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Für's Abendessen haben wir Sechs reserviert – im Gut Merödgen.
Das Ambiente *****
Gut Merödgen ist ein Gutshof aus uralten Zeiten, der heute ein Hotel und ein Restaurant beherbergt. Die Hofanlage liegt am Rande des Ortes Inden in der Merödgener Straße, nicht weit entfernt vom Großen Indemann, einem 36 Meter hohen Aussichtsturm in Menschenform. Aus dem Kopf des Indemanns überblickt man bei guter Sicht die Köln-Aachener Bucht.
Zum Restaurant im mächtigen dunkelroten Backsteinbau des ehemaligen Gutshofs gelangt man durch einen idyllisch gelegenen Biergarten, in dem wir uns nach unserer Wanderung im Sonnenschein niederlassen und das Flüssigkeitswanderdefizit auffüllen.Den ersten Durst gestillt, wechseln wir später ins teils rustikal, teils vornehm gestaltete Restaurant.
Blanke Holztische mit dunkelbraunen Stühlen mischen sich mit vornehm eingedeckten Tischen mit Stühlen mit Hussen. Einer rustikalen Bachsteinwand …
… steht eine Wand mit Fototapete gegenüber. Die abgebildeten Büchereihen gaukeln dem Auge Dreidimensionalität vor.
An der Wand gegenüber des Tresens steht ein selbstspielendes Piano, das dezent Hintergrundmusik liefert.
Für Licht im Gastraum sorgt unter anderem ein grazil gestalteter Leuchter.
Im Innenhof der Gutsanlage lädt eine Terrasse zum Verweilen ein.
Wir fühlen uns in diesem Ambiente sehr wohl. Volle fünf Sterne!
Der Service ****/*****
Zwei Herren umsorgen uns den Abend über. Der jüngere von beiden fügt sich mit seiner schwarzen Schürze in das Bild eines Serviceherrn ein, der ältere in Alltagskleidung eher nicht. Dennoch, beide machen ihren Job ohne Fehl und Tadel. Sie fragen nach, ob alles recht sei, ob es schmecke und geschmeckt habe. Die Art, wie sie die Speisen präsentieren, verrät dem Gast, dass sie ihr Handwerk gelernt haben. Beide sind freundlich und gastzugewandt. Und sie verstehen, den Gast zu verführen. Beim Dessert fragen sie nicht nach weiteren Wünschen, sondern der ältere Serviceherr präsentiert ein großes Silbertablett mit verführerisch präsentierten Desserts. Klar, dass der Gast dann eher zugreift als bei einer Frage nach Dessertwünschen. Fünf von uns Sechsen greifen später zu.
Wir haben Platz genommen, und schon überreicht uns der ältere der Serviceherrn die Getränke- und Speisekarten. Wenig später nimmt er die Getränke auf , lässt uns aber noch Zeit für die Speisenauswahl.
Der Service hat sich uns gegenüber freundlich, schnell und kompetent gezeigt. Er hat eine mehr als gute Bewertung mit viereinhalb Sternen verdient.
Essen und Getränke *****
Als Getränke für meine Angetraute notiert der ältere Serviceherr
• eine Flasche Apollinaris (0,75 l zu 6,50 €) und für mich
• ein Bitburger Pils (0,4 l zu 3,80 €).
Als Vorspeise wählt meine Liebste
• schaumige Brunnenkressesuppe mit Kräutercroutons (5,60 €) und ich eine
• Kraftbrühe mit Kräuterflädle (5,40 €).
Der freundliche Herr notiert als Hauptspeise für meine Frau
• Perlhuhn-Suprême mit Kirsch-Cassis-Jus, Babyspinat, Gnocchi (18,90 €) und für mich
• Tournedos vom Rinderfilet mit Portwein-Schalotte, gebratenen Waldpilzen und Kartoffel-Speck-Taler (26,80 €).
Unsere Wanderbrüder und -schwestern wählen bis auf einen Co-Wanderer die Brunnenkressesuppe als Vorspeise und das Perlhuhn und die Tournedos als Hauptspeisen. Ein Wanderbruder wählt als Hauptspeise
• Schnitzel vom Landschwein, in Butterschmalz gebraten, Preiselbeeren und Salat, mit Pommes Frites (15,40 €).
Nach unserer Bestellung warten wir nicht lange, bis der Gruß aus der Küche serviert wird.
Der jüngere Servicemitarbeiter serviert uns gekonnt warme kleine Brötchen dazu.
Die Oliven sind schmackhaft, die Kräuterbutter und der Kräuterquark sind gut und lecker zubereitet. Das Brot ist frisch und warm.
Wir warten nicht lange auf unsere Vorspeisen.
Die schaumige Brunnenkressesuppe mit Kräutercroutons ist weist eine angenehme, frische Würze und eine schöne grüne Farbe aus. Der oft rettichartige scharfe Geschmack kommt in dieser Frühlingssuppe nicht durch. Meine Frau lobt die schmackhafte, cremige Suppe mit viel Sahne – sehr sättigend.
Die Kraftbrühe mit Kräuterflädle lässt den Rindfleischgeschmack nicht vermissen. Sie ist reich an Pfannkuchenstreifen und schön heiß – eine wirklich schmackhafte Suppe.
Von den Suppen leicht gestärkt erwarten wir die Hauptspeisen, die uns die beiden Herren nach angemessener Zeit servieren.
Das Perlhuhn-Suprême besteht aus der Brust mit Haut und dem iunteren Teil eines Flügelknochens. Die Haut ist kross, das Fleisch zum Knochen hin zart und saftig mit feinem würzigen Geschmack. Die Spitze der Brust ist leider etwas trocken, was wohl der Intention des Kochs geschuldet ist, das Fleisch am Knochen auf jeden Fall durchgegart zu servieren.
Die Perlhuhnbrust liegt auf dem gut gewürzten Babyspinat. Der Jus füllt den Teller als Spiegel, ist herzhaft gewürzt mit dominanter herber Cassis-Note. Die Gnocchi sind in Butter knusprig gebraten und super lecker.
Um es kurz zu machen: Diese Tournedos gehören zu den am besten zubereiteten Fleischspeisen, die ich in den letzten Jahren gegessen habe. Sie sind butterzart und saftig, zartrosa wie gewünscht und nehmen es glatt mit den vorzüglichen Sous-vide-Zubereitungen auf, die meine Frau auf den Tisch bringt. Mein erster Eindruck ist wegen der Zartheit und des minimalen Röstrandes außerhalb des rosaroten Fleisches deshalb auch, dass die Tournedos sous-vide gegart worden sein könnten. Die Sauce ist bestens zubereitet und die Kartoffel-Speck-Taler machen ihrem Namen ebenfalls alle Ehre. Beim Verzehr dringt der Speckgeschmack durch.
So zufrieden und begeistert meine Frau und ich von unseren Speisen sind, so zufrieden sind auch unsere Wandergesellen. Auch der Wanderbruder mit dem Schnitzel vom Landschwein, in Butterschmalz gebraten, Preiselbeeren und Salat, mit Pommes Frites ist mit den zwei Schnitzeln auf seinem Teller hochzufrieden. Die Pommes frites sind so reichlich, dass er sie nicht alle schafft.
Der Service lässt uns Zeit bis zum Dessert. Einer meiner Wanderfreunde möchte Wein, ich biete ihm an, uns eine Flasche zu teilen. Wir wählen einen spanischen Weißwein von der Macabeo-Traube zu 18.- € für 0,7 l. Der Wein ist frisch,leicht und fruchtig und natürlich in einem Weinkühler passend gekühlt.
Es folgt der „Verkaufstrick" unserer Serviceherren. Der ältere präsentiert uns auf einem großen Silbertablett eine Ansammlung von kleinen Weckgläsern, allesamt gefüllt mit süßen Köstlichkeiten wie Marzipan-Mousse, Mousse au chocolat, Eierlikör-Mousse, einer Creme mit Erdbeeren und zwei weiteren Cremes, deren Bezeichnung ich nicht mehr parat habe.
Meine Frau wählt die
• Eierlikör-Mousse (2,50 €) und ich die
• Mousse au chocolat (ebenfalls 2, 50 €).
Auch unsere Wanderbrüder und -schwestern schlagen bis auf einen zu. Die süßen Sachen schmecken vorzüglich.
Auf die Käse-Variation mit Weintrauben, Walnussbrot und Camembert-Eis, die ich ursprünglich wählen wollte, verzichte ich wegen des sättigenden süßen Abschlusses nun allerdings. Das ist der Preis für den "Verkaufstrick".
Für meine Frau soll es schließlich noch ein
• Espresso (2,35 €)
sein.
Der Espresso ist schön heißund kräftig, wie er sein soll.
Die einhellige Meinung bei uns Sechsen ist: Wir haben sehr gut gegessen. Die Küche versteht ihr Handwerk. Volle fünf Sterne für Essen und Getränke sind angemessen.
Die Sauberkeit ****/*****
An der Sauberkeit gibt es nichts zu mäkeln. Der Gastraum ist sauber, Der Tisch, Bestecke und Geschirr ebenfalls makellos. Auch die Toiletten sind bestens gepflegt – sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette. Viereinhalb Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****/*****
Speisen und Getränke haben uns ausgezeichnet geschmeckt, und sie waren ausgezeichnet zubereitet. Der Service hat auch einen mehr als guten Job gemacht. Die Preise halten sich im Rahmen des Üblichen für diese Qualitätskategorie. Manche Preise sind etwas sportlich, so das Wasser zu 6,50 € oder der offene Wein, der im 0,2 l -Glas für 6,- € angeboten wird. Nichtsdestoweniger: Insgesamt bleibt es bei einem mehr als guten Preis-/Leistungsverhältnis, viereinhalb Sterne.
Das Fazit *****
Fünf Sterne als Fazit. Wir empfehlen das Gut Merödgen mit seiner schmackhaften Küche gerne weiter. Wir werden hier sicherlich wieder einkehren, erst recht im Sommer, wenn man auf der Terrasse oder im Biergarten sitzen kann. Auf den Indesee, von dessen Ufern das Gut Merödgen nicht mal einen Kilometer weit entfernt liegen wird, werden meine Frau und ich statistischer Erwartung entsprechend wohl nicht mehr blicken können.