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Je länger der Dauerlockdown anhält und ich diese kleine Lieferservice-Reihe schreibe, desto mehr fällt auf, dass man es im ob seiner vermeintlichen kulinarischen Provinzialität vielgescholtenen Solingen eigentlich recht gut aushalten kann, wenn man denn weiß, was man wo erwarten kann.
Das sage ich nicht aus Lokalpatriotismus heraus, aber wenn ich hier bei meinen ländlich wohnenden Mitstreitern ab und an lese, dass es sogar bisweilen nicht möglich ist, sich eine Pizza liefern zu lassen geschweige denn grundsätzlich ein Essen, das die eigenen vier Wände in warmen Zustand erreicht, könnte es doch erheblich dünner aussehen was die Bandbreite der Lieferoptionen angeht.
Aber es gibt Gastro-Genres, die mich unfassbar neidisch auf die Metropolen schielen lassen und damit meine ich nicht pauschal die Sternewelt, sondern vielmehr die Küchen des Fernen Ostens.
Es ist in Solingen quasi nicht möglich etwas ansprechendes Asiatisches abseits des „Crispy Duck / Chicken / Whatever auf fettigen Bratnudeln“-Mainstreams zu bekommen, wobei sich das recht renommierte Ohligser Fischrestaurant Schälte seit einiger Zeit gerade an Sushi versucht und die Bilder die ich bislang sah, machten sehr viel Laune (stay tuned!).
Insofern war ich sehr gespannt auf das relativ junge Restaurant Royal Palm in Solingen Mitte, denn hier bietet man neben italienischer auch in erster Linie indische Küche, die ich in den letzten Jahren sehr zu schätzen gelernt habe und die man ansonsten in Solingen eher selten bis gar nicht erhält, sieht man vom „Spicy“ in Gräfrath ab, das aber leider gerade umzieht.
Nun hat Indien mit dem Fernen Osten je nach persönlicher geografischer Definition dieses antiquierten Begriffes auch kulinarisch eher wenig zu tun und ich vermeide diese „Alleskönner-Restaurants“, diese „Jack of all trades“-Läden eigentlich wie der Teufel das Weihwasser, zumal man neben italienisch und indisch auch noch Burger und Schnitzel offeriert.
ABER die positiven Meinungen zu den indischen Gerichten mehrten sich, die Fotos im Netz sahen gar nicht mal so verkehrt aus, die Karte kündet von einem eigenen Tandoor Ofen und bietet eine ansprechende Bandbreite von indischen Klassikern, wie üblich mit der Tendenz zu den fleischlastigen üppigen Currys aus dem Punjab:
https://cdn.website.dish.co/media/7c/90/1735345/Royal-Palm-Restaurant-Menu.pdf
Da ich am Donnerstag bereits ein sehr gelungenes „Thai-Krustentiercurry“ vom bewährten Jordan Foodtruck hatte, freute ich mich diebisch am Freitagabend auf die „Royal Palm Tikka Platte“, eine Zusammenstellung verschiedener Tandoori Leckereien, also marinierter Fleischvarianten, denn schließlich waren einige der köstlichsten Indien-Erlebnisse, die ich weiland in England und Indien machen durfte, Gerichte aus dem Tandoor oder – sofern vorhanden - von den hauseigenen XXL-Holzkohlegrills, den Charcoal-Pits.
Wohlan lovely Papadam-People an der Bergstraße, wärmt schon mal den Tandoor vor, Shaney is in Tikka-Mode… her mit dem Telefon….
| Bestellung & Lieferung |
….“nein tut mir leid, wir machen Tandoori Gerichte nur hier im Restaurant, nicht im momentanen Abhol- oder Lieferservice!“ hörte ich am Freitagnachmittag dann prompt als ich guter Dinge meinen indischen Mixgrill-Traum in Erfüllung bringen wollte, ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.
Nachdem ich daraufhin 20 Minuten leise weinend in der Ecke saß und mich fragte, warum jeder Grieche abends zentnerweise gegrillte Fleischberge durch die Gegend karrt und dies bei indischem Grillgut ein Problem ist, rief ich erneut an als eine Alternative auf der Karte gefunden war.
Der junge Mann war ausnehmend freundlich, zugewandt und sprach perfekt Deutsch, was in diesen Restaurants manchmal etwas schwierig sein kann, wenn Englisch auch keine Option sein sollte.
Auch kannte er sich bestens mit den Gerichten aus, beantwortete eine Frage zum Nachtisch, gab den Tipp eines der Desserts zu erwärmen und bestätigte aufgrund mehrfacher Nachfragen, dass so gut wie alles hausgemacht sei; das machte einen guten Eindruck.
Die Lieferung bot er für 20:40 Uhr an und dies sollte auf die Minute pünktlich geschehen, ich denke es war derselbe freundliche Zeitgenosse, der zu diesem Zeitpunkt tadellos warme und gut verpackte Dinge ins Haus brachte:
Seit dem Besuch des Royal Punjab in Langenfeld Ende Oktober- Kritik hier zu finden – haben wir nicht mehr indisch gegessen, so lange dauert der Gastronomie-Lockdown nun schon, die Gerüche in der Küche machten diesmal daher besonders viel Appetit, mit betont knurrendem Magen ging es zum Esstisch…
| Vorspeisen |
Starter Mix Teller – 11,95€
Chicken Pakora – 4,80€
Eigentlich starte ich in diesen Restaurants gerne bspw. mit etwas fischigem aus dem Tandoor, oder in Kichererbsenteig frittierten Dingen wie Onion Bhaji und Fish Pakora, vorab als kleines Amuse immer Papadams mit einer Reihe von Chutneys und Dips, die auch zu den Vorspeisen immer gut schmecken.
So war ich etwas erstaunt zu hören, dass man momentan nur zwei Dips bietet, nämlich eine Mango-Curry-Variante sowie die überall erhältliche Minz-Joghurt Variante, die mit ihren starken ätherischen Minz und Koriander Noten eine erfrischende Verlässlichkeit insbesondere zu den frittierten Vorspeisen bietet.
Man erklärte mir, als ich vergeblich versuchte, den auf der Standard-Karte gefundenen Chili-Dip und Imli Ki, das sehr bekannte Tamarinden Chutney zu bestellen, dass man letzteres auch selbst gemacht habe und regelmäßig viel wegwerfen musste, weil die Leute den eigenwilligen Geschmack anscheinend nicht mochten.
Schade, aber ich fragte mich da, was die Solinger Kundschaft so von anderen Städten unterscheidet, das habe ich in dieser Form noch nie gehört und eigentlich ist Imli Ki recht gefällig.
In der Abteilung scharf bin ich aber gut gerüstet, ich hechtete zum Kühlschrank und bewaffnete mich mit zwei echten Köstlichkeiten, einmal der leicht asiatisch anmutenden Oliver’s Hot Sauce von Kochbuch Autor und BBQ- und Grill-Legende Oliver Sievers, sowie Maria La Salsa, einer in Köln produzierten Sauce, basierend auf handgepflückten, exklusiven Chilisorten, die an den Hängen der Anden in Ecuador und Peru in schonender Landwirtschaft angebaut werden.
Der Vorspeisen Mix bestand aus zwei Samosas, den bekannten gefüllten Teigtaschen, Gemüse-Pakoras sowie zwei Aloo Tikkis, sprich Kartoffel-Koriander-„Frikadellen“ und separat bestellten Chicken Pakora, also marinierten und in Kichererbsenteig ausgebackenen Brustfiletstücken.
Der Teigmantel von Hühnchen und Gemüse hatte etwas gelitten durch den Transport und war nach dem Erwärmen im Ofen bei der samstäglichen Restevertilgung doch spürbar knuspriger, was man natürlich nicht dem Restaurant anlasten kann, vielleicht hätten ein paar Löcher im Deckel der Verpackung zwar geholfen, der Temperatur wäre dies allerdings dann auch nicht zuträglich gewesen.
Der Pakora-Teig war allerdings etwas flach geraten, nur ein wenig Cumin war zu vernehmen, dennoch sollten die Gemüsescheiben (Aubergine, Zucchini, Kartoffel) sowie die indische Variante der „Chicken Nuggets“ mit den Dips gut schmecken, wobei die Mango-Curry Version auch eher flach und auf der fruchtigen Seite blieb – ich war froh um meine pikanten Ergänzungen aus heimischen Fundus.
Sehr gut gefielen die Aloo Tikkis, angenehme Textur, Koriander, Garam Masala, Ingwer etc. – hier war geschmacklich schon mehr los. Lecker.
Die beiden Samosa Taschen habe ich in dieser Form noch nie erlebt. Zwar ging die Kartoffel-Erbsen-Füllung geschmacklich in eine ähnlich erfreuliche Richtung wie die veganen Kartoffel-Buletten, allerdings waren die Größe und der Teig ein echtes Problem.
Wenn man „Samosa“ googelt und sich die Bilder anschaut ahnt man es vielleicht schon: diese Version hier hätte einzeln (!) in der Größe für Leute mit kleinem Hunger schon als sparsames Abendessen gereicht, ich habe noch nie einen solchen Trumm von Samosa gesehen, als Vorspeise völlig absurd, warum macht man nicht lieber drei kleine als solche Monster zu produzieren???
Und dann auch bitte mit einem dünnen, knusprigen Teig, der die Füllung hochleben lässt und nicht mit einem viel zu dicken, zähen und schwierig zu schneidenden solchen…
Sicher kein Totalausfall der erste Gang, dennoch etwas holprig, die Hälfte blieb übrig und wurde wie erwähnt am Samstagabend verspeist.
| Hauptgerichte |
Mango Chicken Curry – 9,95€
Madras Lamm Curry – 12,95€
2018 Cloudy Bay Chardonnay, Cloudy Bay Vineyards, Blenheim, Marlborough, Neuseeland
Das Mango Chicken Curry war die Wahl der Dame am Tisch, normalerweise wählt sie immer ihr geliebtes Chicken Chana Masala, eine Variante mit Kichererbsen.
Optisch und in Sachen Konsistenz konnte man eigentlich nicht klagen, Currys werden nie Fotoschönheiten, und auch die Portion als solche war mehr als anständig.
Allerdings beklagte auch die in Sachen indischer Küche wesentlich weniger beschlagene Frau Shaneymac eine gewisse mango-fruchtige, durch Kokosflocken noch zusätzlich befeuerte süße Eindimensionalität: „erinnert ein wenig an ein Dessert!“ hörte ich nicht dramatisch unzufrieden aber auch nicht gerade begeistert.
Selbst sie, die nicht gerne scharf isst und ausdrücklich mild bestellt hatte, vermisste zwar keine Schärfe als solche aber doch die Noten einer guten Currymischung, die ja schon alleine für geschmackliche Bandbreite sorgt, zumal wenn man die Gewürze zu Beginn anröstet.
Konnte man natürlich gut essen, allerdings im Vergleich zum Royal Punjab in Leverkusen – und das ist neben der Langenfelder Filiale ihre einzige Vergleichsmöglichkeit – fiel es klar ab, was ich nach einer obligatorischen Probiergabel auch so empfand.
Zum ohnehin schon fruchtigen Curry hatte sie sich einen Mango Lassi bestellt, in diesem Glas sehen wir nur etwas mehr als die Hälfte der Menge.
Leider fehlte hier die Säure eines frischen Lassies, schmeckte wie ein zu süßer Mango-Milchshake und damit hatte er nicht die erfrischende Wirkung, die man sich von einem Lassi wünscht.
Mein Madras Lamm Curry hatte ich in der mittleren von drei möglichen Schärfestufen bestellt, weil ich mich zunächst an das Schärfeverständnis der Küche rantasten wollte.
Denn ich werde nie vergessen, wie ich im Sommer 2014 mal in einem Manchester Curry House ein Mutton Vindaloo Curry (mit lediglich drei von fünf Chilischoten auf der Skala in der Karte deklariert) bestellte und schweißnassgebadet am Tisch saß, aussah wie Dieter Hallervorden in einem seiner bekanntesten Sketche und hernach eine spannende Nacht hatte – und ich esse eigentlich gerne scharf.
Es sollte schon etwas mehr Schärfe und gottlob auch Tiefe besitzen als Madame’s Obst-Babybrei, dennoch blieb man auch hier unter seinen Möglichkeiten.
Ein richtig gutes Curry-Gericht ist für mich beim ersten Löffel wie das Aufspielen eines großen Symphonieorchesters auf dem Gaumen, dies hier war eher das kleine Kammerorchester und die Hälfte der Streicher hatte wohl Urlaub. Dumpfe Cumin-lastige Noten und eine eher basslastige Schärfe, die im Abgang durchkam, dominierten die sensorischen Eindrücke.
Das Lamm-Fleisch schien wie üblich aus Keule oder Schulter zu stammen, war zart geschmort und besaß einen teilweise relativ kräftigen Eigengeschmack, den ich sehr wohlschmeckend empfand, aber Zeitgenossen die meinen, Lamm dürfe keinen Eigengeschmack haben, etwas zu viel sein könnte; den sprichwörtlichen, penetranten, viel zitierten „Hammelgeschmack“ meine ich damit aber in keiner Weise.
Auch hier beliebe kein Totalausfall aber ich hatte mehr erhofft und kann meine Erinnerungen an erheblich bessere Currys ja auch nicht einfach ausblenden – das Bessere ist der Feind des Guten, und das Gute der Feind des Mittelmaßes, so ist da nun mal und nicht jeder hatte das Glück, Currys aus der Abteilung "allerbest" probieren zu dürfen.
Einer unserer beiden Stubentiger, Emma, drückte derweil ihren Protest gegenüber dem vor unserem Essen frisch in ihren Napf gekommene Futter, das vor wenigen Tagen noch mit ekstatischem Appetit verschlungen wurde, mit Besetzung der unteren Etage des kleinen Servierwagens neben dem Esstisch und gesteigert vorwurfsvollen Blicken in meine Richtung aus:
Gleiches gilt für die - alternativ gibt es Reis - begleitenden Naan Brote, einmal in der Standardvariante und einmal als „Garlic Naan“ für den Herren mit hier anscheinend mitgebackenen Knoblauch-Splittern, ich kenne es eher so, dass man die Brote nach dem Backen mit einer in der Pfanne leicht gebräunten Koblauch-Butter einpinselt in der man den Knoblauch anröstet.
Die Brote waren mir etwas zu dick und es fehlte diese Leichtigkeit im Teig, die einem Lust auf den nächsten Bissen macht wenn gut gemacht, selten hat der Begriff „Sättigungsbeilage“ mehr Sinn ergeben glaube ich.
Was aber bei all dem erlebten Mittelmaß im Nachhinein viel Sinn ergab, war der Griff in eine der Toplagen des internationalen Weinregals. Cloudy Bay Vineyards, zusammen mit ihrem Sauvignon Blanc wohl eine der Kronjuwelen neuseeländischer Weinkultur.
Diesen kannte ich schon, den Chardonnay noch nicht, daher überraschte es aber nicht, was sich schon in der Nase abspielte und sich auf dem Gaumen fortsetzte, komplexe Fruchtnoten, gepaart mit viel Schmelz und Vanille - alles mit einer unglaublichen Länge, ich wechselte sehr schnell auf ein Rotweinglas und tat gut daran, welche Opulenz - das erste Glas hatte ich übrigens schon zur Vorspeise
| Dessert |
Gulab Jamun – 4,90€
Tiramisu – 4,00€
Gulab Jamun ist ein indisch-pakistanischer Dessert-Klassiker, frittierte kleine Bällchen die aus eindedickter, bzw. eingekochter Milch bestehen und in einem aromatisiertem Zuckersirup serviert werden, so eine Art warme indische Baklava wenn man so möchte.
Wir erwärmten die Bällchen mit dem Sirup zusammen wie empfohlen in der Mikrowelle und das Ergebnis sollte zumindest mir wirklich sehr gut schmecken, die lockere Textur, und die Kombination mit den eher ungesüßten Bällchen und dem mit Mandeln und Cashews versehen Sirup fand ich sehr gelungen. Und dass, obwohl ich Baklava normalerweise gar nicht mag, zu süß, zu pappig, zu klebrig.
Auch wenn ich den Preis für vier der kleinen Bällchen etwas stramm fand, ich würde es im Restaurant durchaus wieder bestellen wenn ich in Stimmung wäre.
Eigentlich wollte ich als zweites Dessert einen indischen Halwa Carrot Cake bestellen, was ich auch tat, man rief mich aber zurück um mir unter tausend Entschuldigungen mitzuteilen, dass dieser „aus sei“ – manche Formulierungen leben eben in jedem Gastro-Genre, wobei man „Wer is die Wuuurst??“ tendenziell wohl nur in Pommesbuden im Ruhrpott hört, wie der verehrte Frank Goosen kürzlich anmerkte.
So entschied ich mich notgedrungen für ein Tiramisu aus dem italienischen Teil der Karte, das allerdings erst am Samstag verspeist wurde.
Bedingt durch die Verpackung war es quasi unmöglich den italienischen Schichtklassiker hübsch auf den Teller zu bringen, aber das war auch kein allzu großer Verlust.
Denn genauso mittelmäßig wie die meisten der vorherigen Eindrücke ging es hier weiter, die Sahne luftig und belanglos mit Mascarpone in weiter Ferne, die Kaffeenoten kamen nicht von gutem Espresso sondern waren so dezent, dass sie an verdünnten Filterkaffee erinnerten.
Etwas Alkoholisches noch, etwas Pfiff? Nein, nichts, das war eher reine Zweckerfüllung in Speiseform als wirklicher Genuss. Aber auch wieder gilt: ein Totalausfall war es ganz sicher auch nicht, aber für nahrungstechnische Zweckerfüllung geht man ja nicht gezielt essen.
Und das ist sicherlich auch eine gute Überschrift für ein hoffentlich salomonisches, selten schwieriges
Fazit
„Tristesse Royale Palm“ lautete die Überschrift in Anlehnung an den popkulturellen Bestseller „Tristesse Royale“ von Joachim Bessing und dies sicherlich nicht ganz zu Unrecht aus der Perspektive einiger Erfahrung mit indischer Kulinarik.
Man kocht alles Mögliche, aber nichts was am Freitag kam, konnte richtig begeistern, daher für das Essen 3 Sterne inklusive eines halben Corona-Milde-Sternes.
Wer jetzt stutzt und sagt „jetzt hat er so viel kritisiert und gibt trotzdem drei Sterne?“ möge bitte bedenken, dass es sich um Detailkritik eines Food-Nerds handelt und diese rechtfertigt nicht, dass man dieses Essen mit nur einem oder eineinhalb Sternen herabwürdigt und als misslungenen Fraß hinstellt.
Denn den meisten Gästen dürften diese Dinge einfach nicht auffallen und man hätte die Currys als authentisch und gelungen empfunden, die Nerd Perspektive konnte ich allerdings dann doch nicht ablegen und verweise damit auf den zweiten Teil der Überschrift.
Wer sich jetzt welche Perspektive heraussucht, bleibt jedem selbst überlassen, ich habe bewusst einen Balanceakt zwischen einer für die meisten nachvollziehbaren Bewertung und viel Infos im Text gewählt, wobei letztere für mich immer entscheidender sind als Pixelsterne, wenn ich andere Bewertungen lese.
Der Service war ein Highlight und ist mir volle fünf Sterne wert, liebenswürdig, pünktlich, der nette Rückruf wegen dem ausverkauften Karottenkuchen, alles prima.
Beim Preis-Leistungsverhältnis bin ich bei 3,5 Sternen, im Großen und Ganzen passt es.
Somit rettet der gute Service knappe 3,5 Sterne in der Gesamtwertung.
Ich werde hier wahrscheinlich im Lockdown nicht mehr bestellen, aber wenn der Tandoor einst wieder im Restaurant das köstliche Lied seiner Gluthitze singen darf, stimme ich gerne vor Ort mit ein….