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Um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden wollten wir auch im hauseigenen Restaurant "Toscana" etwas essen; der letzte Besuch dort im Januar 2020 war uns noch in durchaus positiver Erinnerung gewesen. Also vorab auf der Internetseite nachgesehen was heute unter "Tagesangebote" zu finden ist. Es gab unter anderem "Saarländischer Spezialteller (1 Gefillter, ein Leberknödel und zwei Hoorische mit Sauerkraut und Specksahnesauce") für schlappe EUR 7,00; da kann man nicht meckern.
Kurz für Nicht-Saarländer: "Gefillte" (Gefüllte) sind große Knödel mit einer Füllung aus Landleberwurst oder einer Mischung aus Landleberwurst und Schweinemett. Zu gleichen Teilen werden rohe und gekochte Kartoffeln gerappt sprich gerieben und dann in einem Küchenhandtuch fest ausgedrückt. Der Masse beigegeben werden Ei und Mehl zur Stabilisierung, ggf. auch ein bisschen Lauch plus Salz, Pfeffer und Muskat. Knödel formen, in eine Knödelöffnung die Füllung geben, die Öffnung verschließen und die Knödel in heißem Wasser garen. Vor dem Servieren die Specksahnesauce darübergeben, ggf. auch Semmelbrösel. Klappe zu Affe tot! Die "Hoorische" (Haarige), im nördlichen Saarland auchRiwwelspatze oder Jurreschwänz geheißen und bei unseren pfälzischen Nachbarn als "Hoorische Knepp" auf der Speisekarte, bestehen im Grund aus der gleichen Masse von rohen und gekochten Kartoffeln, haben im Saarland eine längliche Form und der Name spielt auf die "haarige" Oberfläche dieser Klöße an. Sie sind nicht gefüllt, werden mit der gleichen Sauce begossen wie die Gefillte und tauchen gelegentlich auch unter dem Namen Stragge oder Stracke auf. Was wiederum eine Anspielung auf die Form ist; diese soll einem mäßig erigierten primären männlichen Geschlechtsteil gleichen. Zum Leberknödel, mittlerweile bekannt vom Nordseestrand bis zu den Alpen, muss wohl nichts weiter erläutert werden.
Das Restaurant wird betreten mit Maske; Ein- und Ausgang sind fein säuberlich getrennt, alles ist gut beschildert. Der Gast schnappt sich ein Wägelchen mit Spezialaufsatz für ein Tablett, sucht sich an den Spendern ein Getränk sowie ein dazu passendes Glas und begibt sich dann zu den Ausgabeschaltern. Sucht sich den aus, an dem, abermals beschildert, das Gericht seiner Wahl ausgegeben wird. Meine Frau fand für sich "Gebratene Flunder mit warmem Kartoffelsalat und Remoulade (EUR 7,00)", während ich an einem anderen Schalter den saarländischen Spezialteller orderte; als Zugereister habe ich da etwas Nachholbedarf. Der Teller, der für mich zurecht gemacht wurde, sah sehr appetitlich aus; gestaunt habe ich allerdings, als mir nur ein Hoorischer aufgelegt wurde, war doch im Internet die Rede von zweien gewesen. Als ich den "fehlenden" entsprechend reklamierte, wies mich die Dame hinter dem Schalter darauf hin, dass auf ihrem Schalterschild ganz eindeutig die Rede von nur einem Exemplar sei. Ich zitiere wörtlich: "Was die Sesselfurzer im Büro ins Internet stellen ist häufig ohnehin für den Arsch und für uns an der Ausgabe völlig uninteressant".Ich könne mich aber gerne bei der Geschäftsleitung beschweren und gegen Aufpreis würde sie mir selbstverständlich einen zweiten Hoorischen auflegen. Wir haben beide herzlich gelacht, ich habe ihr Angebot nicht angenommen und bin mit meinem, Wägelchen weitergerollt. Der Salatbereich ist, offenbar Corona geschuldet, sehr geschrumpft; gerne hätte ich noch etwas von dem Meeresfrüchtesalat, der mir im Januar so gut geschmeckt hat, genommen. Leider war er nicht (mehr) zu finden. Meine Frau holte sich zum Nachtisch noch etwas Schokoladiges in Form einer Mousse au Chocolat für EUR 2,00. Wir begaben uns zur Kasse und bezahlten; es wurde uns dort mit dem Kassenzettel auch Bestecke und der "Corona-Zettel" ausgehändigt, außerdem wurde mein Weißbier entdeckelt. Platziert wurden wir nicht sondern konnten uns selbst einen freien Tisch aussuchen und dort endlich die Masken abnehmen.
Meine Frau trank ein Rhodius Classic (0,3l EUR 1,50), ich hatte das Paulaner Hefe-Weißbier Naturtrüb (Flasche 0,5l EUR 4,00); zum gleichen Preis hätte es auch dunkles Paulaner Weizen gegeben. An unseren Speisen gab es absolut nichts auszusetzen; die Qualität war sehr gut genau wie das Preis-/Leistungsverhältnis. Nachdem eines unserer Wägelchen von einer Dame des Putzgeschwaders entführt wurde ("Ich klaue Ihnen jetzt mal ein Wägelchen, dafür räume ich Ihnen nachher auch den Tisch ab") mussten wir uns darum nicht mehr kümmern. Normalerweise räumt der Gast Geschirr und Tablett selber ab und bringt alles zusammen mit dem Wägelchen zur Abgabestation; das Putzgeschwader feudelt nur die Tischplatten ab und beseitigt ggf. vom Gast hinterlassene Sauerei.
Fazit: Wir kommen gelegentlich gerne wieder.
P.S. Zum "Nützlichen" in Sachen Kühlschrank kam es heute nicht mehr; das wenige Personal im Bereich Küchen (3.OG) war ausnahmslos "im Kundengespräch" und wir hatten keine Lust, mit Maske auf dem Gesicht eine Stunde oder länger (so lange hatte 2011 unser damaliges Möbel Martin - Küchen-Beratungsgespräch gedauert) auf der Lauer zu liegen bis jemand frei wird. Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben!