Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Nachdem meine Frau mich am Vormittag in die Notaufnahme des Klinikums Saarbrücken sprich "auf den Winterberg", (sie hat dort über viele Jahre gearbeitet), begleitet hatte, wo wir mehrere Stunden zubrachten bis ich "durch die Mangel gedreht und dann in Gnaden wieder entlassen" war, war es für ein Mittagessen in der Stadt zu spät und wir reservierten deshalb telefonisch für den frühen Abend einen Tisch im "Italia".
Über das Ambiente des "Italia", den dortigen Service, die Sauberkeit und das Preis-/Leistungsverhältnis muss ich keine neuerlichen Ausführungen machen; es ist alles beim Alten und wie bereits mehrfach beschrieben. Anscheinend ist die Biergartensaison so gut wie beendet; draussen ist bereits nicht mehr eingedeckt, ausserdem zog es meine Frau, obwohl sie kühleren Temperaturen gegenüber ansonsten weit weniger empfindlich als ich ist, nach drinnen. Wir hatten gut daran getan zu reservieren. Die uns gut bekannte Chefin wies uns einen hübschen Tisch zu und schleppte auch gleich die Schiefertafel mit den Spezialangeboten an. Meine Frau bestellte sich zum Trinken den gewohnten Amaro Averna (EUR 4,50) und später zum Essen ein kleines Bitburger Pils (0,25l EUR 2,10), ich begnügte mich diesmal mit einem etwas grösseren Bitburger Pils (0,4l EUR 3,70). Wie gewohnt fragte die Wirtin als ich um die Rechnung bat, ob wir einen sprich in dem Fall zwei Grappas (ich habe extra im Duden nachgeschaut wie der Plural von Grappa lautet: keinesfalls Grappi oder Grappae sondern Grappas; es geht aber auch Grappa) mögen würden.Wir mochten.
Zum Essen orderte meine Frau "Pasta alla Chef" (EUR 9,00). Ich war eigentlich mit dem Wunsch nach einer Pizza (sie sind hier ausnahmslos sehr gut und jeweils in zwei Grössen zu haben) gekommen, hatte mich dann aber nach einem Blick auf die Schiefertafel für die dort aufgeführten "Spaghetti Calamares" (EUR 15,50) entschieden. Zum Nachtisch bestellte meine Frau "Cassata" für EUR 5,70.
Die "Pasta alla Chef" kam in einer großen Auflaufform, Darin waren Tortellini, Spaghetti,Rigatoni, Canneloni sowie Lasagne Schinken, garniert mit frischen Champignons; das Ganze zunächst überzogen mit Tomaten- und Rahmsoße und anschliessend überbacken. Eine ausgesprochen üppige um nicht zu sagen mächtige Portion; meine Frau musste nach der Hälfte passen und liess sich von der Wirtin, die beim Abtragen des Tellers über beide Backen grinste,. die andere Hälfte zum Mitnehmen einpacken. Mitgedacht hatte die Wirtin, als sie die Cassata brachte, natürlich auch; es lagen nicht nur ein sondern gleich zwei Löffelchen dabei. An der Pasta gab es nicht aber auch wirklich garnichts auszusetzen; meine Frau war mit ihrer Bestellung hochzufrieden. Die Cassata ist soweit ich mich erinnere eine sizilianische Eis-Spezialität, die auch glasierte Früchtestücke und Nüsse enthält; erfunden wurde sie allerdings nicht von den Einheimischen sondern von den Arabern, die im zwölften Jahrhundert über Sizilien herrschten. Im "Italia",so wurde es uns erzählt, ist sie selbstgemacht und schmeckt ausgesprochen gut, selbst mir der üblicherweise Desserts nicht so unbedingt mag.
Meine "Spaghetti Calamares" waren ein Gedicht. Angefangen beim "Mischungsverhältnis", 60 Prozent Spaghetti standen 40 Prozent Calamaresteile gegenüber (das Foto gibt das bedauerlicherweise nicht so richtig wieder), über die Spaghetti (absolut al dente) bis hin zu den Calamaresteilen, die man nicht perfekter hätte garen können. Dazu bzw.- darüber noch ein bisschen sehr gutes Öl und Scheibchen von mittelscharfen Chilischotens; die wenigen im Gericht enthaltenen Cherytomatenhälften habe ich herausgeporkelt und meiner Frau auf den Teller gelegt; sie isst sie sehr gerne. Das Tüpfelchen auf dem "I" wäre vielleicht noch ein Schuß Weiswein gewesen; andererseits hätte ich zu diesem Gericht, das mich überhaupt zum Schreiben der Rezension bewogen hat, ja einen schönen trockenen Frascati (auf der Karte steht er) trinken können. Ist mir aber leider zu spät eingefallen. Egal; ich wüsste nicht wann beziehungsweise ob ich je einmal eine solch stimmige Kombination von Spaghetti und Calamares gegessen habe oder hätte. Das hebt meine Bewertung für "Essen und Trinken" glatt von vier auf viereinhalb Sterne.
Fazit: Natürlich kommen wir wieder und ich würde mir in der Zwischenzeit wünschen, dass "Spaghetti Calamares" von der Schiefertafel auf die normale Speisekarte des "Italia" rutschen würde. Dann könnte ich sie mir, da das "Italia" auch eine florierenden Lieferservice hat, direkt nachhause liefern lassen.