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Nach dem Rückzug der bisherigen Betreiberin schien das Ende des Dresdner V-Cake-Cafés schon besiegelt zu sein. Dann kamen zwei junge Männer mit einer Vision.
Einmal durchwischen und dann geht's weiter. So haben sich Matthias Mandlmeier und Stefan Graumüller anfangs die Übernahme des veganen Cafés V-Cake in der Dresdner Neustadt vorgestellt.
Na gut, einen Tisch könnte man ja mal abschleifen. Und noch einen. Und dann noch einen. Und dann vielleicht noch die Küche umbauen und neue Farbe an die Wände bringen. "Wir sind jetzt jeden Tag hier und haben gut zu tun", sagt Matthias und lacht. Nur Weihnachten wollen die beiden eine kleine Familienpause machen. Noch vor dem Jahreswechsel steht dann ein ausführliches Probekochen an.
Am 6. Januar wird das V-Cake auf der Rothenburger Straße wiedereröffnen. Es ist ein Happy End, mit dem viele Stammkunden aus den vergangenen Jahren schon nicht mehr gerechnet hatten - und Susanne Behner auch nicht. Die 34-Jährige hatte sich vor wenigen Wochen nach viereinhalb Jahren aus dem Café zurückgezogen, um mehr für ihre Familie da sein zu können.
Nachdem ihr ein Käufer nach fester Zusage kurzfristig abgesprungen war, stellte sie sich schon darauf ein, Möbel und Geschirr zu verkaufen und den Laden abzuwickeln. Das hätte allerdings ein großes Loch in die kulinarische Neustadt-Landschaft gerissen. Der Laden lief gut - vor allem natürlich vor Corona.
Als Susanne Behner fast die letzte Hoffnung verloren hatte und sich gedanklich mit einem Berg an Schulden beschäftigte, standen eines Tages plötzlich Matthias und Stefan in der Tür und hatten "Bock". Die beiden arbeiteten zuletzt gemeinsam in der L'Osteria in Dresden. Matthias als stellvertretender Restaurantleiter und Stefan als Koch.
Schon seit längerem hatten sie den gemeinsamen Traum, sich gastronomisch selbständig zu machen. Doch bislang fehlte der entscheidende Impuls. Als sie im November auf einer Kleinanzeigen-Seite auf das V-Cake stießen, mussten sie nicht mehr lange überlegen. Die vegane Küche ist den beiden nicht fremd und stecke "voller spannender Möglichkeiten", wie sie sagen.
"Innerhalb weniger Tage stand die Entscheidung fest und wir haben uns schnell mit Susanne geeinigt", sagt Matthias. Seit fünf Wochen arbeiten die beiden jungen Männer nun auf den Neustart im Januar hin. Der Name V-Cake wird erhalten bleiben. Nur auf den Zusatz "Fiete Behnersen" und die maritime Note werden sie verzichten. "Das passt einfach nicht zu uns", sagt Stefan. Der 31-Jährige stammt aus Leipzig und kocht seit 14 Jahren in Dresden. Matthias, 28, wurde in Ingolstadt geboren.
Die Speisekarte wollen die beiden zunächst weitgehend beibehalten, genauso wie den Brunch am Sonntag. "Wir legen mehr Augenmerk auf das Frühstück, unter der Woche auch gern zum Mitnehmen", sagt Matthias. "Außerdem werden wir verschiedene frisch gepresste Säfte anbieten."
Für den 6. Januar ist ein "Soft Opening" mit Häppchen geplant - wenn das denn möglich ist. Eine abendliche Feier scheint derzeit angesichts der drohenden nächsten Corona-Welle ausgeschlossen zu sein, "wird aber später auf jeden Fall nachgeholt".
Die neue Internetseite verlinkt noch auf Viete Behnersens Facebookacount, die Öffnungszeiten stehen noch nicht endgültig fest.
Dann wünsch ich den beiden in dieser schweren Zeit einen guten Neustart, und freue mich das das V-Cake gerettet ist.