Geschrieben am 05.12.2019 2019-12-05| Aktualisiert am
06.12.2019
Besucht am 04.06.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Auf unser Suche nach Futterplätzen entlang der Strecke Karlsruhe-Nürnberg sind wir auf diese hübsche Anlage gestoßen. Kein Reiterhof, wie man meinen möchte, jedenfalls nicht mehr, sondern ein gediegenes Tagungshotel & Restaurant, das weniger als einen Kilometer von der Abfahrt Weinsberg/Ellhofen entfernt liegt.
Auf der schönen Terrasse mit ihrer spektakulären Aussicht über die Weinberge merkt man nichts davon, dass die A 81 nur 200m Luftlinie entfernt ist. Wir hatten außerdem das Glück, den Tisch ganz am Ende zu ergattern, wo man mehr oder weniger für sich sitzt, ohne dabei aus dem Blickfeld des aufmerksamen und sehr professionellen Services zu geraten.
Das Restaurant ist öko-zertifiziert und verarbeitet, wenn immer möglich, regionale oder wenigstens baden-württembergische Produkte. Das in allerlei Variationen angebotene Angusrind z.B. kommt vom 20 km entfernten Michaelsberg. Für so etwas fehlte uns als Reisenden allerdings Zeit und Hunger, sodass wir uns mit den Bachforellenfilets auf Blattspinat mit kleinen Kartoffeln bzw. den Maultäschle mit Salat begnügten.
Meine Frau war mit dem Fisch und dem durchknoblauchten Salat sehr glücklich, wenn auch nicht so sehr mit den doch sehr großen und deshalb nicht ganz durchgegarten „kleinen Kartoffeln“. Die blieben weitgehend ungegessen, auch von mir, der ich in Verzehrdingen sonst gerne zu Hilfe eile.
Mir hatte mein Salat besser gefallen, während die Maultaschen etwas bieder schmeckten und mit einem für meinen Geschmack zu knurpseligen Brät gefüllt waren. Da war wohl ein wenig Knorpel mit durch einen offenbar recht robusten Wolf gewandert. Das ist aber wirklich Gemecker auf ziemlich hohem Niveau.
Vegetarier und Veganer finden hier übrigens auch eine ordentliche Auswahl.
Preislich lag unser Mittagessen absolut im Rahmen eines Restaurants mit einer solchen Qualität und einem solchen Ambiente. Damit ist der Rappenhof eine schöne Möglichkeit, dem nackten Grauen der deutschen Autobahneinheitsgastronomie zu entrinnen, und natürlich auch sonst einen Besuch wert.
Fußnote:
Ganz allein haben wir das Restaurant übrigens nicht gefunden, sondern durch die Empfehlung des Fleiner Winzers Martin Albrecht, den wir vergangenes Jahr für uns entdeckt hatten (auch das mit fremder Hilfe, nämlich durch einen Artikel in der SZ). Bislang war ich als Bewohner des Badener/Pfälzer/Elsässer Dreiländerecks überzeugt, in Württemberg wüchse nichts Gescheites. Jetzt wurde ich eines Besseren belehrt, nämlich dass Albrechts Vorgänger Robert Bauer gegen erheblichen Widerstand der Önobürokratie den Württemberger Wein erstmals trockengelegt hatte. Nicht alle Weine von Albrecht sind komplett durchgegoren, aber keiner liegt über 1% RZ. (Ich kann mich nicht erinnern, diese Angabe anderswo schon mal auf dem Etikett gelesen zu haben.) Da ist der erste Schluck manchmal etwas überraschend, aber man trinkt sich schnell ein. Und so wächst selbst in dieser nicht gerade sonnendurchglosten Gegend unter anderem ein 14%iger Spätburgunder, der einen trotzdem nicht gleich aus der Kurve trägt. Für den, der mehr darüber wissen will: https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2005/machtwechsel/das-geht-der-kampf-geht-weiter
Das gehört zwar nur am Rande dazu, aber ein Lieblingswinzerforum habe ich hier keins gefunden.
Auf unser Suche nach Futterplätzen entlang der Strecke Karlsruhe-Nürnberg sind wir auf diese hübsche Anlage gestoßen. Kein Reiterhof, wie man meinen möchte, jedenfalls nicht mehr, sondern ein gediegenes Tagungshotel & Restaurant, das weniger als einen Kilometer von der Abfahrt Weinsberg/Ellhofen entfernt liegt.
Auf der schönen Terrasse mit ihrer spektakulären Aussicht über die Weinberge merkt man nichts davon, dass die A 81 nur 200m Luftlinie entfernt ist. Wir hatten außerdem das Glück, den Tisch ganz am Ende zu ergattern, wo man mehr... mehr lesen
An der Autobahn gelegen, ist der Abstecher zum Rappenhof unbedingt zu empfehlen. Auch für Durchreisende sehr gut gelegen. Weil Bio-Küche und extrem regional, wird hier jeder glücklich werden. Vegan und vegetarisch ist erfreulicher weise auch angeboten.
Wir wollten um 18 Uhr vorbeifahren und mal auf gut Glück noch für etwas später reservieren, um noch einen schönen Spaziergang in den Weinbergen zu unternehmen.
Der Service war etwas überfordert mit unserem Ansinnen. Nicht gerade "die Freundlichkeiten in Person" - und nicht übermotiviert. Aber in einem Ablauf und durch Chef-Servicekräfte streng angewiesen.
Bedienung
Wie oben bereits geschrieben, nicht gerade die F.i.P., und auch auf Nachfrage , ob sie unser Wasser vergessen hätte, nie verlegen und schlagfertig : "Nee, is in Arbeit..." (junge Dame, mit langem, schön geflochtenen Pferdeschwantz als Haartracht)
Ansonsten aber o.k.
Das Essen
Angusrind mit der Möglichkeit des Sauerbratens und Knödel und Salat. € 17.90 (nicht alle Stücke waren zart - von vier kl. Stücken, waren zwei sehr zart)
Vollwertmenü € 22,90
Rinderkraftbrühen mit Eierstich € 5,20
Geschnetzelte Lende mit Bratkartoffeln € 19,90
Rumpsteak mit Bratkartoffeln € 23,90
Dessert : Eiskaffe €4,90
Espresso € 2,40 (!)
Wasser Teinacher medium 0,7l. € 5,30
Würzburger Stein Silvaner tr. (Bio) 0,1 l. € 4,30
Das Ambiente
Toller Blick über die Weinberge ins Tal. Unbeschreiblich schön. Wie im Urlaub.
Toller Garten mit kleinem Bach und Teich mit Fischen. Schön angelegt. Eine Oase der Ruhe und doch gleich neben der Autobahn.
Wenn die Nordlichter mal wieder gen Süden donnern, am besten über das Weinsberger Kreuz (statt über Karlsruhe) dauert auch nicht länger und der Rappenhof ist hier ein Ziel, das sich lohnt.
Sauberkeit
Alles sauber , was wir sahen. Auch Toiletten.
Allgemein
An der Autobahn gelegen, ist der Abstecher zum Rappenhof unbedingt zu empfehlen. Auch für Durchreisende sehr gut gelegen. Weil Bio-Küche und extrem regional, wird hier jeder glücklich werden. Vegan und vegetarisch ist erfreulicher weise auch angeboten.
Wir wollten um 18 Uhr vorbeifahren und mal auf gut Glück noch für etwas später reservieren, um noch einen schönen Spaziergang in den Weinbergen zu unternehmen.
Der Service war etwas überfordert mit unserem Ansinnen. Nicht gerade "die Freundlichkeiten in Person" - und nicht übermotiviert. Aber in... mehr lesen
Auf unser Suche nach Futterplätzen entlang der Strecke Karlsruhe-Nürnberg sind wir auf diese hübsche Anlage gestoßen. Kein Reiterhof, wie man meinen möchte, jedenfalls nicht mehr, sondern ein gediegenes Tagungshotel & Restaurant, das weniger als einen Kilometer von der Abfahrt Weinsberg/Ellhofen entfernt liegt.
Auf der schönen Terrasse mit ihrer spektakulären Aussicht über die Weinberge merkt man nichts davon, dass die A 81 nur 200m Luftlinie entfernt ist. Wir hatten außerdem das Glück, den Tisch ganz am Ende zu ergattern, wo man mehr oder weniger für sich sitzt, ohne dabei aus dem Blickfeld des aufmerksamen und sehr professionellen Services zu geraten.
Das Restaurant ist öko-zertifiziert und verarbeitet, wenn immer möglich, regionale oder wenigstens baden-württembergische Produkte. Das in allerlei Variationen angebotene Angusrind z.B. kommt vom 20 km entfernten Michaelsberg. Für so etwas fehlte uns als Reisenden allerdings Zeit und Hunger, sodass wir uns mit den Bachforellenfilets auf Blattspinat mit kleinen Kartoffeln bzw. den Maultäschle mit Salat begnügten.
Meine Frau war mit dem Fisch und dem durchknoblauchten Salat sehr glücklich, wenn auch nicht so sehr mit den doch sehr großen und deshalb nicht ganz durchgegarten „kleinen Kartoffeln“. Die blieben weitgehend ungegessen, auch von mir, der ich in Verzehrdingen sonst gerne zu Hilfe eile.
Mir hatte mein Salat besser gefallen, während die Maultaschen etwas bieder schmeckten und mit einem für meinen Geschmack zu knurpseligen Brät gefüllt waren. Da war wohl ein wenig Knorpel mit durch einen offenbar recht robusten Wolf gewandert. Das ist aber wirklich Gemecker auf ziemlich hohem Niveau.
Vegetarier und Veganer finden hier übrigens auch eine ordentliche Auswahl.
Preislich lag unser Mittagessen absolut im Rahmen eines Restaurants mit einer solchen Qualität und einem solchen Ambiente. Damit ist der Rappenhof eine schöne Möglichkeit, dem nackten Grauen der deutschen Autobahneinheitsgastronomie zu entrinnen, und natürlich auch sonst einen Besuch wert.
Fußnote:
Ganz allein haben wir das Restaurant übrigens nicht gefunden, sondern durch die Empfehlung des Fleiner Winzers Martin Albrecht, den wir vergangenes Jahr für uns entdeckt hatten (auch das mit fremder Hilfe, nämlich durch einen Artikel in der SZ). Bislang war ich als Bewohner des Badener/Pfälzer/Elsässer Dreiländerecks überzeugt, in Württemberg wüchse nichts Gescheites. Jetzt wurde ich eines Besseren belehrt, nämlich dass Albrechts Vorgänger Robert Bauer gegen erheblichen Widerstand der Önobürokratie den Württemberger Wein erstmals trockengelegt hatte. Nicht alle Weine von Albrecht sind komplett durchgegoren, aber keiner liegt über 1% RZ. (Ich kann mich nicht erinnern, diese Angabe anderswo schon mal auf dem Etikett gelesen zu haben.) Da ist der erste Schluck manchmal etwas überraschend, aber man trinkt sich schnell ein. Und so wächst selbst in dieser nicht gerade sonnendurchglosten Gegend unter anderem ein 14%iger Spätburgunder, der einen trotzdem nicht gleich aus der Kurve trägt. Für den, der mehr darüber wissen will:
https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2005/machtwechsel/das-geht-der-kampf-geht-weiter
Das gehört zwar nur am Rande dazu, aber ein Lieblingswinzerforum habe ich hier keins gefunden.