löwenzahn sorgten für Säure und Bitterkeit. Viel Crumble-Streusel bildete die Grundlage auf dem Teller und ergab dadurch eine Herzhaftigkeit des Gerichts. Mir hat es geschmeckt. - Doch der Orange Wine dazu ließ mich ratlos zurück: passt er oder passt er nicht?
Zum Abschluss gab es natürlich noch Kaffee und eine kleine Praline.
Getränke
Zsofia Morber-Büchs (Sommelière, früher Lärchenhof Pulheim, jetzt Nagaya Düsseldorf) hat bei der Zusammenstellung der Weinkarte einen wesentlichen Einfluss gehabt. Der Schwerpunkt liegt jetzt auf „Osteuropa“. Als gebürtige Ungarin kennt sie sich dort sicher gut aus. NeoBiota will mit eher unbekannten aber durchaus attraktiven Weinen punkten.
Aber damit ist die Breite und Tiefe im Angebot vielleicht jedoch eingeschränkt – mich hat dies jedoch (heute) nicht gestört, sondern ich habe Weinbegleitung als Bereicherung gesehen; denn die Namen waren alle neu für mich. Im Einkauf sind sie teilweise recht günstig zu bekommen, aber nicht immer leicht zu finden. Nachkaufen werde ich eher nur ein oder zwei aus der Reihe.
Kreinbacher Extra Dry - Somló - Ungarn
Ein runder, milder Schaumwein aus der Somló-Rebe.
Heimann - Kadarka 2017 - Ungarn
Kadarka ist eine Rebsorte. Hellrot, fast durchscheinend. Mit einem floralen Bukett, samtig und wenig Säure. Leicht gekühlt durchaus ein Sommerwein.
Salla Estate - Salla White 2016 - Bulgarien
Der Weißwein ist eine Cuvée aus Riesling, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Säure kommt aus dem Riesling-Anteil, Körper durch Chardonnay und ein blumiges Bouquet vom Sauvignon Blanc. Passte gut zum Essen.
Bott Frigyes - Hárslevelü 2016 - Slowakei
Hárslevelű ist eine autochthone ungarische Weißweinsorte, die aber auch in der Slowakei angebaut wird. Sie wird meist als süßer Wein ausgebaut und wird dabei unter anderem als ein Bestandteil bei Tokajer verwendet. Hier war er jedoch trocken. Sein Geschmack war kräftig und mineralisch. Mein absoluter Favorit in der Weinbegleitung.
Gaia Wines - Notios Moschofilero & Roditis 2016 - Griechenland
Aus den autochthonen Rebsorten Moschofilero und Roditis gemacht. Frische Noten durch Zitrus- und Apfelnoten. Leicht und einfach.
Egri Bikavér Bolyki 2015 Ungarn
Dieser Wein ist eine moderne Version des (eher verrufenen) Klassikers Bikavér (Erlauer Stierblut) in einer trockenen Ausführung. Es ist eine Cuvee aus Kékfrankos, Cabernet franc, Merlot, Zweigelt, Blauburger und Portugieser.
Pheasants Tears Chinuri 2013 (Orange Wine) Georgien
Eine autochthone Rebsorte Chinuri, biologische Weinbergarbeit, spät gelesen. Vollständig entrappt und auf den Schalen in der vergrabenen Amphore vergoren, über sechs Monate auf der Vollhefe und den Schalen belassen, danach abgefüllt. - Ich habe noch nicht den rechten Zugang zu dieser Art Weine finden können – aber ich gebe auch noch nicht auf.
Fazit
4 – gerne wieder; beim Frühstück sogar 5 – sicher wieder.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 24.08.2018 – abends 1 Person (Gruppe ca. 20 Personen)
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm