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Es wurden noch keine Empfehlungen zu Ristorante Pizzeria Come Prima abgegeben.
"Come Prima? Geht irgendwie gar nicht!"
Geschrieben am 03.04.2022 2022-04-03 | Aktualisiert am 18.06.2022

Es wurden noch keine Empfehlungen zu Ristorante Pizzeria Come Prima abgegeben.
Das Elia. Soll wohl ein ganz ordentlicher Grieche sein, der mittlerweile in den ehemaligen Räumen des legendären und leider umgezogenen „Buschles Bahnhof“ residiert. Dazwischen gab es auch noch kurz einen Griechen („der Grieche“) welchen ich eigentlich für ganz gut befand und hier vorstellte, der aber „der Sage nach“ meine Überschrift („wenn die Flasche mit dem Ouzo kreist“) zu ausgeprägt gelebt hatte.
Aber Buschle hin, Ouzo her, leider hatte das Elia, welches ich schon lange anstrebte (nicht zuletzt wegen der mittäglichen Öffnungszeiten) nunmehr nur noch am Wochenende mittags offen.
So erwähnte meine Frau, daß es da doch noch eine Pizzeria in Rudersberg gäbe.
Hmmm, Pizza, meinetwegen, ok, für den Abend wäre mir das zu riskant gewesen. Aber für den Mittag an einem Werktag kann man so was mal versuchen.
Und ich meine hier nicht einfach versuchen. Das war irgendwie speziell. Viele Bewertungen und eine ausgesprochen hohe Punktzahl in einem anderen Portal welche bei 4,7 (von 5) liegt. Das lässt auch mich aufhorchen.
Nun, dann fuhren wir eben ans andere Ende von Rudersberg und sahen uns das mal von außen an. Jo, sah ganz nett aus. Und offen war es auch.
Eingetreten standen wir dann erstmal da und warteten maskenbewehrt auf einen „Empfang“.
An einem Tisch in der entlegenen Ecke saßen drei Herren in eher stammtischartiger Manier. Einer schien den Wirt zu rufen. Ansonsten standen wir eben. Nach etwas quälend langen zwei Minuten kam ein Herr aus der Küche und entschuldigte sich für die Wartezeit. Dieser war aber ansonsten ausgesprochen freundlich und umgänglich, und auch umsichtig. Uns wurde natürlich die Wahl unter den ansonsten freien Tischen gelassen und wir entschieden uns für einen etwas separierten runden Vierertisch mit strategisch guter Lage ;-)
Mit Reichung der Karten kam auch die Abfrage der Getränkewünsche. Es war Freitagmittag und es war kein „Ausgehen“ mit Madame, da stört das zwar nicht aber irgendwie dann eben doch ein klein wenig. Müsste im Zweifelsfall der Kunde als Bittsteller (bitte etwas Zeit) da stehen bzw. sitzen.
Beim zweiten Erscheinen des Herrn, welcher ansonsten nicht als Wirt/Service ect. zu erkennen war, platzierten wir dann gleich das gewählte Programm für diese Einkehr.
A propos Programm. Das Haus befindet sich im Gebäude des Rudersberger Kinos welches sich durch eine gemütliche Heimeligkeit recht beliebt gemacht hatte. Ist es doch das „Stammhaus“ des regionalen Kinobetreibers Lochmann und wird wohl einfach noch der Sendimentalität halber gehalten und betrieben.
Zurück zu unserem Programm.
Cola und Spezi, 0,4l zu 3,50 und 0,2l zu 2.-, sollten bei meiner lieben Frau noch durch ein Wasser ergänzt werden. Und wie sollte es bei einem Italiener auch anders sein? St. Pellegrino. Das verstrahlte Brackwasser schlug mit 4.- für 0,5l in der Brieftasche auf.
Wenn wir schon dabei waren, dann sollte es auch ein Salat für uns Beide zur Vorspeise sein.
Ein Insalata Capricciosa (10.-) für uns gemeinsam wurde bestellt.
Als Hauptspeisen dann für meine Liebe ein
Tris di Pasta (11.-) und für mich
…..Trommelwirbel….. ;-)
Pizza Diavola (8,50)
Zur Reichung des Salates kamen dann auch gleich zwei Extrateller an den Tisch. Das hatten wir auch schon oft anders erlebt. Generationen von Tischdecken zeugten davon!
Der Salat war aber schon mal nett anzuschauen. Vor Allem, daß er durchgehend angemacht war gefiel uns gut. Das joghurtbetonte Dressing hatte richtig was drauf, da war Nachwürzen aus der bereit gestellten Menagerie gar nicht mehr nötig.
Sehr schön! Salat, Gurken, Tomaten (also eher der vierte Aggregatzustand von Wasser), Artischocke, Tonno, Salami (immer wieder verwunderlich wie sie es in den Salat schafft) und Schinken. Und alles in ordentlicher Menge.
Zusätzlich ergänzt durch 4 noch warme Pizzabrötchen.
Eher schade, daß es bei dem Preis nur Eisbergsalat war. Ok, durch das Dressing machte das nicht mehr viel aus aber irgendwie… hmm. Und irgendwie und irgendwann war uns auch, daß es doch noch von Zwiebeln und Oliven geheißen hatte.
Im Grunde lebte der Salat natürlich vom Dressing und vom Thunfisch, aber er war in Summe doch ganz ordentlich.
Irgendwann unterbrachen wir die Vitaminzufuhr (wegen eines drohenden Überschusses natürlich) und der Wirt kam vorbei und fragte ob es weiter gehen könne.
Das hatten wir so auch noch nicht oft erlebt. Aber schön ist das im Grunde schon.
Besonders beliebt beim Griechen alles aus der Küche zu hauen wenn es fertig ist und Vor-, Haupt- und womöglich noch Nachspeise stehen gleichzeitig auf dem Tisch.
Dann dauerte es aber durchaus eine geraume Zeit bis es wirklich weiter ging.
Derweil kamen einige Leute und holten Pizzen und Pasta und so weiter ab. Der Außerhausverkauf schien ganz gut zu laufen.
Aber irgendwann waren auch wir mal wieder dran.
Die Tris die Pasta sahen doch schon mal ganz nett aus.
Damit hatte es sich leider aber schon fast.
Meine liebe Frau beschied den Rigatoni einen recht anstrengenden „al-dente-Grad“. Zu al dente! Der Rest (Tortellini und Spaghetti) in der Hinsicht zwar besser passend aber alles in allem war das geschmacklich schon etwas flach und beliebig austauschbar. Geschmacklich eher unteres Mittelfeld beim Italiener. Kurzerhand: Dafür muß man die gute Stube nicht verlassen.
Die Pizza war schlicht, und damit nehme ich leider das Fazit vorweg, eine Frechheit!
Gefiel die angenehme Würze bei den Pizzabrötchen noch, war sie in der Pizza, zumindest im Teig, gar nicht mehr vorhanden. Die Pizzabrötchen schienen von den aufgestreuten Kräutern und Gewürzen gelebt zu haben. So fiel auch der nicht besonders luftige Teig nicht weiter ins Gewicht. Bei der Pizza aber war er omnipräsent. Dem Rand fehlte jede Luftigkeit. Vom Geschmack rede ich gleich gar nicht. Einfach teigig und uninteresant. Der Boden war zwar einigermaßen dünn aber weder luftig noch kross. „Ledrig“ dürfte es am ehesten treffen.
Das Sugo eher geschlechtsneutral und der Belag tat dem gleich. Die Pizza ausschließlich von den essiglastigen Kapern betont, und den, hier dankbarer weise mal scharfen, Peperoni. Der Käse war flach und „darüber hinaus“ und damit auch schon wieder ganz leicht bitter.
Ich habe zwar schon Ewigkeiten keine TK-Pizza mehr gegessen, aber der schwachen Erinnerung nach hätten sie diesen Vergleich hier gestanden!
Da zu diesem Zeitpunkt schon mehr als fest stand, daß wir hier nie wieder aufschlagen würden ersparten wir uns auch die offene und ehrliche Rückmeldung an die Küche.
Ich werde nie verstehen, wie diese Pizzeria solch viele Abholer und Sterne auf anderen Portalen erreichen kann.
Im Ort gibt es einen größeren Dönermann. Die verkaufen doch auch Pizza. Ich könnte mir vorstellen, daß dessen Teigfladen um Welten besser ist als hier.
Aber, und das möchte ich ausdrücklich unterstreichen: Das ist meine persönliche Einschätzung. Und damit will ich weder den Wirt noch die Abholer und dergleichen in irgendeiner Weise geringschätzen.
Im Endeffekt müßig noch zu erwähnen, daß hier nichts barrierefrei war. Am Eingang ging es viele Stufen nach oben und die, sauberen und gepflegten, Toiletten lagen wiederum im Tiefparterre.