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Eine wahrlich grüne Oase befindet sich hinter dem Haus zum gemütlichen Sitzen. Etwas unbequem sind zugegebenermaßen die mit viel zu schrägen Rückenlehnen ausgestatteten Stühle an den ca. 16 Tischen. Belegt sind die Stühle mit dünneren Sitzkissen, verschiedenartige Lampen sollen zu später Stunde leuchten, mal sieht man Glaswindlichter und mal Laternen auf den Tischen. Farblich passen die Stofftischdecken auch zu nichts, Backsteine sind zu einer Erhöhung getürmt, um darauf den Laptop und Dekomittel abzustellen. Die Innenräume, die ich beim Gang nach draußen passieren mußte sind schrecklich rustikal, dunkles Holz konkurriert mit dunkelbraunem Fliesenboden, der sich bis in die Toilettenräume mit dunkelbraunen Mosaikfliesen fortsetzt. Meine Sternevergabe bezieht sich auf den Gartenbereich, der dunkle Innenbereich ist Geschmackssache und gefällt mir nicht.
Die junge Servicekraft, die mich gleich am Ausgang/Eingang platzieren wollte, um selbst den kürzesten Laufweg von der Küche zu mir zu haben, brachte die Speisekarte und zeitgleich kam schon die Frage des Getränkewunsches, obwohl ich doch erst mal schauen will, was ich essen und darauf mein Getränke abstimmen möchte.
Die HP gibt nicht mal eine kleine Auswahl an Speisen preis - außer "feines Essen - großer Schmaus" konnte ich nichts wissenswertes herausfinden. Und liegt sie vor mir, eine kleine aber feine Speisekarte mit einem "angenehmen Menü" in 5 Gängen zu sensationellen 35 Euro, weiter wird ökologisches vom Hofgut Herrmanndorfer angeboten wie Lendchen vom Milchkalb mit frischen Pfifferlingen, Spätzle und Salat, eine reichliche auswahl an Tagesempfehlungen wie Geschnetzeltes vom Landhuhn, Currysauce und Risotto (15,80 Euro), Geflügel Cordon Bleu mit Schinken und Emmentaler gefüllt, dazu Salate und Pommes Frites (16,80 Euro), Rehschnitzel mit Pfifferlingen, spätzle und Broccoligemüse (22,80 Euro), das leider schon aus war, Lachsfilet auf Gemüse (20 Euro), leicht paniertes Kabeljaufilet mit Gemüschen und Kartoffeln (19 Euro), frische Rahmpfifferlinge und Kräutersaitlinge an Petersilienrahm mit Semmelknödel (15,20 Euro) und noch einiges mehr. Ebenso im Angebot wäre Filetsteak aus oberbayerischer Haltung mit Gemüse und Kartoffelküchle (25,60 Euro), ein paniertes Schnitzel vom Schweinerücken mit Pommes und Salat (14,80 Euro) oder schwäbischer Rostbraten mit glacierten Zwiebeln, hausgemachten Spätzle und frischem Salat (19,20 Euro) gewesen.
Das letztere habe ich mir dann bestellt, weil ich mal wieder Lust auf einen Rostbraten zu einem angemessen Preis mit hausgemachten Spätzle und einem Beilagensalat hatte. Es wird in vielen Häusern so gehändelt, daß er, ohne nachzufragen automatisch medium gebraten wird. Da unsere Dame im Dirndl nicht nachgefragt hat, vermute ich mal, wo wir uns hier doch in einem im Michelin 2013 erwähnten Haus sitzen, es auch so gehandhabt wird. Den Beilagensalat konnte ich in aller Ruhe vorab essen und der war einsame spitze. Selten daß so frischer und geschmacklich feiner Salat serviert wird, einige Blätter grüner, etwas weißer Rettich, geraspelte Karotten, ein Paar Gurkenscheiben und eine halbierte kleine Tomate. Was mein Fleisch betraf konnte ich nur raten welche Garstufe die Küche geplant hatte, denn es war nicht mehr medium und an der Grenze zum durchgegarten. Es war essbar, wenngleich ich bessere Fleischqualitäten kenne. Die Zwiebelauflage kenne ich geschmelzt und dunkler, sie war gewöhnungsbedürftig hell und sah wie roh aus, sie waren weich und gedämpft. Die Spätzle und die dünne Soße wiederum fand ich gelungen. Meine Portion war für mich sättigend, für einen guten Esser würde ich noch eine Vorspeise und/oder Suppe empfehlen.
Laut Speisekarte sollte der Rostbraten 19,20 Euro kosten. Ich habe ihn ohne Abänderung bestellt und finde ihn mit 20 Euro auf meiner Rechnung. Absicht oder Versehen? Preiserhöhung?