Unverhofft kommt oft. Aus Freude über eine bestandene Prüfung meines Fräuleins, luden uns ihre Eltern zum Essen ein. Schön, dachte ich mir. Montags Abend haben zwar einige zu, aber nicht das Peperoncino. Mittags angerufen und schnell reserviert. Wunderbar!
Zu fünft fuhren wir dann mit dem PKW ins Parkhaus am Schillerplatz (1h ca. 2€). Wären wir nur alleine, hätten wir die Straßenbahn genommen. Die hält nämlich fast vor der Haustür. Die Freundin des Schwagers wartete bereits an der Haltestelle und wir gingen zusammen die paar Meter zum Lokal.
Heute waren die Tische vor dem Haus weggeräumt, mag sich bei dem ekligen wohl niemand draußen sitzen. Also rein in die gute Stube. Durch die Tür und einen Windfang und schon steht man in der kleinen, feinen Trattoria. Um die 25 Gäste haben hier innen Platz, 2/3 war schon belegt. Wir hingen unsere Jacken auf und setzten uns an den von Servicekraft- und Leiter Donato bezeigten Tisch. Dieser ist schon mit einer grünen Stoffserviette, welche auf einem grünen Tischset (ebenfalls Stoff) liegt, einem Satz Besteck, Wassergläsern, einer Pfeffermühle und einem Salzstreuer eingedeckt. Blumen oder Kerzen gibt es nicht. Wäre auch zu viel auf dem kleinen schweren Tisch aus dunklem Holz. Nicht dass er das nicht verkraften würde, aber platzmäßig nicht zumutbar. Wir setzten uns auf gut gepolstert Sessel, der Sitz in dunklem Leder, die Rückenlehne in einem blassen Orange. Diese Farben finden sich auch im Raum wieder, z. B. an den paar Bildern (Stillleben) an der hell-ockerfarbenen Wand. Es wirkt sehr gemütlich, solange es ruhig bleibt. Da das Lokal komplett besetzt war, redeten viele Menschen viel und laut…
Donato, einer von zwei Brüdern, die das Ristorante betreiben,begrüßte uns freundlich und brachte uns auch gleich die Karten. An den Wänden hängen auch schwarze Tafeln mit wechselnden Angeboten, welche ebenso draußen und auch auf der ersten Seite der Karte als Speisen „Aus Mamma’s Küche“ angeboten werden. Das liest sich auch alles sehr gut und würde mir als Auswahl schon reichen (siehe Foto). Die Standartkarte bietet so einiges aber nicht nur gewöhnliches. Drei oder vier Suppen, ein paar Vorspeisen (die üblichen Verdächtigen) und Salate, aber auch vier Carpaccio-Varianten nur mit Fisch. Überhaupt ist Fisch hier sehr stark vertreten. Ob mit Pasta oder Solo. Fast 30 Fischgerichte mit Dorade, Wolfsbarsch, Seezunge, Seeteufel, Schwertfisch, Tintenfisch, Muscheln oder Garnelen. Kaum vorstellbar ob das alles frisch ist. Aber es hat bisher immer wunderbar geschmeckt. Für Fleischliebhaber ist neben Kalb, Rind und Lamm besonders das Büffelfleisch zu erwähnen, welches aus Kalabrien oder Kampanien bezogen wird. Ebenso wie der original Büffelmozzarella. Auf Schweinefleisch wird hier verzichtet. Dazu gibt es noch einige Pastagerichte (in den kalten Monaten wird auf Wunsch auch im Parmesanlaib geschwenkt) und fünf Pizzen.
Die Weinauswahl begrenzt sich auf ein paar ausgesuchte Qualitäten aus Italien, vorzugsweise Kalabrien und Sizilien.
Wir durften also in Ruhe wählen, zwischendurch fragte Donato nur nach den Getränken. Diese wurden auch zügig serviert und das Wasser am Anfang eingegossen. Um die Getränke kümmert sich am Tresen ein schüchterner, junger Italiener, der auch mal hilft zu servieren. Größtenteils schmeißt Donato den Laden alleine, sein Bruder steht in der Küche.
Nachdem wir uns endlich einig waren, wer was isst und auch die letzte Speisekarte zu war, kam auch schon der Herr des Hauses um die Speiseauswahl aufzunehmen. Er bedankte sich, nahm die Karten und verschwand. Einen Gruß oder sonstige Kleinigkeiten vorweg gibt es hier leider immer noch nicht, was ich angesichts der stolzen Preise immer wieder bedauere. Nun gut.
Nach angenehmer Wartezeit kamen dann zeitgleich unsere Vorspeisen.
Bruschetta
Drei Scheiben Ciabatta, einseitig in Olivenöl angebraten, so wie ich es liebe. Darauf gut abgeschmeckte Tomaten mit (diesmal weniger) Zwiebeln. Fehlte nur etwas Basilikum. „Verziert“ wurde das Gericht mit Balsamicocreme. Ansonsten aber gute 3* wert.
Gemischte Antipasti
Darauf befanden sich Tomaten (Büffel-)Mozzarella, auch hier ohne Basilikum, Vitello Tonato, dünnes Kalbfleisch überdeckt mit einer Thunfischcréme und ein paar Kapern beworfen, dann noch wunderbar aromatisches Carpaccio di Manzo, serviert mit Rucola und Parmesanspänen und noch ein paar Scheiben gebratener Aubergine. Da ich nur das Carpaccio probierte kann ich auch nur das Urteil meiner Nachbarn weiter geben - saulecker
Jakobsmuscheln in Safransoße
Geschmacklich ohne Kritik, schön kross angebraten mit glasige Kern, dezent aber gut gewürzt, dazu eine leichte Soße mit ein wenig Safran. Aber für die vier kleinen Müschelchen 14€ abzurufen finde ich dreist. Wenn ich nach dem Geschmack gehe klare 4*, so aber nur 3,5*!
Wir waren dann fürs erste satt, das Abräumen dauerte etwas. Die restlichen hungrigen Gäste mussten auch erst mal verköstigt werden. Also philosophierten wir über unsere Weine. Unser Gastgeber an diesem Abend wählte einen Nero D‘Avola aus Sizilien. Ein erwartungsgemäß kräftiger Roter mit viel Gerbstoffen und deutlich Holzeinsatz. Aber trotzdem lecker. Ich wählte einen Melisseo, feiner roter aus Kalabrien, fruchtig, würzig aber immer noch genug Rückgrat! Ein Wein der Spaß macht. Für mich die bessere Wahl. Dazu natürlich San Pellegrino (5,50€).
Eine halbe Stunde später kamen dann unsere Hauptgänge.
Fritto Misto
Dieses Gericht hatte mein Fräulein schon im Sommer vor sich. Heute ihr Vater. Damals wie heute mit Rosmarinkartoffeln und Gemüse. Geschmeckt hat es gut, mengenmäßig eher enttäuschend. Auch diesmal nicht viel besser.
Spaghetti mit Meeresfrüchten
Ordentliche Portion Nudeln mit allerlei Muscheln und Garnelen (ungeschält). Dazu ein paar Tomaten in würziger Soße.
Spaghetti Mare
Sieht fast gleich aus, nur sind keine Muscheln oder Garnelen, sondern Seeteufel und Schwertfisch auf dem Teller. Ansonsten wie oben.
Gegrillter Tintenfisch
Auch hier eine überschaubare Portion. Aber das was auf dem Teller lag war ordentlich zubereitet. Der Tintenfisch kurz angegrillt, war er so zart und gut zu essen. Ein paar Kartoffeln und etwas Gemüse bedeckten die weißen Stellen auf dem Teller. Als Deko gab es noch ein Achtel Zitrone… 3,5*
Lasagne
Hier mal eine großzügige Portion in einer sehr heißen Schale, herrlich duftend. Und geschmeckt muss es auch haben, das Porzellan ging leer in die Küche zurück.
Kalbsleber venezianisch
Gut gewählt habe ich. Ein wunderbares Gericht. Die Leber in Streifen geschnitten, kurz angebraten, kam sie noch rosa und sehr zart an den Tisch. Dazwischen schön geschmorte Zwiebeln in einer kräftigen Weißweinsoße und etwas Salbei. Es war ein Gedicht! Die drei Rosmarinkartöffelchen waren leider schon etwas abgekühlt, konnten aber überzeugen. Das bunte Gemüse bestand aus (natürlich kaltem) Spinat, Möhren (al dente), Blumenkohl, Brokkoli und Zucchini (auch nur lau…) Etwas Salz musste ich nachgeben, es war okay. Aber aufgrund der perfekten Leber gerne 4*
Nach dem Essen wurde diesmal zügiger abgeräumt, immer mit der Frage ob er Abräumen darf und ob alles recht war. Wir bestellten noch eine Rotwein (wurde im Glaskännchen serviert und am Tisch eingegossen), ein Weizen und Wasser nach, ebenso einen doppelten Espresso. Donato durfte uns auch noch mal die Dessertkarte bringen. Man war nicht wirklich satt… Die Süßspeisen kamen dann auch pronto…
Tiramisu
Mal wieder. Das gibt es immer bei meiner besseren Hälfte. Und ich mag es überhaupt nicht. Aber wenn ich ihrem Urteil Glauben schenken darf ist es mindestens 4,5* wert.
Tartufo Nero
Feinstes Eis, von der Kosistenz her zu urteilen ein Fertigprodukt. Aber geschmeckt hat es hervorragend! Sehr schöne Schokoladennote, schöner Kern mit Milcheis, das ganze gewälzt in Kakaopulver und dann geviertelt. Mittendrin ein wenig Sahne und herum lecker Sößchen aus roten Beeren. Für mich ein schöner Abschluss und gerne 4* wert.
Tartufo Bianco
Das Gleiche gibt es auch in Weiß! Wird wohl genauso geschmeckt haben ;-)
Dolci della casa
Ein gemischter Dessertteller mit Tiramisu, Tartufo Nero und Panna Cotta. Garniert mit diversen Soßen. Sah verführerisch aus und der Teller war auch verdächtig schnell leer ;-)
Wir waren satt, relativ glücklich und auch gut gelaunt. Hatte zu Haus ja auch schon eine Flasche Sekt verputzt. Die Rechnung kam mit einem freundlichen Bitte und einer Visitenkarte, für uns sechs schlugen 210€ zu Buche. (drei Vorspeisen, sechs Hauptgänge, vier Desserts, fünf Weine, drei Biere, zwei Flaschen Wasser, ein dop. Espresso)
Fazit:
Im Nachhinein, betrachtet man es mengenmäßig als Menu mit drei Gängen, sind wir gut satt aber nicht überfressen dort raus. Einzig der Preis der einzelnen Speisen gilt zu überdenken. Daher sehe ich das PLV diesmal nur bei 3*. Die Qualität der Speisen hat 4* verdient, auch wenn ein paar Kleinigkeiten noch verbesserungswürdig sind. Donato als Alleinherrscher im Service bekommt diesmal wieder gute 4*, war er doch zuletzt eher verhalten und zu professionell. An der Sauberkeit gibt es nichts auszusetzen. Tisch und Gastraum tadellos, die Toiletten riechen nicht, das Wasser ist warm. 5*
Trotz allem ist die Trattoria Peperoncino meiner Meinung nach konkurrenzlos, wenn man das Gesamtpacket betrachtet. Es bleibt auf Grund des Angebots mein Lieblingsitaliener in Mainz!
Trattoria Peperoncino
Unverhofft kommt oft. Aus Freude über eine bestandene Prüfung meines Fräuleins, luden uns ihre Eltern zum Essen ein. Schön, dachte ich mir. Montags Abend haben zwar einige zu, aber nicht das Peperoncino. Mittags angerufen und schnell reserviert. Wunderbar!
Zu fünft fuhren wir dann mit dem PKW ins Parkhaus am Schillerplatz (1h ca. 2€). Wären wir nur alleine, hätten wir die Straßenbahn genommen. Die hält nämlich fast vor der Haustür. Die Freundin des Schwagers wartete bereits an der Haltestelle und wir... mehr lesen
4.0 stars -
"Es ist und bleibt mein Lieblingsitaliener in Mainz" NoluxTrattoria Peperoncino
Unverhofft kommt oft. Aus Freude über eine bestandene Prüfung meines Fräuleins, luden uns ihre Eltern zum Essen ein. Schön, dachte ich mir. Montags Abend haben zwar einige zu, aber nicht das Peperoncino. Mittags angerufen und schnell reserviert. Wunderbar!
Zu fünft fuhren wir dann mit dem PKW ins Parkhaus am Schillerplatz (1h ca. 2€). Wären wir nur alleine, hätten wir die Straßenbahn genommen. Die hält nämlich fast vor der Haustür. Die Freundin des Schwagers wartete bereits an der Haltestelle und wir
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Trattoria Peperoncino
Besucht am 10.06.2014
Trattoria Peperoncino
Das Peperoncino ist sowas wie mein Lieblingslokal in Mainz. Gemütlich, freundlich und immer besondere Angebot. Daher auch meine zweite Bewertung hier innerhalb von 18 Monaten. Die Trattoria (im eigentlichen Sinne dann doch eher Ristorante) liegt in unmittelbarer Nähe zum Schillerplatz, und somit für uns ideal per Straßenbahn zu erreichen. Mit Parkplätzen sieht es eher bescheiden aus, in direkter Nähe gibt es nicht viele, am besten das Parkhaus „Schillerplatz“ nutzen (fünf Minuten).
Das Lokal liegt gemütlich in einer Nebengasse, in der nicht allzu viel Laufkundschaft vorbeikommt. Hier geht man eher gezielt hin. Einige Tafeln mit Saisonangeboten sollen die Lust schüren um einen Schritt näher zum Lokal wagen. Auf mich wirkt das schon, werden hier Speisen offeriert, wie man sie so vielleicht nur bei zwei weiteren Italienern in Mainz finden würde. (siehe Foto „aus Mammas Küche“)
Seit meiner Rezession im November 2012 waren wir noch dreimal dort. Geändert hat sich nix, das Essen immer zwischen gut und sehr gut. Neben den saisonalen Angeboten bietet die doch sehr umfangreiche Karte überraschend viel Fisch (Dorade, Wolfsbarsch, Seezunge…), der gebraten, gegrillt (am Stück, und am Tisch zerlegt) oder in einigen Pastavarianten. Ebenso gibt es Carpaccio-Variationen (oder von mir aus auch Pescaccio) vom Lachs, Schwertfisch und Pulpo. Eine ganze Seite der Karte enthält Salate sowohl in Vorspeisen- als auch in Hauptspeisengröße. Pasta in üblicher Form, aber auch frische.
Bei den Fleischgerichten dominieren Kalb, Rind und Lamm (kein Schwein!), als Besonderheit wird italienisches Büffelfleisch angeboten, welches ich aber leider noch nicht probiert habe. Neben fünf oder sechs Pizzen, welche ich ebenfalls nicht kenne, gibt es abschließend noch ein paar Dolci, welche die Klassiker der italienischen Patisserie wiedergeben (Tartufo Nero e Bianco, Zabaione (ab zwei Personen), Cassata alla siciliana und natürlich Tiramisu.)
Wir hatten reserviert, was ich nur empfehlen kann, ist es doch meist gut besucht. Kaum das Lokal betreten, begrüßte uns Donato Stolfi sehr freundlich, einer von zwei Brüdern, welche die Trattoria betreiben. Bruder Antonio zeigt sich für die Küche verantwortlich. Im Service noch ein weiterer junger Italiener, anständig, aufmerksam aber auch ein wenig schüchtern, fällt ihm die deutsche Sprache nicht sehr leicht. Im Inneren des Lokals stehen dunkle kleine (Bistro-)Tische, ohne Tischdecke aber mit Platzsets, eingedeckt mit Besteck, grünen Papierservietten der besseren Sorte, ebenso warten schon Salzstreuer und Pfeffermühle. Relativ eng sitzen hier knapp 40 Personen auf gut gepolsterten Stühlen. Die blass gehaltenen Wände zieren Gemälde italienischer Landschaften, eben typisch für solch Ristorante, aber nie kitschig wirkind.
Aufgrund des (noch) schönen Wetters wählten wir einen Zweiertisch draußen. Dort finden ca. 25 Personen Platz, umgeben von grünen Hecken, welche in Pflanzkübeln wachsen. Hier sind die kleinen Tische mit einer Art Wachstischdecke verhüllt, die Rattanstühle mit Sitzkisten gepolstert, was das Sitzen sehr bequem macht. Eingedeckt wie Innen, nur liegt hier das Besteck auf Tellern bereit.
Donato bringt uns flott die Karte und wir dürfen wählen. Noch kurz der Hinweis, die außen anstehenden Angebote finden sich in der Karte auf der ersten Seite „aus Mamma’s Küche“, wählen wir dann mit genügend Zeit Vor- und Hauptspeisen. Zwischenzeitlich die Frage nach Getränken und so orderten wir eine Flasche San Pellegrino (5,50€) und zweimal Prosecco (á 4,40€) der sehr gut war. Spritzig mit feiner Frucht, das ideale bei 33 Grad im Schatten. Das Wasser wird von der jungen Aushilfe am Tisch geöffnet und in die sauberen Gläser gegossen. Danach war selber einschenken angesagt. Macht aber nix, ich bin ja schon groß… Mit dem Wein wollte ich noch ein wenig Zeit, die Auswahl ist zwar klein, aber die ausschließlich italienischen Gewächse werden gut in der Karte beschrieben und man kann sich auch darauf verlassen. Die Preise sehr anständig. (offene Weine 0,2 für 4,90€)
Während wir also auf die bestellten Vorspeisen warteten, war ein Großteil der anwesenden 16 Gäste bereits am kauen. Ich studierte noch die Weine, welche ich dann für die Hauptgänge auswählte. Einen Gruß aus der Küche oder ähnliches gibt es hier nicht, gab es bisher auch nie wenn wir da waren. Finde ich etwas schade, aber watt soll’s…
Die Vorspeisen kamen dann auch recht schnell:
Bruschetta (4,50€)
Drei Scheiben getoastetes Ciabatta, mit gutschmeckenden, aromatischen Tomaten, angemacht mit Öl, Salz und Pfeffer, etwas Frühlingszwiebel und leider, Zwiebeln. Ich mag das nicht wirklich dazu, meinem Fräulein hat‘s geschmeckt, und das ist mal die Hauptsache J Ich kann da nur 3* geben. Ohne Zwiebeln wären es deren 4. Geschmackssache…
Carpaccio di Vitello al Tartufo (15,50€)
Hauchdünne Kalbsfiletscheiben, garniert mit Würfeln von grüner, gelber und roter Paprika, Stangensellerie, ein wenig Rucola und Spänen vom Parmigiano Reggiano. Darüber geträufelt bestes Olivenöl. Salzen und Pfeffern musste ich selbst. Der Clou obenauf, zwei Spiegeleier von der Wachtel, gebraten in Trüffelbutter. Eines musste ich abgeben das andere war fein J. Anfangs hatte ich meine Probleme mit dem Fleisch. Es war noch sehr kalt und daher ohne Aroma. Auch machte es einen wässrigen Eindruck. Der Verdacht liegt nahe, dass es im Froster ruhte und schnell auftauen musste. Doch je mehr ich probierte und aß, schmeckte es besser. Das warme Wetter tat sein übriges und am Ende war ich fast traurig, dass es alle war. Die Bewertung fällt mir somit schwer. Konsistenz des Fleisches fragwürdig, nicht gewürzt, und Paprika, die noch lebt mag ich nicht, ist aber subjektiv zu bewerten. Bei anständiger Fleischtemperatur und nachhelfen beim Würzen war es doch mehr als essbar…
Ich einige mich mit mir auf 3*, wobei 4,5 drin gewesen wären. Schade.
Je später der Abend umso ungemütlicher das Wetter. Dunkle Wolken zogen auf, und ein vermeintliches Donnern stellte sich als Pink Floyds „Another brick in the wall“ heraus. Auf dem Schillerplatz gab eine „Mainzer Guggenmusikkapelle“ den Klassiker zum Besten, mit ordentlich Schlagwerk und Bläsern. Donato schaute zum Himmel und prophezeite uns, in weniger als einer Stunde gäbe es Regen. Er sollte Recht behalten…
Mich verschlug es kurzer Hand auf die Toiletten, die im hinteren Teil des Lokals liegen. Da gibt es nix zu meckern, es riecht ordentlich, Papierhandtücher erfüllen ihren Zweck nachdem mit Seife und warmem Wasser die Hände gewaschen wurden. Für vierbeinige Gäste steht dort ein Wassernapf bereit.
Kurz nachdem wir beide den Prosecco leer hatten, kamen dann auch die gewünschten Weine. Ein Scaia I.G.T. aus Venetien, der mit seinem sehr fruchtigen, fast blumigen Bouquet aufwartete und leichte Zitrusaromen offenbarte. Mein Etna Bianco D.O.C. aus Sizillien war ein wenig verhaltener den Duft betreffend, hatte aber mehr Körper und Kraft. Beide Weine kamen in schönen, großen Gläsern zu je 4,90€ für 0,2l.
Noch bevor die Hauptspeisen dann kamen, öffnete der Maestro die Markise, sodass wir auf jedem Falle im Trockenen saßen. Dann wurde das Essen serviert:
Fritto Misto (18,50€)
Laut Karte mit Rosmarinkartoffeln und Gemüsen, wollte das Fräulein lieber einen Beilagensalat, was auch ohne Probleme und gerne so akzeptiert wurde. Der Salat sah frisch und knackig aus, diverse Blattsalate, rote Zwiebeln und gehobelte Möhren. Dazu ein gutes Dressing. Die Kartoffeln durchschnittlich, ohne Farbe aber in Ordnung. Die Hauptakteure waren gebratene Garnelen, die mir zur Freude überlassen wurden, geschält und gesäubert, sehr gut gebraten, schön im Biss und überhaupt nicht trocken. Dazu gab es in Mehl gewendete und dann frittierte Ringe vom Tintenfisch, lecker, weich und gut zu essen. Daneben wälzten sich noch drei Sardinen (im Ganzen) in ein wenig Öl, ebenso Seeteufel und Schwertfisch, der ein neuer Liebling meiner Gegenüber werden könnte. Angesicht der Einfachheit und der doch überschaubaren Menge gebe ich hier nur 4*, ich möchte aber noch mal betonen das es handwerklich sehr gut gemacht war und es wirklich gut schmeckte. Aber für 18,50€ erwarte ich ein wenig mehr auf dem Teller…
Tortelloni al Gambero (15,50€)
Sechs Stück große Teigtaschen, die als frisch angeboten wurden (und auch waren), serviert laut Karte in Weißweinsoße mit grünem Wildspargel und Cocktailtomaten. Ob der Spargel wild war sei mal dahin gestellt. Zumindest hatte er an manschen Stellen noch sehr viel Biss L. Die Weißweinsoße war für Weißwein sehr rot, war es doch mehr eine dünne Tomatensoße mit weinigem Aroma, die aber durchaus schmeckte und gut passte. Die erste Cocktailtomate hatte wohl etwas gegen mich, platzte sie beim Anschneiden auf, und verschönerte somit mein Hemd die Hose. Hätte ich doch mal auf Mutti gehört, die immer sagte, nimm die Serviette, dafür sei da… Die anderen Drei wurden dann ganz verspeist. Da kenn ich nix… und ich mag kleine Tomaten, mit ein wenig Temperatur, die wie diese, auch noch ein tolles Aroma haben. Die Tortellini selbst hatten eine ordentliche Füllung, die leider ein wenig trocken geriet. Der Parmesan doch eher dominant neben Ricotta, den Garnelen und rotem Gemüse welches ich nicht erkannte (vielleicht Peperoni / Paprika?). Der Preis fand ich angemessen und die schön bissfesten Nudeln wären mir 4* wert gewesen, aber der harte, grüne Spargel vermieste mir ein wenig den Genuss. Daher nur 3,5*
Zwischendurch fragte uns Donato immer wieder ob es recht sei, und auch sein junger Kollege fragte nach Getränken, nachdem mein Wein das erste Mal leer war. Wir bestellten nach und wünschten auch noch mal die Karte zwecks Nachtischs. Wir bestellten und kurz darauf begann es zu regnen.
Die Beiden vom Service deckten die freien, im Regen stehenden Tische ab, (es war zwar nicht viel was von oben kam) und einige Gäste zogen um in den Innenraum. Wir saßen ja trocken unter der Markise. Nebenbei wurde am Nachbartisch eine gegrillte Seezunge vor den Augen der Gäste vorgelegt und dann filetiert. Die sah nicht nur gut aus, roch auch gut. Wurde Zeit, dass der Nachtisch kommt…
Tiramisu (6,50€)
Ist nicht mein Dessert, meine Freundin liebt es, und das war ihrer Meinung nach sehr gut. 4,5 * außer Konkurrenz. Der Löffelbisquit war mir zu sehr mit Café getränkt. Die Créme aber locker und nicht zu schwer. Dazu ein Klecks Sahne den keiner braucht, optisch aber gut daher kommt. Ebenso die Soßen aus Schoki und Erdbeer.
Tartufo Nero (5,50€)
Ich weiß nicht ob das hausgemacht war, dafür erinnerter die Konsistenz des Eises zu sehr an ein Fertigprodukt. Aber geschmeckt hat es hervorragend! Sehr schöne Schokoladennote, schöner Kern mit Milcheis, das ganze gewälzt in Kakaopulver und dann geviertelt. Mittendrin ein wenig Sahne und die Soßen wie beim Tiramisu. Für mich ein schöner Abschluss und gerne 4* wert.
Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen, und ich bat um Il Conto. Es dauerte einen Moment und die Aushilfe legte sie mir vor. Mit etwas Trinkgeld bezahlte ich bar, was auch dankend angenommen wurde. Unsere Straßenbahn kam, nur nicht mehr der Chef um uns zu verabschieden, was er sonst immer gemacht hatte. Schade. Aber warten wollten wir auch nicht mehr…
Fazit:
Heute ist Waschtag. Eingetrocknete Tomaten sind hartnäckig J…
Nein, der Besuch hat mal wieder gezeigt, dass es hier schmeckt, wenn auch hier und da eine Kleinigkeit besser sein könnte. Aber gestern war es sehr heiß und drückend und ich kenne das Gefühl dann in der Küche zu stehen. Von daher bin ich gnädig und gebe wie beim letzen Mal 4 * für das Essen. Dem Service muss ich leider einen Stern abziehen, war die Begrüßung und das Umsorgen vor und während des Essen vorbildlich, doch zum Ende hin war es vorbei mit der Aufmerksamkeit. Die 4* sind aber immer noch als sehr gut zu verstehen. Am Ambiente (4*) gibt es nix zu meckern, außer vielleicht dass man drinnen doch etwas eng sitzt, draußen an der frischen Luft aber sehr angenehm trotz hoher Temperaturen. An der Sauberkeit gibt es nix zu bemängeln. PLV sehe ich bei 4*.
Wir kommen wieder.
Trattoria Peperoncino
Das Peperoncino ist sowas wie mein Lieblingslokal in Mainz. Gemütlich, freundlich und immer besondere Angebot. Daher auch meine zweite Bewertung hier innerhalb von 18 Monaten. Die Trattoria (im eigentlichen Sinne dann doch eher Ristorante) liegt in unmittelbarer Nähe zum Schillerplatz, und somit für uns ideal per Straßenbahn zu erreichen. Mit Parkplätzen sieht es eher bescheiden aus, in direkter Nähe gibt es nicht viele, am besten das Parkhaus „Schillerplatz“ nutzen (fünf Minuten).
Das Lokal liegt gemütlich in einer Nebengasse, in... mehr lesen
4.0 stars -
"Nette Trattoria mit feiner Karte" NoluxTrattoria Peperoncino
Das Peperoncino ist sowas wie mein Lieblingslokal in Mainz. Gemütlich, freundlich und immer besondere Angebot. Daher auch meine zweite Bewertung hier innerhalb von 18 Monaten. Die Trattoria (im eigentlichen Sinne dann doch eher Ristorante) liegt in unmittelbarer Nähe zum Schillerplatz, und somit für uns ideal per Straßenbahn zu erreichen. Mit Parkplätzen sieht es eher bescheiden aus, in direkter Nähe gibt es nicht viele, am besten das Parkhaus „Schillerplatz“ nutzen (fünf Minuten).
Das Lokal liegt gemütlich in einer Nebengasse, in
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Unverhofft kommt oft. Aus Freude über eine bestandene Prüfung meines Fräuleins, luden uns ihre Eltern zum Essen ein. Schön, dachte ich mir. Montags Abend haben zwar einige zu, aber nicht das Peperoncino. Mittags angerufen und schnell reserviert. Wunderbar!
Zu fünft fuhren wir dann mit dem PKW ins Parkhaus am Schillerplatz (1h ca. 2€). Wären wir nur alleine, hätten wir die Straßenbahn genommen. Die hält nämlich fast vor der Haustür. Die Freundin des Schwagers wartete bereits an der Haltestelle und wir gingen zusammen die paar Meter zum Lokal.
Heute waren die Tische vor dem Haus weggeräumt, mag sich bei dem ekligen wohl niemand draußen sitzen. Also rein in die gute Stube. Durch die Tür und einen Windfang und schon steht man in der kleinen, feinen Trattoria. Um die 25 Gäste haben hier innen Platz, 2/3 war schon belegt. Wir hingen unsere Jacken auf und setzten uns an den von Servicekraft- und Leiter Donato bezeigten Tisch. Dieser ist schon mit einer grünen Stoffserviette, welche auf einem grünen Tischset (ebenfalls Stoff) liegt, einem Satz Besteck, Wassergläsern, einer Pfeffermühle und einem Salzstreuer eingedeckt. Blumen oder Kerzen gibt es nicht. Wäre auch zu viel auf dem kleinen schweren Tisch aus dunklem Holz. Nicht dass er das nicht verkraften würde, aber platzmäßig nicht zumutbar. Wir setzten uns auf gut gepolstert Sessel, der Sitz in dunklem Leder, die Rückenlehne in einem blassen Orange. Diese Farben finden sich auch im Raum wieder, z. B. an den paar Bildern (Stillleben) an der hell-ockerfarbenen Wand. Es wirkt sehr gemütlich, solange es ruhig bleibt. Da das Lokal komplett besetzt war, redeten viele Menschen viel und laut…
Donato, einer von zwei Brüdern, die das Ristorante betreiben,begrüßte uns freundlich und brachte uns auch gleich die Karten. An den Wänden hängen auch schwarze Tafeln mit wechselnden Angeboten, welche ebenso draußen und auch auf der ersten Seite der Karte als Speisen „Aus Mamma’s Küche“ angeboten werden. Das liest sich auch alles sehr gut und würde mir als Auswahl schon reichen (siehe Foto). Die Standartkarte bietet so einiges aber nicht nur gewöhnliches. Drei oder vier Suppen, ein paar Vorspeisen (die üblichen Verdächtigen) und Salate, aber auch vier Carpaccio-Varianten nur mit Fisch. Überhaupt ist Fisch hier sehr stark vertreten. Ob mit Pasta oder Solo. Fast 30 Fischgerichte mit Dorade, Wolfsbarsch, Seezunge, Seeteufel, Schwertfisch, Tintenfisch, Muscheln oder Garnelen. Kaum vorstellbar ob das alles frisch ist. Aber es hat bisher immer wunderbar geschmeckt. Für Fleischliebhaber ist neben Kalb, Rind und Lamm besonders das Büffelfleisch zu erwähnen, welches aus Kalabrien oder Kampanien bezogen wird. Ebenso wie der original Büffelmozzarella. Auf Schweinefleisch wird hier verzichtet. Dazu gibt es noch einige Pastagerichte (in den kalten Monaten wird auf Wunsch auch im Parmesanlaib geschwenkt) und fünf Pizzen.
Die Weinauswahl begrenzt sich auf ein paar ausgesuchte Qualitäten aus Italien, vorzugsweise Kalabrien und Sizilien.
Wir durften also in Ruhe wählen, zwischendurch fragte Donato nur nach den Getränken. Diese wurden auch zügig serviert und das Wasser am Anfang eingegossen. Um die Getränke kümmert sich am Tresen ein schüchterner, junger Italiener, der auch mal hilft zu servieren. Größtenteils schmeißt Donato den Laden alleine, sein Bruder steht in der Küche.
Nachdem wir uns endlich einig waren, wer was isst und auch die letzte Speisekarte zu war, kam auch schon der Herr des Hauses um die Speiseauswahl aufzunehmen. Er bedankte sich, nahm die Karten und verschwand. Einen Gruß oder sonstige Kleinigkeiten vorweg gibt es hier leider immer noch nicht, was ich angesichts der stolzen Preise immer wieder bedauere. Nun gut.
Nach angenehmer Wartezeit kamen dann zeitgleich unsere Vorspeisen.
Bruschetta
Drei Scheiben Ciabatta, einseitig in Olivenöl angebraten, so wie ich es liebe. Darauf gut abgeschmeckte Tomaten mit (diesmal weniger) Zwiebeln. Fehlte nur etwas Basilikum. „Verziert“ wurde das Gericht mit Balsamicocreme. Ansonsten aber gute 3* wert.
Gemischte Antipasti
Darauf befanden sich Tomaten (Büffel-)Mozzarella, auch hier ohne Basilikum, Vitello Tonato, dünnes Kalbfleisch überdeckt mit einer Thunfischcréme und ein paar Kapern beworfen, dann noch wunderbar aromatisches Carpaccio di Manzo, serviert mit Rucola und Parmesanspänen und noch ein paar Scheiben gebratener Aubergine. Da ich nur das Carpaccio probierte kann ich auch nur das Urteil meiner Nachbarn weiter geben - saulecker
Jakobsmuscheln in Safransoße
Geschmacklich ohne Kritik, schön kross angebraten mit glasige Kern, dezent aber gut gewürzt, dazu eine leichte Soße mit ein wenig Safran. Aber für die vier kleinen Müschelchen 14€ abzurufen finde ich dreist. Wenn ich nach dem Geschmack gehe klare 4*, so aber nur 3,5*!
Wir waren dann fürs erste satt, das Abräumen dauerte etwas. Die restlichen hungrigen Gäste mussten auch erst mal verköstigt werden. Also philosophierten wir über unsere Weine. Unser Gastgeber an diesem Abend wählte einen Nero D‘Avola aus Sizilien. Ein erwartungsgemäß kräftiger Roter mit viel Gerbstoffen und deutlich Holzeinsatz. Aber trotzdem lecker. Ich wählte einen Melisseo, feiner roter aus Kalabrien, fruchtig, würzig aber immer noch genug Rückgrat! Ein Wein der Spaß macht. Für mich die bessere Wahl. Dazu natürlich San Pellegrino (5,50€).
Eine halbe Stunde später kamen dann unsere Hauptgänge.
Fritto Misto
Dieses Gericht hatte mein Fräulein schon im Sommer vor sich. Heute ihr Vater. Damals wie heute mit Rosmarinkartoffeln und Gemüse. Geschmeckt hat es gut, mengenmäßig eher enttäuschend. Auch diesmal nicht viel besser.
Spaghetti mit Meeresfrüchten
Ordentliche Portion Nudeln mit allerlei Muscheln und Garnelen (ungeschält). Dazu ein paar Tomaten in würziger Soße.
Spaghetti Mare
Sieht fast gleich aus, nur sind keine Muscheln oder Garnelen, sondern Seeteufel und Schwertfisch auf dem Teller. Ansonsten wie oben.
Gegrillter Tintenfisch
Auch hier eine überschaubare Portion. Aber das was auf dem Teller lag war ordentlich zubereitet. Der Tintenfisch kurz angegrillt, war er so zart und gut zu essen. Ein paar Kartoffeln und etwas Gemüse bedeckten die weißen Stellen auf dem Teller. Als Deko gab es noch ein Achtel Zitrone… 3,5*
Lasagne
Hier mal eine großzügige Portion in einer sehr heißen Schale, herrlich duftend. Und geschmeckt muss es auch haben, das Porzellan ging leer in die Küche zurück.
Kalbsleber venezianisch
Gut gewählt habe ich. Ein wunderbares Gericht. Die Leber in Streifen geschnitten, kurz angebraten, kam sie noch rosa und sehr zart an den Tisch. Dazwischen schön geschmorte Zwiebeln in einer kräftigen Weißweinsoße und etwas Salbei. Es war ein Gedicht! Die drei Rosmarinkartöffelchen waren leider schon etwas abgekühlt, konnten aber überzeugen. Das bunte Gemüse bestand aus (natürlich kaltem) Spinat, Möhren (al dente), Blumenkohl, Brokkoli und Zucchini (auch nur lau…) Etwas Salz musste ich nachgeben, es war okay. Aber aufgrund der perfekten Leber gerne 4*
Nach dem Essen wurde diesmal zügiger abgeräumt, immer mit der Frage ob er Abräumen darf und ob alles recht war. Wir bestellten noch eine Rotwein (wurde im Glaskännchen serviert und am Tisch eingegossen), ein Weizen und Wasser nach, ebenso einen doppelten Espresso. Donato durfte uns auch noch mal die Dessertkarte bringen. Man war nicht wirklich satt… Die Süßspeisen kamen dann auch pronto…
Tiramisu
Mal wieder. Das gibt es immer bei meiner besseren Hälfte. Und ich mag es überhaupt nicht. Aber wenn ich ihrem Urteil Glauben schenken darf ist es mindestens 4,5* wert.
Tartufo Nero
Feinstes Eis, von der Kosistenz her zu urteilen ein Fertigprodukt. Aber geschmeckt hat es hervorragend! Sehr schöne Schokoladennote, schöner Kern mit Milcheis, das ganze gewälzt in Kakaopulver und dann geviertelt. Mittendrin ein wenig Sahne und herum lecker Sößchen aus roten Beeren. Für mich ein schöner Abschluss und gerne 4* wert.
Tartufo Bianco
Das Gleiche gibt es auch in Weiß! Wird wohl genauso geschmeckt haben ;-)
Dolci della casa
Ein gemischter Dessertteller mit Tiramisu, Tartufo Nero und Panna Cotta. Garniert mit diversen Soßen. Sah verführerisch aus und der Teller war auch verdächtig schnell leer ;-)
Wir waren satt, relativ glücklich und auch gut gelaunt. Hatte zu Haus ja auch schon eine Flasche Sekt verputzt. Die Rechnung kam mit einem freundlichen Bitte und einer Visitenkarte, für uns sechs schlugen 210€ zu Buche. (drei Vorspeisen, sechs Hauptgänge, vier Desserts, fünf Weine, drei Biere, zwei Flaschen Wasser, ein dop. Espresso)
Fazit:
Im Nachhinein, betrachtet man es mengenmäßig als Menu mit drei Gängen, sind wir gut satt aber nicht überfressen dort raus. Einzig der Preis der einzelnen Speisen gilt zu überdenken. Daher sehe ich das PLV diesmal nur bei 3*. Die Qualität der Speisen hat 4* verdient, auch wenn ein paar Kleinigkeiten noch verbesserungswürdig sind. Donato als Alleinherrscher im Service bekommt diesmal wieder gute 4*, war er doch zuletzt eher verhalten und zu professionell. An der Sauberkeit gibt es nichts auszusetzen. Tisch und Gastraum tadellos, die Toiletten riechen nicht, das Wasser ist warm. 5*
Trotz allem ist die Trattoria Peperoncino meiner Meinung nach konkurrenzlos, wenn man das Gesamtpacket betrachtet. Es bleibt auf Grund des Angebots mein Lieblingsitaliener in Mainz!