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Die vietnamesische Familie Nguyen (der Name ist in Vietnam so häufig anzutreffen wie bei uns Mayer oder Müller) , die die Klein(st)gastronomie "Linh" betreibt, war ja seit etlichen Monaten geschäftlich quasi dopppelt gekniffen. Die seit dem letzten Herbst bestehende Kanalisations-Riesenbaustelle direkt vor der Haustür am Kieselhumes (siehe meinen Bericht vom Januar 2020; Reste der Baustelle gibt es immer noch, aber wenigstens ist die Zufahrt zum "Linh" jetzt möglich) und dann ab dem 14.März die gastronomische Vollsperrung wegen Corona, die bis zum 18.05. andauerte.Für Familie Nguyen ist das alles noch nicht ausgestanden.
Eigentlich wollte ich schon etwas Größeres essen; was ich bei meiner Anfahrt allerdings nicht bedacht hatte: der Gastraum des "Linh" ist kleiner als unser Wohnzimmer. Dass da die nach wie vor verhängten Mindestabstände zwischen den drei Tischen nicht eingehalten werden können ist völlig klar. Als ich die Eingangstür öffnete stand ich direkt vor einer Art von Verkaufstresen, dahinter Frau Nguyen.Ich muss schon sehr verwundert geschaut haben. Sie klärte mich dahingehend auf, dass es derzeit nur Außer Haus-Verkauf gäbe und das so lange bis die Einschränkungen aufgehoben würden. Als ich nachfragte warum sie nicht zwei von den drei Tischen vor ihrem Geschäft aufgebaut hätte, erklärte sie mir, dass sie schon vor Wochen eine entsprechende Anfrage an die Stadt gestellt hätte; eine Antwort darauf hätte es bisher nicht gegeben. Eine Unverschämtheit ohnegleichen; der notleidenden Gastronomie rings um den St.Johanner Markt wird quasi Zucker in den Arsch geblasen, werden Steuern für die Außenbestuhlung erlassen oder zumindest gestundet und wenn der Außenbereich durch die dortigen Gastronomen ein bisschen "ausgeweitet" wird drückt das Ordnungsamt bei Kontrollen mehr als nur ein Auge zu. Kleinstgastros wie das "Linh" dagegen werden im Rathaus offenbar total übersehen oder als nicht förderungswürdig bzw. hilfsbedürftig erachtet.. Ich habe Frau Nguyen dahingehend ermutigt selbst im Rathaus vorstellig zu werden; da dort ohne Termin zur Zeit absolut nichts geht, werde ich ihr ein entsprechendes Schreiben aufsetzen und etwas Dampf dahinter machen. So etwas kann ich ganz gut.
Essen mitnehmen wollte ich nicht; hätte ich mein Smartphone dabei gehabt hätte ich meine Frau angerufen und gefragt ob ich etwas für uns mitbringen soll. Um nicht völlig unverrichteter Dinge abzuziehen, habe ich bei Frau Nguyen wenigstens meine Lieblingssuppe "Canh chua Vietnam à la Chefkoch", die ich dann im Auto gelöffelt habe, bestellt; sie, die Suppe, war wie nicht anders zu erwarten sehr scharf, sehr heiß und rundum köstlich. Besser kann man EUR 3,80 nicht anlegen.
P.S. Da ich vor allem darauf konzentriert war mich mit der Suppe im Auto möglichst nicht einzusauen habe ich ans Foto erst gedacht als der Napf schon leer war.
Fazit: Natürlich komme ich bzw. kommen wir wieder ins "Linh" sobald alle Beschränkungen gefallen sind. Und selbstverständlich drücke ich Familie Nguyen beide Daumen bis diese blau und platt sind, dass sie gut über die Runden kommen und ihr Geschäft möglichst bald wieder ohne jegliche Behinderung weiterführen können.. Essen für zuhause abholen werde ich auch.