Besucht am 09.03.20191 Personen
Rechnungsbetrag: 2 EUR
Rehorik hat Tradition, Rehorik ist Kult in Regensburg. Vielleicht so ähnlich wie Trześniewski in Wien. Und klingt Rehorik nicht auch ein bisschen nach den Weiten der k+k-Monarchie? Vielleicht sind die Vorfahren einst aus Linz über die Donau hergereist? Ich hab versucht, es nachzulesen und möchte gerne zitieren: „Urgroßvater Hugo gründet in der prunkvollen Altstadt von Karlsbad (Karlovy Vary) ein Geschäft für Delikatessen und Kolonialwaren mit eigener Kaffeerösterei. Nach dem Krieg vertrieben, baute Hugo mit seiner Familie das Unternehmen 1948 in Regensburg wieder auf.“ Inzwischen ist schon die vierte Generation am Start – nach dem Motto: von Hugo bis Heiko. Und was sie in Regensburg anbieten, wird jeden Genussmenschen hoch erfreuen: hauptsächlich Kaffee, Wein und Spirituosen, dazu Barista-Seminare, Weinproben, Gin- und Whisky-Tastings, eine eigene Kaffeerösterei, ein Café, einen Käseladen mit 130 verschiedenen Käsesorten, einen Weinkeller…. Man entschuldige, wenn ich noch etwas vergessen haben sollte…
Da ich nur kurz in Regensburg zu Gast bin, muss ein Besuch des Haupthauses am Brixener Hof genügen. Das sienarot getünchte historische Gebäude geht auf die Bischöfe von Brixen zurück. Heutzutage kann man zwischen den herben Kaffeedüften der Rösterei und den würzigen Aromen des Käseladens schwelgen. Mir wird schon leicht schwindlig, da ich am frühen Nachmittag eh schon etwas unterzuckert und unterkoffeinisiert bin. Das Café „190 Grad“ scheint exakt der richtige Ort für eine Stärkung zu sein (bei dieser Temperatur beginnt der First Crack beim Rösten der Bohnen). Das Café ist ein langer, vollgepfropfter Schlauch mit weiss getünchten Wänden, dunklem Holzmobiliar, drückender Enge und gaaaaaanz vielen Menschen, dazu grosse Hitze und ein unduchsichtiges Gewimmel. Intuitiv lasse ich mich auf einen freien Hocker fallen und hoffe, dass hier nicht Selbstbedienung herrscht. Eine jugendliche Bedienung schlängelt sich heran, hauptsächlich um mich darauf hinzuweisen, dass dieser Tisch reserviert ist. Also muss es schnell gehen. Essen schminke ich mir daher ab (es gäbe Kuchen, Salate, belegte Sauerteigbrote, etliche Frühstücksvariationen, diverse Pasta, Käse- und Wurstspezialitäten), nicht jedoch einen Kaffee. Oh, weh, hier ist wieder klug fundierte Kaffee-Expertise gefragt. So schnell wie in letzter Zeit allerorten Röstereien aus dem Boden geschossen sind, so sehr hat sich auch die Klientel gewandelt. Wer früher nur einen Cappuccino aus dem Vollautomaten oder einen Espresso aus der Siebträgermaschine getrunken hat, hockt jetzt vor seinem tröpfelnden Filterkaffee oder der angesagten Chemex-Karaffe und schwadroniert oberklug über Anbaugebiete und Aromen. Um mir langwierige Diskussionen zu ersparen, bestelle ich einfach den Kaffee des Tages in einem Haferl (für 2,80 Euro). Der kommt recht schnell, die gleichzeitig georderte Milch erst Minuten später nach dringender Erinnerung, die gleichzeitig georderte Rechnung erst, als der nächste Gast schon fast auf meinem Schoss sitzt. Der Kaffee ist mild und hell, ich tippe auf einen brasilianischen La Passeio Estate, aber hahaha, es kann auch ganz ein anderer sein…
Im Café herrscht trubelige Enge, die Gäste kauern mehr auf ihren Sitzen als dass sie aufrecht sässen, das Publikum ist bunt gemischt, es wird kreuz und quer und ganz durcheinander geredet, überall liegen Taschen, Mäntel, Einkäufe. Auf dem Weg zu den Toiletten im hinteren Bereich des Lokals werde ich der hinter raumhohen Scheiben befindlichen Rösterei ansichtig. Sehr spannend, hier steckt man wirklich mittendrin! Die Toiletten sind erstaunlich gut in Schuss und so gross, dass man hier nach dem Gedränge des Lokals gerade mal erleichtert aufatmet. Keine Ahnung, wie die Bedienung bei diesen Zuständen ihre Ruhe, Nervenstärke und natürliche Freundlichkeit bewahren kann. Alle Achtung!
Das Café „190 Grad“ hat an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Meine Empfehlung: dringend einen Platz reservieren und/oder früh kommen. Im direkt angrenzenden Laden (offenbar der ehemaligen Kapelle) kann man feine Schoko- und Kaffeespezialitäten erwerben – wunderbare Mitbringsel übrigens. Eine Parkmöglichkeit befindet sich direkt vor dem Laden – auf dem Gehsteig.
Rehorik hat Tradition, Rehorik ist Kult in Regensburg. Vielleicht so ähnlich wie Trześniewski in Wien. Und klingt Rehorik nicht auch ein bisschen nach den Weiten der k+k-Monarchie? Vielleicht sind die Vorfahren einst aus Linz über die Donau hergereist? Ich hab versucht, es nachzulesen und möchte gerne zitieren: „Urgroßvater Hugo gründet in der prunkvollen Altstadt von Karlsbad (Karlovy Vary) ein Geschäft für Delikatessen und Kolonialwaren mit eigener Kaffeerösterei. Nach dem Krieg vertrieben, baute Hugo mit seiner Familie das Unternehmen 1948 in Regensburg... mehr lesen
4.5 stars -
"Hotspot in Regensburg" MinitarRehorik hat Tradition, Rehorik ist Kult in Regensburg. Vielleicht so ähnlich wie Trześniewski in Wien. Und klingt Rehorik nicht auch ein bisschen nach den Weiten der k+k-Monarchie? Vielleicht sind die Vorfahren einst aus Linz über die Donau hergereist? Ich hab versucht, es nachzulesen und möchte gerne zitieren: „Urgroßvater Hugo gründet in der prunkvollen Altstadt von Karlsbad (Karlovy Vary) ein Geschäft für Delikatessen und Kolonialwaren mit eigener Kaffeerösterei. Nach dem Krieg vertrieben, baute Hugo mit seiner Familie das Unternehmen 1948 in Regensburg
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Da ich nur kurz in Regensburg zu Gast bin, muss ein Besuch des Haupthauses am Brixener Hof genügen. Das sienarot getünchte historische Gebäude geht auf die Bischöfe von Brixen zurück. Heutzutage kann man zwischen den herben Kaffeedüften der Rösterei und den würzigen Aromen des Käseladens schwelgen. Mir wird schon leicht schwindlig, da ich am frühen Nachmittag eh schon etwas unterzuckert und unterkoffeinisiert bin. Das Café „190 Grad“ scheint exakt der richtige Ort für eine Stärkung zu sein (bei dieser Temperatur beginnt der First Crack beim Rösten der Bohnen). Das Café ist ein langer, vollgepfropfter Schlauch mit weiss getünchten Wänden, dunklem Holzmobiliar, drückender Enge und gaaaaaanz vielen Menschen, dazu grosse Hitze und ein unduchsichtiges Gewimmel. Intuitiv lasse ich mich auf einen freien Hocker fallen und hoffe, dass hier nicht Selbstbedienung herrscht. Eine jugendliche Bedienung schlängelt sich heran, hauptsächlich um mich darauf hinzuweisen, dass dieser Tisch reserviert ist. Also muss es schnell gehen. Essen schminke ich mir daher ab (es gäbe Kuchen, Salate, belegte Sauerteigbrote, etliche Frühstücksvariationen, diverse Pasta, Käse- und Wurstspezialitäten), nicht jedoch einen Kaffee. Oh, weh, hier ist wieder klug fundierte Kaffee-Expertise gefragt. So schnell wie in letzter Zeit allerorten Röstereien aus dem Boden geschossen sind, so sehr hat sich auch die Klientel gewandelt. Wer früher nur einen Cappuccino aus dem Vollautomaten oder einen Espresso aus der Siebträgermaschine getrunken hat, hockt jetzt vor seinem tröpfelnden Filterkaffee oder der angesagten Chemex-Karaffe und schwadroniert oberklug über Anbaugebiete und Aromen. Um mir langwierige Diskussionen zu ersparen, bestelle ich einfach den Kaffee des Tages in einem Haferl (für 2,80 Euro). Der kommt recht schnell, die gleichzeitig georderte Milch erst Minuten später nach dringender Erinnerung, die gleichzeitig georderte Rechnung erst, als der nächste Gast schon fast auf meinem Schoss sitzt. Der Kaffee ist mild und hell, ich tippe auf einen brasilianischen La Passeio Estate, aber hahaha, es kann auch ganz ein anderer sein…
Im Café herrscht trubelige Enge, die Gäste kauern mehr auf ihren Sitzen als dass sie aufrecht sässen, das Publikum ist bunt gemischt, es wird kreuz und quer und ganz durcheinander geredet, überall liegen Taschen, Mäntel, Einkäufe. Auf dem Weg zu den Toiletten im hinteren Bereich des Lokals werde ich der hinter raumhohen Scheiben befindlichen Rösterei ansichtig. Sehr spannend, hier steckt man wirklich mittendrin! Die Toiletten sind erstaunlich gut in Schuss und so gross, dass man hier nach dem Gedränge des Lokals gerade mal erleichtert aufatmet. Keine Ahnung, wie die Bedienung bei diesen Zuständen ihre Ruhe, Nervenstärke und natürliche Freundlichkeit bewahren kann. Alle Achtung!
Das Café „190 Grad“ hat an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Meine Empfehlung: dringend einen Platz reservieren und/oder früh kommen. Im direkt angrenzenden Laden (offenbar der ehemaligen Kapelle) kann man feine Schoko- und Kaffeespezialitäten erwerben – wunderbare Mitbringsel übrigens. Eine Parkmöglichkeit befindet sich direkt vor dem Laden – auf dem Gehsteig.