Geschrieben am 01.05.2017 2017-05-01| Aktualisiert am
14.09.2018
Besucht am 30.04.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 270 EUR
Kennt Ihr Neuhütten? Nicht?
Gerade noch in Rheinland-Pfalz gelegen, Kreis Trier-Saarburg, ca. 750 Einwohner.
Herrliche Natur, Wanderwege, Nationalpark UND: Ein Gourmetrestaurant mit 1 Stern.
Die Sache mit dem Stern war mir eigentlich gar nicht so bewußt. Ich entdeckte das Restaurant vor gut 2 Jahren im Internet, es interessierte mich und ich wunderte mich. Nur knappe 40 km und ca. 40 Minuten Fahrzeit von uns entfernt – aber in Idar-Oberstein noch nie was gehört vom „Goumettempel“. Im vergangenen Jahr mussten wir unsere Reservierung im Februar leider absagen.
Das Restaurant, 1992 eröffnet, erhielt breits 1994 seinen Stern. Christiane Detemple-Schäfer und ihr Mann Oliver Schäfer sind die kreativen Inhaber und ausgezeichneten Köche.
Ausgerechnet hier, im hunsrücker Schinderhannes-Hinterland, wo die Leute doch eigentlich nur mit mindestens 350 g ordentlichem Spießbraten, auf dem Buchenfeuer gebraten, überleben können. Auf die fußläufige Kundschaft darf man sicherlich zum Überleben nicht setzen. Klug also, dass im Haus auch die Übernachtung möglich ist. Ebenso ein separates Bistro mit einfacheren und günstigeren Preisen.
Für unseren ersten Besuch reservierte ich ca. 1 Woche vorher telefonisch unseren Tisch. Ich wußte bereits, dass man aus dem wechselnden Menü zwischen 5 Gängen (€ 104,00) bis 8 Gängen (€ 148,00) wählen darf, Fleisch und Fisch immer ausgewogen eingebunden. Bei der Reservierung fragte ich gleich, ob wir auch gegebenenfalls ohne Fleisch zurecht kommen – kein Problem, das bekommt die Küche hin.
Zur reservierten Zeit parkten wir vor dem Haus. Empfangsbereich
Der Servicemitarbeiter, wohl gebürtiger Engländer, begrüßte uns freundlich und begleitete uns ins Restaurant. Als erste Gäste des Abends durften wir uns noch einen Tisch aussuchen und wählten einen schönen Fensterplatz. .
Die Abendsonne fiel noch wunderbar auf die Terrasse, so entschieden wir uns, dort den angebotenen Aperitif einzunehmen. Wir entschieden uns für einen trockenen Sekt den uns die weibliche Kollegin servierte. Aperitif
Ich fragte nach, um welchen Sekt es sich handelt. Die Antwort „ein Englischer“ verunsicherte doch sehr. Vielleicht ein Missverständnis und sie dachte, wir fragten nach der Herkunft ihres Kollegen?
Abgerechnet wurde später der Riesling Sekt vom Weingut J. Rosch, Leiwen (Mosel) zu € 10,00 / Glas. Ein sehr feinduftend-fruchtiger Sekt!
Der junge Mitarbeiter brachte die Menükarte auf die Terrasse Menü vom 30.04.17
und brachte unser 5-Gang Menü als fleischlose Variante ruckzuck auf den Punkt! Im Nachhinein waren 5-Gänge genau richtig – mehr hätte ich nicht geschafft.
Wie auch die kunstvolle Anrichte aller Speisen. Ich werde also nicht bei jedem Gang darauf hinweisen, die Bilder sprechen sicherlich für sich.
Wir zogen um ins Restaurant. Schlichte und feine Eleganz, sehr bequeme Bestuhlung (aufgepasst, Kollege Borgfelder!), angenehme Beleuchtung, die Tische in komfortablen Abständen. So auch die Akustik selbst später, als alle Tische belegt waren, angenehm.
Unser Gerolsteiner Mineralwasser, 0,75 l zu € 6,50 stand bereit, eine zweite Flasche folgte am Abend. Aufgrund der Autofahrt hielten wir uns bei der Weinwahl an die offenen Weine. Ich suchte uns einen trockenen Pinot blanc der bischöflichen Weingüter, Trier-Mosel, aus. 0,25 l zu € 14,50. Beim Probeschluck versicherte mir der Servicemitarbeiter, dies sei eine gute Wahl zu unserem Fischmenü. Ja, dies bestätigen wir gerne.
Es folgte hausgebackenes Vollkornbrot mit Nüssen und mit Früchten. Dazu Butter und Kräutercreme. Frisches Brot, Butter, Kräutercreme
Beim Brot musste ich mich schwer beherrschen nicht zu viel vorab zu essen.
Denn kurz darauf fand sich ein goldgelb gebackenes Wachtelei mit Kaviar vor uns ein. Statt Eierbecher standfest auf feinem Kartoffelpüree gesichert. Überraschungs-Wachtelei
Das Eigelb noch flüssig, so muss es sein. Wachtelei geöffnet
Die Spannung auf den weiteren Abend stieg.
Denn es folgte ein weiteres Amuse: Thunfischsashimi und Thunfischtatar. Das Tatar im Glas mit einem Wasabi-Kalbsfond-Schäumchen. Thunfischsashimi und Thunfischtatar
Wir wurden vorab darauf hingewiesen, das wenig Kalbfleisch enthalten ist. Eine wunderbare und harmonische Kombination.
Unser erster Gang: Die marinierte Gelbflossenmakrele in farbenprächtiger und geschmackvoller Begleitung. Gelbflossenmakrele, Gurke, Apfel, Joghurt
Beispielsweise ein Apfelsorbet oder ein gefrorenes Joghurtbällchen. Sushireistürmchen mit Gurke und für mich neu und besonders beeindruckend: Meeresträubchen. Detail: Meeresträubchen (Umibudo-Alge)
Hier musste ich bei der Servicedame nachfragen. Eine Alge. Die kleinen Perlen erinnerten von der Konsistenz an Kaviar.
Es folgte das zarteste und saftigste Stück Bachsaibling meines bisherigen Lebens. Elsässer-Bachsaibling
Absolut auf den Punkt, innen noch schön glasig. Dekoriert mit Forellenkaviar, Sprossen und jungem Blattspinat. Die dezente Würze durch den leicht gelierten Belotta-Schinkensaft absolut stimmig, den Eigengeschmack des Fisches nicht verfälschend.
Es folgte die Seezunge in zwei Schichten, dazwischen eine Schicht Morchel die sich auch im Sud wieder fand. Die Spargelköpfe mit unglaublichem Aroma. Das Steuselgut im Hintergrund mit feinem Algenaroma. Seezunge, Morchel, Spargel, Bärlauch
Unser abgewandelter Hauptgang: Kalbsfilet wurde durch Steinbuttfilet ersetzt. Dies harmonierte mit den Begleitern sehr gut. Unter dem Steinbutt fand sich eine zarte Pastaspirale. Weiterhin konfierte Kartoffel, rote Beete, junge Karotten, grüner Spargel, asiatische Pilze. Erstklassig. Steinbutt mit jungem Gemüse
Einziger Kritikpunkt: Diese Speise war leider schon recht weit abgekühlt. Dem aromatischen Genuss tat es aber wohl keinen Abbruch.
Als Pre-Dessert werden wir mit einer erfrischenden Kombination aus grünem Apfel, Joghurt und Koriander laut Ansage überrascht. Pre-Dessert: Grüner Apfel, Joghurt und Koriander
Dies in unterschiedlichen Texturen, Koriander kann ich nicht erschmecken und bin nicht traurig darüber.
Unser Dessert überrascht mit einer überdimensionalen Zuckerperle. Was verbirgt das hauchdünne perlmuttfarbene Kleid? Zuckerperle: Rhabarber, Verveine, Himbeere
Darunter verbarg sich ein luftiger Verbenenschaum, Himbeersorbet, dünnes Gebäck, Rhabarberstückchen und ein Rhabarberspiegel. Geöffnete Zuckerperle
Eine cremige marmorierte Schokoladenperle gesellte sich zur Zuckerperle. Und wieder allerlei Aromatisches und Feines drumherum.
Inzwischen gebe ich mich geschlagen und mein Mann freut sich, mir beim Dessert helfen zu dürfen!
Zum Abschluss entscheiden wir uns für einen Espresso und auch dieser kommt nicht einfach so daher. 5 süße Naschereien finden sich auf dem Schieferplättchen zum Espresso ein – keines hat überlebt! Espresso mit Petite fours
Unser Engländer verabschiedete sich herzlich von uns, begleitete uns zur Türe, fragte nochmals nach, ob wir zufrieden waren. Und ob wir gerne nochmal wieder kommen? Ja! Sehr gerne!
Fazit meines Mannes nachdem er zu Hause bemerkte, dass der Espresso mit € 2,80 berechnet wurde: „Dafür hätte ich noch 3 Espresso alleine wegen dem tollen Gebäck bestellt!“.
Mein Fazit:
Ein wunderbarer Gaumentanz in den Mai. Alle Speisen überzeugten bis ins kleinste Detail und wir sind begeistert, dass wir diese kunstvolle Küche erleben durften. Das hat uns beiden richtig viel und nachhaltig Freude bereitet.
Die Servicemitarbeiterin war sehr zurückhaltend freundlich. Auch zog sie bei jedem Wassernachschänken eine Wasserspur über die Tischdecke. Ich war froh, dass der junge und offenere Herr das Einschenken des feinen Weines übernahm. Aber das sind absolute Kleinigkeiten die keinen Einfluss auf unseren wunderschönen Abend hatten. Ansonsten waren beide mehr als aufmerksam, alle Speisen wurden ausführlich angesagt.
Während der angenehmen Wartezeiten wäre ich zu gerne stiller Beobachter in der Küche gewesen mit dem Vergnügen, das kreative Koch-Ehepaar kennenzulernen. Vielleicht klappt wenigstens das Kennenlernen beim nächsten Besuch.
Restaurant, Terrasse, Toiletten sind alle ebenerdig erreichbar. Also für Gehbehinderte geeignet und natürlich alles tadellos.
Kennt Ihr Neuhütten? Nicht?
Gerade noch in Rheinland-Pfalz gelegen, Kreis Trier-Saarburg, ca. 750 Einwohner.
Herrliche Natur, Wanderwege, Nationalpark UND: Ein Gourmetrestaurant mit 1 Stern.
Die Sache mit dem Stern war mir eigentlich gar nicht so bewußt. Ich entdeckte das Restaurant vor gut 2 Jahren im Internet, es interessierte mich und ich wunderte mich. Nur knappe 40 km und ca. 40 Minuten Fahrzeit von uns entfernt – aber in Idar-Oberstein noch nie was gehört vom „Goumettempel“. Im vergangenen Jahr mussten wir unsere Reservierung... mehr lesen
Le Temple
Le Temple€-€€€Restaurant, Hotel, Sternerestaurant065037669Saarstraße 2, 54422 Neuhütten
5.0 stars -
"GENUSS IN DEN MAI! Statt: „Tanz in den Mai“." PetraIOKennt Ihr Neuhütten? Nicht?
Gerade noch in Rheinland-Pfalz gelegen, Kreis Trier-Saarburg, ca. 750 Einwohner.
Herrliche Natur, Wanderwege, Nationalpark UND: Ein Gourmetrestaurant mit 1 Stern.
Die Sache mit dem Stern war mir eigentlich gar nicht so bewußt. Ich entdeckte das Restaurant vor gut 2 Jahren im Internet, es interessierte mich und ich wunderte mich. Nur knappe 40 km und ca. 40 Minuten Fahrzeit von uns entfernt – aber in Idar-Oberstein noch nie was gehört vom „Goumettempel“. Im vergangenen Jahr mussten wir unsere Reservierung
Im "Le Temple" in Neuhütten trifft Perfektion auf Tradition. Seit über 30 Jahren begeistert das Ehepaar Christiane Detemple-Schäfer und Oliver Schäfer Feinschmecker und verteidigt seinen Mchelin-Stern.
In Neuhütten bei Hermeskeil, knapp hinter der saarländischen Grenze, befindet sich ein bemerkenswertes Gourmetrestaurant, das viele Feinschmecker leider nicht im Blick haben. 1992 eröffneten Christiane Detemple-Schäfer und Oliver Schäfer "Le Temple du Gourmet" - mittlerweile heißt es nur noch "Le Temple". Ausrichtung und Anspruch der Küche sind unverändert. Auch der Michelin sieht das so. Seit 1994 bewertet er das Haus mit seiner "Küche voller Finesse" ununterbrochen mit einem Stern. Solch eine lange Tradition gibt es äußerst selten - der Weg dorthin lohnt sich. Mit unglaublichem Ehrgeiz und perfektionistischem Können bekochen die beiden ihre Gäste. "Sehr filigran und überaus präzise" kommentiert der Michelin ihren Stil. Angeboten werden ein Fünf- und ein Sieben-Gänger-Menü (EUR 165 bzw. EUR 195). Etwa alle sechs bis acht Wochen wchseln sie die Gerichte. Das große Sommer-Menü sah vor Kurzem noch so aus: Nach kreativen kleinen Grüßen aus der Küche begann es mit einer ganz vorzüglichen Gänselebervariation, gefolgt von einem butterzarten Bio-Ei mit Kaviar und passenden Zutaten - nicht nur eine Augenweide , sondern auch perfekt komponiert. Es folgten zwei Fischgänge: "knusprig gebratene Seezunge im Tramezzini-Brot" mit einer aufgeschäumten Bouillabaisse, mit Meeresspargel und Miesmuscheln abgerundet sowie perfekt gegartes Zanderfilet mitb gebratenen Pfifferlingen, dazu eine Crême aus Champignons mit Edamame-Bohnen. Das Reh im Hauptgang war ein weiterer geschmacklicher Höhepunkt. Käse, Predessert und Dessert vervollständigten das Ganze. Wahlweise können die Gänge mit denen des anderen Menüs ausgetauscht werden. In der Küche sitzt jeder Handgriff, das Par kann sich aufeinander verlassen, sie sind ein eingespieltes Team. Ein weiterer Koch wird schon lange nicht mehr gesucht. "Lieber nehmen wr weniger Gäste an, als Kompromisse einzugehen", meint die Chefin. Die Details finden ihren perfekte Platz. Schon der Anblick der Gerichte ist ein Genuss.
Mit einem Schmunzeln erzählen die beiden von ihrer Anfangszeit. Oliver Schäfer war erst 21 Jahre alt, als er und seine Gattin erstmals die große Auszeichnung, den M;ichelin-Stern, bekamen. Ein Gast wollte nicht glauben, dass er der chefkoch sei, und verlangte nach dem "richtigen" Chef. Seiner Gattin erging es nicht anders. Ein Gast wollte sie nicht auf dem Foto mit dem Sternekoch haben - ihm war nicht klar, dass sie gemeinsam Chef und Chefin in der Küche sind. Nach den Lehrjahren lernten sie sich in der Küche des legendären "Sonora" nahe Wittlich kennen und lieben. Dass ihr dortiger Chef keine "Liebelei" unter seinen Mitarbeitern wolte, erleichterte die Entscheidung, sich selbständig zu machen. Vater Detemple betrieb in Neuhütten ine Dorfgaststätte und bot den beiden an, sich in dem Anwesen zu etablieren. Und so geschah es; das war der Beginn ihrer anhaltenden Karriere als Sterne-Gastronomen. Bei der Auswahl ihrer Produkte fahren sie seit vielen Jahren eine klare Linie. Der Hauptlieferant ist "Rungis Express", die auf edle Produkte für die Spitzengastronomie spezialisiert sind. Zu Lieferantenbeziehungen in der Umgebung kam es nie so richtig, es war und ist einfach zu viel Aufwand. Rungis liefert reimal wöchentlich, so kann jederzeit reagiert werden, wenn die Ware mal nicht den strengen Anforderungen genügt. Der überaus sympathische Service liegt in den Händen von Schwester Dorothee Mader-Detemple und aktuell auch beim Sohn, der allerdings kurz vor seinem Studium steht.
(auszugsweise SZ vom 04.09.2025)
Im "Le Temple" in Neuhütten trifft Perfektion auf Tradition. Seit über 30 Jahren begeistert das Ehepaar Christiane Detemple-Schäfer und Oliver Schäfer Feinschmecker und verteidigt seinen Mchelin-Stern.
In Neuhütten bei Hermeskeil, knapp hinter der saarländischen Grenze, befindet sich ein bemerkenswertes Gourmetrestaurant, das viele Feinschmecker leider nicht im Blick haben. 1992 eröffneten Christiane Detemple-Schäfer und Oliver Schäfer "Le Temple du Gourmet" - mittlerweile heißt es nur noch "Le Temple". Ausrichtung und Anspruch der Küche sind unverändert. Auch der Michelin sieht das so. Seit... mehr lesen
Le Temple
Le Temple€-€€€Restaurant, Hotel, Sternerestaurant065037669Saarstraße 2, 54422 Neuhütten
stars -
"Le Temple" - ein Haus, zwei Köche, ein Stern ......." simba47533Im "Le Temple" in Neuhütten trifft Perfektion auf Tradition. Seit über 30 Jahren begeistert das Ehepaar Christiane Detemple-Schäfer und Oliver Schäfer Feinschmecker und verteidigt seinen Mchelin-Stern.
In Neuhütten bei Hermeskeil, knapp hinter der saarländischen Grenze, befindet sich ein bemerkenswertes Gourmetrestaurant, das viele Feinschmecker leider nicht im Blick haben. 1992 eröffneten Christiane Detemple-Schäfer und Oliver Schäfer "Le Temple du Gourmet" - mittlerweile heißt es nur noch "Le Temple". Ausrichtung und Anspruch der Küche sind unverändert. Auch der Michelin sieht das so. Seit
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Gerade noch in Rheinland-Pfalz gelegen, Kreis Trier-Saarburg, ca. 750 Einwohner.
Herrliche Natur, Wanderwege, Nationalpark UND: Ein Gourmetrestaurant mit 1 Stern.
Die Sache mit dem Stern war mir eigentlich gar nicht so bewußt. Ich entdeckte das Restaurant vor gut 2 Jahren im Internet, es interessierte mich und ich wunderte mich. Nur knappe 40 km und ca. 40 Minuten Fahrzeit von uns entfernt – aber in Idar-Oberstein noch nie was gehört vom „Goumettempel“. Im vergangenen Jahr mussten wir unsere Reservierung im Februar leider absagen.
Das Restaurant, 1992 eröffnet, erhielt breits 1994 seinen Stern. Christiane Detemple-Schäfer und ihr Mann Oliver Schäfer sind die kreativen Inhaber und ausgezeichneten Köche.
Ausgerechnet hier, im hunsrücker Schinderhannes-Hinterland, wo die Leute doch eigentlich nur mit mindestens 350 g ordentlichem Spießbraten, auf dem Buchenfeuer gebraten, überleben können. Auf die fußläufige Kundschaft darf man sicherlich zum Überleben nicht setzen. Klug also, dass im Haus auch die Übernachtung möglich ist. Ebenso ein separates Bistro mit einfacheren und günstigeren Preisen.
Für unseren ersten Besuch reservierte ich ca. 1 Woche vorher telefonisch unseren Tisch. Ich wußte bereits, dass man aus dem wechselnden Menü zwischen 5 Gängen (€ 104,00) bis 8 Gängen (€ 148,00) wählen darf, Fleisch und Fisch immer ausgewogen eingebunden. Bei der Reservierung fragte ich gleich, ob wir auch gegebenenfalls ohne Fleisch zurecht kommen – kein Problem, das bekommt die Küche hin.
Zur reservierten Zeit parkten wir vor dem Haus.
Der Servicemitarbeiter, wohl gebürtiger Engländer, begrüßte uns freundlich und begleitete uns ins Restaurant. Als erste Gäste des Abends durften wir uns noch einen Tisch aussuchen und wählten einen schönen Fensterplatz.
Die Abendsonne fiel noch wunderbar auf die Terrasse, so entschieden wir uns, dort den angebotenen Aperitif einzunehmen. Wir entschieden uns für einen trockenen Sekt den uns die weibliche Kollegin servierte.
Ich fragte nach, um welchen Sekt es sich handelt. Die Antwort „ein Englischer“ verunsicherte doch sehr. Vielleicht ein Missverständnis und sie dachte, wir fragten nach der Herkunft ihres Kollegen?
Abgerechnet wurde später der Riesling Sekt vom Weingut J. Rosch, Leiwen (Mosel) zu € 10,00 / Glas. Ein sehr feinduftend-fruchtiger Sekt!
Der junge Mitarbeiter brachte die Menükarte auf die Terrasse
und brachte unser 5-Gang Menü als fleischlose Variante ruckzuck auf den Punkt! Im Nachhinein waren 5-Gänge genau richtig – mehr hätte ich nicht geschafft.
Der erste Gruß aus der Küche wurde uns noch auf der Terrasse serviert. 3erlei Fingerfood und unglaublich, wie so viel Aroma in solch kleinen Häppchen bündeln konnte. Dies sollten wir an diesem Abend bei jedem Gang feststellen können!
Wie auch die kunstvolle Anrichte aller Speisen. Ich werde also nicht bei jedem Gang darauf hinweisen, die Bilder sprechen sicherlich für sich.
Wir zogen um ins Restaurant. Schlichte und feine Eleganz, sehr bequeme Bestuhlung (aufgepasst, Kollege Borgfelder!), angenehme Beleuchtung, die Tische in komfortablen Abständen. So auch die Akustik selbst später, als alle Tische belegt waren, angenehm.
Unser Gerolsteiner Mineralwasser, 0,75 l zu € 6,50 stand bereit, eine zweite Flasche folgte am Abend. Aufgrund der Autofahrt hielten wir uns bei der Weinwahl an die offenen Weine. Ich suchte uns einen trockenen Pinot blanc der bischöflichen Weingüter, Trier-Mosel, aus. 0,25 l zu € 14,50. Beim Probeschluck versicherte mir der Servicemitarbeiter, dies sei eine gute Wahl zu unserem Fischmenü. Ja, dies bestätigen wir gerne.
Es folgte hausgebackenes Vollkornbrot mit Nüssen und mit Früchten. Dazu Butter und Kräutercreme.
Beim Brot musste ich mich schwer beherrschen nicht zu viel vorab zu essen.
Denn kurz darauf fand sich ein goldgelb gebackenes Wachtelei mit Kaviar vor uns ein. Statt Eierbecher standfest auf feinem Kartoffelpüree gesichert.
Das Eigelb noch flüssig, so muss es sein.
Die Spannung auf den weiteren Abend stieg.
Denn es folgte ein weiteres Amuse: Thunfischsashimi und Thunfischtatar. Das Tatar im Glas mit einem Wasabi-Kalbsfond-Schäumchen.
Wir wurden vorab darauf hingewiesen, das wenig Kalbfleisch enthalten ist. Eine wunderbare und harmonische Kombination.
Unser erster Gang: Die marinierte Gelbflossenmakrele in farbenprächtiger und geschmackvoller Begleitung.
Beispielsweise ein Apfelsorbet oder ein gefrorenes Joghurtbällchen. Sushireistürmchen mit Gurke und für mich neu und besonders beeindruckend: Meeresträubchen.
Hier musste ich bei der Servicedame nachfragen. Eine Alge. Die kleinen Perlen erinnerten von der Konsistenz an Kaviar.
Es folgte das zarteste und saftigste Stück Bachsaibling meines bisherigen Lebens.
Absolut auf den Punkt, innen noch schön glasig. Dekoriert mit Forellenkaviar, Sprossen und jungem Blattspinat. Die dezente Würze durch den leicht gelierten Belotta-Schinkensaft absolut stimmig, den Eigengeschmack des Fisches nicht verfälschend.
Es folgte die Seezunge in zwei Schichten, dazwischen eine Schicht Morchel die sich auch im Sud wieder fand. Die Spargelköpfe mit unglaublichem Aroma. Das Steuselgut im Hintergrund mit feinem Algenaroma.
Unser abgewandelter Hauptgang: Kalbsfilet wurde durch Steinbuttfilet ersetzt. Dies harmonierte mit den Begleitern sehr gut. Unter dem Steinbutt fand sich eine zarte Pastaspirale. Weiterhin konfierte Kartoffel, rote Beete, junge Karotten, grüner Spargel, asiatische Pilze. Erstklassig.
Einziger Kritikpunkt: Diese Speise war leider schon recht weit abgekühlt. Dem aromatischen Genuss tat es aber wohl keinen Abbruch.
Als Pre-Dessert werden wir mit einer erfrischenden Kombination aus grünem Apfel, Joghurt und Koriander laut Ansage überrascht.
Dies in unterschiedlichen Texturen, Koriander kann ich nicht erschmecken und bin nicht traurig darüber.
Unser Dessert überrascht mit einer überdimensionalen Zuckerperle. Was verbirgt das hauchdünne perlmuttfarbene Kleid?
Darunter verbarg sich ein luftiger Verbenenschaum, Himbeersorbet, dünnes Gebäck, Rhabarberstückchen und ein Rhabarberspiegel.
Eine cremige marmorierte Schokoladenperle gesellte sich zur Zuckerperle. Und wieder allerlei Aromatisches und Feines drumherum.
Inzwischen gebe ich mich geschlagen und mein Mann freut sich, mir beim Dessert helfen zu dürfen!
Zum Abschluss entscheiden wir uns für einen Espresso und auch dieser kommt nicht einfach so daher. 5 süße Naschereien finden sich auf dem Schieferplättchen zum Espresso ein – keines hat überlebt!
Unser Engländer verabschiedete sich herzlich von uns, begleitete uns zur Türe, fragte nochmals nach, ob wir zufrieden waren. Und ob wir gerne nochmal wieder kommen? Ja! Sehr gerne!
Fazit meines Mannes nachdem er zu Hause bemerkte, dass der Espresso mit € 2,80 berechnet wurde: „Dafür hätte ich noch 3 Espresso alleine wegen dem tollen Gebäck bestellt!“.
Mein Fazit:
Ein wunderbarer Gaumentanz in den Mai. Alle Speisen überzeugten bis ins kleinste Detail und wir sind begeistert, dass wir diese kunstvolle Küche erleben durften. Das hat uns beiden richtig viel und nachhaltig Freude bereitet.
Die Servicemitarbeiterin war sehr zurückhaltend freundlich. Auch zog sie bei jedem Wassernachschänken eine Wasserspur über die Tischdecke. Ich war froh, dass der junge und offenere Herr das Einschenken des feinen Weines übernahm. Aber das sind absolute Kleinigkeiten die keinen Einfluss auf unseren wunderschönen Abend hatten. Ansonsten waren beide mehr als aufmerksam, alle Speisen wurden ausführlich angesagt.
Während der angenehmen Wartezeiten wäre ich zu gerne stiller Beobachter in der Küche gewesen mit dem Vergnügen, das kreative Koch-Ehepaar kennenzulernen. Vielleicht klappt wenigstens das Kennenlernen beim nächsten Besuch.
Restaurant, Terrasse, Toiletten sind alle ebenerdig erreichbar. Also für Gehbehinderte geeignet und natürlich alles tadellos.