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GastroGuide-User: Ehemalige User
Ehemalige User hat Berggasthaus Niedersachsen in 30989 Gehrden bewertet.
vor 10 Jahren
"Lecker im Wald"

Geschrieben am 18.09.2014
Wir waren auf LokalBesichtigungstour im Westen von Hannover. Nach dem Kalimera in Garbsen (Espresso im Biergarten, da schaue ich sicher noch mal zum Essen vorbei), dem Landhaus am See (ebenfalls in Garbsen; piekfein ... hier hätten wir nur speisen dürfen und wurden mit unserem Wunsch nach einem Getränk mehr oder weniger charmant abgewiesen, obwohl noch Tische frei waren) und dem Altens Ruh in Wunstorf (Kaffee und Erfrischungsgetränk im Biergarten) zog es uns zu unserem ursprünglich ins Auge gefassten Ziel:

Dem Berggasthaus Niedersachsen in Gehrden. Hier wird viel spazierengegangen, weil der Wald einfach dazu einlädt. Und dann kommt der Hunger.

Kurz vor 16.00 schlugen wir da auf, die Küche ist ab 15.00 geöffnet. Nach uns kamen noch ein paar Kaffeegäste, aber wir waren so ziemlich die Einzigen, die die Küche forderten, denn wir hatten noch nicht zu Mittag gegessen.

Wir nahmen im Garten Platz, der einen wunderschönen Blick über das Calenberger Land öffnet. Terrassenförmig angelegt von der Üstra (der hannoverschen Straßenverkehrsbetriebe) in 1893 entstand hier wirklich ein Refugium der Ruhe. Hierher dringt keine Autolärm. Wir nahmen auf der obersten Terrasse Platz, die unteren werden wohl nur für Events benutzt.

Untypisch für mich fange ich mal mit dem Service an. Der war lustig und auch ein wenig bedauernswert, weil das Mädel im 2. Lehrjahr in der Küche war und nun plötzlich ihren ersten Tag im Service ableisten mußte; die Chefs waren aushäusig und die professionelle Kraft erst später eingetroffen. Vorbereitet darauf war sie augenscheinlich nicht, aber hat die Stolpersteine mit Charme und Bravour gemeistert. Ich hoffe, dass sie die Trinkgelder selbst behalten durfte. Das fand ich für ein Restaurant dieser Preisklasse (Hauptgerichte ca. 20-33 Euro) ein bißchen unprofessionell, eine Koch-Azubi unangelernt in eine solche Situation hinein zu werfen. Deshalb der Punktabzug. Nicht für den Service, sondern für die Chefs.

Das Essen, das sie servierte, war aber erste Sahne. Wir hatten (für je ca. 14 Euro)
- Bandnudeln mit Pfifferlingen in Rahmsauce
- Ravioli mit Lammfüllung und Ratatouille

Beide Gerichte waren perfekt zubereitet, wären aber in einem tiefen Teller besser zu essen gewesen:
- oft erschlägt die Rahmsauce den delikaten Pfifferlingsgeschmack: Hier nicht
- die Ravioli waren auf den Punkt gegart, die Füllung lecker gewürzt, das (die?) Ratatouille endlich mal nicht so grob geschnitten und der Sud ... hallo, den Rest hätte ich am liebsten vom Teller getrunken. Der sah zunächst langweilig aus, aber war dann eine Offenbarung

*Fazit*: Ein Gasthaus mit x Empfehlungen von Michelin, Varta und consorten. Der Besuch hat sich gelohnt.


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